Ängste & Depression

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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pearldrum96
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Ängste & Depression

Beitrag Sa., 14.01.2012, 21:50

Hallo,
Ich habe mich hier angemeldet um mir meine Probleme und Ängste ein bisschen von der Seele zu schreiben - ich bin mir nicht sicher ob es mir helfen wird oder nicht, ich hoffe es zumindest

Also, mein größtes Problem ist wahrscheinlich, dass ich mir selber sehr im Weg stehe und damit schon, meiner Meinung nach, zu viel zerstört habe. Einem guten Freund, den ich auf wundersame Weise vor Kurzem dazugewonnen habe, habe ich schon so oft vor dem Treffen abgesagt, dass er mich jetzt gar nicht mehr fragt bzw. gar nicht mehr schreibt/anruft. Warum ich absage? Naja, ich kann nur dieses Gefühl beschreiben als er mir diese SMS schrieb. Ich hatte das Gefühl es blockiert etwas innerlich, ich habe gezittert und habe nur an das Absagen gedacht. Natürlich habe ich dann abgesagt. Eine Frage wäre: Sollte ich ihm über meine Unsicherheit berichten, wir kennen uns noch nicht so lange, aber wir haben uns schon öfters unterhalten und verstehen uns ganz gut!?
Ich habe zwar noch andere Freunde (hauptsächlich Schulfreunde), aber mit denen hab ich halt nicht diesen Draht, außerdem wollte ich mir eher einen neuen Freundeskreis suchen (was nicht so ganz klappt - siehe oben)
Ich habe ein großes Problem mit mir selber, sehe im Spiegel dass was ich nicht sehen will und das ist wahrscheinlich auch der Grund für meine Unsicherheit und über meine Selbstzweifel - außerdem habe ich so gut wie kein Selbstbewusstsein.
Ich habe Angst vor allem und jeden, und denke über Sachen die ich tue mindestens 100mal nach und zerstöre sie damit - z.B nehme mir etwas vor, denke darüber nach (über die Konsequenten, Folgen) und mache es letztendlich doch nicht.
Ich werde in der Schule als sehr lebendiger Mensch bezeichnet, lache viel und bringe andere gerne zum Lachen. Trotzdem litt ich in den Sommerferien und auch an manchen Wochenenden unter Depressionen, die ich vor meinen Eltern & Freunden allerdings geheim hielt.

Danke für Durchlesen!

Ich hoffe es klingt nicht lächerlich, oder irgendwas da ich ja noch eher jünger bin. Würde mich auf ein paar Tipps sehr freuen.

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sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 14.01.2012, 22:07

Hallo pearldrum,

willkommen im Forum. Zunächst einmal: Es ist überhaupt nicht lächerlich, dass eine Sechzehnjährige sich unsicher fühlt und noch weniger lächerlich ist es, diese Unsicherheit zu äußern.
Vieles von dem, was du schreibst, erinnert mich irgendwie an mich, als ich in deinem Alter war. Ich konnte mich auch nicht im Spiegel betrachten, wollte nicht mal einkaufen gehen, weil ich nicht gesehen werden wollte. Und dann war diese Unentschlossenheit.
Du schreibst, du würdest deinem neuen guten Freund immer absagen, und dass obwohl dir an seiner Freundschaft sehr gelegen ist. Kannst du sagen, wie das wäre, wenn du eine Verabredung mal annehmen würdest? Was sind deine Befürchtungen? Geht es darum, dass du vielleicht Angst hat, er könnte von dir enttäuscht sein? Weißt du, ich glaube, das wären ganz wichtige Fragen für dich.
Wie geht es dir denn generell damit, dich anderen so zu zeigen, wie du dich fühlst? Du schreibst ja auch, dass du selbst vor deinen Eltern verheimlicht hast, dass du dich depressiv gefühlt hast. Offensichtlich schämst du dich sehr dafür. Aber das musst du nicht. Grundsätzlich ist es ein normaler Bestandteil des Erwachsenwerdens, sich unsicher zu fühlen. Manchmal kann das aber auch Ausmaße annehmen, die es nötig machen, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Einfach weil es für einen alleine eine zu große Last ist.
Du schreibst auch, dass du in der Schule lustig und voller Energie bist. Bist das DU oder spielst du eine Rolle, die dann an den Wochenenden und den Ferien in den Hintergrund tritt.
Du siehst, es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen.

LG Sandrin

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pearldrum96
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Beitrag So., 15.01.2012, 16:34

Danke für die schnelle Hilfe und ich entschuldige mich für die späte Antwort

Es hat mich wirklich sehr beruhigt, dass es nicht nur mir so geht.
Ich habe wirklich solche Probleme mit mir, dass ich selten bzw. gar nicht ins Freibad gehe und hasse es Kleider anzuziehen, obwohl es laut meinen Freunden nichts zu schämen gibt.

Ich weiß nicht was passieren würde, wenn ich zusage. Und ja ich fürchte mich sehr davor, dass er von mir enttäuscht sein könnte, dass wir so gar nicht auf einer Wellenlänge sind usw. - das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass ich ihm immer wieder absage. Ich habe schön langsam das Gefühl, dass er mich jetzt gar nicht mehr zum Ausgehen einlädt, da ich ihm ja immer neue Gründe/Ausreden liefere wenn er mich fragt.

Ich habe Angst dass meine Depression Ausmaße annimmt, da es mir manchmal wirklich schlecht geht. Ich habe einfach immer das Gefühl nichts zu können oder zu haben für das sich mein Leben lohnt. Ich kann mein Jungsein einfach nicht genießen, habe immer Angst vor der Zukunft. Meine Mutter merkt das auch, aber ich habe Angst ihr meine Gedanken anzuvertrauen, weil ich sie damit nicht belasten möchte, ich will nicht dass sie sich Sorgen macht.

