Ab wann ist der Zug abgefahren? Kann man es mit 40 noch lernen locker zu sein?
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Ab wann ist der Zug abgefahren? Kann man es mit 40 noch lernen locker zu sein?
Hallo zusammen
Ich bin w, 43 Jahre alt, geschieden, 2 Kinder im Teeniealter, single.
Mein Problem ist dass ich in Anwesenheit fremder Menschen fast schon in eine Art Schockstarre verfalle. Irgendwie stehe ich immer leicht aussen. Sogar in einer Gruppe von Leuten, die sich noch nicht lange kennen schaffe ich es immer zum Aussenseiter zu mutieren. Ich beobachte die Anderen, mit welcher Leichtigkeit sie sich über ganz belanglose Themen unterhalten, lachen ..etc. Versuche ich dann mich einzubringen findet ein kurzer Wortwechsel statt, dann meistens peinliche Pause...und schwups unterhält sich mein Gegenüber wieder mit jemand anderem.
Jedenfalls kommts jetzt:
Vor 4 Wochen habe ich einen neuen Job angefangen. Das Unternehmen ist recht gross, und unsere Abteilung hat 12 Leute. Eigentlich eine tolle Chance "neu" anzufangen. Die kurze Zeit hat aber schon gereicht um mich wieder von meiner "unnahbaren Seite" zu zeigen. Während die anderen miteinander scherzen, lachen usw. geht man auf mich immer ziemlich distanziert zu. Dabei wollte ich doch diesmal versuchen mich "lockerer" zu machen, nicht mehr so ängstlich zu sein ...endlich mal auf die Leute zugehn ...
Ich glaube, ich habs jetzt schon vergeigt ....ich schaffe es einfach nicht locker auf Menschen zuzugehen, es macht mich so fertig dass ich bereits darüber nachdenke den Job wieder zu wechseln.
Manchmal denke ich es hat mit meiner Kindheit zu tun. Ich wurde fast während meiner ganzen Schulzeit ziemlich übel von Mitschülern gemobbt. Das Kontrastprogramm dazu war ein Elternhaus, welches Höchstleistungen in allen Bereichen verlangte ...was ich natürlich nicht hin bekam. So stand ich zu hause wie auch in der Schule als Totalversager da. Ich fürchte das hat irgendwie das perfekte "Opfer" aus mir gemacht. Auch in Beziehungen. Je herablassender man mit mir umging umso mehr hielt ich an der Beziehung fest.
Ich habe 2 Freunde, mit welchen ich mich ab und zu treffe. Ansonsten keine Bekannten. Ich versuche mich überall anzupassen, bin hilfsbereit und freundlich. Was ist daran schlecht? Was mache ich falsch??
In meiner Firma arbeiten total unterschiedliche Menschen. Da ist auch nicht jeder der "Super-Entertainer". Und trotzdem können die miteinander. Was mir am meisten auffällt sind die Blicke. Auch wenn ich jemanden freundlich anlächle kommt ganz häufig kein Lächeln zurück. Ist das normal? Stimmt was nicht mit meiner Wahrnehmung?
Kann ich es in meinem Alter noch lernen? Wie lernt man locker zu sein? Gibts hier jemand der das "gelernt" hat? Was muss ich ändern??
Würde mich über hilfreiche Antworten sehr freuen.
Ich bin w, 43 Jahre alt, geschieden, 2 Kinder im Teeniealter, single.
Mein Problem ist dass ich in Anwesenheit fremder Menschen fast schon in eine Art Schockstarre verfalle. Irgendwie stehe ich immer leicht aussen. Sogar in einer Gruppe von Leuten, die sich noch nicht lange kennen schaffe ich es immer zum Aussenseiter zu mutieren. Ich beobachte die Anderen, mit welcher Leichtigkeit sie sich über ganz belanglose Themen unterhalten, lachen ..etc. Versuche ich dann mich einzubringen findet ein kurzer Wortwechsel statt, dann meistens peinliche Pause...und schwups unterhält sich mein Gegenüber wieder mit jemand anderem.
Jedenfalls kommts jetzt:
Vor 4 Wochen habe ich einen neuen Job angefangen. Das Unternehmen ist recht gross, und unsere Abteilung hat 12 Leute. Eigentlich eine tolle Chance "neu" anzufangen. Die kurze Zeit hat aber schon gereicht um mich wieder von meiner "unnahbaren Seite" zu zeigen. Während die anderen miteinander scherzen, lachen usw. geht man auf mich immer ziemlich distanziert zu. Dabei wollte ich doch diesmal versuchen mich "lockerer" zu machen, nicht mehr so ängstlich zu sein ...endlich mal auf die Leute zugehn ...
Ich glaube, ich habs jetzt schon vergeigt ....ich schaffe es einfach nicht locker auf Menschen zuzugehen, es macht mich so fertig dass ich bereits darüber nachdenke den Job wieder zu wechseln.
Manchmal denke ich es hat mit meiner Kindheit zu tun. Ich wurde fast während meiner ganzen Schulzeit ziemlich übel von Mitschülern gemobbt. Das Kontrastprogramm dazu war ein Elternhaus, welches Höchstleistungen in allen Bereichen verlangte ...was ich natürlich nicht hin bekam. So stand ich zu hause wie auch in der Schule als Totalversager da. Ich fürchte das hat irgendwie das perfekte "Opfer" aus mir gemacht. Auch in Beziehungen. Je herablassender man mit mir umging umso mehr hielt ich an der Beziehung fest.
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In meiner Firma arbeiten total unterschiedliche Menschen. Da ist auch nicht jeder der "Super-Entertainer". Und trotzdem können die miteinander. Was mir am meisten auffällt sind die Blicke. Auch wenn ich jemanden freundlich anlächle kommt ganz häufig kein Lächeln zurück. Ist das normal? Stimmt was nicht mit meiner Wahrnehmung?
Kann ich es in meinem Alter noch lernen? Wie lernt man locker zu sein? Gibts hier jemand der das "gelernt" hat? Was muss ich ändern??
Würde mich über hilfreiche Antworten sehr freuen.
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das ist online eher schlecht mit Hilfestellung. Ich empfehle Dir, Dir in der Nähe jemanden oder eine Selbsthilfegruppe zu suchen, der Dir offen sagt, was wn Dir komisch wirkt... dann hast Du die besten Chancen, Dich zu verändern oder eben zu entspannen, weil Du richtig so bist und gar nicht anders werden kannst. LG!
