Keine Freunde, sozial isoliert

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Askete0000
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Keine Freunde, sozial isoliert

Beitrag Mo., 21.01.2008, 19:40

Hallo zusammen

Ich bin mittlerweile schon 19 und habe noch nie Freunde gehabt. Klar hab ich ab und an Kollegen gehabt zB in der Schule, hab mich mit denen auch Unterhalten aber mehr hat sich da nie ergeben.

Ich weis nicht ob das Neid ist, aber ich will auch Freunde haben so wie andere oder soll es mir nicht gegönnt sein. Nach der Schule geh ich immer gleich nach Hause und bleibe da bis zum nächsten Tag. Es ist ja nicht so das ich mich nicht aus dem Haus traue, aber ich weis nicht wo ich hin gehen soll bzw. was ich machen soll. Ich bin , so kommt es mir vor, total sozial isoliert. Mit mir redet auch prinzipiell keiner, was ich auch verstehen kann, bin ja völlig uninteressant. Es ist ein Teufelskreis, ich habe keine Ahnung was ich machen soll, ich bin sehr,sehr einsam. Bin zwar in einem Verein tätig, aber da redet auch niemand mit mir. Wozu dann im Verein? Naja ich liebe die Tätigkeit die ich dort ausübe. Ich bin auch sehr schüchtern was ja zu erwarten ist.

Also ich weis keinen Ausweg aus meiner Situtation, die Tag für Tag schlimmer wird. Das soll nicht pessimistisch klingen, das ist eine Tatsache.

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yuna
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 20:00

Hi Askete!

Es gibt keinen Menschen, der wirklich uninteressant ist... Du musst selbst aus dieser Situation hinauswollen, sonst wird sich nichts daran ändern.

Ich habe so das Gefühl, dass du dich ein Stück weit selbst isolierst. Zeig doch mal Interesse an deinen Mitmenschen, dann werden sie auch Interesse an dir zeigen. Gibt es Leute in deiner Klasse, die du besonders sympathisch findest? Mit denen du gerne etwas unternehmen würdest?

Versuche doch mal auf diese Leute zuzugehen...

LG

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ciccone_youth
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 21:58

hallo askete,
als ich noch in die schule gehen musste ging es mir auch sehr ähnlich,ich hatte da nie richtige freunde und war der klassische aussenseiter.
irgendwie geht es in solchen fällen immer darum,die eigene innere einstellung zu ändern. du scheinst nicht gerade ein positives bild von dir zu haben und auch nciht zu glauben dass sich irgendetwas verändern wird. wenn du so eine einstellung hast wird sich tatsächlich nie etwas ändern.
man muss mit kleinen schritten bei sich selbst anfangen und sich dann halt auch trauen auf andere menschen zuzugehen,das heisst kontaktangebote zu machen.es ist wirklich zu 90% eine sache des eigenen selbstbewusstseins.es sei denn du hast in deiner klasse nur doofe und unfreundliche klassenkameraden...
wenn du willst kann ich dir einen link zu einer seite schicken mit texten und links die mir persönlich hilfreiche impulse gegeben haben (kannst mich einfach anschreiben). hab ihn grad nicht parat kann ihn aber suchen wenn du magst.

grüße
c.

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Askete0000
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Beitrag Di., 22.01.2008, 07:57

Danke für die Antworten

Was bei mir ein Problem war bzw. noch Heute zum Teil ist, das ich nicht weis über was ich mit den Leuten reden soll, wobei ich heute eher spontan mit Leuten rede, da hab ich aber immer noch das Problem das mir der Gesprächsstoff ausgeht.

@ciccone_youth

Ich wäre dir sehr dankbar wenn du mir diesen Link schicken könntest

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Richii
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Beitrag Di., 22.01.2008, 11:28

Hallo Askete!

Mir geht es praktisch genau wie dir, nur, dass zumindest Männer schon öfter auf mich zukommen und versuchen, ein Gespräch mit mir anzufangen. Das Probleme ist dann, dass ich - wie du - auch nie weiß, was ich erzählen könnte. So kann sich natürlich keine Freundschaft entwickeln. Wer will schon einen Freund, der immer nur stumm da sitzt?

Sicher, jeder Mensch ist interessant - wie yuna meint - und hat (oder hätte) eine Geschichte zu erzählen. Es kommt eben auch darauf an, wie man auf andere wirkt und ob bzw. wie man die eigene Geschichte präsentieren kann. Wenn man da Probleme hat, ist man in den Augen der anderen sehr wohl uninteressant.

