Absolute Vereinsamung nach Umzug nach Bielefeld

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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maya-sophie
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Absolute Vereinsamung nach Umzug nach Bielefeld

Beitrag Do., 17.02.2011, 12:33

Hallo Leute!

Ich bin fürs Studium nach Bielefeld gezogen und finde wirklich keinen Anschluss. In der Fachhochschule habe ich mich grandios ins Aus gespielt und auch sonst habe ich praktisch niemanden kennengelernt. Ich tue mich erfahrungsgemäß immer extrem schwer in irgendwelchen Gruppen und auch damit, neue Freunde zu finden. Aber das heißt ja noch nicht, dass ich es hinnehmen und aushalten muss. Das kann ich nämlich nicht mehr lange.

Ich versuche nun, aktiv ein Hobby zu finden. Aber irgendwie sagen alle Vereine und so ab.

Echt Leute, ich gehe hier vollkommen vor die Hunde und werde immer autoaggressiver. Ich kann nicht mehr und stehe die ganze Zeit mit einem Fuß in der Psychiatrie, weil ich bemerke, wie ich Stück für Stück mehr zusammenbreche.

Ich würde so gerne Leute kennenlernen, die mich ein bisschen verstehen und bei denen ich halt nicht alles von mir verstscken muss.

Aber eine Borderlinegruppe oder so gibt es leider auch nicht.

Hat vielleicht einer von euch eine Ahnung, was ich noch tun kann? Oder wohnt jemand von euch in Bielefeld?

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metropolis
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Beitrag Do., 17.02.2011, 12:56

Hallo maya-sophie,

eine Selbsthilfe-Gruppe ist doch eine gute Idee. Muss es denn unbedingt eine Borderline-Gruppe sein? Da gibt es doch bestimmt ganz viele verschiedene Selbsthilfe-Gruppen. Ist da nicht eine darunter, die zu dir passt?

Wie wäre es z.B. mit diesen:

http://www.selbsthilfenetz.de/content/e ... _id=114466

http://www.selbsthilfenetz.de/content/e ... _id=114667



Welchen Vereinen wolltest du denn beitreten? Und warum haben sie abgelehnt?
Wäre die Volkshochschule eine Alternative?

LG

metropolis
Zuletzt geändert von metropolis am Do., 17.02.2011, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm


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Beitrag Do., 17.02.2011, 13:20

Hallo Maya Sophie

es gibt sicher auch in Bielefeld Hochschulsport. Vielleicht da mal gucken?

Was meinst du denn mit "...mich grandios ins Aus gespielt"?

Vielleicht liegt da ein Lösungsansatz? Vielleicht denkst du 'nur' du bist im Aus?

Rosenrot

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metropolis
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Beitrag Do., 17.02.2011, 13:29

Hochschulsport:

http://www.uni-bielefeld.de/Universitae ... bot/Sport/
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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ENA
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Beitrag Do., 17.02.2011, 14:00

Es gibt doch bei Euch auch eine Traumaklinik. Vielleicht bieten die in der Ambulanz auch Gruppen an oder Du kannst wenigstens da mal nachfragen?
Ansonsten fallen mir noch Frauenberatungsstelle und psychosozialer Dienst ein.
...und wie wäre es mit der psychologischen Beratungsstelle der Uni/Fh? Bzw. allgemein Therapie?

Warum sagen Dir denn alle Vereine ab? Mit welcher Begründung denn?
...und womit hast Du Dich in der Fh ins Aus gespielt?

Eine Möglichkeit wäre vielleicht noch ein VHS-Kurs. Das ist zwar jetzt nicht in erster Linie zum Leute kennenlernen da, aber zumindestens etwas, um wieder etwas für sich zu machen, um aktiv zu bleiben, etwas für sich zu haben:


Lieben Gruß, ENA!

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maya-sophie
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Beitrag Do., 17.02.2011, 15:37

He, schön, dass ihr euch so schnell gemeldet habt.