Statt uns vom Leben formen zu lassen, könnten wir die Gestalter unseres Lebens werden (G. Hüther)
Lachen macht das Leben schöner
Lachen macht das Leben schöner
Das wäre etwas, das in einer Psychotherapie aufgearbeitet werden könnte. Hast Du diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?SilentWater hat geschrieben:Manchmal denke ich es hat mit meiner Kindheit zu tun. Ich wurde fast während meiner ganzen Schulzeit ziemlich übel von Mitschülern gemobbt. Das Kontrastprogramm dazu war ein Elternhaus, welches Höchstleistungen in allen Bereichen verlangte ...was ich natürlich nicht hin bekam. So stand ich zu hause wie auch in der Schule als Totalversager da. Ich fürchte das hat irgendwie das perfekte "Opfer" aus mir gemacht. Auch in Beziehungen. Je herablassender man mit mir umging umso mehr hielt ich an der Beziehung fest.
Die Antwort hast Du Dir hiermit bereits selbst gegeben.SilentWater hat geschrieben:Ich versuche mich überall anzupassen, bin hilfsbereit und freundlich. Was ist daran schlecht? Was mache ich falsch??
Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht darum geht, zu lernen, locker zu sein, sondern, dass man die Anspannung verlernt. Lockerheit ist ja nicht die Anwesenheit von etwas, sondern die Abwesenheit von etwas, eben Spannung. Wenn man etwas lockert, was macht man dann? Man LÖST eine Verbindung auf, ob teilweise oder vollständig, je nachdem. Was also könnte bei Dir zu fest verbunden sein? Auch diese Antwort hast Du Dir bereits selbst gegeben, wie man sehen kann.SilentWater hat geschrieben:Wie lernt man locker zu sein?
Warum lächelst Du andere Menschen an? Aus welchem Grund genau?SilentWater hat geschrieben:Auch wenn ich jemanden freundlich anlächle kommt ganz häufig kein Lächeln zurück. Ist das normal?
Ich persönlich würde eher, dass Ziel anstreben, mich so zu akzeptieren wie ich bin.SilentWater hat geschrieben:Ich habe 2 Freunde, mit welchen ich mich ab und zu treffe. Ansonsten keine Bekannten. Ich versuche mich überall anzupassen, bin hilfsbereit und freundlich. Was ist daran schlecht? Was mache ich falsch??
Ich denke, du wirst vermutlich einfach nie der lockere Smalltalker sein. Dann steh doch dazu. Such dir Situationen in dene du dich wohlfühlst (vllt 4-Augengespräche mit Kollegen, die du dann schon etwas länger kennst) und nehm auf deine ganz persönliche Art Kontakt zu Menschen auf.
Hab Mut du selbst zu sein. Alles andere würde mich unglücklich machen.
Also ich finde Menschen in meinem Umfeld, die so sind, einfach komisch. Das merkt man doch: Immer freundlich, immer angepasst. Ein gesichtsloser, uninteressanter Einheitsbrei. Solche Menschen finde ich einfach uninteressant und ich übersehe sie oft. Ich finde das auch lächerlich. Ich meine, jeder hat Macken, der eine ist zu ruhig und distanziert ... der andere zu laut ... der nächste ist ... Wozu sich selbst verstecken? Klar, auf der Arbeit zeigt man nicht alles von sich selbst. Aber ich finde das, was man zeigt,sollte echt sein.
(Außerdem denke ich, dass du als kleinen Nebeneffekt auf viel lockerer wärst, wenn du zu dir stehen könntest.)
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
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Hallo,
Der Zug ist wohl schon bei deiner Geburt abgefahren.
Hoffnung ist der größte Feind. Wenn du denkst, du hättest eine Chance, ein auch nur annahernd glückliches Leben zu führen, dann haut es dir richtig in die Weichteile. Jedesmal, wenn ich dachte, auch ich hätte das recht, zufrieden zu sein, wurde es unglaublich hart.
Die Therapeuten reden dir ein, es wäre möglich, normal zu werden, aber wir sind nicht normal. Wir sind hypersensybel und nicht in der Lage, das Empfundene auszudrücken. Es ist furchtbar, so zu sein wir wir. Nicht leben und nicht sterben können. Das ist unser Schicksal. Niemals verlieben, denn das wirft einen (mich) hochkant in die Hölle. Ich lebe darin, denn ich gönnte mir den Luxus mich zu verlieben, ohne zu wissen, wie man sie erobert. Jetzt heißt es zusehen, wie es ein anderer macht.
Ich hoffe ernsthaft, dass du weniger gestört bist als ich und es schaffst.
Die Einsamkeit bringt Verzweiflung, die Hoffnung die verdammte Hölle.
Ist es nicht eine sog. Todsünde in Einsamkeit zu leben?
Grüße,
Deathrow
Der Zug ist wohl schon bei deiner Geburt abgefahren.
Hoffnung ist der größte Feind. Wenn du denkst, du hättest eine Chance, ein auch nur annahernd glückliches Leben zu führen, dann haut es dir richtig in die Weichteile. Jedesmal, wenn ich dachte, auch ich hätte das recht, zufrieden zu sein, wurde es unglaublich hart.
Die Therapeuten reden dir ein, es wäre möglich, normal zu werden, aber wir sind nicht normal. Wir sind hypersensybel und nicht in der Lage, das Empfundene auszudrücken. Es ist furchtbar, so zu sein wir wir. Nicht leben und nicht sterben können. Das ist unser Schicksal. Niemals verlieben, denn das wirft einen (mich) hochkant in die Hölle. Ich lebe darin, denn ich gönnte mir den Luxus mich zu verlieben, ohne zu wissen, wie man sie erobert. Jetzt heißt es zusehen, wie es ein anderer macht.
Ich hoffe ernsthaft, dass du weniger gestört bist als ich und es schaffst.
Die Einsamkeit bringt Verzweiflung, die Hoffnung die verdammte Hölle.
Ist es nicht eine sog. Todsünde in Einsamkeit zu leben?
Grüße,
Deathrow
Im Bahnhof fahren viele Züge – ein Leben lang
Muss man denn bei den ‚Lockeren‘ – für mich inzwischen eher die Lauten, unbedingt dabei sein?
Sind sie so besonders, dass es wert ist, sich selber zu verbiegen, um gnädigst im vermeintlichen Kreis der Erlauchten Aufnahme zu finden?
Habe den Mut, Du selber zu sein. Extrovertiertes Auftreten ist nicht jedermanns Sache, und das ist auch gut so. Lass Dir doch noch etwas Zeit und gib Deinen neuen Arbeitskollegen erst mal die Möglichkeit, Dein echtes Ich zu beschnuppern.