Ich habe in der letzten Woche selbst Hilfe in diesem Forum gesucht und sehr viel darüber nachgedacht. Ich habe mir überlegt, was Menschen mit vielen Freunden von mir unterscheidet.
Ich denke, solche Menschen sind von etwas begeistert und ziehen ihr Ding durch, ohne großartig darüber nachzudenken, was andere davon halten. Das heißt nicht, dass sie egoistisch oder völlig von der eigenen Sache eingenommen sind. Sie bleiben dabei immer auch offen für andere mit den gleichen Interessen und der gleichen Begeisterung und tun sich mit genau diesen Leuten zusammen, um gemeinsam weiter zu kommen. So entstehen - meiner Theorie nach - die besten Freundschaften.

Ich habe zwar auch Dinge, die mich begeistern, aber scheinbar Angst, sie mit anderen zu teilen. Ich bin immer passiv - vielleicht aus Angst vor Zurückweisung. Ich denke zu viel über die Meinung der anderen nach und fürchte, sie könnten mich auslachen.
Es ist paradox: Aus Angst, ich könnte mich bei jemandem unbeliebt machen, weise ich ihn zurück und mache mich genau so tatsächlich unbeliebt. Ich schätze, ich wirke oft sehr arrogant und überheblich, als würde ich mich für etwas Besseres halten.

Und wegen Gesprächsstoff:
Ich versteh's selbst nicht, warum mir nie etwas einfällt. Es gäbe doch so viel zu erzählen - über Filme, Fernsehserien, Bücher, Nachrichten, ...
Das sind gute Themen, um das Gespräch in Schwung zu halten. Vielleicht mach ich mir ne Liste: "Was ich interessant finde und anderen erzählen könnte" - einfach so als Gedächtnisstütze.
Am interessantesten sind natürlich eigene Erlebnisse. Ich habe mir daher vorgenommen, öfter zu Konzerten zu gehen, Ausstellungen zu besuchen usw. Es gäbe so viel interessante Veranstaltungen. Früher hab ich mir immer gesagt, dass das alleine doch keinen Sinn hat. Aber so wird das natürlich zum Teufelskreis: Immer in der eigenen Bude, weil alleine -> keine Erlebnisse -> nix zu erzählen -> keine Freunde -> allein ...

Letztlich hat ciccone_youth aber recht: Es ist eine Sache der Einstellung und des Selbstbewusstseins, denn - das ist mir jetzt klar - davon hängt die Ausstrahlung ab und ob man auf andere eher anziehend oder abstoßend wirkt. Ich glaube, wenn man mit sich selbst im Reinen ist, ergibt sich alles andere mehr oder weniger von selbst.


Grüße,
Ritschii

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ciccone_youth
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Beitrag Di., 22.01.2008, 12:45

über die sache mit dem gesprächsstoff habe ich mir auch immer sorgen gemacht, aber ich habe gemerkt,dass sich so etwas ganz von alleine ergibt, wenn man offen mit dem anderen umgeht, damit meine ich offen mit sich selbst und mit dem anderen - und natürlich muss der andere uns das gegenüber auch,das ist wenn es aber nicht passiert nicht unbedingt unsere schuld. meistens bringt es herzlich wenig,sich vorher einen gesprächsstoff auszudenken,weil gespräche ja meistens unvorhersehbare inhaltliche wendungen nehmen, und wenn man dann versucht, an seinem eigenen "plan" festzuhalten kann man die unterhaltung kaputtmachen.
man muss eigentlich immer, auch wenn es einem banal erscheint, mit oberflächlichen dingen anfangen. d.h. wenn ich mit einem/r student/in ins gespräch komme ist das erste thema halt: was studierst du? etc...
und wenn man interesse an der anderen person hat kann man dann ja etwas persönlichere fragen stellen. hauptsache locker bleiben und nicht verkrampfen,sobald man angst hat fragen zu stellen ist fast alles verloren.

