Erbrechen bei Menschenmassen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Erbrechen bei Menschenmassen

Beitrag Do., 28.02.2013, 11:52

Erstmal ein freundliches Hallo
Ich hoffe, dass mir hier irgendwer helfen kann, ich weiss sonst selber keinen Rat. Und zwar geht es hier nicht um mich, sondern um einen Freund von mir.
Ob die Überschrift jetzt gut gewählt ist weiss ich nicht ^^

Ich habe ihn vor einiger Zeit kennengelernt und muss sagen, dass er ein sehr toller Mensch ist. Es gibt nur etwas, was ich nicht verstehe und was ihm selbst auch zu schaffen macht. Seit er ungefähr elf Jahre alt ist, hasst er Menschen.
Es geht sogar soweit, dass er sich ständig Übergeben muss (schon als Kind), wenn wir z.B Einkaufen sind oder in der Stadt oder auch nur bei Freunden.
Er probiert gerade Beziehungstechnisch etwas mit mir aufzubauen, hat mir aber von vornherein gesagt, dass er meine Familie/Freunde erst irgendwann in einem Jahr oder so kennenlernen möchte und er möchte dann auch nicht soviel Kontakt dazu. Er hat selbst kaum Kontakt zu seiner eigenen Familie, ausser zu seiner Mutter, hat auch nur einen Kumpel, was ja eigentlich nichts schlimmes ist...weigert sich aber, neue Leute kennenzulernen und meinte, ich hätte Glück, dass er mich überhaupt an sich rangelassen hat.
Nun kann es auch laut seiner Aussage sein, dass er sich übergeben muss, wenn er morgens neben mir aufwacht (er wollte mich nur schonmal vorwarnen)....das hätte dann allerdings nichts mit mir persönlich zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass da jemand neben ihm liegt.
Ich weiss nun nicht genau, wie ich damit umgehen soll, ob ich ihm helfen kann oder sonst was...hinzu kommt noch, dass er mir dauernd sagt, dass er für ein langes Leben nicht geschaffen sei und sein maximales Alter 40 werden würde. Ich weiss nicht, was ich machen soll oder wie ich mich verhalten soll....ich mag ihn wirklich gern, aber es erweist sich wirklich als schwierig ihm zu helfen.

Ich hoffe, dass mir hier irgendwer wenigstens etwas helfen kann.
Danke schonmal im Voraus!
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Werbung

Benutzeravatar

lemon
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 58
Beiträge: 2006

Beitrag Do., 28.02.2013, 12:03

Wie ist das in der Stadt oder bei Freunden? Erbricht er plötzlich auf die Straße oder wie passiert das?
Ich würds mal austesten bei ihm zu übernachten und dann sehn was passiert.
Kann es vielleicht evtl. sein, dass er Bulimie hat?

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Do., 28.02.2013, 12:13

Hallo Lemon,
erstmal Danke für deine Antwort.
Also, er hat das letzte Wochenende von Freitag bis Sonntag bei mir geschlafen und da ging es, als wir Samstag aber in der Stadt einkaufen waren, wurde ihm wieder schlecht und er ist in ein Cafe auf die Toilette gegangen.
Wie das mit Bulimie ist weiss ich nicht...kenne mich da nicht so aus.
Er sieht auf jeden fall nicht so aus und ich glaube, dafür erbricht er zu wenig.
Er isst auch gut und viel, erbricht aber nach dem Essen nicht.
Sondern nur in so Situationen, wenn wir unter Menschen sind. Ich merke immer, wenn es wieder losgeht, dann drückt er meine Hand immer ganz fest und sucht danach meist eine Toilette auf.
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Benutzeravatar

lemon
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 58
Beiträge: 2006

Beitrag Do., 28.02.2013, 12:21

Frag ihn doch mal, ob er Bulimie hat.

Nach Bulimie "sieht" man nicht aus. Der eine ist dick, der andere dünn, der eine erbricht nach der Mahlzeit, der andere erst 1 - 2 Std. danach....

Psychisch ist das Erbrechen auf jeden Fall, wie sich das anhört.

Wie du helfen kannst?
Ihn fragen, was du tun kannst, mit ihm darüber sprechen, wenn er das möchte und ihm sagen, dass du für ihn da bist - mehr fällt mir momentan nicht dazu ein.

Was sagt er denn dazu? Wie lange hat er das schon?

