Die Träume die nie Wirklichkeit werden...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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smiley1690
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Die Träume die nie Wirklichkeit werden...

Beitrag So., 19.06.2011, 21:52

Hallo Ihr,

nun wende ich mich auch mal an dieses Forum, auch wenn ich glaube das ich damit selbst zurecht kommen muss und die Lösung wahrscheinlich bereits weiß, bin ich gerade wieder in ein Tief gefallen und mir tut es immer gut wenn ich das alles mal aufschreiben kann und vielleicht den ein oder anderen Zuhörer finde.

Ich bin 21 Jahre alt und hatte eine wie ich es empfinde schwere Kindheit. Durch eine kleine Familie und der Tatsache das meine Mutter allein erziehend ist war ich oft auf mich alleine gestellt. Das führte dazu das ich in meiner Jugendzeit in falschen Umgang geriet und erheblich übergewichtig wurde.
Als ich dann aufgrund eines Schulwechsels von diesem Umgang getrennt wurde und in eine neue Umgebung kam, ohne jemand zu kennen, wurde ich schnell Opfer von Mobbingattacken, was mich damals vom lustigen Klassenclown zu einem verstörten Jungen gemacht hat. Ich hatte Angst zur Schule zu gehen und es machte meine innere Einstellung kaputt, vorher war ich selbstsicher und lebensfroh trotz meines Übergewichts.

Irgendwann war dann die erste große Liebe in mein Leben getreten und ich hasste mich selbst und wusste das ich so niemals eine Chance hätte bei diesem Mädchen und nahm 50kg ab in einem Jahr, es war ein hartes Jahr, aber ich war motiviert wie nie zuvor. Das Ganze funktionierte auch kurzfristig bis ich dann "fallen gelassen wurde" und in ein tiefes Loch fiel... ich kapselte mich ab, hatte keine Freunde mit denen ich dadrüber reden konnte und fraß es halt in den zwei Jahren in mich hinein.

Ich lebte so vor mich hin, hatte wie gesagt viele Komplexe gerade was Äußerlichkeiten angeht, war misstrauisch, stellte mich gegen die Welt als ob ich niemanden brauchen würde.

Im Endeffekt ist das bis heute so geblieben,aber ich hab mich schon gebessert, habe ein Ziel vor Augen, habe aus wenig schon ne Menge gemacht doch das Problem ist:

1. Ich gebe mich selbstbewusst bin aber angewiesen auf Anerkennung weil ich im Inneren doch tierisch verunsichert bin.
(z.B. weiß ich das ich nun ziemlich gutaussehend geworden bin, brauch aber jemand der mir das bestätigt, wenn ich das nicht kriege zweifel ich an mir selbst und werde fordernd was die Leute dann ziemlich abschreckt...)
2. Kämpfe ich noch mit meinem Äußeren an den restlichen Kilos und gegen die entwickelte Essstörung.
3. Fehlt mir die nötige Motivation um diesen Zielen wirklich näher zu kommen.
4. Bin ich alleine und das schon immer gewesen und verhalte mich dementsprechend anders und unsicher gerade was Frauen angeht.
5. Leide ich unter dieser Einsamkeit, ich hatte noch keine Beziehung.
6. Kenne ich meine Fehler kann sie aber nicht abstellen.

In der Öffentlichkeit würde niemand denken auf den ersten Blick das ich so verkorkst bin, ich pflege mein Bild in der Öffentlichkeit, es gibt sogar Leute die mich darum beneiden was ich habe und wie ich bin. Ich wirke fröhlich und aufgeschlossen, ich singe und schreibe... habe sogar Fans, aber innerlich sieht es bei mir sehr düster aus und die Realität ist eine Andere.

Vielleicht möchte ja jemand dazu was sagen und mir somit vielleicht helfen. Wäre dankbar.

Liebe Grüße

PS: Mir fällt es auch nicht schwer Kontakte zu knüpfen, EIGENTLICH kann ich gut mit Menschen nur ich habe halt noch diese äußerlichen Komplexe, um daraus was zu machen. Ich geh zB. und war noch nie in der Disko obwohl alle jedes Wochenende feiern gehen, ich könnte da locker mitgehen aber fühle mich unwohl... und hab dann Angst mich bei irgendwas zu blamieren oder sonstiges. Oder habe die Ansicht das ich noch zu dick bin und dann nicht in die Gruppe passe.