und man muss keine angst haben, langweilig zu sein. glaubt mir,menschen die viele freunde haben müssen nicht interessanter sein als jemand der keine freunde hat. oft ist es auch so, dass leute die viel reden und viel mit anderen menschen unterwegs sind auch nur was vertuschen wollen
Ich denke, solche Menschen sind von etwas begeistert und ziehen ihr Ding durch, ohne großartig darüber nachzudenken, was andere davon halten. Das heißt nicht, dass sie egoistisch oder völlig von der eigenen Sache eingenommen sind. Sie bleiben dabei immer auch offen für andere mit den gleichen Interessen und der gleichen Begeisterung und tun sich mit genau diesen Leuten zusammen, um gemeinsam weiter zu kommen. So entstehen - meiner Theorie nach - die besten Freundschaften.
ich sehe das ähnlich, nur denke ich nicht,dass freundschaften immer mit dem ziel geschlossen werden, "weiter zu kommen". freundschaften entstehen auch oft einfach nur dadurch,dass man es geniesst zusammen zeit zu verbringen, es muss nicht immer so eine zweckhaftigkeit dahinter sein.

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Askete0000
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Beitrag Di., 22.01.2008, 13:13

Hi Richii

Deine Ansichten und Theorien sind für mich eine Bestätigung. Hab auch schon oft so gedacht, aber dann ist wieder länger nichts passiert und dann habe ich wieder ein Tief. Also mir fehlt einfach auch die Ausdauer, wenns nicht klappt.
Trotzdem merke ich, das ich Fortschritte mache.

Ihr habt mich alle sehr mit euren Antworten aufgemuntert, darum werde ich versuchen und mich bemühen Leute kennen zulernen. Wenn ihr wollt werde ich vielleicht mal berichten, ob sich was ergeben hat oder ob ich wieder ein Tief habe.


lg

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ciccone_youth
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Beitrag Di., 22.01.2008, 13:23

klar,berichte doch ob du erfolge hast
aber denk dran dass man auch geduldig sein muss, falls es beim ersten oder zweiten mal nicht klappen sollte darf man den kopf nicht in den sand stecken, es ist die kunst der kleinen schritte

lg,
c.

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Richii
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Beitrag Di., 22.01.2008, 15:16

ciccone_youth hat geschrieben:meistens bringt es herzlich wenig,sich vorher einen gesprächsstoff auszudenken,weil gespräche ja meistens unvorhersehbare inhaltliche wendungen nehmen, und wenn man dann versucht, an seinem eigenen "plan" festzuhalten kann man die unterhaltung kaputtmachen.
Das stimmt! So hab ich's auch nicht gemeint.
Eigentlich hab ich kein Problem mit zureden, wenn ein Gespräch mal läuft und mich das Thema zumindest ein bisschen interessiert. Das Problem ist, dass ich solche Themen nie selbst starte. Meistens - in der kurzen Pause vor einem Themenwechsel - ist mein Kopf völlig leer. Dabei würde ich gerne selbst mal ein Thema vorgeben. Dadurch verrät man den anderen ja etwas über sich. Und mitreden kann man dann auch in jedem Fall.
Genau dafür wäre die Liste da, die nur diese Themenüberschriften enthalten würde, damit sie einem im entscheidenden Moment auch einfallen. Ok?

ciccone_youth hat geschrieben:
Ich denke, solche Menschen sind von etwas begeistert und ziehen ihr Ding durch, ohne großartig darüber nachzudenken, was andere davon halten. Das heißt nicht, dass sie egoistisch oder völlig von der eigenen Sache eingenommen sind. Sie bleiben dabei immer auch offen für andere mit den gleichen Interessen und der gleichen Begeisterung und tun sich mit genau diesen Leuten zusammen, um gemeinsam weiter zu kommen. So entstehen - meiner Theorie nach - die besten Freundschaften.
ich sehe das ähnlich, nur denke ich nicht,dass freundschaften immer mit dem ziel geschlossen werden, "weiter zu kommen". freundschaften entstehen auch oft einfach nur dadurch,dass man es geniesst zusammen zeit zu verbringen, es muss nicht immer so eine zweckhaftigkeit dahinter sein.
Da geb ich dir völlig recht.
Ich hab mich da ein bisschen falsch bzw. einseitig ausgedrückt. Ich wollte einfach diese Menschen beschreiben, die von dem, was sie machen, begeistert sind und dadurch andere, die das gleiche Interesse haben, förmlich anziehen. Dabei entstehen Freundschaften, wobei das gemeinsame Interesse dann nur der Startpunkt war. Eine echte Freundschaft geht dann natürlich darüber hinaus.

