Hallo,
ich habe ein echtes Problem. Seit eh und jeh bin ich ein schüchterner Mensch. Bin jetzt Ende 30. Leider habe ich es in meinem Leben sehr, sehr schwer gehabt, weil ich einfach kaum was sage, auch wenn echte ungerechtigkeiten auf mich zukommen.
In meiner Schulzeit bin ich nicht wirklich beliebt gewesen. Bin mit sehr großer Unsicherheit aufgewachsen. Hinzu kommt noch, dass ich einen Sprachfehler habe (ich lispele und rede zu undeutlich, was sich allerdings schon verbessert hat, dank der Logopädie). Meine Eltern wollten, dass ich Kaufmann im Einzelhandel werde, also bin ich in den Verkauf von Lebensmitteln gegangen, da mir meine Eltern den Job vermittelt haben. Im ersten Lehrjahr war es ok. gewesen, ab dem 2. Lehrjahr fingen an, sich die Kunden über mich, wegen meiner unfreundlichen und arroganten Art sich bei meinem Chef zu beschweren. Ich habe zum Glück einen sehr netten Chef gehabt, aber trotzalledem habe ich die Lehre mit Bauchschmerzen zu Ende gebracht. Habe mich umorientiert, bin in einer anderen Firma mit einem anderen Job untergekommen. Anfangs war es dort ok. gewesen. Die Leute waren nett, nach 3-4 Jahren kamen 2 neue Kollegen, die mir (und nur mir) das Leben in dieser Abteilung zur Hölle gemacht haben. Mir wurde z.B. gesagt, ich nehme bestimmt Drogen, ich kiffe, usw. Und wenn ich was gesagt habe, bin ich angeschrieen worden oder die sind zum Chef gerannt. Das krasseste war, als ein Lieferant, der öfters Postpakete bringt, mich von hinten ständig festhielt, ich ihm aber gesagt habe, er soll das lassen, er mir gegenüber Gewalttätig wurde. Der Chef hat nichts gemacht. Nur gegen mir ist man vorgegangen. Damals wurde gesagt, es wäre meine Schuld, weil ich zu gutmütig wäre. Was mache ich? Ich gehe dem Schläger aus dem Weg. Was machen meine Kollegen? Die gehen zum Chef und beschwerden sich, ich würde allen Leuten aus dem Weg gehen, was natürlich nicht stimmt. Auf jeden Fall habe ich mir einen neuen Job innerhalb der Firma gesucht, weil das echt heftigst war. Bin jetzt seit einem Jahr in einer neuen Abteilung, habe aber den Eindruck, dass es sich da auch so langsam anspitzt. Die haben wohl gemerkt, dass ich mir viel gefallen lasse, da mir leider vieles erst viel später bewußt wird.
Noch eine Sache, die mich sehr Belastet: Ich wollte mein Abitur auf dem 2. Bildungsweg nachholen, also abends. Das erste halbe Jahr war ok. gewesen. Danach fing es an. Ich bin echt gemieden worden. In der Klasse war ich das schwarze Schaf gewesen. Als ich von einem Lehrer (der Schulleiter der Abendschule) ungerecht benotet wurde, bin ich zu ihm hin und habs ihm gesagt. Er hat meinen Sprachfehler als Begründung angegeben. Ich habe danach echt eine heftige Panikattacke bekommen. Bin aber weiter in die Schule gegangen, weil ich den Abschluß erreichen wollte. Fing Wochen später nach der Panikattacke an, da bin ich von den Lehrern gemobbt worden (ungerechte Benotung, mir wurde eingeredet, auf der Schule zu bleiben, da ich den Abschluß nicht bekommen werde). Das haben genug Menschen gesehen. Entweder haben diese Menschen mitgemacht oder sie haben geschwiegen. Da gab es 2 Mitschülerinnen, die haben mit einer Lehrerin gesprochen, dass ich schlechter benotet werden solle, was dann auch eintrat, nur um einiges zu nennen.
Zum anderen habe ich gehört (ich bin mit einer Frau befreundet, die echt ehrlich zu mir ist, was leider kaum vorkommt), sie hat mir gesagt, dass viele Leute, die sie kennt, zu ihr gesagt haben, dass sie noch nicht mal mit mir befreundet sein wollen. Ich könnte nicht richtig reden, hätte keine eigenen Ideen, wollen sich nicht mit mir unterhalten, ich wäre ein komischer Typ.