Ich bin mir nicht sicher ob ich eine bestimmte Rolle in der Schule spiele, ich bin auf jeden Fall offener und spontaner in der Schule da wir in der Klasse eine sehr gute Klassengemeinschaft haben und ich mich dort wohl fühle.

Danke fürs Durchlesen und ich würde mich freuen Antworten zu erhalten.

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marine7
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Beitrag Fr., 20.01.2012, 00:38

Hallo pearldrum,

Und ich bin "beruhigt", dass es nicht nur mir so geht. Bin heute auf das Forum gestoßen und auf deinen Artikel gestoßen. 99% könnten von mir auch geschrieben worden sein. Irgendwie hat er mich auch traurig gemacht.

i Nur bin ich männlich und schon 25. Auch ich habe mich quasi "freiwillig" in die Isolation getrieben. Es war in meiner Schulzeit nicht so, dass keiner mit mir etwas zu tun haben wollte, aber weil ich immer auch so ein Gefühl hatte das mich innerlich blockierte sagte ich Treffen mit Leuten die ich auch mochte ab bis sich besagte Personen einfach nicht mehr meldeten. Wer kann es ihnen verdenken. Das konnten Verabredungen mit Burschen zum Fußball spielen sein, oder auch welche mit Mädchen die mich mochten. Tja heute stehe ich quasi ganz alleine da und mache es noch immer so. Mir geht es genauso wie dir, denke über alles 100mal nach, ob es eh richtig ist.
Auch ich war in der Schule, recht lustig drauf, kapselte mich aber in den Ferien eher ab. Wie ist das bei dir, hast du in den Ferien viel Kontakt zu deinen Freunden?
Würde mich interessieren.

Liebe grüße
marine7

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pearldrum96
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Beiträge: 3

Beitrag So., 22.01.2012, 18:39

Hallo und danke für die Antwort

In den letzten Ferien war es ganz schlimm. Ich fühlte mich sehr einsam. Hatte nicht viel Kontakt zu meinen Schulfreunden, obwohl ich sie sehr gern mag.

Freitags wurde ich übrigens wieder von dem neuen guten Freund eingeladen und habe natürlich wieder abgesagt. Ich blockierte mich innerlich, fing an zu zittern und zu weinen, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte. Ich weiß einfach nicht wie ich das alles lösen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Jugend so gar nicht genießen kann.

Schöne Grüße

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marine7
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Beiträge: 17

Beitrag Di., 24.01.2012, 16:56

Du schreibts, du hast dich einsam gefühlt in den Ferien. Das unterscheidet uns etwas. Denn ich war auf der einen Seite froh, dass sich niemand gemeldet hat, auf der anderen Seite hatte ich aber auch ein schlechtes Gewissen, weil eigentlich waren das ja meine Freunde in der Schule. Wenn mich wer in den Ferien angerufen hat (kino, Party, Fußball), habe ich mir Ausreden einfallen lassen, dass ich nicht konnte. Dass ich z.B gerade dann auf Urlaub fahre z.B oder wir gerade da meine Großeltern besuchen usw. Dazu hab ich nie gleich abgehoben sondern erst zurückgerufen (bzw. eher SMS geschickt).
Bis zur 5,6 Klasse ging das gut. Später hab ich das nicht mehr so gut können und es nur "geschafft", dass ich vielleicht dreimal ins Bad ging mit ihnen oder ca. an 3 Wochenenden fort.
Außerdem hatte ich ja auch das Gefühl etwas zu verpassen in meiner Jugend.

Wie ich schon geschrieben habe hab ich ja alle mittlerweile mit meiner Art erfolgreich vertrieben. Obwohl du, wenn du mit mir persönlich ins Gespräch kommen würdest, dass niemals merken würdest und mich für einen geselligen, selbstbewussten Typen halten würdest. Zumindest solange du nichts näher mit mir zutun haben willst, mit mir treffen willst. Eben mich anrufst, dass wir etwas unternehmen.

Ich kriege mittlerweile auch alle möglichen körperlichen Zustände, wenn sich durch Zufall mal wieder eine Person für mich interessiert (dann mag ich die ja meist auch) und mich anruft.
Mittlerweile hab ich da auch Angst, dass bei näherem Kennenlernen diese Person draufkommt, dass ich eben keine Freunde hab. Ist ja abnormal.


zu dir:
bzgl. dass du dich einsam gefühlt hast. Ich verstehe das so, dass du gerne Kontakt zu deinen Mitschülern gehabt hättest. Stimmt das? Hat dich nur das Anrufen abgehalten oder was anderes. Hast du dich nicht getraut oder warst du auch irgendwie innerlich froh, dass du dich nicht dauernd mit jemandem getroffen hast?
Hat dich jemand angerufen, bzw. wollt sich mit dir was ausmachen? Und du hast abgesagt?

Zu was hat dich der freund eingeladen? Warum hast du diesmal abgesagt? Per SMS oder Anruf.
Du hattest ja auch starke körperliche Reaktionen drauf. Hast du mit deinen Eltern schon darüber geredet?

Wie du an meinem Beispiel sehen kannst, kann das ganze sich sogar noch verstärken, und es ist schwer bis unmöglich selbst was gegen seine Psyche, bzw. irrationalen Gedanken zu unternehmen. Leider hab ich auch niemand mit dem ich über diese Probleme reden kann/will.
Leider kann ich dir auch nur den theoretischen Rat geben mit jemandem, dem du vertraust (mutter?, Vater? Geschwister?)darüber zu reden.
Ich konnte das bisher noch immer nicht ordentlich, deshalb theoretisch.

Liebe Grüße
Marine7

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