Askete0000 hat geschrieben:Deine Ansichten und Theorien sind für mich eine Bestätigung. Hab auch schon oft so gedacht, aber dann ist wieder länger nichts passiert und dann habe ich wieder ein Tief. Also mir fehlt einfach auch die Ausdauer, wenns nicht klappt.
Ja, diese Tiefs kenne ich. Sie kommen bei mir zustande, wenn ich mich selbst fertig mache, was ich nicht für ein Versager bin, dass sich niemals jemand für mich interessieren wird usw. Man sollte in so einer Situation einfach entspannt bleiben.
Dieser innere Zwang - "Ich bin so einsam, ich brauche jetzt Freunde/eine Freundin!" - schadet nur und ist völlig kontraproduktiv. Man sollte sich freuen und denken, dass man jetzt mehr Zeit für sich selbst hat und frei entscheiden kann, was man unternimmt. Naja, leichter gesagt als getan ...

Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute!


Grüße,
Ritschii

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Gefangener
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Beitrag Di., 22.01.2008, 19:19

Das mit dem Reden ist so eine Sache.
Auch ich rede nie mit anderen Menschen, was hauptsächlich daher rührt, dass ich von jedermann gemieden werde und so nie die Gelegenheit zum Reden habe (ausser mit meinem Teddybär, der antwortet mir aber erwartungsgemäss nie).

Ich denke, wenn ich überhaupt erstmal Menschen kennenlernen würde in meiner ewig währenden öden Wüste der absoluten Vereinsamung (mein einziger Kontakt in den letzten 8 Tagen waren 2 Sätze mit der Verkäuferin vom Penny-Markt: ich habe die 2 Sätze gesagt, sie hat überhaupt nicht darauf reagiert).
Wenn ich also tatsächlich mal Leute kennenlernen würde, würde ich dann überhaupt reden wollen?

Es verhält sich nämlich so: ich habe mal irgendwo gelesen, dass Männer, die wie Wassefälle plappern, als verweiblichte (weil "viel reden"), nervige Tratschtanten gesehen werden.
Wohingegen stumme, wortkarge "Cowboys", die nichts über sich preisgeben, als coole, mysteriöse und geheimnisvolle Typen wahrgenommen werden.
Das hat mich sehr beeinflusst (obwohl ich es in irgendeinem unbedeutenden Blog vor 3-4 Jahren oder so kurz überflogen habe, ist es mir bisher nicht aus dem Kopf gegangen).

Daher hätte ich Angst, wenn ich mich persönlich öffne, dass ich nicht mehr mysteriös und geheimnisvoll (also anziehend für andere Menschen) wirke.
Ausserdem neige ich in solchen Situationen (wenn man dann alle Jubeljahre tatsächlich mal Kontakt findet) schnell zum Seelenstriptease. Logisch, wer wie ich teilweise 5-6 Wochen kein Wort redet (ausser mit den Eltern, aber mit denen kann ich nicht so reden wie mit Gleichaltrigen), der muss seine seelische Last, die sich zu einem Riesen-Stausee angesammelt hat, gleich einem reissenden Wasserfall aus dem viel zu kleinen Ventil (Mund) stürzen lassen. (Dumm, dass man nicht 10 Münder hat und aus allen 10 gleichzeitig sprechen könnte, ich muss meine oft parallelen Gedankengänge immer durch nur 1 Mund quetschen, was mich oft durcheinanderbringt.)
Nachdem ich dann meine innersten Gedanken zu diesem oder jenem Thema offenbart habe, geht's mir unmittelbar danach gut, ich fühle mich von einer Last befreit, habe es jemandem mitgeteilt und trage es nicht mehr nur von mir gewusst verschlossen in mir herum.
Aber danach kommen mir dann schon wieder erste Zweifel und ich fühle mich beschämt und selbst-entblösst.

Ich hänge halt noch immer meinem Lieblingsgedankenschema, dem vom Aussenseiter, hinterher. Da ich nunmal nichts erreicht habe im Leben ausser ein Aussenseiter zu sein (die einzige Konstante), versuche ich, wenigstens daraus meinen kranken Stolz zu ziehen (auch wenn ich objektiv weiss, dass es oberpeinlich und entwürdigend ist, auf sein Aussenseiterdasein stolz zu sein).
So versuche ich kindischerweise und total unsinnigerweise, dem Aussenseitertum, bzw. "Einzelkämpfertum", wie ich es immer nenne, etwas "Cooles" abzugewinnen.
Klar, in den Hollywoodfilmen sind die Coolen auch immer alleine, Einzelgänger und wortkarg. Und alle finden sie "ultracool".

