Warum lehnen mich alle Frauen ab?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Richii
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Warum lehnen mich alle Frauen ab?

Beitrag Mi., 16.01.2008, 14:39

Hallo!

Ich möchte kurz meine "Geschichte" erzählen, weil ich nicht mehr weiter weiß und mich interessieren würde, was ihr davon haltet. Lieber würde ich natürlich fragen, was mit mir nicht stimmt. Aber das können mir nicht einmal Leute sagen, die mich kennen. Obwohl ... wahrscheinlich kennt mich niemand.

Ich bin über 30, habe keine wirklich guten Freunde und hatte noch nie eine Freundin.
Eigentlich hatte ich überhaupt noch nie engeren Kontakt mit dem anderen Geschlecht. So etwas wie Zärtlichkeit oder körperliche Nähe kenne ich in diesem Sinne nicht. Ich bilde mir ein - aber meine Erinnerung mag mich da auch täuschen -, dass mir das früher nicht abgegangen ist. So nach dem Motto: Man kann etwas, das man nicht kennt, auch nicht vermissen. Allerdings gab es da vor zwei Jahren mal eine Frau, die - wohl eher aus Mitleid - sehr nett zu mir war und mich auch berührt hat. Ich meine nix sexuelles. Sie hat mir zum Beispiel einmal die Wange gestreichelt oder mir sanft auf die Schulter geklopft - solche Sachen halt. Dinge, die für andere Menschen ganz alltäglich und normal sind.
Jedenfalls, seit dieser Zeit denke ich viel darüber nach und vermisse (körperlichen) Kontakt zu anderen - insbesondere zu Frauen.

Das Problem ist zuerst mal, dass Frauen fast immer - bis auf diese eine Ausnahme - sehr negativ auf mich reagieren. Wenn eine Frau in meine kleine Welt kommt (z.B. als Arbeitskollegin), macht sie einen riesigen Bogen um mich. Wenn eine Frau auf der Straße an mir vorbei geht und unsere Blicke sich zufällig treffen, sehe ich einen Ausdruck in ihrem Gesicht ... das lässt sich kaum beschreiben. Er zeigt eine Mischung aus Abscheu, Angst, Ekel, Zorn ...
Nein, das bilde ich mir nicht ein und es sind auch keine Einzelfälle. Das wäre ja alles egal, wenn es dann hin und wieder auch mal positive Begegnungen gäbe. Aber die gibt es nicht!

Natürlich liegt das alles an mir selbst. Ich strahle etwas Negatives aus, auf das Frauen sofort reagieren. Leider habe ich keine Ahnung ob und wie ich das ändern kann.
Ich bin eigentlich kein absoluter Stubenhocker und gehe auch mal fort - heute kaum noch, früher öfter. Nicht ein einziges mal hat mich eine Frau angesprochen oder auch nur angelächelt. Nicht, dass ich das erwarten würde. Ich habe aber einen Freund, dem passiert das ständig - sogar in öffentlichen Verkehrsmittel, auf der Straße. Dabei würde ich nicht sagen, dass er wesentlich besser aussieht als ich. Er hat einfach eine positive, offene Ausstrahlung und Frauen gehen auf ihn zu. Er hatte schon drei oder vier längere Beziehungen, musste aber noch kein einziges mal eine Frau von sich aus ansprechen.
Ich denke mir, wenn es solche Typen gibt, dann muss es wohl auch das Gegenteil davon geben. Und dafür bin dann halt ich ein Beispiel. Macht das Sinn?

Ich dachte, ich hätte mich damit abgefunden. Aber das war Selbstbetrug.
Wenn man von niemandem gebraucht oder gemocht wird, ist die Welt nur trostlos. Eigentlich frage ich mich derzeit jeden Morgen, wozu ich eigentlich aufstehe. Warum soll ich mich länger durch mein armseliges Leben quälen, auf Krankheiten und Schmerzen warten, um schließlich einsam zu sterben?
Ich hasse mich. Und dass mit mir niemand etwas zu tun haben will, zeigt mir, dass das auch begründet ist.

Danke für's Lesen!

