Mein Sohn 27 Jahre alt, ist immer zuhause

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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ich123123
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Mein Sohn 27 Jahre alt, ist immer zuhause

Beitrag Sa., 12.06.2010, 03:20

Hallo zusammen,

Mein Name ist Kerstin, ich habe 3 Söhne, einer von ihnen , der mittlere ist mein Sorgenkind.
Sorgenkind deshalb, weil er mit seinen 27 Jahren das Haus nur für die Arbeit verlässt.

Wr sind vor 8 Jahren von Berlin nach KL gezogen. In Berlin hatte er 2 gute Freunde, hier leider keine.
Er verlässt das Haus nur zum arbeiten, ansonsten ist er immer hier. Er geht nirgendwo hin, weder Kino, schwimmen ...nichts!
Ich weiß überhaupt nicht warum!!! Er sieht gut aus, besser gesagt sehr gut, das sagen mir jedes mal meine Bekannten. Er ist auch nicht dumm oder eventuell zurück in der Entwicklung.
Schüchtern ist er, aber einmal aufgetaut ein sehr redegewandter junger Mann.

Ich mache mir solche sorgen und Schulgefühle. Er tut mir so Leid, er verschenkt die schönsten Jahre seines Lebens.

Er trinkt und raucht auch nicht.

Als Mutter komme ich nicht mehr an ihn ran, ich weiß mir keinen Rat was sein Grund sein könnte.
Ich kann ihn auch nicht vor die Tür setzen, dann vereinsamt er ja vollkommen.

Habt ihr einen Rat für mich......

Vielen Dank fürs lesen

L.G. kerstin

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Beitrag Sa., 12.06.2010, 07:01

Hallo ich123123,

ich möchte es mal so sagen. Wie du es geschildert hat, gibt es denn für deinen Sohn oder für dich ein Problem außer dem (für dich), dass es eben nicht der Normfall ist?
ich123123 hat geschrieben:Ich mache mir solche sorgen und Schulgefühle. Er tut mir so Leid, er verschenkt die schönsten Jahre seines Lebens.
Sieht er es genauso oder ähnlich. Leidet er unter der Situation?

Gruß
Anastasius

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 07:39

Was macht er denn die ganze Zeit zuhause? Hat er irgendein Hobby, das man eben viel zuhause ausübt, oder ist er in irgend einer Form Computersüchtig?

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Nico
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 10:23

Wie war er denn in Berlin ausser dass er dort 2 gute Freune hatte ?
Nahm er dort ganz normal am täglichen leben Teil ?
War es denn niemals Thema dass er eventuell den Umzug nicht mitmachen wollte ?
Ich meine mit 19 hätte er ja auch in Berlin bleiben können.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Theoir
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 13:54

Acht Jahre sind an sich ausreichend Zeit, um neue Kontakte zu knüpfen, wenn man will. Wenn er keine Probleme hat, oder er keine Unzufriedenheit in dieser Hinsicht äußert, dann würde ich mir keine große Sorgen machen. (Ich wohne übrigens auch in KL. Und die Stadt lädt keineswegs dazu ein, fortgehen zu wollen. Im Vergleich zu Berlin ist es hier wohl unfassbar langweilig, wenn man soziale Unterhaltung sucht.)

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ich123123
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 15:26

Danke für eure Antworten.

Ich glaube er selbst hat weniger Probleme damit wie ich. Ich kann es mir nur nicht vorstellen das jemand in seinen Alter gern eine Freundin hätte oder was erleben möchte.

wie er noch jünger war, hatte er immer Interesse an den Mädels. Wenn er Homosexuell wäre dann bin ich die letzte die keine Verständnis hätte, das weiß er genau.
In Berlin war er am Wochenende immer unterwegs.

Unsere ganze Verwandtschaft macht sich immer wieder sorgen darum, vielleicht mache ich mich auch deshalb etwas zu verrückt.

An Silvester mache ich mir jedes mal Vorwürfe wenn ich und mein Mann weg gehen, denn dann bleibt er ganz allein zu hause. Es hat dann zwar den Anschein das es ihm nicht stört, aber mein Gefühl sagt was anderes.

Ein Hobby hat er nicht direkt, auch sitzt er nicht zu lange am Computer. Er macht an der Konsole Online Spiele, das ist dann der Kontakt zur Außenwelt.

Mütter neigen sicher zu Übertreibungen, aber mein Bauchgehirn sagt was andres.
Habe zu ihm gesagt, das ich nicht will das er mit 30 noch hier wohnt und am ende solch Typ wird für den mit 60 Jahren "Mutti" die einzige Frau ist.

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Nico
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 15:45

Warum sollte er homosexuell sein? Das hat doch nix mit der Daheimhuckerei zu tun.
Aber ich verstehe dich da schon denn ich finde es auch alles andere als üblich dass ein 27jähriger völlig ohne soziale Kontakte daheim versauert. Allerdings wirst du dagegen nicht viel machen können, denn je mehr du ihn unter Druck setzt umso mehr wird er sich wohl zurückziehen.
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Theoir
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 15:59

Nico hat geschrieben:Warum sollte er homosexuell sein? Das hat doch nix mit der Daheimhuckerei zu tun.
Aber ich verstehe dich da schon denn ich finde es auch alles andere als üblich dass ein 27jähriger völlig ohne soziale Kontakte daheim versauert. Allerdings wirst du dagegen nicht viel machen können, denn je mehr du ihn unter Druck setzt umso mehr wird er sich wohl zurückziehen.
Es ist doch unklar, wie oft er zu Hause ist. Er geht arbeiten - somit ist er nicht untätig, und versauert auch nicht zu Hause. Wie viel arbeitet er? Vielleicht ist er froh, einfach Mal Ruhe zu haben? Das ist bisher alles nicht klar.