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Do., 28.02.2013, 12:37

Er hat früher als Kind sehr viel erlebt, darüber haben wir auch schon gesprochen und dass es wohl schon im Kindesalter angefangen hat.
Gestern hatte ich mit ihm noch kurz darüber geredet und er meinte, dass das häufig auch kein richtiges Erbrechen mehr sei, sondern einfach nur Galle und/oder etwas Blut.
Aber er möchte auch nicht zu einem Arzt oder so gehen, weil ich meinte, dass seine Speiseröhre bestimmt schon total kaputt sei.
Ich will ihm wirklich helfen und bin auf jeden fall für ihn da, wenn er mich braucht. Vorrausgesetzt, er will sich von mir helfen lassen.
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Benutzeravatar

ch123
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 252

Beitrag Do., 28.02.2013, 15:02

ja. vorausgesetzt er will sich helfen lassen. und in dem was du schreibst les ich da kein hilfeersuchen heraus. was hat er denn getan oder gesagt, das dich vermuten lässt, du solltest helfen?

könnte sein, dass DU hilfe brauchst, wenn ihr eure unterschiede unter einen hut bringen wollt.

Benutzeravatar

stilleswasser
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 427

Beitrag Do., 28.02.2013, 15:53

SvenssonMcJensson hat geschrieben:er meinte, dass das häufig auch kein richtiges Erbrechen mehr sei, sondern [...] etwas Blut.
SvenssonMcJensson hat geschrieben:Aber er möchte auch nicht zu einem Arzt oder so gehen, weil ich meinte, dass seine Speiseröhre bestimmt schon total kaputt sei.
Da klingt mir nicht mehr "nur" nach einer psychischen Ursache. Vielleicht war es das Anfang, aber man kann auch damit den Körper kaputt machen. Z.B. bei zu viel Stress kann man glaube ein Magengeschwürr bekommen. Ich würde auf jeden Fall zu einem Arzt gehen. Mit Blut ist nicht zu spaßen. Und was ist das für eine Aussage, dass er nicht gehen will, weil seine Speiseröhre bestimmt schon kaputt ist. Na dann muss er erst Recht zum Arzt!

Alles Gute,
stilleswasser.
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Do., 28.02.2013, 16:27

@ch123
Naja, er erzählt mir halt wirklich alles und meint, dass er will, dass das mit uns klappt.
Es geht mir ja nicht darum, dass er keinen Kontakt zu anderen Menschen möchte, sondern viel eher macht mir der gesundheitliche Aspekt, mit dem dauernden Erbrechen, sorgen.
Und inwiefern meinst du, dass ich Hilfe brauche?

@stilleswasser
Er möchte einfach nicht zu einem Arzt.
Ich möchte ihn auch nicht mehr wirklich auf einen Arztbesuch ansprechen, er wird dann immer schnell aggressiv und sagt, dass das Thema Arzt für ihn beendet ist...Wiederum erzählt er mir ständig, dass es ihm nicht gut geht....Keine Ahnung, was ich machen soll.
Ich mache mir halt Sorgen, weil durch das ständige Erbrechen die Speiseröhre ja auch kaputt gehen kann.
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Do., 28.02.2013, 20:24

SvenssonMcJensson hat geschrieben: Ich weiss nun nicht genau, wie ich damit umgehen soll, ob ich ihm helfen kann oder sonst was...hinzu kommt noch, dass er mir dauernd sagt, dass er für ein langes Leben nicht geschaffen sei und sein maximales Alter 40 werden würde. Ich weiss nicht, was ich machen soll oder wie ich mich verhalten soll....ich mag ihn wirklich gern, aber es erweist sich wirklich als schwierig ihm zu helfen.
Hi,

was ich nicht verstehe, wieso halst Du Dir so einen Typ auf? Ich meine "ich mag ihn wirklich gern" ist eine relativ gute Grundlage. Aber ausreichend, bei der Problematik? Mir scheint da ein "Helfersyndrom" vordergründig.
Helfen lassen kann sich immer nur die betroffene Person, idR nur durch Fachpersonal, sprich in diesem Fall Therapeuten. Dieses Vorhaben scheint hier nicht der Fall zu sein. Der Partner wird da zum Co-Abhängigen und zum Mitleidenden. Willst Du das?

