Hallo zusammen,
da ich langsam nicht mehr weiter weiß und die meisten Selbsthilfe Tipps die ich so gefunden habe
erfolglos an mir abgeprallt sind, wende ich mir hiermit an euch und hoffe jemand kann mir weiterhelfen.
Das Problem ist: Ich kann einfach nicht ich selbst sein, ich sitze hier mein ganzes Leben schon in einem Käfig
und versuche verzweifelt mich daraus zu befreien. Ich würde mich nicht als schüchtern bezeichnen,
zu fremden Personen verhalte ich mich ziemlich gleich wie zu Bekannten und Familie. Ich fühle ich mich klein und abstoßend, die Stimme ist zu leise und undeutlich, bei jedem Wort das aus meinem Mund kommt, ärgere ich mich über mich selbst, da ich nur Blödsinn rede. Die Bestätigung meiner Selbstbeschreibung kann ich jeweils in den Reaktionen meiner Umwelt ablesen.
Kann keine richtigen Freundschaften aufbauen, obwohl sich einige Leute für mich interessieren, die auch die gleichen
Interessen teilen. Meine Hobbies sind hauptsächlich Musik, Literatur und Philosophie und auch die einzigen Dinge über die ich
mich unterhalten kann. Sobald ich was mit jemandem unternehme oder auf einer Party bin fühle ich mich klein und überflüssig. Obwohl mir öfters Interesse entgegengebracht worden ist, wenn ich was sage, doch das ändert überhaupt
nichts, auch wenn die Leute schon fast mit Gewalt sich mir zuwenden und Interesse zeigen, die Bestätigung hält nicht lange und verschwindet bei dem nächsten negativen Ereignis, wie zum Beispiel Schweigen oder Meinungsverschiedenheiten. Versuche krampfhaft mich mit Leuten zu unterhalten doch bekomme meistens nichts raus, weil einerseits eine Leere in meinem Kopf herrscht und andererseits ich mich nichts sagen traue, falls mir was einfällt, da es doch sowieso nur Blödsinn wäre. Das ganze macht mich unglaublich wütend auf mich selbst. Es mangelt mir also nicht an sozialen Kontakten, die habe ich, nur geht es mir nicht gut dabei. Lebe auch ständig in Angst davor gleich wieder fallengelassen zu werden da ich zu langweilig bin und somit Desinteresse entsteht.
Meine Mutter ist mir sehr ähnlich, sie hat kein Selbstvertrauen, lebt ziemlich isoliert und ist sehr anhänglich und überfürsorglich, was mich sehr wütend macht und ich schon gar nicht mehr mit ihr rede, nur das nötigste da es ständig
nur Vorwürfe und Anweisungen sind.
Mit meinem Vater habe ich seit 6 Monaten kein Wort gewechselt obwohl wir im selben Haus wohnen, seit ich
ihm von meiner Kündigung und psychischen Problemen erzählt habe, da es dort zu einer Auseinandersetzung kam.
Kommunikation gibt es bei uns schon lange nicht mehr, jeder lebt für sich und hat meistens nur ein schlechtes Wort für den anderen übrig.
Dazu kommt, dass ich mein ganzes Leben nur verträume. Ich bin quasi durchgehend am tagträumen, flüchte mich in Phantasien in denen ich so bin wie ich gerne sein will. Offen, lustig, viele Freunde die mich bewundern, eine Freudin, etc.
Dagegen ankämpfen habe ich probiert doch erfolglos, da mir mein Leben sonst zu leer und unbefriedigend vorkommt.
Meine Frage lautet: Wie kann ich mich selbst akzeptieren und Selbstbewusstsein aufbauen? Vor dem Spiegel stehen und mir
positive Gedanken zureden hat nicht wirklich was gebracht. Komplimente und positives Feedback kann ich nicht wirklich an mich ranlassen, obwohl ich es öfters bekomme. Ich will einfach fest und sicher in meinem Leben stehen, mich selbst mögen und mich unterhalten und meine Meinung sagen können.
Hoffe jemand hat einen plausiblen Lösungsansatz
Minderwertigkeit
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Hallo mightyscoopa,
Menschen, die sich selbst ablehnen, die haben grosse Angst vor Ablehnung.