Wünsche Dir alles Gute
Liebe Grüsse
Lela
Muss man denn bei den ‚Lockeren‘ – für mich inzwischen eher die Lauten, unbedingt dabei sein?
Sind sie so besonders, dass es wert ist, sich selber zu verbiegen, um gnädigst im vermeintlichen Kreis der Erlauchten Aufnahme zu finden?
Habe den Mut, Du selber zu sein. Extrovertiertes Auftreten ist nicht jedermanns Sache, und das ist auch gut so. Lass Dir doch noch etwas Zeit und gib Deinen neuen Arbeitskollegen erst mal die Möglichkeit, Dein echtes Ich zu beschnuppern.
Wünsche Dir alles Gute
Liebe Grüsse
Lela
Hallo Deathrow
Du scheinst ja aus den ‚Untiefen‘ zu schreiben… weiss gar nicht so recht, was zu Schreiben da ‚erlaubt‘ ist.
Also Zufriedenheit ist nichts, was man geschenkt bekommt oder sich einfach so mal einstellt, weil das einem zustünde.
Ich meine eher, zufrieden sein ist letztlich eine Frage der Sichtweise auf das eigene Leben.
Natürlich kann es schreckliche Tiefschläge im Leben geben die sich einfach nur grausam anfühlen und alles in ein undurchsichtiges Schwarz tauchen.
Diese Dinge passieren... immer wieder... vielen Menschen... damit wir etwas lernen...? Schicksal...? Warum auch immer, ich weiss es nicht.
Diese Art der Betrachtung ist unter gewissen Umständen verdammt schwer und wohl kaum je als Dauerzustand erreichbar.
Immer wieder ein bisschen mehr – eben als Lernprozess.
Ist es Dein Wunsch ‚normal‘ zu werden? Abgestumpfter 0815 Einheitsbrei, welcher die Fassaden so schön vorgaukeln statt Hypersensibel?
Sensibel ist doch auch feinfühlig, oder? Eigentlich eine wunderbare Eigenschaft auf die man stolz sein kann. Du schreibst ‚wir sind Hypersensibel‘ und ‚so zu sein wie wir‘, also in Plural und gleichzeitig von Einsamkeit. Vielleicht kann es Dir ja gelingen, dieses Sensibel sein für Deine Situation zu nutzen? Ich wünsche es Dir.
Du scheinst ja aus den ‚Untiefen‘ zu schreiben… weiss gar nicht so recht, was zu Schreiben da ‚erlaubt‘ ist.
Also Zufriedenheit ist nichts, was man geschenkt bekommt oder sich einfach so mal einstellt, weil das einem zustünde.
Ich meine eher, zufrieden sein ist letztlich eine Frage der Sichtweise auf das eigene Leben.
Natürlich kann es schreckliche Tiefschläge im Leben geben die sich einfach nur grausam anfühlen und alles in ein undurchsichtiges Schwarz tauchen.
Diese Dinge passieren... immer wieder... vielen Menschen... damit wir etwas lernen...? Schicksal...? Warum auch immer, ich weiss es nicht.
Diese Art der Betrachtung ist unter gewissen Umständen verdammt schwer und wohl kaum je als Dauerzustand erreichbar.
Immer wieder ein bisschen mehr – eben als Lernprozess.
Ist es Dein Wunsch ‚normal‘ zu werden? Abgestumpfter 0815 Einheitsbrei, welcher die Fassaden so schön vorgaukeln statt Hypersensibel?
Sensibel ist doch auch feinfühlig, oder? Eigentlich eine wunderbare Eigenschaft auf die man stolz sein kann. Du schreibst ‚wir sind Hypersensibel‘ und ‚so zu sein wie wir‘, also in Plural und gleichzeitig von Einsamkeit. Vielleicht kann es Dir ja gelingen, dieses Sensibel sein für Deine Situation zu nutzen? Ich wünsche es Dir.
"Peinliche Pausen" entstehen vielleicht nur in Deinem eigenen Kopf. Den Dampfplauderern fallen sie vermutlich kaum auf, die lauern nur darauf, selbst wieder ihre kostbaren Sätze loszuwerden.
Schüchterne Menschen wie Du tun durchgängig eines: Sie beobachten sich ununterbrochen selbst, bewerten jeden Atemzug und jedes Hüsteln. Dabei lassen sie außer acht, dass niemand anders sie dermaßen verkrampft taxiert, wie sie selbst es bei sich tun.
Ich empfehle Dir, damit zu beginnen, "selbstvergessen" zu werden und zur Ablenkung die anderen zu beobachten. Die sind ebenfalls nur zu oft mit sich selbst beschäftigt, sogar wenn sie anscheinend locker plaudern, und überspielen lediglich ihre Unsicherheit.
Du hast einen Riesenvorteil: Wer nicht selbst dauernd redet, kann zuhören! Zuhörer sind selten, das kannst Du regelrecht kultivieren und zum besten Zuhörer aller Zeiten werden.
Wenn Du schweigen willst, dann schweigst Du halt - und wenn Du überzeugt schweigst, wirkst Du vielleicht deshalb geheimnisvoll und interessant. So setzt Du Dich nicht mehr unter Druck. Das wäre schon ein großer Schritt.
Schüchterne Menschen wie Du tun durchgängig eines: Sie beobachten sich ununterbrochen selbst, bewerten jeden Atemzug und jedes Hüsteln. Dabei lassen sie außer acht, dass niemand anders sie dermaßen verkrampft taxiert, wie sie selbst es bei sich tun.
Ich empfehle Dir, damit zu beginnen, "selbstvergessen" zu werden und zur Ablenkung die anderen zu beobachten. Die sind ebenfalls nur zu oft mit sich selbst beschäftigt, sogar wenn sie anscheinend locker plaudern, und überspielen lediglich ihre Unsicherheit.
Du hast einen Riesenvorteil: Wer nicht selbst dauernd redet, kann zuhören! Zuhörer sind selten, das kannst Du regelrecht kultivieren und zum besten Zuhörer aller Zeiten werden.
Wenn Du schweigen willst, dann schweigst Du halt - und wenn Du überzeugt schweigst, wirkst Du vielleicht deshalb geheimnisvoll und interessant. So setzt Du Dich nicht mehr unter Druck. Das wäre schon ein großer Schritt.
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Hallo ihr Lieben
Vielen Dank für eure Feedbacks ...., ihr habt einige sehr gute Sachen angesprochen über welche ich wirklich nachdenken sollte.
Es ist nun etwas Zeit vergangen. Inzwischen habe ich die Probezeit hinter mir.