Ich mache zur Zeit schon eine Therapie und habe dabei zahlreiche Diagnosen:
PTBS
Depression
Borderline
Essstörung
selbstverletzendes Verhalten
zwischendurch psychotische Symptome gehabt ...
Die Therapie als meine derzeit einzige Stütze wird aber nun auslaufen und ich bekomme keine Verlängerung, obwohl es gerade echt schlecht läuft und ich einige Male in der Notaufnahme gelandet bin.

In der FH habe ich gerade so gar keinen Platz unter den anderen.
Ich hatte zuvor schon in einem Vorkurs jemanden kennengelernt und weil sie ähnliche Probleme hatte, weiß sie auch ein kleines bisschen von meinen Problemen. Aber sie hat dann noch vor Studienbeginn jemand weiteres kennengelernt, sodass wir anfangs zu dritt waren, was echt ganz gut war.
Aber es wurde immer schwieriger. Ich habe mir Mühe gegeben, Interesse an den anderen zu bekunden, meine Probeleme zu verstecken und einfach normale Beziehungen aufzubauen. Die Außenwirkung war aber wohl eine andere. Als ich es angesprochen habe, haben sie mir an den Kopf geworfen, dass sie die Nase voll davon hätten, immer nur auf mich zukommen zu müssen und vollkommen genervt seien. A. hat mich nie angesehen, wenn sie und beiden anderen etwas erzählt hat. Sie haben angeblich die Lerngruppe zu dritt ausfallen lassen, haben sich dann aber doch zu weit getroffen. Ich habe mich missachtet und ignoriert gefühlt und habe mich immer mehr zurückgezogen. Jetzt bekomme ich nur noch einen mürrischen Ton zu hören, wenn ich mal nach irgendetwas frage, als neuen Versuch quasi. Wir sprechen also kein Wort mehr miteinander.

Wir hatten aber von Anfang an eine extrem starke Grüppchenbildung, weil wir auch nur knapp 30 Leute sind. Die Gruppen haben sich so weit gebildet und da ich meine verloren habe, sitze ich nun alleine zwischen den Stühlen. An die anderen komme ich auch nicht mehr wirklich.

Ich tue mich immer schwer mit Beziehungen, aber so kann ich es nicht mehr lange aushalten. Ich muss schon losweinen, wenn ich nur dran denke, dass ich bald wieder los muss.

Nach einer Gruppe für Depressionen suche ich gerade noch. In der einen waren wirklich nur Leute zwischen 40 und 50. Mal schauen, wie es bei der anderen Gruppe ist.

Ein Chor hat mich abgelehnt, weil sie keine Frauen in meinem Alter mehr brauchen.
Zum Unisport kann ich gerade nicht gehen, weil in den Ferien keine Anfängerkurse laufen.

Ich komme einfach nicht mehr klar. Ich verliere den Boden unter den Füßen komplett. Meine Therapeutin will mich eigentlich schon seit Wochen in die Psychiatrie einweisen. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich froh, wenn sie es durchziehen würde. Aber sobald ich bei ihr bin und wir wieder an diesem Punkt sind, bekomme ich eine unglaubliche Panik und tue alles, um eine Einweisung zu vermeiden.

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Ive
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Beitrag Do., 17.02.2011, 17:32

Fass den Gedanken näher ins Auge, in eine psychosomatische Klink zu gehen; nutz die Hilfe Deiner Ärztin dazu.

Es muss ja keine Psychiatrie sein, die würde ich für nicht so gut ansehen, nach dem, was ich von Dir gelesen habe. Es wäre eine große Chance für Dich, ein paar Wochen dort wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Du gehst dann mit einem ganz anderen seelischen "Polster" nachhause und kannst neu beginnen. Ich habs selbst mal so erlebt.