Grüße,
Ritschii

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Nachtvogel
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 15:07

Hallo Ritschii,
Ich hasse mich. Und dass mit mir niemand etwas zu tun haben will, zeigt mir, dass das auch begründet ist.
Wenn eine Frau auf der Straße an mir vorbei geht und unsere Blicke sich zufällig treffen, sehe ich einen Ausdruck in ihrem Gesicht ... das lässt sich kaum beschreiben. Er zeigt eine Mischung aus Abscheu, Angst, Ekel, Zorn ...
Es könnte gut sein, dass sich in den Blicken der Frauen nur dein eigener Blick wiederspiegelt - nach dem Motto: Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es heraus.
Hasst du dich selbst (Abscheu, Ekel, Zorn), bist unsicher (Angst) und läufst mit diesen Gefühlen durch die Gegend, dann hast du mit Sicherheit auch den passenden Gesichtsausdruck dazu. Sieht eine Frau diesen wütenden, angeekelten, unsicheren, ... Gesichtsausdruck, fühlt sie sich angegriffen und schaut genauso zurück.

Eine Erklärungsmöglichkeit ..

LG, Nachtvogel

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anarchistin
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 15:08

du weisst warum dich frauen ablehnen: du findest dich selbst scheisse. sorry den ausdruck, aber so wie du schreibst findest du selbst keinen einzigen punkt an dir den du für liebenswert hältst. und genau das wirst du wohl auch ausstrahlen. und warum lächelst du denn nciht mal eine frau an? ich würde auch keinen typen ad strassen anlächeln der mich voll griesgrämig anschaut, mit hängenden schultern und gesenktem kopf an mir vorbeitrottet. gerade gehen, kopf hoch, brust raus. das macht auch schon was her. ein wenig lächeln- das nimmt fast allen leuten die scheu und -mal ganz ehrlich... nicht nur du wirst grantig beäugt wenn du spazieren gehst. das passiert jedem! sieh dir die leut doch mal an- zb in der u-bahn in aller frühe. die meisten wüsstn gar nicht über was sie lachen/lächeln sollten. also: gib den armen schlecht gelaunten mädls da draussen einen grund zu lächeln und strahl sie an. das versüsst nicht nur denen den tag. versuchs doch einfach mal- ja- ich weiss...das kostet überwindung aber was solls! mehr als das die denken"uh- wo isn der ausgebrochen"kann net passiern,oder? versuchs doch mal! also: grad gehen, kopf hoch, denk an deine positiven seiten udn sei stolz drauf (du wirst das auch ausstrahlen) und smile die leut an-
so: good luck.
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Richii
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 17:45

Nachtvogel hat geschrieben:Es könnte gut sein, dass sich in den Blicken der Frauen nur dein eigener Blick wiederspiegelt - nach dem Motto: Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es heraus.
Hasst du dich selbst (Abscheu, Ekel, Zorn), bist unsicher (Angst) und läufst mit diesen Gefühlen durch die Gegend, dann hast du mit Sicherheit auch den passenden Gesichtsausdruck dazu. Sieht eine Frau diesen wütenden, angeekelten, unsicheren, ... Gesichtsausdruck, fühlt sie sich angegriffen und schaut genauso zurück.
Das klingt eigentlich einleuchtend. Nur ... siehe unten.
anarchistin hat geschrieben:du findest dich selbst sch***. sorry den ausdruck, aber so wie du schreibst findest du selbst keinen einzigen punkt an dir den du für liebenswert hältst.
Jup, so ist es!
anarchistin hat geschrieben:und warum lächelst du denn nciht mal eine frau an? ich würde auch keinen typen ad strassen anlächeln der mich voll griesgrämig anschaut, mit hängenden schultern und gesenktem kopf an mir vorbeitrottet. gerade gehen, kopf hoch, brust raus. das macht auch schon was her. ein wenig lächeln- das nimmt fast allen leuten die scheu und -mal ganz ehrlich... nicht nur du wirst grantig beäugt wenn du spazieren gehst. das passiert jedem! sieh dir die leut doch mal an- zb in der u-bahn in aller frühe. die meisten wüsstn gar nicht über was sie lachen/lächeln sollten. also: gib den armen schlecht gelaunten mädls da draussen einen grund zu lächeln und strahl sie an. :-> das versüsst nicht nur denen den tag. versuchs doch einfach mal- ja- ich weiss...das kostet überwindung aber was solls! mehr als das die denken"uh- wo isn der ausgebrochen"kann net passiern,oder? versuchs doch mal! also: grad gehen, kopf hoch, denk an deine positiven seiten udn sei stolz drauf (du wirst das auch ausstrahlen) und smile die leut an-
Ich erwarte gar nicht, dass mich jemand auf der Straße anlächelt. Ich habe das nur als Beispiel gebracht, weil es meinem Freund - und sicher auch anderen - sehr wohl passiert. Und der läuft auch nicht ständig mit breitem Grinser durch die Gegend.
In den letzten 30 Jahren - soweit ich mich halt erinnere - hat nur eine einzige (nicht verwandte) Frau positiv auf mich reagiert. Dabei hatte und habe ich auch meine guten Tage.
Das ist doch nicht normal, oder? Und es nimmt einem jegliches Selbstvertrauen und jeglichen Mut, selbst auf jemanden zuzugehen.