Ich würde sagen die Situation am Arbeitsplatz hat sich einwenig gebessert. Dies ist sicher auch einem sehr netten Kollegen zu verdanken, welcher einen Monat nach mir angefangen hat. Er verhält sich mir gegenüber wirklich sehr kollegial, macht Spässchen, fragt mich bei der Arbeit nach meiner Meinung, oder ob wir zusammen in die Pause gehen ...jedoch alles harmlos, ist sehr glücklich verheiratet ...einfach nur ein netter Mensch.
Die anderen in der Abteilung machen es mir leider weiterhin nicht gerade leicht dort "anzukommen".
Den "Dämpfer" von heute, den hätte ich mir lieber erspart:
Hab heute immer wieder die Mädels beisammen stehen und tuscheln gesehen. Erst habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Kam mir nur ein wenig eigenartig vor, dass es immer so "plötzlich" still wurde wenn ich in der Nähe war.
Habe das erstmal als Einbildung abgetan. Dann hat aber einer aus der Abteilung geplaudert und es war tasächlich so, dass die eine "Kollegin" ALLE weiblichen Mitarbeiter (6) spontan zu sich nach Hause zum grillen eingeladen hat. Die sind dann alle fröhlich eine Stunde früher zusammen gegangen.
Ausser ich, wohl bemerkt ...denn ich war tatsächlich die einzige, welche nicht gefragt wurde.
Ich weiss nicht wieso, aber nachdem ich erstmal minutenlang nur so tun konnte als wär ich am arbeiten (mir stiegen echt die Tränen hoch, ich war dermassen gekränkt), überkam mich plötzlich ein tiefes Gefühl von, ich kann's nicht besser ausdrücken: Fremdschämen.
Mir war das so dermassen peinlich. Ich glaube SO habe ich mich zuletzt irgendwann in der Schulzeit gefühlt, wo ich lange auch nicht so richtig Anschluss finden konnte.
Mir ist jetzt schon übel wenn ich an Montag denke. Ich weiss gar nicht ob ich denen noch normal begegnen kann. Ich sollte mir besser wirklich nichts anmerken lassen ....
Ich fühle mich zutiefst gekränkt. Und ich verstehe einfach nicht was ich falsch mache. Ich bin wirklich zu jedem freundlich, hilfsbereit ...und trotzdem werde ich wieder ausgeschlossen. Dazu fällt mir gerade ein: die eine Kollegin welche auch dabei war, hat auch erst einen Monat nach mir angefangen, und ist schon voll integriert.
Es ist ein total befremdliches Gefühl wenn man eigentlich "nette" Menschen vor sich hat (weil sie UNTEREINANDER nett sind) diese Leute aber offensichtlich nichts mit mir zu tun haben wollen.
Fühle mich gerade wieder extrem wertlos. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll ...
Ich glaube hier wird es nichts mehr. Mir ist eigentlich nur noch nach Stellenwechsel.
Nein, ich renne nicht vor Problemen weg. Dass aus mir nie eine Partykannone werden wird, damit habe ich mich abgefunden. Ich bin halt eher zurückhaltend.
Aber muss man sich SOWAS wirklich gefallen lassen? Erwachsene Frauen, welche sich "heimlich" verabreden, dass aber bloss die eine nix mitkriegt ...ist doch wie im Kindergarten ....
Wenn Jemand hierzu eine Meinung hat, her damit.
LG und gute Nacht ...(nicht im sprichwörtlichen Sinne
Vielen Dank für eure Feedbacks ...., ihr habt einige sehr gute Sachen angesprochen über welche ich wirklich nachdenken sollte.
Es ist nun etwas Zeit vergangen. Inzwischen habe ich die Probezeit hinter mir.
Ich würde sagen die Situation am Arbeitsplatz hat sich einwenig gebessert. Dies ist sicher auch einem sehr netten Kollegen zu verdanken, welcher einen Monat nach mir angefangen hat. Er verhält sich mir gegenüber wirklich sehr kollegial, macht Spässchen, fragt mich bei der Arbeit nach meiner Meinung, oder ob wir zusammen in die Pause gehen ...jedoch alles harmlos, ist sehr glücklich verheiratet ...einfach nur ein netter Mensch.
Die anderen in der Abteilung machen es mir leider weiterhin nicht gerade leicht dort "anzukommen".
Den "Dämpfer" von heute, den hätte ich mir lieber erspart:
Hab heute immer wieder die Mädels beisammen stehen und tuscheln gesehen. Erst habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Kam mir nur ein wenig eigenartig vor, dass es immer so "plötzlich" still wurde wenn ich in der Nähe war.
Habe das erstmal als Einbildung abgetan. Dann hat aber einer aus der Abteilung geplaudert und es war tasächlich so, dass die eine "Kollegin" ALLE weiblichen Mitarbeiter (6) spontan zu sich nach Hause zum grillen eingeladen hat. Die sind dann alle fröhlich eine Stunde früher zusammen gegangen.
Ausser ich, wohl bemerkt ...denn ich war tatsächlich die einzige, welche nicht gefragt wurde.
Ich weiss nicht wieso, aber nachdem ich erstmal minutenlang nur so tun konnte als wär ich am arbeiten (mir stiegen echt die Tränen hoch, ich war dermassen gekränkt), überkam mich plötzlich ein tiefes Gefühl von, ich kann's nicht besser ausdrücken: Fremdschämen.
Mir war das so dermassen peinlich. Ich glaube SO habe ich mich zuletzt irgendwann in der Schulzeit gefühlt, wo ich lange auch nicht so richtig Anschluss finden konnte.
Mir ist jetzt schon übel wenn ich an Montag denke. Ich weiss gar nicht ob ich denen noch normal begegnen kann. Ich sollte mir besser wirklich nichts anmerken lassen ....
Ich fühle mich zutiefst gekränkt. Und ich verstehe einfach nicht was ich falsch mache. Ich bin wirklich zu jedem freundlich, hilfsbereit ...und trotzdem werde ich wieder ausgeschlossen. Dazu fällt mir gerade ein: die eine Kollegin welche auch dabei war, hat auch erst einen Monat nach mir angefangen, und ist schon voll integriert.
Es ist ein total befremdliches Gefühl wenn man eigentlich "nette" Menschen vor sich hat (weil sie UNTEREINANDER nett sind) diese Leute aber offensichtlich nichts mit mir zu tun haben wollen.
Fühle mich gerade wieder extrem wertlos. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll ...
Ich glaube hier wird es nichts mehr. Mir ist eigentlich nur noch nach Stellenwechsel.
Nein, ich renne nicht vor Problemen weg. Dass aus mir nie eine Partykannone werden wird, damit habe ich mich abgefunden. Ich bin halt eher zurückhaltend.