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Una
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Beitrag So., 19.06.2011, 23:15

Hallo Smiley,

Deine inneren Quälgeister sind die Folgen der ziemlich dramatischen und ausgrenzenden Erfahrungen als dicker Junge.
Wie solltest Du nun den Menschen gänzlich offen begegnen, nachdem Du diese Erlebnisse hattest?
Ich denke das Du einfach nicht naiv bist. Du hast erlebt, wie leicht Menschen andere fallen lassen,
dass alles an ein paar Äußerlichkeiten hängt.
Jetzt hast Du eine gute Phase, wobei Du immer noch nicht ganz zufrieden bist mit Dir.
Dabei könntest Du es wohl sein. Du bist auf einem ganz guten Weg.

Die Mobbingerfahrung wird sich für Dich nicht mehr in der Weise wiederholen, da bin ich mir sicher.
Das damals waren Kinder! Du bist nun erwachsen. Erwachsene können auch fies sein und ausgrenzend,
aber Du bist nun nicht mehr so wie damals. Im Gegenteil. Du siehst gut aus und bist ein guter Typ.
Ich denke das Deine Seele hinter Deinem neuen Äußeren noch hinterherhinkt.
Die Seele ist noch die alte, Dein Aussehen ist nun ein anderes.
Wahrscheinlich wäre es hilfreich, wenn Du Deiner Seele neue Eindrücke verschaffst.
Vielleicht mit einem Sprung in's kalte Wasser, vielleicht langsam und vorsichtig.
Wenn Du Lust hättest in die Disco zu gehen, dann mach es mal.
Erlaube Dir das Experiment bei Bedarf abzubrechen, falls es Dir dabei nicht gut geht.
Aber vielleicht kannst Du es versuchen?
Es würde gute Erfahrungen gegen die alten ausgrenzenden Erfahrungen setzen.
Denk daran: Du bist heute ein anderer als damals.

Das Du die Menschen von einer hässlichen Seite kennengelernt hast, macht Dich wacher als andere.
Indem Du nicht zuviel von Menschen erwartest und ihnen auch das Schlechte zutraust, kannst Du
Dich innerlich schützen und gegebenfalls vorsichtig bleiben. Das ist durchaus auch eine Stärke.

Und bitte, versuche nett und verständnisvoll zu Dir selbst zu sein. Du hast nur ein ICH.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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smiley1690
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 13:30

Danke schonmal für die Antwort.

Das Erlebte hat mich auf jeden Fall weiter gebracht, das sehe ich auch so.
Man kennt nun beide Seiten der Plakette, lernte mit sämtlichen Situationen umzugehen.
Ich würde auch nicht sagen es ist etwas was ich vergessen möchte, ich nutze es einfach für mich.

Es ist halt diese innere Blockade die mich stört, in bekannter Situation kann ich der lebendigste Mensch sein den es gibt, aber dann wenn Neues auf mich zu kommt oder ich diesen Menschen zB. nicht einschätzen kann, dann werde ich unsicher, misstrauisch (was denkt er wohl über mich) und wenn mir dieses Misstrauen dann noch bestätigt wird, meist sind es Handlungen die ich dann einfach überinterpretiere, dann ist es eh vorbei.
Da ich mir dessen bewusst bin versuche ich da schon gegenzulenken, meist ohne Erfolg.

Ich selbst habe für mich ausgemacht das es einfach an der eigenen Unzufriedenheit liegt das ich so unsicher bin und wenn ich das angehen würde alles anders wäre. Ob das jetzt Fakt oder Fiktion ist kann ich nicht sagen.

Das Problem ist mir fehlt die nötige Motivation dazu, ich frage mich oft...
Wofür und für wen überhaupt?
oder sage mir es wird sich eh nichts ändern und bleiben wie es ist..Schicksal!

Im nachhinein weiß ich das es Schwachsinn ist, aber es sind diese Phasen die einen dann wieder zurückwerfen.

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ebony88
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 13:33

Hallo Smiley
Das Problem ist mir fehlt die nötige Motivation dazu, ich frage mich oft...
Wofür und für wen überhaupt?
FÜR DICH!!!!!!
Nur für dich! Für niemand anderen.

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Una
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 14:53

smiley1690 hat geschrieben:Das Problem ist mir fehlt die nötige Motivation dazu, ich frage mich oft...
Wofür und für wen überhaupt?
oder sage mir es wird sich eh nichts ändern und bleiben wie es ist..Schicksal!

