Und wenn man einfach wenig Kontakt will?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Kelpie
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Und wenn man einfach wenig Kontakt will?

Beitrag Mi., 16.02.2011, 20:19

So, das steht jetzt bestimmt im falschen Unterforum...

Ich bin kein geselliger Mensch. Mich stresst es entsetzlich, in Gruppen sein zu müssen. Ich mag das nicht. Es ist nicht so, dass ich ungesellig bin - ich habe einen stabilen Freundeskreis, den ich oft und gerne sehe.
"Oft" ist bei mir ein-, zweimal wöchentlich - dazwischen möchte ich ALLEIN sein dürfen.

Dieser Zwang, ständig und überall mit den lieben, allzu zahlreichen Artgenossen aufeinander zu picken... Bin ich die Einzige, die das hasst? Im Beruf dazu gezwungen sein - ich träume seit jeher von einem Beruf OHNE viel Menschen Kontakt. Leider spielt es das nicht.

Gehts noch anderen so? Wie findet ihr genug Freiräume?

Ich verweigere vor allem ein Handy - keines zu haben, schafft heutzutage bereits viel Ruhe und Abstand.

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BaumamWeg
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 3

Beitrag Mi., 16.02.2011, 21:07

Ich lese gerade dieses neue Buch vom Populärphilosophen Precht "Die Kunst kein Egoist zu sein".
Da erklärt er anschaulich das der Mensch im Normalzustand ein Herdentier ist und auch Mitmenschen um sich braucht. Bei dir ist es wohl so, dass deiner stabiler Freundeskreis für dich absolut ausreicht um deine sozialen Bedürfnisse zu befriedigen.
Was ich gerne wissen würde, wie füllst du deine Freizeit? Weil ich persönlich bin zwar auch so wie du, aber meinen engen Freundeskreis sehe ich nur alle 2 Woche und langweile mich zwischendrin.

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Ive
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Beiträge: 1398

Beitrag Mi., 16.02.2011, 22:55

Niemand kann doch seinen Typ andern, und gesellschaftlichen Zwängen muss man sich heute ja nicht mehr unbedingt unterordnen. Du bist halt ein Einzelgängertyp; wenn Du Dich damit wohlfühlst, musst Du auch nicht auf andere hören. Punkt.

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Rezna
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Beiträge: 1722

Beitrag Do., 17.02.2011, 01:02

Ich bin auch eher der Einzelgänger. Ich brauche meine Zeit alleine, sonst drehe ich durch. Das heisst nicht, dass ich nicht Gesellschaft schätzen kann, aber gesellig in dem Sinne, bin ich wohl nicht. Ein bis zwei mal wöchentlich, das wäre mit mitunter schon zuviel. Bis auf meinen Freund sehe ich manchmal wochenlang keinen anderen. Das ist zwar auch nicht ideal, aber wenn eine Phase ist, in der ich öfter in gesellschaftlichem Kontakt bin (meist November bis Jänner ca einmal pro Woche) ist mir das zuviel und ich strebe dann sogar nach einigen Wochen Ruhe.

Derzeit habe ich auch keinen Job, kann also wirklich alleine sein. Manchmal will ich noch nicht einmal raus, einkaufen gehen, weil ich schon die Passanten nicht sehen mag.

Das wird zukünftig sicher noch ein Problem. Denn selbst wenn ich selbständig werde, so brauche ich dennoch menschliche Kontakte, meine Kunden... und eigentlich möchte ich das nicht. Hab schon öfter überlegt, mir mal sowas wie einen "Strohmann" zuzulegen... also jemand der die Kontakte für mich erledigt, und ich bleibe im Hintergrund und muss mit keinem umgehen - bzw. könnte nur nach eigenem Belieben Kontakt aufnehmen...

Ich tippe daruaf, dass ich deshalb auch keine eigene Familie gründen will... 24/7 von Menschen umgeben sein, und das jahrelang... uaaaahhh
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Ive
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weiblich/female, 44
Beiträge: 1398

Beitrag Do., 17.02.2011, 10:41

Die Gefahr für den Einzelgänger sehe ich darin - und ich war selbst schon mal in dieser Situation - dass der Rückzug, der wohltuend erscheint und sich für denjenigen selbst größtenteils richtig anfühlt, eben dadurch eigenynamisch in zunehmende Isolierung übergehen und in wirkliches, dann nicht mehr freiwilliges Alleinsein hineinführen kann.

Spätestens m Alter sieht die Sache anders aus; vereinsamt und wirklich auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, erscheint den meisten Menschen dann nicht (mehr) attraktiv, Verbitterung und Seltsamkeiten, "Allüren". können sich einstellen. Das ist die Schattenseite.

Dieser kann man nur entgehen, wenn man sich bewusst in einem Teil seines Lebens - auch gegen gewisse innere Widerstände - nach außen aufschließt, so das die Fähigkeit bzw. Möglichkeit, Kontakte zu pflegen, nicht ganz verloren geht.

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Schneekugel
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Beiträge: 1065

Beitrag Do., 17.02.2011, 10:59

Generell ist jeder Mensch anders und da heissts einfach in dich hineinhören, um deine Bedürfnisse zu erfahren. Ich akzeptiere problemlos, dass für viele Menschen der ständige Kontakt zu Menschen erfreulich ist. Ich für meinen Teil freu mich auch, wenn ich meinen Bedürfnissen entsprechend 2-3 mal die Woche etwas unternehme usw... Genauso wie ich aber auch weiss, dass ich anfange absolut unrund zu laufen, wenn ich nicht meine paar Abende in der Woche Ruhe habe, schön ein Buch lese, abschalte usw...

Mit Hineinhören meine ich halt versuchen zu ergründen obs jetzt eher sowas wie Sozialphobie ist, also eigentlich bräuchte man den Kontakt zu mehr Menschen um glücklich zu sein, weicht dem aber unterbewusst aus wegen diverser Ängste oder entspricht man eben wirklich einfach seinen Bedürfnissen, was ja vollkommen in Ordnung ist.

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