Aber muss man sich SOWAS wirklich gefallen lassen? Erwachsene Frauen, welche sich "heimlich" verabreden, dass aber bloss die eine nix mitkriegt ...ist doch wie im Kindergarten ....
Wenn Jemand hierzu eine Meinung hat, her damit.
LG und gute Nacht ...(nicht im sprichwörtlichen Sinne
Hallo,
ich verstehe Deine Traurigkeit. Ich kann Dir nur sagen dass mich meine Therapeutin darauf brachte dass ich eine Sozialphobie habe, denn ich habe mich ähnlich verhalten - und dachte immer das "wäre normal, so bin ich eben!".
Vielleicht trauen sich deswegen die Kollegen nicht Dich anzusprechen, denn Du sagst ja selber dass Du Dir im Weg stehst.
Und andere Menschen können uns doch immer nur von außen beurteilen, oder?
So lange Du nicht auf sie zugehen kannst, wird sich das nicht ändern, glaube ich.
ich verstehe Deine Traurigkeit. Ich kann Dir nur sagen dass mich meine Therapeutin darauf brachte dass ich eine Sozialphobie habe, denn ich habe mich ähnlich verhalten - und dachte immer das "wäre normal, so bin ich eben!".
Vielleicht trauen sich deswegen die Kollegen nicht Dich anzusprechen, denn Du sagst ja selber dass Du Dir im Weg stehst.
Und andere Menschen können uns doch immer nur von außen beurteilen, oder?
So lange Du nicht auf sie zugehen kannst, wird sich das nicht ändern, glaube ich.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
Cicero
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- Helferlein
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Hallo SilentWater!SilentWater hat geschrieben:
Nein, ich renne nicht vor Problemen weg. Dass aus mir nie eine Partykannone werden wird, damit habe ich mich abgefunden. Ich bin halt eher zurückhaltend.
Aber muss man sich SOWAS wirklich gefallen lassen? Erwachsene Frauen, welche sich "heimlich" verabreden, dass aber bloss die eine nix mitkriegt ...ist doch wie im Kindergarten ....
Wenn Jemand hierzu eine Meinung hat, her damit.
LG und gute Nacht ...(nicht im sprichwörtlichen Sinne
Also zum einen Stimme Entknoten sehr zu. Dein Verhalten und die Art und Weise, wie du deine emotionale Reaktionen auf das Verhalten anderer beschreibst, kommt mir unverhältnismäßig vor. Ich habe das Gefühl, dass du Angst hast, von anderen abgewertet zu werden, wenn du auf sie zugehen würdest. Diese Angst hast du (möglicherweise) unter anderem wegen dem Mobbing und wegen dem Druck deiner Eltern, den du in der Schule erlebt hast und jetzt möchtest du zwanghaft diese sehr unangenehme Situation von damals verständlicher Weise vermeiden. Das passt auchs sehr schön dazu, wie stark emotional du die "Zurückweisußng" durch deine Kolleginnen bei der Grillparty reagiert hast. Du hast dich sehr gekränkt gefühlt, weil du dir soziale Kontakte sehnlich wünscht und du es so erlebt hast, dass sie dir absichtlich wehtun wollten und dir deine sozialen Kontakte verweigern wollen, weil sie dir schaden wollen, wie damals deine Schulkollegen. Das wollten sie aber sehr wahrscheinlich nicht, denke ich. Ich denke, du wurdest nicht eingeladen, weil du ganz einfach distanziert bist und deine Kolleginennen nicht wüssten, was sie privat mit dir anfangen sollten. Du sagst selbst, dass du dich in Gesprächen nicht einbringen kannst, etc. Vielleicht magst du ein netter Mensch und ein humorvoller Mensch sein, der auch manchmal einfach entspannt lachen und mit dem man eine gute Zeit haben kann, aber du zeigst es den Leuten nicht und wirst deswegen dann zu privaten Veranstaltungen nicht eingeladen.
Und wie von Entknoten bereits gesagt, würde ich dir ebenfalls eine Therapie sehr nahe legen, das hilft wirklich! Ich habe vor ein paar Jahren derart unter meiner Sozialphobie (neben anderen Sachen) gelitten, dass ich nur Nachts auf die Straße gehen konnte, weil mir andere Menshcen dermaßen unangenehm waren und weil ich Angst hatte, beobachtet, verfolgt, was-weiss-ich zu werden. Aber ich habe eine Therapie gemacht und es hat mir geholfen und jetzt bin ich zwar auch nicht der Super Entertainer, wie du es nennst, aber ich kann ein normales Leben führen und arbeiten gehen etc. Vielleicht kannst du ja ganz ähnliche Fortschritte erzielen? Es nie zu spät für eione Veränderung! Jetzt bist du 43, was bei einer statistischen Lebenserwartung von ca 80 bedeutet, dass du unegfähr 37 Jahre vor dir hast. Es liegt bei dir, die zu gestalten. Da kannst du noch viel schönes erleben!
Ach und noch ein Tipp: schau mal bei friendseek.com vorbei. Das ist eine Onlinebörse für Freizeitpartner (also nicht Sex und Beziehung sondern Hobbies, etc). Du tust dir beim Erstkontakt und Smalltalk mit anderen Menschen schwer? Dann lager diesen unangenehmen Teil doch einfach in die unpersönlichen Weiten des Internets aus, da ist das viel leichter! Du kannst ja mit uns auch normal reden. Und wenn du dann über zum Beispiel friendseek oder eine andere Plattform jemanden gefunden hast, mit dem du dich treffen möchtest, dann ist es bei tatsächlich treffen vielleicht schon viel entspannter, weil du die andere Person einfach schon ein bisschen kennst. Was hältst du davon?
Kopf hoch das wird schon wieder! Du musst halt dran arbeiten und sich dabei Hilfe zu suchen ist keine Schande.
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Guten Morgen
Kurze Nacht gewesen, meine Gedanken kreisten noch lange über den Vorfall von gestern.
Ja, vermutlich brauche ich wirklich professionelle Hilfe. Aber alleine schon der Gedanke einem fremden Menschen davon zu erzählen macht mir Panik.
Vielleicht muss ich doch noch erwähnen dass ich nicht einfach nur in der Ecke sitze und warte bis man auf mich zu kommt.
Ich versuche wirklich immer wieder mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Aber irgendwie scheine ich da einfach immer die falschen Worte oder so zu wählen ...ich weiss nicht.
Beispiel:
Wir sassen im Pausenraum zusammen an einem grossen Tisch.