Im nachhinein weiß ich das es Schwachsinn ist, aber es sind diese Phasen die einen dann wieder zurückwerfen.
Meinst Du, das Du depressive Schübe hast?
smiley1690 hat geschrieben:) und wenn mir dieses Misstrauen dann noch bestätigt wird, meist sind es Handlungen die ich dann einfach überinterpretiere, dann ist es eh vorbei.
Also fällt es Dir schwer, Dich im Vertrauen auf andere Menschen einzulassen? Wirfst Du Dir Fehlurteile vor?
Die höchste Motivation sind für uns nun mal meistens andere Menschen.
Daher kommt womöglich die mangelnde Motivation und die phasenweise gefühlte Resignation.
Das ist nicht Schwachsinn, das ist Deine Seele. Sie hat ihre Wunden. Sei nicht so hart mit Dir.
Erfahrungen und auch Enttäuschungen muß man machen um zu lernen, es ist und bleibt lebenslang ein
Teil des Daseins. Aber mit der Zeit wirst Du immer besser werden.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

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smiley1690
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 15:06

Meinst Du, das Du depressive Schübe hast?
Auf jeden Fall.
Also fällt es Dir schwer, Dich im Vertrauen auf andere Menschen einzulassen? Wirfst Du Dir Fehlurteile vor?
Menschen hm.. eher Frauen, ich gehe schon misstrauisch hinein, weil die einzige Erfahrung die ich gemacht habe eine schlechte war. Ich durchschaue den Menschen der mir dann gegenübersteht eigentlich ziemlich schnell, ich suche mir die Fehler und urteile dann danach und interpretiere sie dann so um das sie in mein Erfahrungsbild passen. Das Problem ist ich wurde darin bisher ausschließlich bestätigt, was mich schwer glauben lässt das es je anders sein kann.

Bewusst möchte ich der Person natürlich vertrauen, aber es ist nicht möglich auf kurze Zeit, auf lange Zeit kann ich ja noch nicht beurteilen.

Das ich nie eine Beziehung hatte resultiert nicht daraus das es keine Möglichkeiten gab, die gab es schon... es scheiterte dann an dem bereits genannten.

Es geht sogar schon soweit das ich Leute bewusst manipuliere, um dem ganzen eine gewisse Kontrolle zu verleihen und meinen Stempel aufzudrücken, gerade auch was das Thema Frauen angeht.

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Una
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Beitrag Di., 21.06.2011, 08:42

Ich lese das so, dass Du Angst hast verletzt zu werden und deshalb schon mal systematisch Dein Gegenüber, also die Frau, auseinandernimmst um ihre Schwächen und Fehler zusammenträgst.
Dir also ein Vorurteil erschaffst, welches Dir dann bei den ersten möglichen Anzeichen bestätigt wird.
Was wieder der Grund ist, Dich enttäuscht abzuwenden.

Kann man das so sagen?
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Beitrag Di., 21.06.2011, 11:17

Richtig.
Aber ich wende mich nicht komplett ab, ich weiß dann irgendwie das es nicht funktionieren wird, versuche aber dennoch die Person dann systematisch zu verändern. Was dann verständlicher Weise komisch rüberkommt, ich werde dann fordernd.

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Beitrag Di., 21.06.2011, 16:49

smiley1690 hat geschrieben: versuche aber dennoch die Person dann systematisch zu verändern. Was dann verständlicher Weise komisch rüberkommt, ich werde dann fordernd.
Das es komisch rüberkommt ist das eine, das es dem anderen das Gefühl vermittelt, nicht gut genug zu sein und von Dir nicht als ganze Person gemocht zu werden, ist das andere.


Kannst Du Dir vorstellen, dass es auch unter den Frauen welche gibt, die Ängste haben abgelehnt zu werden? Die ihre Blessuren aus der Kindheit haben und- wie Du -sich nach Liebe und Anerkennung sehnen?
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smiley1690
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Beitrag Mi., 22.06.2011, 05:52

Darüber bin ich mir teilweise im Klaren, das ist ja das Schlimme an der Sache ich ziehe mir daraus etwas sodass ich am Ende sagen kann das es weniger meine Schuld sondern die Fehler des Anderen waren die es dazu gebracht haben.

Natürlich, wobei man die Leute aber auch nur so behandelt wie man sich selbst behandelt fühlt.