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ENA
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Beitrag Do., 17.02.2011, 17:41

maya-sophie hat geschrieben:Ich mache zur Zeit schon eine Therapie und habe dabei zahlreiche Diagnosen:
PTBS
Depression
Borderline
Essstörung
selbstverletzendes Verhalten
zwischendurch psychotische Symptome gehabt
Also, ich will ja nicht irgendjemanden anzweifeln (Arzt, Therapeut), aber meines Erachtens kann man nicht alle diese Diagnosen auf einmal haben! Vielmehr ist es für mich eher so, dass z.B. depressive und psychotische Phasen zu einer Borderline-Diagnose gehören können, ebenso wie ein gestörtes Essverhalten und SVV. D.h. dieses wären dann "nur" die Symptome der Diagnose Borderline... .
maya-sophie hat geschrieben:Die Therapie als meine derzeit einzige Stütze wird aber nun auslaufen und ich bekomme keine Verlängerung, obwohl es gerade echt schlecht läuft und ich einige Male in der Notaufnahme gelandet bin.
Na, unter diesen Umständen hast Du ja jetzt mit dem Studium und dem Umzug einen extra großen Schritt gemacht.
maya-sophie hat geschrieben:meine Probeleme zu verstecken
Ich kann sehr gut verstehen, warum Du das tust. Es kann aber auch sein, dass die anderen das indirekt mitbekommen.
maya-sophie hat geschrieben:Ich habe mich missachtet und ignoriert gefühlt und habe mich immer mehr zurückgezogen.
Das kann ich gut verstehen. ...aber gibt es nicht die Möglichkeit, sich noch anderen Lerngruppen anzuschließen? Ich meine, z.B. pro Seminar einer anderen Lerngruppe?
Ich meine, letztendlich geht es beim Studium ja eh erstmal nur um das Thema Lernen bzw. gemeinsam Lernen... . Was und ob da mehr daraus wird, ist eine andere Sache.
maya-sophie hat geschrieben:Nach einer Gruppe für Depressionen suche ich gerade noch. In der einen waren wirklich nur Leute zwischen 40 und 50. Mal schauen, wie es bei der anderen Gruppe ist.
Na, da wird es in Bielefeld unf Umgebung sicherlich etwas geben!...und wenn die Leute zwischen 40 und 50 sind und es Dir dennoch gut tut, finde ich, ist es doch etwas wert...und wenn es nur der Anfang ist!...
maya-sophie hat geschrieben:Ein Chor hat mich abgelehnt, weil sie keine Frauen in meinem Alter mehr brauchen.
Zum Unisport kann ich gerade nicht gehen, weil in den Ferien keine Anfängerkurse laufen.
Naja, die Ferien sind ja irgendwann wieder zu Ende und außerdem ist Bielefeld ja auch nicht so klein. Von daher lässt sich da bestimmt noch etwas finden!
Da würde ich Dich generell ermutigen wollen für, einfach nochmal loszugehen und auszuprobieren!!!

...aber ich vermute, das hier wird erstmal das Wichtigste sein:
maya-sophie hat geschrieben:Ich komme einfach nicht mehr klar. Ich verliere den Boden unter den Füßen komplett. Meine Therapeutin will mich eigentlich schon seit Wochen in die Psychiatrie einweisen. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich froh, wenn sie es durchziehen würde.
Dich um Dich zu kümmern und Dir Zeit für Deine Genesung zu gönnen, anstatt Dich noch mehr Druck und möglichen Misserfolgen auszusetzen.
maya-sophie hat geschrieben:Aber sobald ich bei ihr bin und wir wieder an diesem Punkt sind, bekomme ich eine unglaubliche Panik und tue alles, um eine Einweisung zu vermeiden.
Das kann ich gut verstehen!
Was genau macht Dir denn daran Angst und was könnte Deine Therapeutin tun, um sie Dir zu nehmen?
Vielleicht machst Du einfach mal ein unverbindliches Vorgespräch da und guckst Dir das an?

Die andere Alternative wäre wohl warten, bis auch der Wunsch in eine Klinik zu gehen größer ist, als diese Angst!...

Lieben Gruß von mir, ENA!


luciabava
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Beitrag Do., 17.02.2011, 19:48

Hallo!