Ich habe mich von meinem eigenen Bruder abgewandt, weil mir jetzt erst bewußt geworden ist, dass er mich als seinen kleinen Bruder sieht, den man beschützen muß. Er hat mich auch schon bei wildfremden Menschen so vorgestellt: Das ist mein behinderter Bruder. Ich habe, muß ich sagen, außer mein Sprachproblem keine Behinderung. Ich bin sehr devot.
Was soll ich machen? Ich war schon bei Psychotherapien, auch bei einer Verhaltenstherapie. Das hält nur temporer an.
Soll ich mir letztenendes das Leben nehmen, da ich es nicht wert bin, hier auf diesem Planeten zu leben???
Bitte helft mir, ich weiß´ echt nicht mehr weiter.
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Niemand nimmt mich ernst?
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Oh mein Gott, das klingt schrecklich. Und Nein, das Leben nehmen sollst Du Dir sicher nicht, schon allein, weil Du dann nie erleben kannst, dass sich vielleicht doch etwas zum Besseren wendet. Willst Du Dir diese Erfahrung entgehen lassen?
Ich lese, wie Du die Dinge erlebst - und das klingt sehr schlimm. Um aber etwas dazu sagen zu können, müsste ich wissen, warum Deine Umwelt jetzt so abscheulich reagiert.
Ich kann jetzt keinen Rat aus dem Hut zaubern, dazu bin ich auch gar nicht qualifiziert. Und ich will auch nichts sagen, was in die Richtung geht "ändere Dich halt", weil das glaube ich eher kränkend für Dich wäre.
Aber Du schreibst:
Ich lese, wie Du die Dinge erlebst - und das klingt sehr schlimm. Um aber etwas dazu sagen zu können, müsste ich wissen, warum Deine Umwelt jetzt so abscheulich reagiert.
Ich kann jetzt keinen Rat aus dem Hut zaubern, dazu bin ich auch gar nicht qualifiziert. Und ich will auch nichts sagen, was in die Richtung geht "ändere Dich halt", weil das glaube ich eher kränkend für Dich wäre.
Aber Du schreibst:
Aber es hat zumindest temporär angehalten - oder? Versuchs nochmal mit professioneller Hilfe. Vielleicht hast Du zu früh damit aufgehört?MarcoAH hat geschrieben: Ich war schon bei Psychotherapien, auch bei einer Verhaltenstherapie. Das hält nur temporer an.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Das Leben nehmen ist nie ein Ausweg aus Problemen, es schafft nur neue für die zurück gebliebenen. Hast du mal mit deinem Bruder gesprochen dass du es nicht in Ordnung findest wie er dich anderen vorstellt? Wär nämlich schade wenn du deswegen deine Beziehung zu ihm abbrichst. Ich denke nicht dass du deine Verhaltensweise grundlegend ändern musst. Selbstbewusstes Auftreten kann viel bewegen, aber es gibt sicher auch Menschen die gerne mit dir befreundet sein wollen. Richtige Freunde finden ist aber meistens ein längerer Prozess. Einfach nicht aufgeben!
Die Welt kann grausam sein, aber sie ist auch wunderschön, also verzweifle nicht, von irgendwo kommt immer ein Licht.
Hallo MarcoAH,
ich kann deine traurigkeit ubd hilflosigkeit förmlIch fühlen.. Aber das leben nehmen, never .. du hast genauso eine daseins berechtigung wie jeder andere hier auf diesen planeten. und sicher bist du kein schlechter mensch.. ein patentrezept habe ich auch nicht, doch denke das du mehr anfangen solltest DICH zu lieben, so wie du bist.. mit dein sprachfehler und deiner devoten art. dein bruder möchte dich sicher beschützen, das machen geschwister so instinktiv
ich kann deine traurigkeit ubd hilflosigkeit förmlIch fühlen.. Aber das leben nehmen, never .. du hast genauso eine daseins berechtigung wie jeder andere hier auf diesen planeten. und sicher bist du kein schlechter mensch.. ein patentrezept habe ich auch nicht, doch denke das du mehr anfangen solltest DICH zu lieben, so wie du bist.. mit dein sprachfehler und deiner devoten art. dein bruder möchte dich sicher beschützen, das machen geschwister so instinktiv
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Hallo,
danke für eure Antworten. Was mein Bruder macht, habe ich schon x mal angesprochen. Er zieht es ins lächerliche, sagt auch, dass er es nie mehr macht und,... 2 Wochen später macht er weiter.
