Hallo,
ich bin fast 30 und mich plagen desöfteren selbstzweifel und starke soziale ängste. Ich beobachte mich und mein handeln stets und bewerte es. So bin ich nie zufrieden was ich sage oder wie ich es sage. Überlege mir wie mein gegenüber mich sieht und was er denken könnte. Frage mich, ob er meine Unsicherheit bemerkt, was diese noch verstärkt. Ich beleuchte mich und meine Auswirkungen was sehr kraftraubend und selbstzerstörerisch ist. Ich habe manchmal ängste in situationen die ich schon oft mit bravour gemeistert habe und in denen mir meine unsicherheit fast lächerlich vorkommt. Im gegensatz meistere ich schwierige situationen problem los wo ich ein scheitern durchaus aktzeptieren würde. In den momenten der Nervosität habe ich angst dass jemand bemerkt dass ich nicht immer souverän bin. Ich wäre gerne beständiger in meinem vertrauen zu mir selbst. Lieber mittelmaß als mal top dann mal flop. Ich führe all meine körperlichen zustände wie schwitzen herzschlag etc auf Gemütszustände zurück und bilde mir dann zb ein ich sei nervös wenn ich einen erhöhten herzschlag durch Treppensteigen habe. Ich werde dann handlungsfähig, rede wirres zeug und habe angst ertappt zu werden. Ich fange an zu schwitzen und fühle mich unwohl in der angst jemand könnte denken ich sei verrückt.
Wenn ich nicht soviel über mich nachdenke und den andern gefallen will bin ich zufrieden mit meinem leben und liebe mich. Leider ist das nicht immer so einfach. Ich bin sehr fixiert auf die annerkennung von meinen mitmenschen.
Soziale Unsicherheit / Selbstzweifel / Unbeständigkeit
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Mir ging es früher so. Darüber bin ich jetzt lange raus, zum Glück. Ich meine, das was du beschreibst, hat mir einer gewissen Schüchternheit zu tun. Und da heute Coolness angesagt ist, haben es schüchterne Menschen noch weniger leicht als früher.
Du reflektierst deine Reaktionen ja sehr gut und sprichst auch schon die Lösung an: Du brauchst Abstand von der ständigen Selbstbeobachtung, geh also im Moment, in der Gegenwart auf und konzentriere dich mehr auf den anderen, der dir gegenübersteht. Werde dir selbst nicht unwichtig, aber weniger wichtig in der Interaktion mit anderen. Du erreichst, wie du selbst richtig beobachtet hast, deine Ziele viel besser, solange du dich darauf ausrichtest, ohne ständig dein Innenleben zu beobachten.
Im übrigen sind diese auch längst nicht immer so sicher wie sie dir erscheinen; du merkst es nur nicht, und ebenso wenig merken dir normalerweise die anderen deine Unsicherheiten an; und selbst, wenn, ist das kein Weltuntergang. Ein perfektionistisches Denken hat sich bei dir verselbständigt - es bedeutet nun Training, davon wegzukommen. Erwarte nicht zu schnelle Erfolge, es kann dauern.
Aber auch wenn du jetzt meinst, so ein Perspektivenwechsel ginge nicht - es lässt sich erlernen.
Du reflektierst deine Reaktionen ja sehr gut und sprichst auch schon die Lösung an: Du brauchst Abstand von der ständigen Selbstbeobachtung, geh also im Moment, in der Gegenwart auf und konzentriere dich mehr auf den anderen, der dir gegenübersteht. Werde dir selbst nicht unwichtig, aber weniger wichtig in der Interaktion mit anderen. Du erreichst, wie du selbst richtig beobachtet hast, deine Ziele viel besser, solange du dich darauf ausrichtest, ohne ständig dein Innenleben zu beobachten.
Im übrigen sind diese auch längst nicht immer so sicher wie sie dir erscheinen; du merkst es nur nicht, und ebenso wenig merken dir normalerweise die anderen deine Unsicherheiten an; und selbst, wenn, ist das kein Weltuntergang. Ein perfektionistisches Denken hat sich bei dir verselbständigt - es bedeutet nun Training, davon wegzukommen. Erwarte nicht zu schnelle Erfolge, es kann dauern.
Aber auch wenn du jetzt meinst, so ein Perspektivenwechsel ginge nicht - es lässt sich erlernen.
Bester Gruß,
Farinata
Farinata
Hallo Farinata,
vielen dank für deine Antwort. Du hast vollkommen recht, das ist mir alles auch bewusst und genau das ist ja auch der punkt, ich kann mich rational sehr gut einschätzen, manchmal mehr als mir lieb ist. Nur emotional bin ich dann so befangen und verunsichert, dass meine rationale sicht auf mich mir nicht nützt. Im gegenteil, die erkenntnis es eigentlich besser zu wissen ist schwer zu ertragen. Ich habe auch schon einige techniken ausprobiert um meinen Fokus auf den moment zu richten, aber vielleicht kannst du mir helfen, und mir sagen wie du geschafft hast diesen kreislauf zu durchbrechen.
vielen dank für deine Antwort. Du hast vollkommen recht, das ist mir alles auch bewusst und genau das ist ja auch der punkt, ich kann mich rational sehr gut einschätzen, manchmal mehr als mir lieb ist. Nur emotional bin ich dann so befangen und verunsichert, dass meine rationale sicht auf mich mir nicht nützt. Im gegenteil, die erkenntnis es eigentlich besser zu wissen ist schwer zu ertragen. Ich habe auch schon einige techniken ausprobiert um meinen Fokus auf den moment zu richten, aber vielleicht kannst du mir helfen, und mir sagen wie du geschafft hast diesen kreislauf zu durchbrechen.
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