Leider nur kurz, da etwas in Eile: ich kenne mich ein wenig in Bielefeld aus. Du kennst wahrscheinlich schon die Kontaktstelle für alle Selbsthilfegruppen in Bielefeld? http://www.bikis.de/content/e616/ Dort vllt immer mal wieder gucken oder sich erkundigen, ob es neue Gruppen gibt. Zu Borderline habe ich eben nur eine Gruppe für Partner gesehen.

Falls du, wie du ja auch schon sagst, gerade sehr schlecht zugange bist, scheu dich nicht, in die Psychiatrie zu gehen, da bist du in Bethel sehr gut aufgehoben! (Das wäre Gilead IV, aber es gibt dort ja auch noch mehr Kliniken direkt angrenzend, die dann auch gezielt Therapien/Aufenthalte anbieten) Eine Freundin von mir, auch Borderlinerin, ist in den letzten Jahren immer mal wieder für kurz oder auch länger dort gewesen, wenn sie eine schlechte Phase hatte, ich habe das Gefühl, es ist ein ganz guter Rückzugsort in akuter Not für sie. Noch zu den Gruppen: es gibt in Bethel noch die sog. psychiatrische Ambulanz, das ist eine Praxis mit mehreren Therapeuten und Ärzten, die meines Wissens auch ein bis zwei Gruppen anbieten, ich meine, eine für Borderline wäre dabei. Da sind meine Infos aber um die drei Jahre alt ... vllt weiß deine Therapeutin dazu etwas.

An der Uni gab es immer eine Gruppe für Leute mit Studienängsten und psychischen Problemen, vllt gibt es an der FH etwas Ähnliches oder du könntest auch an dieser Uni-Gruppe teilnehmen.

Was mir außerdem noch einfällt: http://www.bellzett.de/frauen.html Das ist eine Art Frauenzentrum, das Gesundheitskurse, Entspannung, Sport, Selbstverteidigung etc. anbietet. Die Kurse sind etwas teuer, aber es ist leicht, eine Ermäßigung zu bekommen, die sind da auch sehr freundlich.

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maya-sophie
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 21:56

He!

Danke für so viel Rückmeldung.

An der Fachhochschule gibt es leider sehr viel weniger Möglichkeiten sich unterstützen zu lassen. Ich habe mir aber jetzt mal einen persönlichen Termin bei der zentralen Studienberatung geholt. Vielleicht könnte ich da wenigstens die wichtigsten Dinge kläen, um mich sicher in meinen Entscheidungen fühlen zu können. Ich wollte nachfragen, wie ich das alles mit den Urlaubssemestern und ähnlichem machen müsste, wenn es nicht anders geht ... eigentlich meine ich damit sogar, dass es schon bald dazu kommen wird, weil ich entweder freiwillig in die Psychiatrie gehen werde oder so oder so gewungen werde. Das ist ehrlich gesagt nur eine Frage der Zeit.

Umso erleichterter bin ich, so Positives über Bethel zu hören. Ich habe eine schreckliche Angst vor allem, was mit Zwang und Druck zu tun hat. Ich hab da nicht so gute Erfahrungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gemacht: Es ist nciht gerade hilfreich, wenn die Patientin eh schon vollkommen eingeschüchtert ist und wenn sich dann noch zwei Pfleger auf ein Mädchen stürzen, dass jahrelang von Mönnern misshandelt worden ist, um es dann so fest zu halten, dass sie am Ende vor Panik vollkommen durchtickt.
Noch eine Frage dazu, @ luciabava: Du hast von längeren und kürzeren Aufenthalten deiner Freundin gesprochen. Was heißt denn dabei "kürzer"?
Das ist nämlich eine weitere Angst: Nicht mehr so schnell rauszukommen,wenn ich erst mal da bin.

