Liebe Forengemeinschaft,
ich poste hier einfach mal ein Thema, was mich immer mehr beschäftigt und ich auch nicht mehr verdrängen kann. Vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht, auf jeden Fall bin ich auf eure Meinungen, Ratschläge und Hinweise gespannt.
Seit Jahren geht es bei mir was berufliche Chancen etc. angeht bergauf und das Soziale immer weiter bergab. Ich habe vergangenes Jahr mein Studium beendet und promoviere seit Jahresanfang im Luft- und Raumfahrtbereich. Auf der anderen Seite glaube ich, dass ich seit 2011 in einer echten Krise stecke und ich mich nicht mehr davon erholen kann. Ich weiß selbst nicht so recht, weshalb ich damals so extrem kollabiert bin, aber es hat auch mit meiner fast ewigen Beziehungslosigkeit zu tun. Ich habe hart gearbeitet und wünsche mir auch eine Beziehung, allerdings hat es dann bei einer Beziehungsanbahnung wieder nicht geklappt und da hat es mir gereicht und ich habe dann begonnen mich selbst zu zerstören.
Seitdem habe ich praktisch alle Hoffnungen aufgegeben und bin unglaublich verzweifelt, während meiner Diplomarbeit habe ich mich dann versucht umzubringen. Ich fühle mich immer wie in einem Käfig, ich will das alles gar nicht. Aber ich muss trotzdem immer perferkt sein für meine Familie. Mein Selbstwert kann sich nach meiner 6-monatigen SVV-Phase auch nicht mehr erholen (oder war auch noch nie vorhanden), denn es sind auch einige Narben sichtbar und ich möchte gar nicht an den Sommer denken.
Außerdem werde ich immer impulsiver und schwanke immer mehr zwischen den Extremen, aber ich kann einfach nix dagegen machen: Entweder ich mache vier mal die Woche Sport oder ich lasse mich gehen und saufe, oder ich arbeite 10-12 Stunden am Tag oder ich mache nix und trinke einen Kaffee nach dem anderen.
Jedenfalls habe ich die Lust verloren und sehe nicht mehr denn Sinn, ich weiß auch nicht mehr wofür ich jeden verdammten Tag arbeite. Ich erlebe wie sich andere (meine Freunde und meine Geschwister) ihre Grundlagen für Familie aufbauen, und ich bleibe Workerholic und Perfektionist und gehe daran kaputt.
Oh je, das ist alles so widersprüchlich: Ich arbeite so viel um die ganzen Probleme zu verdrängen und es entstehen noch mehr Probleme, weil ich so viel arbeite. Ich wünsche mir nichts mehr als eine Beziehung und auf der anderen Seite habe ich vor nichts größere Angst als eine Beziehung.
Ich glaube, dass ich in tiefer Sch**** stecke und ich das nicht mehr lange durchhalte. ich sollte mal wieder Therapie machen. Mein alter Therapeut will allerdings nicht mehr mit mir zusammen arbeiten, nachdem ich die Therapie wegen einem Praktikum für 4 Monate unterbrechen musste.
Ich weiß nicht, wie ich einen richtigen Therapeuten finden kann? Gibt es irgendwo Nummer wo ich anrufen kann, die mir ne Liste mit Therapeuten geben? Oder soll ich wieder Antidepressiva nehmen?
Vielleicht hat ja jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß vielleicht ein paar Ratschläge. Ich wäre auf jeden Fall sehr dankbar.
Viele Grüße, 2impulsive
Beruf und Soziales driftet immer weiter auseinander
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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....das liest sich ja wie viele "Überraschungen" zusammentreffend....
Was mir sofort beim Lesen deines Threads einfällt - geh bitte unbedingt auf die Suche nach einem Therapeuten.....das würde ich an deiner Stelle mega wichtig empfinden.
Ich finde es toll, dass du in deinen jungen Jahren (wenn deine Angabe zutreffend ist) bereits promovierst, sehr ehrgeizig, aber dieser Ehrgeiz hat seinen Preis - und somit kommt der soziale/gesellschaftliche Aspekt zu kurz, auf einer Hochzeit kann man m. E. nur tanzen und du scheinst die deiner Karriere schon lange erfolgreich zu verfolgen - eigentlich Respekt, aber es zeigt an deinem Beispiel, dass es nicht glücklich macht....
Wünsch dir alles Gute
Gisi
Was mir sofort beim Lesen deines Threads einfällt - geh bitte unbedingt auf die Suche nach einem Therapeuten.....das würde ich an deiner Stelle mega wichtig empfinden.