Die eine Kollegin erwartet ein Kind. Ich fragte lächelnd wann es denn soweit ist. Sie sagte "Dezember". Ich daraufhin : "Ach so schön, meiner ist auch im Dezember geboren...", dann meinte Jemand anderes zu ihr "Gibts ein Christkind?", ...sie lachte, antwortete etwas und schon unterhielt man sich wieder mit anderen.
Oder:
Die eine Kollegin brachte ein Fotobuch über die Hochzeit ihrer Schwester mit. Auch wieder alle am Tisch. Eine neben mir blättert darin um so dass ich auch was sehen kann. An die Kollegin (welcher das Buch gehört gewandt) frage ich wieder freundlich: "Wow, sehr schön gemacht. Wieviele Leute wart ihr denn da?" (türkische Hochzeit). Sie antwortet "ca. 200", und noch bevor ich was drauf sagen kann meint die welche das Buch gerade in der Hand hat zur selben Kollegin, wieviele bei ihrer Hochzeit waren, ....und wieder ist man quasi von mir abgewandt und unterhält sich untereinander.
Könnte noch viele solcher Beispiele aufzählen.
Ich möchte ja auf die Leute zugehen. Es ist wirklich nicht so dass ich einfach die Zähne nicht auseinander kriege uns stumm da sitze.
Blöd gesagt: Ich glaube ich komme einfach nicht an! Zumindest hier habe ich wohl eine Stelle erwischt wo sich das extrem deutlich herauskristallisiert.
Wenn es möglich wäre würde ich mir gerne eine Videoaufnahme von solchen Situationen, wie beschrieben, ansehen. Ich kann mir dieses immer wiederkehrende "Scheitern" bei meinen Kontaktaufnahmeversuchen nur noch so erklären, dass ich wohl eine eigenartige Ausstrahlung haben muss.
Denn ich glaube einfach nicht dass ich nur "Blödsinn" rede oder unpassende Fragen stelle usw.
Übrigens danke auch für den Tip mit den Freizeitpartnern. Eine schöne Idee. Aber was wenn ich da auch voll auf die Nase fliege? Schreiben kann ich problemlos. Aber wenn es dann ans erste Treffen geht ....das ist dann fast wie ein Blinddate. Was macht man dann wenn es dann beim persönlichen Kontakt wieder "harzig" wird?
Ich merke schon beim Schreiben wie negativ ich unterschwellig eingestellt bin. Ist halt die Angst, aufgrund schlechter Erfahrungen...
Vielen Dank übrigens für den Austausch hier ...tut mir sehr gut, mir das von der Seele schreiben zu dürfen ..
Kurze Nacht gewesen, meine Gedanken kreisten noch lange über den Vorfall von gestern.
Ja, vermutlich brauche ich wirklich professionelle Hilfe. Aber alleine schon der Gedanke einem fremden Menschen davon zu erzählen macht mir Panik.
Vielleicht muss ich doch noch erwähnen dass ich nicht einfach nur in der Ecke sitze und warte bis man auf mich zu kommt.
Ich versuche wirklich immer wieder mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Aber irgendwie scheine ich da einfach immer die falschen Worte oder so zu wählen ...ich weiss nicht.
Beispiel:
Wir sassen im Pausenraum zusammen an einem grossen Tisch.
Die eine Kollegin erwartet ein Kind. Ich fragte lächelnd wann es denn soweit ist. Sie sagte "Dezember". Ich daraufhin : "Ach so schön, meiner ist auch im Dezember geboren...", dann meinte Jemand anderes zu ihr "Gibts ein Christkind?", ...sie lachte, antwortete etwas und schon unterhielt man sich wieder mit anderen.
Oder:
Die eine Kollegin brachte ein Fotobuch über die Hochzeit ihrer Schwester mit. Auch wieder alle am Tisch. Eine neben mir blättert darin um so dass ich auch was sehen kann. An die Kollegin (welcher das Buch gehört gewandt) frage ich wieder freundlich: "Wow, sehr schön gemacht. Wieviele Leute wart ihr denn da?" (türkische Hochzeit). Sie antwortet "ca. 200", und noch bevor ich was drauf sagen kann meint die welche das Buch gerade in der Hand hat zur selben Kollegin, wieviele bei ihrer Hochzeit waren, ....und wieder ist man quasi von mir abgewandt und unterhält sich untereinander.
Könnte noch viele solcher Beispiele aufzählen.
Ich möchte ja auf die Leute zugehen. Es ist wirklich nicht so dass ich einfach die Zähne nicht auseinander kriege uns stumm da sitze.
Blöd gesagt: Ich glaube ich komme einfach nicht an! Zumindest hier habe ich wohl eine Stelle erwischt wo sich das extrem deutlich herauskristallisiert.
Wenn es möglich wäre würde ich mir gerne eine Videoaufnahme von solchen Situationen, wie beschrieben, ansehen. Ich kann mir dieses immer wiederkehrende "Scheitern" bei meinen Kontaktaufnahmeversuchen nur noch so erklären, dass ich wohl eine eigenartige Ausstrahlung haben muss.
Denn ich glaube einfach nicht dass ich nur "Blödsinn" rede oder unpassende Fragen stelle usw.
Übrigens danke auch für den Tip mit den Freizeitpartnern. Eine schöne Idee. Aber was wenn ich da auch voll auf die Nase fliege? Schreiben kann ich problemlos. Aber wenn es dann ans erste Treffen geht ....das ist dann fast wie ein Blinddate. Was macht man dann wenn es dann beim persönlichen Kontakt wieder "harzig" wird?
Ich merke schon beim Schreiben wie negativ ich unterschwellig eingestellt bin. Ist halt die Angst, aufgrund schlechter Erfahrungen...
Vielen Dank übrigens für den Austausch hier ...tut mir sehr gut, mir das von der Seele schreiben zu dürfen ..
Guten Morgen,
ich "lese" deine Verzweiflung - und ich kann sie sogar verstehen.
Ich dachte immer "ich bin einfach so", damit muss ich mich abfinden.
Und dann war ich bei der Therapeutin (aus anderen Gründen), und ich habe ihr alles erzählt. Also emotional die Hosen runter gelassen. Nicht ausgelassen, nichts beschönigt. Irgendwann sagte sie "ich vermute sie haben (zusätzlich) eine Sozialphobie!"
Das hat sie mir erklärt. Und plötzlich war es so als wäre mir ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen. Alleine die Tatsache, dass mir jemand mit fast 40 sagt "Hey, das ist NICHT normal, daran kannst DU etwas ändern!" - das war wegweisend.