Mittlerweile überlege ich, dass ich es vielleicht so machen werde: Ich schreibe nun noch meine letzten Klausuren, schreibe die, durch die ich druchgefallen bin, erst im dritten Semester nach, mache die ersten Wochen den Einstieg ins neue Semester mit und gehe dann in die Psychiatrie (wie gesagt, bevor ich gezwungen werde, wovon ich nicht nicht weit entfernt bin, oder bevor ich endgültig zusammenbreche und für nichts mehr gewährleisten kann; und das geht wirklich bald nicht mehr)

Ist das eine dumme Idee? Ich hab es meinem Cousin erzählt, weil er für mich ein wichtiger Vertrauter geworden ist; aber er fand es dumm. Meine beste Freundin, findet es auch dumm, meint aber, ich solle sofort ins Krankenhaus gehen.

Ich weiß da gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.


luciabava
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 19:05

maya-sophie hat geschrieben: Noch eine Frage dazu, @ luciabava: Du hast von längeren und kürzeren Aufenthalten deiner Freundin gesprochen. Was heißt denn dabei "kürzer"?
Das ist nämlich eine weitere Angst: Nicht mehr so schnell rauszukommen,wenn ich erst mal da bin.
"kürzer" bedeutet in jedem Fall nur wenige Tage. Keine Angst, wenn du dort nicht bleiben willst, darfst du natürlich jederzeit die Klinik wieder verlassen.
Mittlerweile überlege ich, dass ich es vielleicht so machen werde: Ich schreibe nun noch meine letzten Klausuren, schreibe die, durch die ich druchgefallen bin, erst im dritten Semester nach, mache die ersten Wochen den Einstieg ins neue Semester mit und gehe dann in die Psychiatrie (wie gesagt, bevor ich gezwungen werde, wovon ich nicht nicht weit entfernt bin, oder bevor ich endgültig zusammenbreche und für nichts mehr gewährleisten kann; und das geht wirklich bald nicht mehr)
Das ist nicht "dumm", aber es ist die Frage, ob es gut für dich ist, wenn du jetzt, in diesem Moment, so schlecht drauf bist. Wer krank ist, kann nicht arbeiten, also auch nicht studieren. Wie wäre ein Kompromiss: du schreibst nun noch die letzten Klausuren, gehst dann aber sofort ins Krankenhaus. Wäre das nicht auch irgendwie erleichternd? Der Einstieg ins neue Semester bringt dir ja auch nicht soviel, wenn du dann das Semester unterbrichst.

Macht dir dein Studienfach denn grundsätzlich Spaß? Das ist auch schon einmal sehr viel wert, vielleicht ist es gar nicht mal das wichtigste, sofort (dort) Anschluss zu finden. Das fällt auch sehr kommunikativen Leuten am Anfang eines Studiums oftmals schwer. Ich meine, Freunde zu finden ist eine schöne Sache, aber setz dich doch nicht so unter Druck - wer kann denn schon unbeschwert auf Leute zugehen, wenn er gerade einfach traurig und belastet ist?

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Procrastinator
Helferlein
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Beitrag So., 20.02.2011, 04:09