Ich finde es toll, dass du in deinen jungen Jahren (wenn deine Angabe zutreffend ist) bereits promovierst, sehr ehrgeizig, aber dieser Ehrgeiz hat seinen Preis - und somit kommt der soziale/gesellschaftliche Aspekt zu kurz, auf einer Hochzeit kann man m. E. nur tanzen und du scheinst die deiner Karriere schon lange erfolgreich zu verfolgen - eigentlich Respekt, aber es zeigt an deinem Beispiel, dass es nicht glücklich macht....
ganz schlimm empfinde ich das und es ist absolut beziehungsuntauglich.... dagegen solltest du angehen, dringlichst....2impulsive hat geschrieben:und ich bleibe Workerholic und Perfektionist und gehe daran kaputt.
Das liest sich wie ein Notruf.... was hälst du von einer akutpsychosomatischen Klinik und einer diesbezüglich stationären Aufnahme/Behandlung.... Vielleicht solltest du dir erst (wenn du noch keinen hast) einen Facharzt suchen und darauf hin arbeiten, bevor es dann im Anschluss ambulant weiter geht.... Das wäre wohl eine gute und wichtige Sache für dich... Oder magst du bis zum Zusammenbruch warten? Das wäre schade.2impulsive hat geschrieben:Ich glaube, dass ich in tiefer Sch**** stecke und ich das nicht mehr lange durchhalte. ich sollte mal wieder Therapie machen. Mein alter Therapeut will allerdings nicht mehr mit mir zusammen arbeiten, nachdem ich die Therapie wegen einem Praktikum für 4 Monate unterbrechen musste.
Wünsch dir alles Gute
Gisi
Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Gisi,
vielen Dank für deine Antwort und Ratschläge.
Meine Arbeit macht mir auch Spaß, allerdings glaube ich,dass ich nicht die richtige/stabile Persönlichkeit und die sozialen Voraussetzungen für einen solchen Job habe. Wenn ich mich noch mal unabhängig entscheiden könnte, dann würde ich erst eine technische Ausbildung machen, aber das ist vorbei.
vielen Dank für deine Antwort und Ratschläge.
Naja, ich kenne auch Doktoranden, denen der soziale Umgang deutlich leichter fällt als mir. Allerdings ist mein Selbstwert so im Keller, dass ich im Sozialen immer schwächer und stiller werde.Ich finde es toll, dass du in deinen jungen Jahren (wenn deine Angabe zutreffend ist) bereits promovierst, sehr ehrgeizig, aber dieser Ehrgeiz hat seinen Preis - und somit kommt der soziale/gesellschaftliche Aspekt zu kurz, auf einer Hochzeit kann man m. E. nur tanzen und du scheinst die deiner Karriere schon lange erfolgreich zu verfolgen - eigentlich Respekt, aber es zeigt an deinem Beispiel, dass es nicht glücklich macht....
Meine Arbeit macht mir auch Spaß, allerdings glaube ich,dass ich nicht die richtige/stabile Persönlichkeit und die sozialen Voraussetzungen für einen solchen Job habe. Wenn ich mich noch mal unabhängig entscheiden könnte, dann würde ich erst eine technische Ausbildung machen, aber das ist vorbei.
Ja, das wäre wirklich schade, aber es gibt Kräfte in meiner Familie, die mich unbedingt so haben wollen und meine Probleme ignorieren oder verdrängen. Ich habe 2009 eine stationäre Therapie gemacht und durfte mir Sätze meiner Mutter anhören wie "Das sind da doch alles nur Gammler, die sich den ganzen Tag ins Bett legen weil sie Depressionen haben". Von ihr hatte ich mir damals Toleranz gewünscht, aber die habe ich nie bekommen. Letztlich hat sie alles verdrängt oder totgeschwiegen und ich bin schon längst wieder im System angekommen, wo ich davor auch war. Noch mal stationär werde ich nicht gehen, dazu müssten auch andere meine Veränderung wollen und nicht gegen ankämpfen. Aber ambulant Therapie ist schon sehr wichtigDas liest sich wie ein Notruf.... was hälst du von einer akutpsychosomatischen Klinik und einer diesbezüglich stationären Aufnahme/Behandlung.... Vielleicht solltest du dir erst (wenn du noch keinen hast) einen Facharzt suchen und darauf hin arbeiten, bevor es dann im Anschluss ambulant weiter geht.... Das wäre wohl eine gute und wichtige Sache für dich... Oder magst du bis zum Zusammenbruch warten? Das wäre schade.
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