Das war so erleichternd, und einer der Schlüsselmomente der Therapie - dabei hat die noch nicht mal richtig angefangen!
(Und dann habe ich gegoogelt, den Artikel bei Wikipedia gefunden und dachte mir "Wann hast Du eigentlich einen Artikel bei Wikipedia verfasst?!")
Ich bin an diesem Tag etwa "10cm größer nach Hause geschwebt", so groß war mein Leidensdruck - und so dankbar war ich dass mich mal jemand verstanden hat!
Ich kenne das - die Angst. Das Mobbing in der Kindheit. Die Unsicherheit. All das.
Die Gedanken, die körperlich spürbare Angst wenn man in einer Gruppe ist. Die Angst etwas zu sagen. Vor allem aber auch die körperlichen Symptome!
Es gibt Situationen, da geht das. Wenn ich eine Aufgabe habe. Wenn ich eine "Funktion" erfülle. Aber als "ich"? Als der "Privatmensch"? Das geht gar nicht. Nicht mal essen in der Öffentlichkeit!
Dieses Gefühl in der Menge "nicht abschalten zu können". Ich kann nicht mal Informationen filtern.
Wenn ich in einer Gruppe von 10 Menschen bin, dann höre ich 10 Menschen. Nehme sie alle wahr. Ich rieche sie. All diese Informationen "überfordern" mich.
(In Menschenmassen, bspw. der City, geht es eher darum dass ich nicht abschalten kann, Angst vor Menschen habe ich da nicht, das geht dann!)
Meine Therapeutin erklärte dass ich permanent in der "hab acht"-Stellung bin, wie ein Handymast - ohne Feierabend nehme ich ALLES wahr. Ich schütze mich dadurch unbewusst, weil ich ja gelernt habe dass mir etwas passiert, wenn ich nicht "aufpasse".
Aber diese "Schutzfunktion" macht keinen Sinn mehr.
Ich weiß nun dass es meine Unsicherheit ist, und all das andere, was ich da so mitschleppe. Daran werde ich nun arbeiten. (Peinlich war es mir auch den Schritt in die Therapie zu machen! Lange Zeit. Aber: ich habe zu der Therapeutin keinen privaten Kontakt. Sie ist nicht meine Freundin, und es ist mir vollkommen egal was sie über mich denkt. Es ist ihr "Job"! Und sie wird mich als Patientin sehen. Für mich ist die Basis damit "emotionslos". Dadurch kann ich ihre Aussagen aber auch anders annehmen als die meiner Freundin zum Beispiel. Meine Freundin hat ja vielleicht "persönliches Interesse" oder etwas in der Richtung. Bei der Therapeutin weiß ich aber dass es "professionell" ist, und das erleichtert mir die Sache. Verstehst Du was ich meine?!)
Was die Mitmenschen angeht:
Du musst sie verstehen. Man "strahlt" eben auch, bedingt durch die Unsicherheit, etwas anderes aus. Das verunsichert ja auch andere Menschen. Wie soll man damit umgehen? Es ist sicher nicht mal böse gemeint. Aber mit einem "Menschen wie mir" (ohne das werten zu wollen!) kann man kein Gespräch zum laufen bringen, das ist schwer. Dadurch, dass ich unsicher bin, wirke ich aber auch arrogant, überheblich. Das ist den anderen auch unangenehm. Sie wissen ja nicht dass ich nur unsicher bin!
Man muss nicht bei anderen "ankommen". Man muss bei sich ankommen. Dann entwickeln sich ganz andere Dinge. Das braucht Zeit. Und vor allem Selbstsicherheit.
Es ist einzig dein Denken! Wenn Du Dich mal umschaust, dann gibt es eigentlich kaum Menschen die grundsätzlich anbgelehnt werden.
WIR lehnen uns selber ab, und unsere Mitmenschen spiegeln uns das im Grunde nur!
Aber hey - es ist nie zu spät etwas zu ändern!
ich "lese" deine Verzweiflung - und ich kann sie sogar verstehen.
Ich dachte immer "ich bin einfach so", damit muss ich mich abfinden.
Und dann war ich bei der Therapeutin (aus anderen Gründen), und ich habe ihr alles erzählt. Also emotional die Hosen runter gelassen. Nicht ausgelassen, nichts beschönigt. Irgendwann sagte sie "ich vermute sie haben (zusätzlich) eine Sozialphobie!"
Das hat sie mir erklärt. Und plötzlich war es so als wäre mir ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen. Alleine die Tatsache, dass mir jemand mit fast 40 sagt "Hey, das ist NICHT normal, daran kannst DU etwas ändern!" - das war wegweisend.
Das war so erleichternd, und einer der Schlüsselmomente der Therapie - dabei hat die noch nicht mal richtig angefangen!
(Und dann habe ich gegoogelt, den Artikel bei Wikipedia gefunden und dachte mir "Wann hast Du eigentlich einen Artikel bei Wikipedia verfasst?!")
Ich bin an diesem Tag etwa "10cm größer nach Hause geschwebt", so groß war mein Leidensdruck - und so dankbar war ich dass mich mal jemand verstanden hat!
Ich kenne das - die Angst. Das Mobbing in der Kindheit. Die Unsicherheit. All das.
Die Gedanken, die körperlich spürbare Angst wenn man in einer Gruppe ist. Die Angst etwas zu sagen. Vor allem aber auch die körperlichen Symptome!
Es gibt Situationen, da geht das. Wenn ich eine Aufgabe habe. Wenn ich eine "Funktion" erfülle. Aber als "ich"? Als der "Privatmensch"? Das geht gar nicht. Nicht mal essen in der Öffentlichkeit!
Dieses Gefühl in der Menge "nicht abschalten zu können". Ich kann nicht mal Informationen filtern.
Wenn ich in einer Gruppe von 10 Menschen bin, dann höre ich 10 Menschen. Nehme sie alle wahr. Ich rieche sie. All diese Informationen "überfordern" mich.
(In Menschenmassen, bspw. der City, geht es eher darum dass ich nicht abschalten kann, Angst vor Menschen habe ich da nicht, das geht dann!)
Meine Therapeutin erklärte dass ich permanent in der "hab acht"-Stellung bin, wie ein Handymast - ohne Feierabend nehme ich ALLES wahr. Ich schütze mich dadurch unbewusst, weil ich ja gelernt habe dass mir etwas passiert, wenn ich nicht "aufpasse".
Aber diese "Schutzfunktion" macht keinen Sinn mehr.