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Una
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Beitrag Mi., 22.06.2011, 08:43

smiley1690 hat geschrieben:Natürlich, wobei man die Leute aber auch nur so behandelt wie man sich selbst behandelt fühlt.
Aber sind Deine Gefühle, Deine Wahrnehmung nicht vielleicht die des alten Smiley1690 ? Aus ähnlichen Gründen habe ich Therapie gemacht und habe quasi meine Wahrnehmung auf den heutigen Stand gebracht. Denn die alten Verletzungen und das alte berechtigte Mißtrauen sind nur so lange sinnvoll, bis mir die Lebensqualität abhanden kommt.

Es kann durchaus sein, dass manches von Dir überspitzt wahrgenommen wird, weil es an die alten Erlebnisse getriggert ist. Das ist der Kern eines klassischen Komplexes. Die hat jeder von uns, positiv und negativ.
Wenn es Dich hindert das Leben zu leben, das Du Dir wünschst, ist es vielleicht nicht dumm, sich das mal mit einem Profi anzuschauen.

Was Du bislang machst-> den anderen zu kritisieren und ändern zu wollen<- hat auch etwas hochagressives.
Du wirst quasi prophylaktisch zu dem, der (etwas drastisch ausgedrückt) "mobbt", bevor Dir das passiert.
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smiley1690
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Beitrag Do., 23.06.2011, 06:21

Una hat geschrieben: Was Du bislang machst-> den anderen zu kritisieren und ändern zu wollen<- hat auch etwas hochagressives.
Du wirst quasi prophylaktisch zu dem, der (etwas drastisch ausgedrückt) "mobbt", bevor Dir das passiert.
Besser den offensiven als den defensiven Part spielen, meiner Meinung nach.

Ich erzähle mal von einem Beispiel was vor kurzem passiert ist:

Und zwar hatte ich lange Kontakt zu einer Frau die ich über ihre Schwester kannte, beim ersten Treffen kam es dann gleich zu "Annährungen" (sie war noch Jungfrau) jedoch begann sie dann mich zu leugnen vor ihren Freundinnen. Auch bei etwas privatem wie einem Kuss wich sie aus und drehte den Kopf sogar weg. Obwohl das Ganze schon viel weiter war.

Verunsicherung meinerseits machte sich breit, war sie eventuell enttäuscht und hatte etwas anderes erwartet? Wieso ging sie dann aber auf alles andere ein, bis auf den Kuss... Ich wurde wieder misstrauisch.

Da ich ein offener Mensch bin fragte ich sie einfach was los sei.. sie antwortet das sie sich halt unsicher ist und dass dies bei ihr halt so ist...

Da Verunsicherung nicht aus dem Nichts kommt beruhigte mich das nicht wirklich.

Beim zweiten Treffen kam es zum Sex, auch hier wollte sie ungerne Küssen und das leugnen ging danach weiter, ... ich fragte sie was mit uns ist..sie beantwortete dies erneut damit das sie ja so unsicher ist. Dabei wusste ihre Schwester von mir und sie sagte ihr "Nein, da ist Nichts."

Ich hatte mit besagter Schwester noch Kontakt und bekam das nebenbei mit, was mich natürlich etwas aufregte. Das alles war so gegensätzlich und widersprüchlich das es meinen Kopf natürlich zu allen möglichen Gedanken verlitt. Ich brach den Kontakt erstmal ab, weil ich mir zu viel Stellenwert zuschrieb um irgendwelche Spielchen zu spielen.

Nach einer Woche meldete sie sich bei mir und meinte das sie nachgedacht hätte und mich doch sehr mag und vermisst und sich nochmal treffen möchte und danach sehe man weiter...

Aber für mich hatte sich das Ganze schon erledigt gehabt, weil es mich verunsichert hat. Ich habe es als Manipulation ihrerseits interpretiert... ich sah mich in der Position wo ich mich in jeder Gelegenheit beweisen müsste damit sie ihrer Unsicherheit in dieser Beziehung verliert. Aber auf sowas lass ich mich eigentlich nie ein... weil würde ich das tun würde ich meine Haltung verlieren und angreifbar werden. Ich versuche immer mein Gesicht zu bewahren und handel auch eher offensiv als defensiv.