Grüße,
pp

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Fr., 01.03.2013, 10:24

@peppermint patty

Naja, ich will einfach nur einer Person helfen, die ich sehr mag. Nicht weil ich ein "Helfersyndrom" habe, sondern weil die betreffende Person mir sehr am Herzen liegt und mir ständig sagt, wie schlecht es ihm geht, aber selber nichts dagegen unternimmt.
Ich meine, ist es so falsch, wenn man jemandem helfen möchte, den man mag?
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Fr., 01.03.2013, 10:48

SvenssonMcJensson hat geschrieben: Ich meine, ist es so falsch, wenn man jemandem helfen möchte, den man mag?
Nein, dass ist es natürlich nicht! Nur darf dies keine Motivation für eine Freundschaft oder gar Partnerschaft sein.

Nur die Mitteilung, Deines Freundes haben nicht das geringste mit Freundschaft zu tun. Denn wenn er Dir dauernd mitteilt wie schlecht es ihm geht (Dich also als Mülleimer - sorry für den harten Ausdruck, mir fällt gerade nichts besseres ein - für seine Probleme nutzt) und gleichzeitig professionelle Hilfe verweigert, setzt er Dich massiv unter Druck und benutzt Dich.

Und dieses "jemandem helfen möchten, den man mag" hat NICHTS mit einer Freundschaft zu tun. Und wenn ich Dich richtig verstanden habe, habt ihr eine oder strebt eine an. Oder liege ich da falsch?

Benutzeravatar

lemon
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 58
Beiträge: 2006

Beitrag Fr., 01.03.2013, 13:19

Er möchte einfach nicht zu einem Arzt
Hat er nun Bulimie, hast du ihn gefragt?
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Fr., 01.03.2013, 13:41

@lemon
Er sagt, dass es keine Bulimie sei.
Aber ich weiss auch nicht, ob man auf diese Frage eine ehrliche Antwort bekommt.
Aber ich glaube ihm das mal, wenn er das sagt.
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Benutzeravatar

lemon
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 58
Beiträge: 2006

Beitrag Fr., 01.03.2013, 14:09

Ich hatte mich gewundert weshalb er nicht zum Arzt möchte.
Wenn er sagt, er hätte keine Bulimie würde ich das auch erst mal so glauben.

Wovor hat er Angst?
Es wäre bestimmt angebracht die Speiseröhre zu untersuchen und eine Magenspiegelung zu machen.
Weißt du weshalb er sich so sehr gegen einen Arztbesuch sträubt?

Was sagt er zu einer Therapie? Wenns nicht körperlich ist wirds wohl psychisch sein oder mag er das ebenfalls nicht?

Will er überhaupt was verändern?
Wie gehts ihm denn grad, sind manche Tage symptomfrei?

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SvenssonMcJensson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 8

Beitrag Fr., 01.03.2013, 15:49

@peppermint patty
Und dieses "jemandem helfen möchten, den man mag" hat NICHTS mit einer Freundschaft zu tun. Und wenn ich Dich richtig verstanden habe, habt ihr eine oder strebt eine an. Oder liege ich da falsch?
Nein, da liegst du nicht falsch. Im Moment sind wir befreundet, aber er strebt eine ernsthafte Beziehung mit mir an. Deswegen wollte ich mir ja irgendwo etwas Rat holen, was ich machen kann oder was ich lassen soll oder sowas.

@lemon
Er will mit Ärzten und Therapeuten nichts zu tun haben.
In einem längeren Gespräch was wir gestern Abend hatten, hat er mir erzählt, dass er als Kind von seinem ersten Stiefvater geschlagen wurde und auch gesehen hat, wie seine Mutter misshandelt wurde. Sein zweiter Stiefvater sei wohl schwerer Alkoholiker gewesen und er musste wohl als 13 Jähriger immer auf seinen Stiefvater achten und die Flaschen verstecken und so eine Art Krankenschwester sein.

Manche Tage sind vollkommen symptomfrei....dann wiederum kann es von jetzt auf gleich sein, dass er einkaufen geht und kaum ist man im Laden, geht er dort auf die Toilette.
Wenn ich ihn manchmal so reden höre, habe ich das Gefühl, als wäre er sich nicht sicher, ob er was verändern will oder nicht.
Er hat mir gesagt, dass er weiss, dass das nicht gut für seinen Körper ist.
Der der weiss, dass er nichts weiss, weiss mehr als der der nicht weiss, dass er nichts weiss.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag