Depressionen und hoher innerer Druck - was tun?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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anon
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Depressionen und hoher innerer Druck - was tun?

Beitrag Do., 15.12.2011, 23:02

Ganz kurz zu meinen alltäglichen Problemen, ich setze mich oft (beruflich aber auch privat) selbst so unter druck das ich es schon körperlich spüre, Anspannung...verkrampfte Atmung, habe dann panische Angst Fehler zu machen, uninteressantes, dummes zu sagen oder das falsche zu tun.
Entspannt geht es nur bei ganz wenigen Situationen wo es für mich kein Risiko gibt bzw. ich mich überlegen fühle und keine Konfliktgefahr sehe.

Angst in Gesprächen das falsche zu sagen, dem anderen unterlegen zu sein, bloßgestellt zu werden führt oft dazu das ich kaum ganze Sätze herauswürgen kann, Gespräche bedeuten in der Regel für mich Stress.
Früher hauptsächlich in der Arbeit, mittlerweile auch manchmal schon im direkten Umfeld, mit Freundin und Verwandten.
Ich kann manchmal auch gut reden, aber nur wenn einige Rahmenbedingungen passen...und das ist sehr selten.

Hatte vor bald 2 Jahren ein Burnout, bin mir mittlerweile sicher das es nicht hauptsächlich die Arbeitsbelastung war die mich bis zur totalen Erschöpfung getrieben hat, sondern meine Ängste, die Selbstzweifel und das kaum vorhandene Selbstbewusstsein.

Ich habe depressiven Phasen, die auch lange Medikamentös (SSRI) behandelt wurden, wirklich gebracht hat es nur einige Monate etwas....mittlerweile habe ich es nach Jahren wieder geschafft davon loszukommen.

Es kostet mich so unglaublich viel Energie, zu Arbeiten, zu kommunizieren mit anderen zu interagieren und überhaupt ein halbwegs normales Leben zu führen. Alles wegen Ängsten und antrainierte Verhaltensmuster.
Ich habe einen verantwortungsvollen und guten Job, eine Familie, die Rahmenbedingungen passen, trotzdem bin ich oft unzufrieden...mit mir, mit anderen Menschen, mit dem was ich tue.

Ich habe eigentlich keine Freunde mehr, obwohl ich in meinem vergangene Leben viel Gelegenheit hatte langfristige Freundschaften zu pflegen, trotzdem habe ich mich immer mehr zurückgezogen und habe ausserhalb der Arbeit und meiner nahen Verwandtschaft keine sozialen Kontakte mehr....ich habe alles im Sand verlaufen lassen, weil es mir zu anstrengend war. Bin Einladungen zu Parties aus dem Weg gegangen, weil viele Leute die mit mir Reden könnten oder mich bewerten, da kommt auch schnell panische Angst bei mir hoch.

So, das ist eigentlich eh schon mehr als ich schreiben wollte...hoffe der eine oder die andere hat es bis hierher geschafft

Ich habe es so unglaublich satt durch das alles in meinem Leben eingeschränkt und unglücklich zu sein, ausserdem ist es sicher nicht gesund in einer Art selbst-induzierten Dauerstress zu sein, habe auch schon einiges versucht zu lindern bzw. zu bekämpfen:

- Medikamente sind für mich keine Langfristige Lösung

- Sport tut meiner Psyche zwar gut aber auch hier bekomme ich zb gewissensbisse wenn ich mal nicht regelmässig trainiere...es ist jedenfalls nicht wirklich die Lösung meiner Probleme

- Entspannungstraining (Yoga, Tai Chi) ist super entspannend, aber es ist glaube ich auch nicht wirklich die allmächtige Lösung für psychische Probleme

- Psychotherapie, habe ich nicht sooo viel Erfahrung...während des Burnouts habe ich ein wenig gemacht und es hat ganz gut funktioniert aber es kostet viel Geld und weiß nicht so recht...

- Hypnose, hat bei mir sehr gut funktioniert...mein Unterbewusstsein spricht sehr darauf an jedoch ist es auch extremst teuer wenn man wöchentlich gehen muss, habe das zwei Monate gemacht und es hat währenddessen gut geholfen, danach sind die alten Ängste usw. aber wieder zurückgekrochen
Mittlerweile höre ich mir hypnose cd`s an die auch sehr entspannend wirken können, aber ersetzt halt nicht wirklich eine gezielte Sitzung.

Mir ist auch klar das ich mich meinen sozialen Ängsten stellen muss und mein Selbstwertgefühl gestärkt gehört, aber wie? Ich kann mich im Alltag nicht dazu überwinden, oder nur sehr sehr selten.
Bin nun vor kurzem auf die Idee gekommen mal zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen, da komme ich unter fremde Leute und vielleicht bewirkt das etwas.

Wenn ich so über mich schreibe möchte ich auch noch erwähnen das es mich eigentlich auch schon extremst nervt das ich so mit mir beschäftigt bin, das blockiert und hemmt auch ungemein wenn man dauernd über sich grübelt. Manchmal bin ich richtig abwesend weil ich so in meinen Gedanken gefangen bin, exzessiv mit Selbstreflektion beschäftigt.

Ich habe es satt und will etwas möglichst effektives dagegen tun, würde mich sehr freuen wenn ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.
Danke fürs Lesen.

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Nun weiß ich warum... aber was soll ich dagegen tun?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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MissyLu
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 11:32

Hallo anon,

du hast da wohl echt ein schwer wiegendes Problem und mit vielen Problemen stimmst du mit mir und sicher auch anderen hier im Forum überein.

Du hast auch schon viel dagegen Versucht, daher kann ich dir jetzt nicht wirklich einen Guten Rat geben.

Du kommst aus Wien? Bezahlen bei euch die Krankenkassen keine Psychschologische Betreuung? Oder ist es eine spezielle Therapie die du machen müsstest?
Denn ich glaube es würde dir schon gut tun, wenn du noch mal einen Therapeuten hättest.

Ich wünsche dir an diese Stelle mal alles Gute und das noch andere etwas dazu schreiben können

gruß Missy

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nightmare
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Beiträge: 23

Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:32

Verblüffend. Dein Beitrag könnte fast von mir sein. Kann das alles nur zu gut nachvollziehen, auch die Sache mit dem Sport und dem schlechten Gewissen, wenn man es nicht gleich jeden Tag betreibt.
Setze mich auch ständig unter Druck und mache mir damit das Leben oft zur Qual. Mittlerweile bin ich dann in meiner Freizeit dann oft lieber allein, weil ich mich dann mehr entspannen und erholen kann. Auch in der Arbeit fühle ich mich mehr als Außenseiter, einfach weil ich mich ständig mehr auf die Arbeit konzentriere um keinen Fehler zu machen, außerdem bin ich nicht so der Typ der so leicht auf andere zugehen kann. Brauche da immer ein gewisses Vertrauen und Interesse von anderen. Ja, so ist das Leben wirklich recht eingeschränkt. Obwohl mir das alles bewusst ist, schaffe ich schwer was zu ändern..weil es eben verdammt viel Mut und Kraft kostet, die mir oft schon fehlt.
Leider habe ich keinen wirklichen Ratschlag für dich, mehr Verständnis. Einfach ein wenig loslassen wäre wichtig, und nicht zuviel nachdenken, raus gehen und versuchen das Leben auch mal zu genießen. Oder rausfinden was dir sonst gut tut. Mir hilft oft Musik.

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lemon
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 13:10

Ich habe es satt und will etwas möglichst effektives dagegen tun
Vielleicht wäre es das Beste überhaupt NICHTS zu tun und es laufen lassen, wie es kommt, DENN, es kommt ja sowieso wies kommt und oft anders als geplant.

Wie kommst du darauf anon, dass dich die anderen Menschen bewerten und so sehr gerade auf DICH achten würden?
Nímmst du dich sooo wichtig.

Ich denke, wenn dir klar wird, dass du eben einfach nur einer unter vielen bist, und nur für dich selbst was Besonderes könnte es ein bisschen Abflachen, deine Wichtigkeit und Grübelei darüber,

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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aisiola
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 15:17

hallo anon
was du da schreibst, könnte ich geschrieben haben. genau so. ich habe mich in psychologische betreuung begeben, beratungszentrum deutschlandsberg, wird von der krankenkasse bezahlt. da gibts einzelbetreuung und gruppenbetreuung. dann gibts da noch die gruppentreffen von achterbahn. da kann man hingehen, da treffen sich menschen mit psychologischer beeinträchtigung nur so zu kaffee und kuchen und unterhaltung, kostet nichts und ist ganz lustig. kannst du googeln: achterbahn, für menschen mit psychischer beeinträchtigung. gibts bestimmt auch in wien, sowas ähnliches. probiers mal. lg margit

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Kohcault
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Beiträge: 12

Beitrag Fr., 16.12.2011, 20:12

Einsamkeit kann auch ein Gewinn in Richtung Unabhängigkeit sein. Zumindest wenn man ein wenig in sich ruht. Und dann auch versucht die Zeit alleine zu nutzen, Hobbys, wie zum Beispiel ins Kino gehen oder in eine Ausstellung. Gleichzeitig wird man dadurch dann auch wieder für andere interessant.

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anon
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 21:48

Wow, danke für die vielen Antworten! Ist ja einiges los hier.

@MissyLu, Therapie habe ich sicher noch nicht wirklich ausgereizt...das könnte schon helfen aber zb. hindert mich der Gedanke lange jemand zu suchen müssen der für mich passt, aber wahrscheinlich komme ich früher oder später eh nicht darum herum, es schwingt diesbezüglich viel ungeduld mit. Denke schon das die KK einen teil übernehmen würde...wäre sicher auch langfristig leistbar.

@nightmare, irgendwie ist es schon gut zu wissen das man nicht alleine mit seinen Problemen ist...im "normalen Alltag" kommt es mir so vor als hätte nur ich diese Probleme. Schön das dir Musik hilft, ich kenne das auch, aber ist recht selten. Was die einschränkungen betrifft, mich trifft es derzeit (neben dem ganzen innerlichen Stress und der Unruhe) am meisten das ich sprachlich total abbaue, kann meistens nichtmal eine Konversation führen weil ich dem aus dem Weg gegangen bin und es verlerne, so kommt mir das vor. Das ist im Arbeitsalltag dann schon recht oft richtig schwierig. Auch im Privatleben teilweise schlimm wenn man mit seiner Freundin nur alle paar Tage frei reden kann, auch da habe ich diese Probleme. Bei mir schlägt sich das alles total auf die Sprache.

@lemon, ja es kann sein das ich mich viel zu wichtig nehme aber das ist über die Jahre entstanden durch diese dauernde Grübelei...war immer schon ein zurückhaltender und eher bescheidener Mensch, ich beneide andere Leute die mit vielen "Ecken und Kanten" und in viele Fettnäpfchen tretend trotzdem entspannt und selbstzufrieden durchs leben gehen. Das ist es, der dauernde (selbst)vergleich mit anderen macht krank.

@margit, danke für deinen Erfahrungsbericht, ich werde wenn ich es schaffe demnächst mal in Wien zu "pro mente" gehen, das hatte ich eh schon vor und glaube die haben ein ähnliches angebot

@Kohcault, ja die Einsamkeit...ein ständiger Begleiter...so richtig einsam wurde ich vor ein paar Jahren nach der trennung meiner Freundin, bin immer sehr auf einzelpersonen fixiert und wenn die nicht mehr da sind dann fehlt mir recht viel...die Jahre danach hatte ich zwar Freunde (mehr als jetzt) aber trotzdem war ich extremst einsam ABER ich bin während dieser Phase mit mir ins reine gekommen und irgendwann gab es dann wieder eine Beziehung, die bis heute andauert.
Ich muss sagen damals habe ich genau diese Erfahrung gemacht, um für andere attraktiv zu sein, egal jetzt auf welcher Ebene, muss man mit sich selber klarkommen. Würde mir gerne mehr Zeit für mich nehmen, aber mit einem kleinen Kind und einem zweiten Unterwegs ist das nicht wirklich in großem Ausmaß möglich, wobei Familienvater zu sein für mich natürlich schon ein sehr großer und positiver Anker im Leben ist.


Diese Woche war übrigens eine große Herausforderung für mich, Firmenweihnachtsfeier + zwei Tage auswärts bei einem beruflichen Seminar mit vielen Leuten die ich nicht kenne...dann musste ich dort auch noch wie alle anderen eine kurze Selbstpräsentation machen, das alles war der blanke Horror. Obwohl angenehme Atmosphäre und eigentlich durchwegs nette Leute. Naja....wiedermal durchgetaucht.


Was ich auch noch kurz schreiben wollte, irgendwie komme ich mir in letzter Zeit anderen gegenüber total kühl und distanziert vor, obwohl das sicher nicht immer so nach aussen wirkt, scheinbar baue ich mir immer mehr einen Schutzschirm auf der mich vor irgenwelchen negativen Dingen im umgang mit anderen beschützen soll, besser wird natürlich nichts...eher im gegenteil.
Und noch was, rückblickend habe ich mich immer gerne abgelenkt, sei es mit Reizüberflutung durch Unterhaltungselektronik bzw. Computerspielen, oder betäubt mit Drogen wie Joints...das habe ich Jahrelang gemacht, so richtig bewusst das etwas nicht mit mir stimmt ist mir das erst in dieser Einsamkeitsphase vor ein paar Jahren geworden...seitdem versuche ich ein ausgeglichenes Leben zu führen und achte auf meine Psyche...was halt noch immer nicht wirklich gelingt.

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Engel22
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Beiträge: 167

Beitrag Mi., 28.12.2011, 23:27

hallo anon
ich denke auch eine psychotherapie könnte für dich ein gewinn bringen, zumindest nicht schaden.
ich kenne auch einige von deinen syptomen (unruhe angst/panik dazu noch schlafstörung der innere druck) bei mir geht es auch in richtung depression.
vll. ist bei dir aber eine medikamentöse unterstützung aich auf langzeit angedacht.
oder zumindest so lange bis du eine vernünftige therapie machen kannst.
diese symptome sind sehr belastend für den alltag und schränken dich ja schon ziehmlich ein.
wie ist es denn jetzt arbeitsmäßig bei dir?
könnte das evtl auch wieder zu viel werden? evtl. stunden reduzieren stelle wechseln? bzw job?

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anon
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 29.12.2011, 21:35

Hi Engel22,
arbeitsmässig wurde es im laufe der letzten Woche fast unerträglich...obwohl nichts wirklich dramatisches passiert ist war jeder Tag unglaublich anstrengend, aber da ging es eher um meine kommunikationsflucht und das verbissene arbeiten, dazu noch die Grübeleien am Abend und gleich nach dem Aufwachen.
Diese und nächste Woche hab ich frei, was aber auch nichts wirklich besser macht, heute früh zb. war ich total beleidigt und traurig...wollte gar nicht sprechen...meine freundin wusste wiedermal nicht was mit mir los ist, verbringe im Urlaub unter Tags viel Zeit mit meinem Sohn (2 1/2 Jahre), ist zwar zeitweise auch recht anstrengend (wie das halt so ist mit kleinen Kindern), da komme ich glücklicherweise auf andere Gedanken und ist an solchen Tagen soetwas wie ein Sonnenstrahl in meinem Dunklen Gefühlswirrwarr.

Ich durchlebe aber fast täglich und oft soetwas wie verzweiflung, ob ich meinen Job langfristig machen kann, ob ich ein guter Familienvater bin, ob die Beziehung mit meiner Freundin langfristig hält...usw. Jedenfalls ist mir nun wirklich bewusst das ich da alleine nicht mehr rausfinde, habe auch niemanden mit dem ich darüber reden kann. Denke das ist sicher eines meiner Hauptprobleme, die soziale Isolation.
Was mich ziemlich erschreckt hat war das soetwas wie Todesphantasien die letzten Tage dazugekommen sind, nicht oft und nicht wirklich konkret aber ein paar mal gingen mir Gedanken durch den Kopf wie angenehm es wäre wenn endlich diese quälenden Gedanken ein ende hätten, egal wie.
Aber wirklich suizidgefährdet bin ich derzeit nicht, würde ich sagen. Brauche nur an meinen kleinen Sohn zu denken und die Verantwortung usw. dann verpuffen solche Gedanken gleich wieder.
Jedenfalls scheint es mir als würde meine Depression grad auf ein neues Level geraten.
Was mich halt verunsichert ist ob das nun damit zusammenhängt das ich mit dem Paroxat aufgehört habe, wobei wirklich viel besser ging es mir die Jahre damit auch nicht....zumindest nach der ersten Zeit.
War heute kurz davor wieder eines einzuwerfen, obwohl akut natürlich sinnlos da die Dinger ja erst nach 2 - 3 Wochen wirken.
Andererseits bin ich doch stolz endlich vom Paroxat losgekommen zu sein...

Mein aktueller Plan:
Habe ich morgen einen ersten Termin beim Psychotherapeuten, bin schon sehr gespannt und froh noch genügend kraft zu haben das zu beginnen. Es ist mal ein Erstgespräch und wirklich sofort wird mich das auch nicht herausreißen, aber mal schauen.
Bin nun wirklich bereit ernsthaft eine langfristige Therapie zu beginnen.

Was ich mich nun aber frage ist ob ich das ohne Medikamente schaffe.
Wenns hart auf hart kommt und es weiter bergab geht, dann gehe ich zum Neurologen oder Psychiater und werde mir wieder was verschreiben lassen, würde es gern ohne schaffen, aber wenn es notwendig ist dann soll es so sein.
Hauptsache ich kann mein noch "halbwegs normales Leben" weiterführen....hab mir in letzter Zeit oft gedacht, wenn ich jetzt nicht das richtige mache oder ignoriere dann fahre ich den Karren (mein Leben) gegen die Wand.

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Thread-EröffnerIn
anon
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Beitrag Mi., 04.01.2012, 00:24

Update (falls es jemand interessiert...ansonsten würde ich den Thread hier gerne verwenden um ab und zu quasi mitzuprotokollieren)

Beim Therapeuten lief es nicht schlecht, werde ab sofort wöchtenlich hingehen, jedoch hat sich die letzten Tage mein Zustand so stark verschlechtert das ich nun seit 4 Tagen niedrig Dosiertes Alprazolam nehme, hatte noch etwas vom Burnout damals zuhause und ich muss sagen es hat mich sofort wieder aus dem dunklen/depressiven Zustand rausgeholt, mir ist klar das es auf diese nur zeitlich begrenzt sein darf, will ja nicht abhängig werden.
Jedenfalls hat mich nun ziemlich die Panik gepackt was ich tun soll, habe fieberhaft nach einem Arzt gesucht der mich diesbezüglich gut beraten kann und werde nun überbrückend bis zum Termin nächste Woche beim Psychiater mich also mit Alprazolam durchschlagen.

Weiters werde ich mich bei einer Selbsthilfegruppe angemeldet, denke das kann nur helfen...
Bin heilfroh das ich diese Woche noch Urlaub habe und das alles nun "in die Wege geleitet" ist, neben der Arbeit wäre das nicht so möglich gewesen.
Habe natürlich schon Angst wie ich beruflich weitermachen kann... Belastbarkeit ist kaum noch vorhanden, bin oft recht durcheinander, voll mit Ängsten auch im privaten Alltag usw. ABER ich versuche (nun endlich) alles um damit leben zu können bzw. das wieder los zu werden...auch wenn es ein weiter Weg wird.

Kurzer Tipp noch, bin vor kurzem mit dem Buch "Was aus der Depression hilft: Das Leben akzeptieren - Verantwortung übernehmen - Schritte wagen" von Holger Reiners fertig geworden, das ist wirklich sehr gut geschrieben und könnte vielleicht auch für den einen oder anderen hier hilfreich sein.

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