Sobald ich mich integriere, verliere ich ja den Aussenseiter-Bonus, der ja das Einzige ist, was mich irgendwie besonders macht bzw. mich von der Masse abhebt (bei anderen Leuten ist das ein hoher Frauenverbrauch, gutes Aussehen, Coolness, ein tolles Auto usw... das alles habe ich nicht, um mich abzuheben, nur eben mein Aussenseiterdasein).

Jetzt bin ich wieder auf keinen grünen Zweig gekommen, aber vielleicht hat ja irgendjemand ähnlich verquer-kranke Gedanken wie ich und wir können uns gegenseitig helfen.

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Black XistenZ
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Beiträge: 232

Beitrag Mi., 23.01.2008, 14:43

tja gefangener, ich kann dir garantieren, dass du nicht der einzige mit solchen problemen bist. das mit der vereinsamung und fehlenden ansprechpartnern kenn ich auch

übrigens: gerade wenn man neue menschen kennenlernt ist es notwendig, sie durch irgendwelche interessanten gedanken oder geschichten für die eigene person zu interessieren. von daher ist es ziemlich kontraproduktiv, wenn du im kontakt mit anderen menschen dein innenleben komplett vor deinen gesprächspartnern verbirgst um "mysteriös" zu sein oder der aussenseiterrolle zu entsprechen.

was ist eigentlich mit job/schule/uni? hast du da keine sozialkontakte?

lg
Gib einem Menschen Macht und du wirst sein wahres Wesen erkennen.

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Bob
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Beitrag Sa., 13.09.2008, 23:41

Also hi an alle zusammen

Also ich habe hier ja schon einmal einnen Thread "Unerfahrenheit +seelisch kaputt" eröffnet kurz zu mir bin unerfahren leider immer noch (so sehr das ich noch nicht einmal einen kuss hatte) wurde immer in der Schule verarscht ich sei hässlich und grausig war aber ein gepflegtes Kind,

ja habe dann mit 14,15 schwere Depressionen bekommen weil meine Familien Situation auch nicht gerade einfach war und immer noch istund alles zuviel wurde, habe mir auch nicht helfen lassen oder nicht können mit 18 wurde alles besser es schleichten sich nicht mehr so viele negative Gedanken in meinem Kopf herum

die Depressionen gingen immer mehr zurück und ja seit ich mir hier viel von der Seele schon schreiben konnte und tolle antworten bekam geht es mir auch schon besser

habe keine so Probleme mehr mit meinem Körper fühle mich sehr gut schaue in den Spiegel und kann grinsen, mit 18 konnte ich nur schwer jemanden umarmen aber jetzt ist alles besser nähe zu Frauen ist nicht mehr so unangenehm weil ja fühle mich selbst einfach gut habe jetzt ja eine Austrahlung ein auftreten das ich bemerkt werde also gesehen werde
grinse auch viel öfter einfach so weil mir danach ist
Denn Führerschein und ein Auto habe ich auch jetzt also ja

Jetzt zudem warum ich hier schreibe mein Leben hat sich also sehr verbessert aber ich bin sehr alleine habe zwar einen verdammt guten Freund er ist aber auch mein einziger und das schon seit der Schule er weis natürlich nicht das alles was ich mir hier von der Seele geschrieben habe aber über meine depressionen und einiges mehr weis er schon also ein guter Freund,

ABER ABER ich gehe nur fort wenn er zeit hat weil er hat seit einem Jahr ne Freundin und hat nicht mehr so viel zeit für mich jetzt bin ich sehr alleine und weiß nicht wie ich mir nen Bekanntenkreis oder Freundeskreis aufbauen kann

bin jetzt knapp 3 stunden nur mit dem Auto herumgefahren weil ich nicht weiß was ich tun sollte

Früher zwischen 14-18 war ich fast nur ein einzelgänger bin nur ausgegangen wenn er zeit hatte für mich denn er hat einen eigenen Freundeskreis, jetzt hab ich mein Leben so gut hinbekommen das ich lachen kann und mir das grinsen oft nicht von dem Gesicht geht, aber die normalen dinge des Lebens wie Freundschaft(auch Liebe) sind mir nicht bekannt.

