Probleme mit meinen Gefühlen/Emotionen/Antidepressiva..

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
K.I.N.S.E.Y.
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Probleme mit meinen Gefühlen/Emotionen/Antidepressiva..

Beitrag Fr., 01.02.2008, 15:56

Hallo @ all!
Also, mein Problem ist fogendes:
ich habe vor ca. 4 Wochen eine Psychotherapie begonnen aufgrund einer mittelschweren/schweren Depression sowie weiteren z.t. schon diagnostizierten Krankheitsbildern(Angstst./Persönlichkeitsstörungen.).
Ich habe vor kurzem "AD"(Citalopram) verschrieben bekommen, welches ich auch einnahm/einnehme und stellte fest, dass sich mein Allgemeinbefinden zwar besserte, aber auf "meiner emotionalen Ebene" scheint sich das Medikament wie "ein Schleier" zu legen...

Ich bin hauptsächlich aufgrund eines lange bestehenden, schweren, nicht aufgelösten persönlichen Konflikts in diese derzeitige Situation gekommen, welchen ich nun versuche "aufzuarbeiten" und zu lösen(was meine aktiven Einsatz in Form eines Treffens/Gesprächs erfordert und welches schon längst hinfällig wäre...)
Hinzukommend muss ich sagen, dass ich aufgrund diesen Konflikts und den Auswirkungen innerhalb der letzten Jahre "gelernt" habe bzw. aus Selbstschutz es mir angeeignet habe, "nichts" zu nah an mich ranzukommen undGefühle/Emotionen(zumeist negative) nur schwer "rauslassen" und zeigen kann. Da dies auch schon vor dieser Zeit so war(die Problematik Gefühle zu zeigen/rauszulassen...."sich gehen zu lassen") würde ich gerne von Euch wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen mit einer solchen Situation gemacht hat und ob Ihr meint, dass der Gebrauch von "AD" mir bei der Bewältigung der "Psychotherapie"(sich gegenüber meinem Therapeuten öffnen zu können, ich vertraue ihm...) sowie zur Bewältigung meines "Konfliktes" hilfreich sein Könnten/werden...???

lg, K.

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 19:46

Hallo K.I.N.S.E.Y,

was du beschreibst, kommt mir bekannt vor. Bei mir war es so, dass ich schon als Kind meine Gefühle weder äußern noch überhaupt selber spüren konnte. Ich habe eigentlich mein ganzes Leben lang wie hinter eine emotionalen Wand gelebt. Erst durch jahrelange Psychotherapie ist diese Wand zerbröselt. Ich habe gelernt, mich zu spüren und den Gefühlen Namen zu geben. Zeitweise hing ich tief in der Depression und bekam damals auch Citalopram verschrieben. Für mich war das der Wendepunkt in der Therapie. Ab da ging es plötzlich aufwärts.

Ich habe das Citalopram 6 Jahre lang genommen. Das Gefühl des "Schleiers" hatte ich dabei auch. Nicht dass ich total benebelt durch die Gegend gelaufen wäre, aber in der Zeit, in der ich es genommen habe, bin ich... hm... irgendwie "emotional unberührbar" geworden. Das fand ich traurig. Nachdem zwei Absetzversuche zwischendurch gescheitert sind, hat der dritte geklappt: Vor 1 1/2 Jahren bin ich auf Johanniskraut umgestiegen. Seither habe ich den Kontakt zu meinen Gefühlen wieder.

Ich denke, du musst selber entscheiden, wie nötig du das AD brauchst. Wenn du meinst, dass du ohne klar kommst, ist das gut. Aber das Medikament kann dir auch helfen, Kräfte für die Therapie freizusetzen - Kräfte, die du sonst vielleicht allein im Kampf gegen deine Symptome (Depression, Ängste) schon verschwendest. Was das Öffnen und Gefühle "rauslassen" anbetrifft: Ich habe Jahre gebraucht, um das allmählich zu lernen. Du bist erst seit 4 Wochen in Therapie. Das ist noch überhaupt keine Zeit!

Liebe Grüße von der Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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spätzündi
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Beitrag Di., 05.02.2008, 10:02

Ich habe das Citalopram 6 Jahre lang genommen. Das Gefühl des "Schleiers" hatte ich dabei auch. Nicht dass ich total benebelt durch die Gegend gelaufen wäre, aber in der Zeit, in der ich es genommen habe, bin ich... hm... irgendwie "emotional unberührbar" geworden. Das fand ich traurig. Nachdem zwei Absetzversuche zwischendurch gescheitert sind, hat der dritte geklappt: Vor 1 1/2 Jahren bin ich auf Johanniskraut umgestiegen. Seither habe ich den Kontakt zu meinen Gefühlen wieder.
Hm, als ich vor über anderthalb Jahren auf der Suche nach einem Therapeuten war, geriet ich an einen Neurologen, der mir auch gleich Citalopram verschreiben wollte. Ich lehnte das damals ab, weil chemische Hilfen zum Leben mir immer suspekt waren. Später habe ich dann mal 900mg Johanniskraut 2 Monate lang probiert, was aber nichts brachte. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich wie du schreibst, Gärtnerin, zuviel Energie allein schon für das Ankämpfen gegen Depression und Angst brauche und sich die Therapie dadurch unnötig verlangsamt. Daher denke ich derzeit über AD nach und lasse mir Freitag womöglich welche verschreiben. Ich glaube, dass ich diesen Schutzschild brauche, da meine Gefühle oft zu chaotischen Ausbrüchen neigen, die wiederum neue Angst erzeugen. Ein wenig Öl auf die Wogen könnte da hilfreich sein. Ich sehe es als eine vorübergehende Hilfe in einer schwierigen Phase. Nicht als Dauerlösung!

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matthes
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 17:42

ja das mit den Antidepressivum ist so eine sache - Neuroleptika dämpfen fast alle gefühle das man von ihnen nicht so überrannt wird weil sensible leute zu viel davon haben .
ich habe durch zu vielen kontakt mit leuten und starken ängsten die ich letztes jahr hatte den kontakt zu meinen gefühlen verloren . wenn gefühle kommen dann fast nur unangenehme bzw scham . durch eine beziehung die ich vor 4 jahre hatte die nicht so toll war hatte ich eine starke angst vor frauen aufgebaut die sich jetzt auch bei jeden menschen wiederspiegelt . mir fehlt es ganz schwer den menschen in die augen zu schauen . darum weil ich mich ganz selten spüre . als wäre mein ich weg . da hilft auch kaum ein antidepressivum . antidepressivum hat noch keinen geholfen . den menschen denen es besser geht sehen die dinge anders und sie haben ihre einstellung zu den dingen geändert . ich war auch schon mal so weit aber dann kamen verschiedene konflikte dazu die mich wieder in alte verhaltensweisen und emotionen gebracht haben noch mehr angst als vorher zu haben . weiß jemnad wie man sein selbstbewustsein wieder aufbaut ? gruss matthes

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