Hey maya-sophie,

ich kenne dich zwar nicht, aber könnte es ein teil des problems sein, dass du einfach zu offensiv mit deinen problemen umgehst? So wie ich das verstehe, hast du deinen Freundin nur kennen gelernt, weil sie ähnliche Probleme hat(te) und jetzt versuchst du über irgendwelche selbsthilfegruppen leute kennen zu lernen... Ich bezweifle ein wenig, dass dies der richtige weg ist. Auf der einen Seite wünschte ich mir, ich könnte anderen Menschen auch irgendwie signalisieren, dass ich mich seit geraumer zeit nicht so gut fühle, damit mir vielleicht endlich geholfen werden könnte, auf der anderen Seite mögen es aber Menschen nicht, wenn man sie mit seinen Problemen "überfällt". Und ehrlich gesagt kann ich dies auch ein wenig verstehen, insbesondere wenn man selber nicht an solchen Problemen leidet, oder falls doch, diese zumindest nicht zum Mittelpunkt seines Lebens macht. Ich studiere selber seit 5 Semestern in einer neuen Stadt und bin selber mehr und mehr in die Isolation gerutscht, vor allem dieses Semester war es so schlimm wie niemals zuvor, von daher weiß ich wie es dir ergehen muss. Zum Glück ist meine Uni eher eine Massenuni, weshalb es hier nicht so auffällt, wenn man alleine als einzgelgänger rumläuft, da sich in den meisten seminaren viele leute vorher noch niemals begegnet sind, in so einer kleinen fh ist das sicherlich nicht so einfach.. Von daher weiß ich auch nicht wirklich, was für einen Rat ich dir geben soll, außer womöglich deine Probleme nicht zu sehr in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen (vor allem dich selber nicht darauf zu reduzieren, du hast doch sicherlich noch mehr zu bieten, auch wenn deine probleme dich keinesfalls unliebenswürdiger machen) und auch andere damit nicht zu sehr zu "belästigen"? Ich kenne dich nicht und vllt tu ich dir unrecht, aber Menschen wollen einfach mit Leuten zusammen sein, mit denen es Spaß macht etwas zu unternehmen, man gemeinsam lachen kann etc. Klar, da ich mich selber kenne mag ich diese "perfekten" menschen ohne probleme auch nicht aber ich denke andere (normale) menschen haben auf sowas einfach keinen bock...was man ihnen auch irgendwie nicht übel nehmen kann. Also ich würde einfach versuchen offensiv das beste aus de Situation zu machen, koste es was es wolle. Immerhin hast du die Klinik immer noch in der Hinterhand, dieser gedanke muss doch sicherlich ein wenig befreiend sein (ich würde mir soetwas irgendwie wünschen um ganz ehrlich zu sein), aber so lange es noch aushaltbar ist würde ich sagen "augen zu und durch"..du hast doch im prinzip wirklich nichts zu verlieren

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maya-sophie
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Beitrag So., 20.02.2011, 22:38

@Procrastinator: eigentlich zeige ich nicht so viel von meinen problemen nach aussen. Das war eher eine ausnahme, weil sie es so direkt angesprochen hatte. Ansonsten kann ich schon sehr gut verstehen, dass die leute da sehr vorsichtig sind. Von all dem weiss sonst niemand.

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nemesis
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Beitrag Di., 22.02.2011, 01:34

Hallo maya-sophie!

Bevor Du in die Psychiatrie gehst, solltest Du Dich vielleicht mal an diese Klinik hier wenden:

http://www.traumhaus-bielefeld.de/traum ... -bielefeld

Das ist eine der besten Trauma-Kliniken Deutschlands und die bieten auch teilstationäre Krisenprogramme mit nur 3 bis 4 Wochen Wartezeit an. Scheint mir für Dich irgendwie geeigneter als Psychiatrie und ich find's sehr komisch, daß Dich Deine Therapeutin da nicht längst hin verwiesen hat, wo's doch eigentlich um die Ecke ist...

Liebe Grüße

nemesis
We are effectively destroying ourselves by violence masquerading as love.
(R.D. Laing)

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maya-sophie
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Beitrag Mi., 23.02.2011, 22:52

@ nemesis: Ich war ehrlich gesagt schon im letzten Jahr in dieser Klinik und so leid es mir auch tut muss ich zugeben, dass die Klinik ihrem Ruf absolut nicht gerecht wird. Ich war ziemlich enttäuscht und auch die anderen Patienten haben im Schnitt ähnlich empfunden. Es war fies in den Aufenthaltsräumen zu sitzen und sich darüber zu unterhalten, wie man den Tag herumkriegen kann, weil man ja eh nichts zu tun hat und schrecklich gelangweilt ist.
Es waren auch einige dabei, die meinten, dass bei einem früheren Aufenthalt vieles noch anders und sehr viel besser war. Ich hatte an dem längsten und ausgefülltesten Tag nicht einmal zwei Stunden zu tun. ich war teilstationär da und brauchte übrigens mehr als 1,5 Stunden für einen Weg.
Außerdem hielten die mich dort auch nicht stabil genug für die Stabilisierung. Welch Ironie

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