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Nico
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 16:14

Laut TE verläßt er nur zur Arbeit das Haus und ist ansonsten ausschließlich daheim. Was ist denn da für dich noch unklar ?
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Theoir
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 16:36

Nico hat geschrieben:Laut TE verläßt er nur zur Arbeit das Haus und ist ansonsten ausschließlich daheim. Was ist denn da für dich noch unklar ?
Alles. Wenn ich von früh bis spät arbeite, dann bin ich froh, Mal Ruhe zu haben, und suche nicht noch weiter Stress und Aufregung, in dem ich abends ausgehe. Zumindest auf der Arbeit wird er wohl Menschen treffen. Ist er zufrieden damit? Hat er unter den Kollegen ein paar "Kumpels"? Die Frage ist, ob er wirklich viel arbeitet. Und wenn nicht, ob ihm wirklich all das fehlt, was seine Mutter befürchtet, oder er tatsächlich glücklich zu Hause herumsitzt.

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Nico
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 16:40

Ok schaun wir mal was die TE dazu sagt.
Gibt es deiner Meinung nach viele 27jährige die ausserhalb der Arbeit ausschließlich glücklich alleine daheim herumsitzen ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Theoir
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 16:48

Nico hat geschrieben:Ok schaun wir mal was die TE dazu sagt.
Gibt es deiner Meinung nach viele 27jährige die ausserhalb der Arbeit ausschließlich glücklich alleine daheim herumsitzen ?
Viele nicht, wohl wahr. Es reicht, wenn es wenige sind, und der Sohn der TE dazugehört. Außerdem hängt das doch stark davon ab, wie erfüllend seine Arbeit für ihn ist. Laut dem TE "verschenkt er seine schönsten Jahre" - nein, er verschenkt die Jahre, die die TE als "die schönsten" empfand. Wir wissen garnicht, wie der Sohn darüber denkt.

Es ist schon sehr schwer über das Internet jemandem zu helfen. Aber über das Internet jemanden zu helfen, mit dem man garnicht kommuniziert, und der sich der Person, die um Hilfe bittet, verschließt, ist nahezu unmöglich. Nur beim Sohn selbst kann die TE erfahren, was das Problem ist - oder ob es überhaupt eines gibt.

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Nico
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 16:56

Ja da hast du wohl Recht, aber im Endeffekt ist es ja die TE die hier um Hilfe bittet weil sie mit der Situation nicht fertig wird. Also spielt es im Grunde gar keine Rolle ob der Sohn nun unglücklich oder glücklich daheim rumsitzt denn die TE ist damit sehr unglücklich.
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Thusnelda
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 18:53

hallo Kerstin,

mein ält. Sohn war auch so (bis ca. 30 Ja). Er wohnte zwar nicht mehr zu Hause, kam aber nach der Arbeit zu uns zum essen und blieb dann zum fernsehen, bis er zu sich rüber ging.
lange hatte ich mir die gleichen Gedanken gemacht, wie kann das 'alles' sein ?
er ist zwar alleine mit dem Motorrad durch Europa gefahren oder nach USA, aber im Alltag war er ein richtiger Stubenhocker.

Weil er sich im TV sehr für Basketball interessierte machte ich ihn auf eine Anzeige in uns. Zeitung aufmerksam, wo Mitspieler für eine Freizeit-Mannschaft gesucht wurden. Nach einiger Zeit meldete er sich dort und fand Anschluß und Freunde, die er heute noch hat. Ausserdem gründete er später mit diesen Freunden eine Fan-Gruppe für 'seine' Profi-Mannschaft und fand sogar seine Freundin dort.

Vielleicht gibt es für deinen Sohn eine ähnliche Möglichkeit ?

Gruß Thusnelda

PS:
Ich denke manchmal, es liegt an der langen Ausbildungszeit. Die 'Kinder' sind um die 17 - 18 Jahre wenn sie aus der Schule kommen. Dann Ausbildung oder Studium - oder beides, dann sind sie mitte 20 bis 30, wenn sie anfangen 'richtig' Geld zu verdienen - wenn sie denn einen Job bekommen.


Wir sind damals mit 14 - 15 Ja. aus der Schule gekommen, waren 3 Jahre in der Lehre und hatten ab 17 - 18 Jahren Arbeitsplätze.
D.h. wir waren schon ab ca. 14 Jahren in Betrieben mit erwachsenen Leuten zusammen,
mussten/konnten die Erfahrung machen:
dass man für sein Geld arbeiten muss,
dass Erwachsen-sein nicht nur Zuckerlecken ist,
dass die Leute in der Firma ähnliche Lebensverhältnisse hatten wie man selbst zu Hause,
dass nicht alles nur doof und spiessig war, was die Eltern sagten, sondern für viele Familien zutraf.

Heute leben sie bis fast 20 Ja. meist von Taschengeld und größenteils nur unter Kindern bzw. Jugendlichen.
Ob das so gut ist, wage ich zu bezweifeln.
frdl. Grüße
Thusnelda

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Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei dir wär, d. lacht und spricht: fürchte dich nicht.

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Rezna
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 19:05

Warum Schuldgefühle?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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