Ich weiß nun dass es meine Unsicherheit ist, und all das andere, was ich da so mitschleppe. Daran werde ich nun arbeiten. (Peinlich war es mir auch den Schritt in die Therapie zu machen! Lange Zeit. Aber: ich habe zu der Therapeutin keinen privaten Kontakt. Sie ist nicht meine Freundin, und es ist mir vollkommen egal was sie über mich denkt. Es ist ihr "Job"! Und sie wird mich als Patientin sehen. Für mich ist die Basis damit "emotionslos". Dadurch kann ich ihre Aussagen aber auch anders annehmen als die meiner Freundin zum Beispiel. Meine Freundin hat ja vielleicht "persönliches Interesse" oder etwas in der Richtung. Bei der Therapeutin weiß ich aber dass es "professionell" ist, und das erleichtert mir die Sache. Verstehst Du was ich meine?!)
Was die Mitmenschen angeht:
Du musst sie verstehen. Man "strahlt" eben auch, bedingt durch die Unsicherheit, etwas anderes aus. Das verunsichert ja auch andere Menschen. Wie soll man damit umgehen? Es ist sicher nicht mal böse gemeint. Aber mit einem "Menschen wie mir" (ohne das werten zu wollen!) kann man kein Gespräch zum laufen bringen, das ist schwer. Dadurch, dass ich unsicher bin, wirke ich aber auch arrogant, überheblich. Das ist den anderen auch unangenehm. Sie wissen ja nicht dass ich nur unsicher bin!
Man muss nicht bei anderen "ankommen". Man muss bei sich ankommen. Dann entwickeln sich ganz andere Dinge. Das braucht Zeit. Und vor allem Selbstsicherheit.
Es ist einzig dein Denken! Wenn Du Dich mal umschaust, dann gibt es eigentlich kaum Menschen die grundsätzlich anbgelehnt werden.
WIR lehnen uns selber ab, und unsere Mitmenschen spiegeln uns das im Grunde nur!
Aber hey - es ist nie zu spät etwas zu ändern!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
Cicero
Hallo Silentwater,
also du beschreibst die Beispiele so deutlich, dass ich sicher bin, dass es da wohl wirklich irgendwas an deinem Verhalten gibt, was andere irritiert. Das heißt, du müsstest rausfinden, was das ist. Feedback bekommen.
Ich halte die Idee, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, auch für eine gute Idee. Du könntest erstmal hingehen und schauen, wie die anderen auf dich reagieren. Vielleicht hast du sogar "Glück" dass es ähnliche Reaktionen gibt wie in der Firma. Und dann kannst du das dort ansprechen und fragen, was den anderen auffällt, was die anderen für einen Eindruck von dir haben. Natürlich nur, wenn dir die Menschen dort vertrauenserweckend und freundlich erscheinen (sonst einfach andere Selbsthilfegruppe ausprobieren).
Ich selbst habe früher glaube ich einfach zuviel geredet mit sehr übertrieben freundlicher Mimik.
Also man merkte mir an, dass ich Kontakt suche. Dass ich etwas nicht sage, weil ich es inhaltlich so meine, sondern es kam so rüber, ich möchte unbedingt Kontakt, ich sage lauter nette Sachen, weil ich so verzweifelt Kontakt suche.
Das merken die anderen natürlich. Auch einfach, dass ich nicht entspannt war, sondern innerlich total verkrampft.
Das, was dagegen hilft: Ruhig atmen. Versuchen, einfach nur wahrzunehmen. Die Gesichter der anderen. Bis man sich wirklich im Moment fühlt. Wenn du schreibst, du fühlst dich aussen, dann bist du wahrscheinlich innerlich wirklich so ein bißchen "nicht da". Um dich zu schützen. Du kannst das mal allein üben. Zum Beispiel gehe spazieren an einen Ort, den du magst. Versuche einfach nur, hier zu sein. Gegenwärtig.
Und denk dir beim nächsten Mal im Unternehmen: Ich muss nicht was sagen, nichts wollen. Einfach nur da sein.
Denk dir: Meine Aufgabe ist es, einfach nur da zu sein.
Nächste Woche kannst du's ausprobieren. Berichte uns doch, wenn dich dieses Experiment interessiert, was dann passiert (in deiner Innenwelt) wenn du das machst.
also du beschreibst die Beispiele so deutlich, dass ich sicher bin, dass es da wohl wirklich irgendwas an deinem Verhalten gibt, was andere irritiert. Das heißt, du müsstest rausfinden, was das ist. Feedback bekommen.
Ich halte die Idee, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, auch für eine gute Idee. Du könntest erstmal hingehen und schauen, wie die anderen auf dich reagieren. Vielleicht hast du sogar "Glück" dass es ähnliche Reaktionen gibt wie in der Firma. Und dann kannst du das dort ansprechen und fragen, was den anderen auffällt, was die anderen für einen Eindruck von dir haben. Natürlich nur, wenn dir die Menschen dort vertrauenserweckend und freundlich erscheinen (sonst einfach andere Selbsthilfegruppe ausprobieren).
Ich selbst habe früher glaube ich einfach zuviel geredet mit sehr übertrieben freundlicher Mimik.
Also man merkte mir an, dass ich Kontakt suche. Dass ich etwas nicht sage, weil ich es inhaltlich so meine, sondern es kam so rüber, ich möchte unbedingt Kontakt, ich sage lauter nette Sachen, weil ich so verzweifelt Kontakt suche.
Das merken die anderen natürlich. Auch einfach, dass ich nicht entspannt war, sondern innerlich total verkrampft.
Das, was dagegen hilft: Ruhig atmen. Versuchen, einfach nur wahrzunehmen. Die Gesichter der anderen. Bis man sich wirklich im Moment fühlt. Wenn du schreibst, du fühlst dich aussen, dann bist du wahrscheinlich innerlich wirklich so ein bißchen "nicht da". Um dich zu schützen. Du kannst das mal allein üben. Zum Beispiel gehe spazieren an einen Ort, den du magst. Versuche einfach nur, hier zu sein. Gegenwärtig.
Und denk dir beim nächsten Mal im Unternehmen: Ich muss nicht was sagen, nichts wollen. Einfach nur da sein.
Denk dir: Meine Aufgabe ist es, einfach nur da zu sein.
Nächste Woche kannst du's ausprobieren. Berichte uns doch, wenn dich dieses Experiment interessiert, was dann passiert (in deiner Innenwelt) wenn du das machst.
Ich glaube, wenn Du wirklich ehrliche Rückmeldung willst, was an Dir seltsam wirkt, dann geht das am besten im (geschützten) Rahmen einer Gruppentherapie. In freier Wildbahn wird Dir kaum wer ehrlich was dazu sagen (wollen), das ist ja auch schwierig.
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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