D.h. solange Du gutes Feedback bekommst, fühlst Du Dich in Ordnung, aber sobald Du Meinungsverschiedenheiten mit anderen hast, kommt da in Dir wieder die Angst auf nicht okay zu sein.
Wenn Du aber Meinungsverschiedenheiten mit Jemandem hast, heißt das ja nicht, dass die Person Dich als Person ablehnt. Wir sind nun mal alle verschieden und es ist so gut wie unmöglich, dass ein Mensch in allem immer dieselbe Meinung hat wie man selbst.
Als Kind versucht man die Erwartungen der Eltern, die für Kinder Halbgötter sind, zu erfüllen.
Erfüllt man sie nicht, geben viele Eltern ihren Kindern das Gefühl, dass sie so nicht in Ordnung sind, z.B. in Form von Liebesentzug, Beleidigtsein oder gar Schläge.
Da das Kind von der Liebe der Eltern abhängig ist, versucht es sich selbst zu verleugnen und so zu werden wie die Eltern einen wollen.
Dieses Muster, das als Kind zum Überleben notwendig war, schleppt der Mensch dann auch ins Erwachsenalter. Und dieses Muster kannst du durchbrechen.
Sieh Dir unten die kostenlosen Videos an:
http://www.expertenrat.info/angst-vor-ablehnung.html
Lieben Gruss,
Inanna
Menschen, die sich selbst ablehnen, die haben grosse Angst vor Ablehnung.
D.h. solange Du gutes Feedback bekommst, fühlst Du Dich in Ordnung, aber sobald Du Meinungsverschiedenheiten mit anderen hast, kommt da in Dir wieder die Angst auf nicht okay zu sein.
Wenn Du aber Meinungsverschiedenheiten mit Jemandem hast, heißt das ja nicht, dass die Person Dich als Person ablehnt. Wir sind nun mal alle verschieden und es ist so gut wie unmöglich, dass ein Mensch in allem immer dieselbe Meinung hat wie man selbst.
Als Kind versucht man die Erwartungen der Eltern, die für Kinder Halbgötter sind, zu erfüllen.
Erfüllt man sie nicht, geben viele Eltern ihren Kindern das Gefühl, dass sie so nicht in Ordnung sind, z.B. in Form von Liebesentzug, Beleidigtsein oder gar Schläge.
Da das Kind von der Liebe der Eltern abhängig ist, versucht es sich selbst zu verleugnen und so zu werden wie die Eltern einen wollen.
Dieses Muster, das als Kind zum Überleben notwendig war, schleppt der Mensch dann auch ins Erwachsenalter. Und dieses Muster kannst du durchbrechen.
Sieh Dir unten die kostenlosen Videos an:
http://www.expertenrat.info/angst-vor-ablehnung.html
Lieben Gruss,
Inanna
"Als Kind versucht man die Erwartungen der Eltern, die für Kinder Halbgötter sind, zu erfüllen.
Erfüllt man sie nicht, geben viele Eltern ihren Kindern das Gefühl, dass sie so nicht in Ordnung sind, z.B. in Form von Liebesentzug, Beleidigtsein oder gar Schläge.
Da das Kind von der Liebe der Eltern abhängig ist, versucht es sich selbst zu verleugnen und so zu werden wie die Eltern einen wollen."
Wow. In nur 3 Sätzen hast du das wirklich SEHR treffend ausgedrückt. Mein Kompliment!
Ich denke auch, dass es darum geht, dass man SELBST weiß, wer man ist und dieses Selbstbild (also wie man sich sieht - eben gut oder schlecht) nicht von anderen abhängig macht. Das ist die Kunst, sich davon nicht beeinflussen zu lassen. Und das mit dem "an dich ran lassen" braucht seine Zeit. Das, was du beschreibst (inklusive Familiensituation etc) erinnert mich sehr an mich selbst, als ich ungefähr in deinem Alter war, eigentlich sogar noch ein wenig jünger. Ich denke, dass dieses Thema ICH - also IDENTITÄT - essentiell ist für dein weiteres Leben und daher wirklich auch in einer Therapie "angepackt" werden sollte. Du weißt momentan noch nicht, wer du selbst bist. Vielleicht möchtest du ja auch Gott "in dein Boot" holen - und ihr arbeitet gemeinsam daran. Kennst du denn einen guten Therapeuten?