Ob das jetzt so war wie ich dachte oder nicht..sei dahingestellt.
Viele würden auch sagen sie war einfach wirklich unsicher und wusste nicht so recht damit umzugehen,
aber seitdem ich verletzt wurde ist es mir nicht möglich darauf wirklich einzugehen.

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Una
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Beitrag Do., 23.06.2011, 17:45

Hallo smiley,

danke für das Beispiel, dadurch kann ich mir natürlich viel mehr vorstellen, als unter den vorher eher abstrakten Erörterungen.

Ich finde Du hast das richtige getan. Für Dich. Da gibt es gar nichts daran zu kritisieren.
Es mag ja sein dass die Frau unsicher gewesen ist, aber man kann mit Unsicherheit so oder so umgehen.
In der Entscheidung wie jemand mit solch einer Unsicherheit umgeht, zeigt sich tatsächlich der Charakter.
Wenn sie Dich mag, hätte sie Dich nicht verleugnen sollen. Das ist nicht O.K..
Das mußt Du auch nicht verstehen.
smiley1690 hat geschrieben: ich sah mich in der Position wo ich mich in jeder Gelegenheit beweisen müsste damit sie ihrer Unsicherheit in dieser Beziehung verliert.
Auch das hast Du wahrscheinlich richtig eingeschätzt und Du hast jedes Recht der Welt, das so nicht leben zu wollen.
smiley1690 hat geschrieben:Besser den offensiven als den defensiven Part spielen, meiner Meinung nach.
Ja, das schon, ich habe es aber anders gemeint. Bevor Du das Beispiel erzähltest, ging ich von einem Beispiel aus, indem es mehr um oberflächliches ging. Das Aussehen, zum Beispiel.

Aus Deinem Beispiel ging für mich nicht hervor, das Du versucht haben sollst, die Frau zu ändern.
Ein Punkt den Du erwähntest.
Aber dafür war das Beispiel auch nicht, oder?

Ich finde Dein Verhalten angemessen und völlig O.k.; Du nicht?
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Beitrag Do., 23.06.2011, 18:10

Ja, ich denke ich habe nichts falsches getan...und kann mich noch im Spiegel angucken.

Äußerlich versuche ich eigentlich niemanden zu ändern, so meinte ich das nicht.
Ich bin eher mit meinem Aussehen beschäftigt als mich um das des Anderen zu beschweren.
Ich manipuliere halt zu meinem Gunsten, das war zB. der Fall als es zum Sex kam, was natürlich auch nicht in Ordnung ist. Aber ich denke wenn man es kann, warum dann nicht nutzen, am Ende ist es ja immernoch der freie Wille der Person.

Aber so läuft es eigentlich öfters ab oder ich hab einfach die falschen Frauen!?
Ich kriege nie die Anerkennung die ich vielleicht brauche, man geht davon aus das ich sie nicht brauchen würde, da ich recht offensiv und selbstbewusst rueberkomme und mir das hole was ich möchte und das sage was ich denke, aber wenn man nie Feedback durch Worte bekommt und das handeln der Person nur das Ergebnis deiner Manipulation ist meistens, ist das doch recht deprimierend. Ich versuche eigentlich anfangs der Person immer ein gutes Gefühl zu geben, das sie weiß "hey, der ist immer noch interessiert alles ist okay" aber sowas bekommt man irgendwie nie zurück.

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Una
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Beitrag Do., 23.06.2011, 22:16

Hallo smiley,

ich könnte mir schon vorstellen, dass Dein nach außen getragenes Selbstbewußtsein der Grund für
wenig bis keine Anerkennung ist.
Du machst das ja wahrscheinlich aus Gründen des Selbstschutzes,
denn dahinter verbirgt sich dann doch ein smiley, an dem so einiges nagt.
Mit der offensiven Art ziehst Du wahrscheinlich tatsächlich Frauen an, die bei Dir diesen Hintergrund überhaupt nicht vermuten oder selbst noch mit ihrem Wirken auf andere so beschäftigt sind,
dass sie dafür weder bereit sind, noch auf die Idee kommen.
Das ist ein typisches Phänomen der jungen Erwachsenen.
Es geht in Beziehungen oft noch sehr um das eigene Selbst, weniger um ein DU oder WIR.
Hört sich vielleicht eigenartig an, aber ich habe das so erlebt und beobachte es bis heute.

Schade das man Beziehung nicht als Unterrichtsfach hat.

Anerkennung ist natürlich beidseitig wichtig.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

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