Als ich damals die Abendschule gemacht hat, hat er sehr, sehr oft mir ins Gesicht gesagt, das schaffst da ja sowieso nicht. Immer wieder habe ich ihm gesagt, dass er das unterlassen soll oder das ist mein Leben. Am Ende von der Abendschule hat er sich versprochen. Er hat jemanden aus meiner letzten Klasse gekannt (habe ja 2 mal wiederholt). Von ihr wollte ich wissen, welche Noten ich in der Schule habe. Von ihr und einer Klassenkameradin sind meine Schulnoten mitgeschrieben worden. Haben beide auch Mitschüler gefragt. Eine der beiden hat mich direkt angesprochen, welche Noten ich wo habe. Als ich einmal gesagt habe, dass ich versuche, die Schule zu schaffen und ich es trotzdem positiv sehe (was unter diesen Umständen eine Fehleinschätzung war), hat sie mir gesagt, es bringt nichts, wenn du es positiv siehst, du schaffst das ja sowieso nicht. Ich war dreieinhalb Jahre auf dieser Schule und es belastet mich sehr.
Ich wollte damals überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er hat sich sooft bei mir entschuldigt, dass ich, obwohl er mir etwas sehr schlimmes angetan hat, ich wieder eingelenkt habe. Jeder macht mal einen Fehler, hat er zu mir gesat. Als ich Monate später eine andere Weiterbildung machen wollte, fing er gleich am Anfang zu sagen an: Das schaffst du ja sowieso nicht. Ich fing gleich an, ihn zu meiden, aber richtig, worauf er gemerkt hat, dass er jetzt nicht mehr weiterkam.
Zum anderen, wenn ich mit ihm irgendwo bin, hält er seine Hand vor meinen Bauch, so dass ich stehenbleibe. Macht er sehr oft. Leider hat sich das in mein generelles Leben eingetrichtert. Wenn jemand kommt, bleibe ich automatisch stehen.
Vor vielen Jahren, als ich und mein Bruder noch bei meinen Eltern lebten (wir sind beide ausgezogen), ist mir einmal aufgefallen, dass mir 10 Euro aus meinem Geldbeutel fehlten. Nur mein Bruder war in meinem Zimmer gewesen. Als ich meine Mutter und ich ihm drauf angesprochen haben, hat er gesagt, warum ich das auf einmal gemerkt habe. Er hat mir schon sooft Geld genommen und ich habe das noch nie gemerkt. Er hat mir nur die 10 Euro zurückgegeben, hat aber gesagt, dass er mir nie wieder Geld klauen würde. Ein paar Tage später hat mir wieder Geld gefehlt. Und nur mein Bruder kam in Frage...
Seitdem habe ich mein Geldbeutel woanders hingelegt, wo er nicht hinkam.
Soweit dazu.
Gestern gings mir echt nicht sehr gut. Habe darüber nachgedacht, warum soviele Menschen mich meiden und mich nicht würdevoll behandeln?
Heute sehe ich das ein wenig anders. Wegen meinen Eltern wäre es sehr schwer, mir das Leben zu nehmen.
Als ich die Verhaltenstherapie gemacht habe, ging es mir zunehmend besser. Das ging fast ein Jahr. Als ich damit fertig war, habe ich eine schlechte Sache nach der anderen erlebt, sodass ich innerhalb eines Jahres wieder auf meinen alten Stand zurückkam.
Ich weiß echt nicht, wie ich das alles auf das alles richtig hinkriege, damit ich auch ein vernünftiges Leben führen kann. Habe oft drüber nachgedacht, aber komme leider auf keine Lösung. Ich versuche positiv zu denken, bekomme leider oft Rückschläge. Versuche einen Bekanntenkreis aufzubauen. Gelingt mit leider schwerlich.