Erfüllt man sie nicht, geben viele Eltern ihren Kindern das Gefühl, dass sie so nicht in Ordnung sind, z.B. in Form von Liebesentzug, Beleidigtsein oder gar Schläge.
Da das Kind von der Liebe der Eltern abhängig ist, versucht es sich selbst zu verleugnen und so zu werden wie die Eltern einen wollen."
Wow. In nur 3 Sätzen hast du das wirklich SEHR treffend ausgedrückt. Mein Kompliment!
Ich denke auch, dass es darum geht, dass man SELBST weiß, wer man ist und dieses Selbstbild (also wie man sich sieht - eben gut oder schlecht) nicht von anderen abhängig macht. Das ist die Kunst, sich davon nicht beeinflussen zu lassen. Und das mit dem "an dich ran lassen" braucht seine Zeit. Das, was du beschreibst (inklusive Familiensituation etc) erinnert mich sehr an mich selbst, als ich ungefähr in deinem Alter war, eigentlich sogar noch ein wenig jünger. Ich denke, dass dieses Thema ICH - also IDENTITÄT - essentiell ist für dein weiteres Leben und daher wirklich auch in einer Therapie "angepackt" werden sollte. Du weißt momentan noch nicht, wer du selbst bist. Vielleicht möchtest du ja auch Gott "in dein Boot" holen - und ihr arbeitet gemeinsam daran. Kennst du denn einen guten Therapeuten?
Wer suchet, der findet.
Danke Tebea.tebea hat geschrieben:Wow. In nur 3 Sätzen hast du das wirklich SEHR treffend ausgedrückt. Mein Kompliment!
Auch gut auf den Punkt gebracht.tebea hat geschrieben:Ich denke auch, dass es darum geht, dass man SELBST weiß, wer man ist und dieses Selbstbild (also wie man sich sieht - eben gut oder schlecht) nicht von anderen abhängig macht. Das ist die Kunst, sich davon nicht beeinflussen zu lassen.
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Es ist nicht leicht, zu wissen, wer man ist. Ein Schritt zu sich selbst ist, stückchenweise die Eigenschaften, die man an sich nicht so mag, anzunehmen.
Mightyscoopa, aus meiner Erfahrung: geh doch auf eine Party mit dem Bewusstsein, dass deine Stimme leise und unsicher ist. Du bist so und kannst das Gegenteil nicht erzwingen. Du darfst so sein. Mit dem Gefühl 'Ich bin unsicher, aber ich stehe dazu, denn ich kann nicht anders' geht es dir vielleicht besser, und darum geht es.
Das ist nicht leicht.
Im Laufe der Jahre (!) kannst du viele deiner bis jetzt abgelehnten Eigenschaften erkennen und sie als die deinen annehmen. Dann kannst du sie behalten, verändern, ev ablegen.
So habe zumindest ich es erlebt (und tue es noch immer).
Mightyscoopa, aus meiner Erfahrung: geh doch auf eine Party mit dem Bewusstsein, dass deine Stimme leise und unsicher ist. Du bist so und kannst das Gegenteil nicht erzwingen. Du darfst so sein. Mit dem Gefühl 'Ich bin unsicher, aber ich stehe dazu, denn ich kann nicht anders' geht es dir vielleicht besser, und darum geht es.
Das ist nicht leicht.
Im Laufe der Jahre (!) kannst du viele deiner bis jetzt abgelehnten Eigenschaften erkennen und sie als die deinen annehmen. Dann kannst du sie behalten, verändern, ev ablegen.
So habe zumindest ich es erlebt (und tue es noch immer).
Ich bin nicht meine Geschichte
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 18
- Beiträge: 2
Ich bedanke mich für die hilfreichen Antworten und werde die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen,
um daran zu arbeiten.
um daran zu arbeiten.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Gutes auf deinem Weg!mightyscoopa hat geschrieben:Ich bedanke mich für die hilfreichen Antworten und werde die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen,
um daran zu arbeiten.
Liebe Grüsse,
Inanna
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