Also zu meiner Frage wie schaffe ich es Freunde oder einen bekanntenkreis mir aufzubauen

Sorry ist etwas lang geworden
Danke schon im voraus für eure antworten
Bob

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nofling
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Beitrag Mo., 15.09.2008, 10:51

Ich kann nur von der männlichen Perspektive aus schreiben. Ich finde schon, dass bei Freundschaften eine ganze Menge zweckmäßiges Denken eine Rolle spielt. Mit der Wahl ihrer Freunde wollen zumindest Männer meiner Meinung nach sehr wohl Vorteile erreichen. Z.B. will man im Beruf seinen Arbeitsplatz sichern, indem man sich ein Netzwerk aufbaut, in der Nachbarschaft will man Einflussmöglichkeiten haben, wenn etwas verändert werden soll etc. Deswegen spielt es bei der Auswahl der Freunde durchaus eine Rolle, in welcher sozialen Gruppe man steckt oder nicht (Abteilung bei der Arbeit, Nachbarschaft, Verein etc.) und wie gut die sozialen Fähigkeiten sind. Denn wenn die eigenen Freunde von anderen nicht respektiert werden, gibt es keine Vorteile. Ob eine Person darüber hinaus intelligent, interessant und schön ist, ist kein Muss, höchstens ein Extra. Deswegen würde ich den Rat geben, spricht mit den Leuten, die dieselben zweckmäßigen Interessen haben und versucht von denen respektiert zu werden. Hier ist die Chance am größten, dass Freundschaften entstehen. Sich nur "interessant" oder "schön" zu machen, bringt meiner Meinung nach nichts oder höchstens Neider.

Bei Männern ist es nicht unbedingt unmännlich, viel zu kommunizieren. Es geht eher um die Inhalte. Männer sprechen mehr über ihre Erfolge und wirken deshalb distanzierter als Frauen. Letztere versuchen immer verständnisvoll zu wirken und erzählen anderen über ihre Schwächen (weil sie denken, dass es anderen genauso geht und die es dann sympatisch finden). Nur letzteres wäre unmännlich.

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wolf35
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Beiträge: 2

Beitrag Mi., 24.09.2008, 20:59

als ich 19 war, wurde ich als bester abiturient des jahrgangs ausgezeichnet. in der schülerzeitung erhielt ich die auszeichnung als größter jahrgangsdepp. in den ersten zwei jahren meines studiums, redete ich kein wort von montag morgens, wenn ich zur uni fuhr bis freitag nachmittags, wenn ich wieder heimkam.

ich war 22, als ich dann zum ersten mal merkte, dass andere menschen nicht nur konkurrenten sind, denen man aus dem weg gehen soll (das lebensmotto meiner eltern und geschwister). um jahre der niederlagen kurz zusammenzufassen: mehrere wohnheimswechsel, sportkurse, selbsthilfegruppen, therapie. irgendwann hat meine therapeutin gesagt, ich solle mich damit abfinden, für immer allein zu bleiben, mir ein schönes hobby suchen und so irgendwie glücklich werden.

es hat noch mehrere jahre gedauert, wo ich überall nur rumgenervt habe oder stumm bei unipartys im weg rumstand, bis ich dann in der psychoklinik aufgegeben habe. was soll man auch machen, wenn selbst dort alle mich ablehnen und aus dem doppelzimmer ausziehen wollen.

jetzt bin ich 35, habe mich die letzten jahre auf meinen beruf konzentriert. meine aktuelle stelle könnte nicht besser sein: ich werde halbwegs akzeptiert und in ruhe gelassen. ich kann mir eine teure wohnung leisten, reisen, was immer ich will. nur macht mir nichts spass, ich hatte noch nie in meinem leben ein hobby finden können. manchmal tut das alleinsein so weh, dass man es nur noch mit selbsthass und der lust an niederlagen ertragen kann. mein letztes längeres gespräch war mit 15: matheaufgaben erklären. ich bin der größte depp der welt. juhu.

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chicheringrün
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Beiträge: 555

Beitrag Mi., 24.09.2008, 21:53

Hallo wolf35,
wolf35 hat geschrieben:es hat noch mehrere jahre gedauert, wo ich überall nur rumgenervt habe oder stumm bei unipartys im weg rumstand, bis ich dann in der psychoklinik aufgegeben habe. was soll man auch machen, wenn selbst dort alle mich ablehnen und aus dem doppelzimmer ausziehen wollen.
Inwiefern hast du denn überall nur rumgenervt? Kann mir das nicht vorstellen.
Hat dir mal jemand gesagt, warum er dich ablehnt und warum er aus dem Doppelzimmer ausziehe wollte?
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

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