Dass ich Abstand von meinem Bruder genommen habe, denke, das ist ein erster Schritt, auch wenn es mir teilweise nicht einfach fiel. Aber er ist u.a. auch die Wurzel meines Unglücks.
danke für eure Antworten. Was mein Bruder macht, habe ich schon x mal angesprochen. Er zieht es ins lächerliche, sagt auch, dass er es nie mehr macht und,... 2 Wochen später macht er weiter.
Als ich damals die Abendschule gemacht hat, hat er sehr, sehr oft mir ins Gesicht gesagt, das schaffst da ja sowieso nicht. Immer wieder habe ich ihm gesagt, dass er das unterlassen soll oder das ist mein Leben. Am Ende von der Abendschule hat er sich versprochen. Er hat jemanden aus meiner letzten Klasse gekannt (habe ja 2 mal wiederholt). Von ihr wollte ich wissen, welche Noten ich in der Schule habe. Von ihr und einer Klassenkameradin sind meine Schulnoten mitgeschrieben worden. Haben beide auch Mitschüler gefragt. Eine der beiden hat mich direkt angesprochen, welche Noten ich wo habe. Als ich einmal gesagt habe, dass ich versuche, die Schule zu schaffen und ich es trotzdem positiv sehe (was unter diesen Umständen eine Fehleinschätzung war), hat sie mir gesagt, es bringt nichts, wenn du es positiv siehst, du schaffst das ja sowieso nicht. Ich war dreieinhalb Jahre auf dieser Schule und es belastet mich sehr.
Ich wollte damals überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er hat sich sooft bei mir entschuldigt, dass ich, obwohl er mir etwas sehr schlimmes angetan hat, ich wieder eingelenkt habe. Jeder macht mal einen Fehler, hat er zu mir gesat. Als ich Monate später eine andere Weiterbildung machen wollte, fing er gleich am Anfang zu sagen an: Das schaffst du ja sowieso nicht. Ich fing gleich an, ihn zu meiden, aber richtig, worauf er gemerkt hat, dass er jetzt nicht mehr weiterkam.
Zum anderen, wenn ich mit ihm irgendwo bin, hält er seine Hand vor meinen Bauch, so dass ich stehenbleibe. Macht er sehr oft. Leider hat sich das in mein generelles Leben eingetrichtert. Wenn jemand kommt, bleibe ich automatisch stehen.
Vor vielen Jahren, als ich und mein Bruder noch bei meinen Eltern lebten (wir sind beide ausgezogen), ist mir einmal aufgefallen, dass mir 10 Euro aus meinem Geldbeutel fehlten. Nur mein Bruder war in meinem Zimmer gewesen. Als ich meine Mutter und ich ihm drauf angesprochen haben, hat er gesagt, warum ich das auf einmal gemerkt habe. Er hat mir schon sooft Geld genommen und ich habe das noch nie gemerkt. Er hat mir nur die 10 Euro zurückgegeben, hat aber gesagt, dass er mir nie wieder Geld klauen würde. Ein paar Tage später hat mir wieder Geld gefehlt. Und nur mein Bruder kam in Frage...
Seitdem habe ich mein Geldbeutel woanders hingelegt, wo er nicht hinkam.
Soweit dazu.
Gestern gings mir echt nicht sehr gut. Habe darüber nachgedacht, warum soviele Menschen mich meiden und mich nicht würdevoll behandeln?
Heute sehe ich das ein wenig anders. Wegen meinen Eltern wäre es sehr schwer, mir das Leben zu nehmen.
Als ich die Verhaltenstherapie gemacht habe, ging es mir zunehmend besser. Das ging fast ein Jahr. Als ich damit fertig war, habe ich eine schlechte Sache nach der anderen erlebt, sodass ich innerhalb eines Jahres wieder auf meinen alten Stand zurückkam.
Ich weiß echt nicht, wie ich das alles auf das alles richtig hinkriege, damit ich auch ein vernünftiges Leben führen kann. Habe oft drüber nachgedacht, aber komme leider auf keine Lösung. Ich versuche positiv zu denken, bekomme leider oft Rückschläge. Versuche einen Bekanntenkreis aufzubauen. Gelingt mit leider schwerlich.
Dass ich Abstand von meinem Bruder genommen habe, denke, das ist ein erster Schritt, auch wenn es mir teilweise nicht einfach fiel. Aber er ist u.a. auch die Wurzel meines Unglücks.
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