Aber ihr habt natürlich recht: Ich mag mich selbst nicht, also mag mich auch sonst niemand. Tjo, Pech ...

Danke für eure Antworten!

LG,
Ritschii

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yuna
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 18:18

Hi Richii!

Du scheinst deine Situation wohl hinzunehmen, so wie sie ist. An deiner Reaktion auf gut gemeinte Ratschläge, merkt man, dass du es eigentlich gar nicht einsiehst, deine jetzige Einstellung zu ändern.

Ein Mensch, der mit einem langen Gesicht durch die Straßen rennt, kann wohl kaum davon ausgehen, dass er einen freundliche Reaktion zurückbekommt. Versuche es mit einem Lächeln. Innerlich wird es dir dann auch besser gehen. Je besser es dir innerlich geht, umso mehr strahlt diese innere Zufriedenheit nach außen. Probier es einfach mal aus. Die Menschen um dich herum werden dich mit ganz anderen Augen sehen.

Du sagst, dass dein Bekannter stets positive Resonanz erhält. Beobachte ihn doch einmal. Was tut er, wenn ihr unterwegs seid, dass die Menschen so reagieren?

Warum hasst du dich selbst? Niemand sollte sich selbst hassen. Es muss doch irgendetwas an dir geben, was du magst.

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Nachtvogel
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 18:41

Ich mag mich selbst nicht
Ich kann mich yuna mit ihrer Frage nur anschliessen: Warum?

Du bist doch du - und du hast es völlig in der Hand, was du mit deinem "ich" anstellst! Du bist so eine Art Knetgummi, dass du selber formen kannst - zumindest in gewissen (aber meist weit gelegten) Grenzen. Wenn du dich "so" nicht magst, dann mache doch was anderes aus dir! Zum Beispiel einen Abenteurer, der um die Welten zieht. Oder einen Fussballspieler, einen Punk oder einen "Normalo", der mit Schlips und Kragen im Büro sitzt und gerne Urlaub auf Teneriffa macht Bist du mit dir zufrieden, sind's die anderen sicherlich auch.

Lg, Nachtvogel

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Restposten
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Beitrag Do., 17.01.2008, 08:26

Richii hat geschrieben:Ich hasse mich. Und dass mit mir niemand etwas zu tun haben will, zeigt mir, dass das auch begründet ist.
Der Umkehrschluss sieht aber dann so aus, dass jemand etwas mit dir zu tun haben möchte bzw auf dich zugeht wenn du dich nicht mehr selber hasst.

Du schreibst, dass dein Freund wesentlich besseres Feedback erhält als du, obwohl er auch nicht ständig mit breitem Grinsen durch die Gegend läuft. Das Grinsen allein machts nicht aus. Es steckt mehr dahinter wie Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Bewegungsabläufe. Das hast du auch bereits erkannt, indem du schreibst "Er hat einfach eine positive, offene Ausstrahlung..."

Mir gings lange Zeit wie dir und teilweise gehts mir immer noch so. Aber ich hab festgestellt dass mit steigender Selbstakzeptanz man in seinem Umfeld auch anders wahrgenommen wird, was sich an den Reaktionen bemerkbar macht. Ich wollte an die Zusammenhänge lange nicht glauben. Mehrere Schlüsselerlebnisse haben die mir die Augen geöffnet.

Einmal bekam ich beim shoppen eine SMS von einer Frau für die ich was empfinde. Das machte mich natürlich happy. Meinen eigenen Ausdruck konnte ich ja nicht sehen muss aber automatisch überhappy gewesen sein. Als ich ins FastFood-Restaurant rein bin kommt mir eine fremde Frau entgegen. Unsere Blicke treffen sich und sie strahlt mich an wie ein 1000W-Scheinwerfer. Ich war überrascht, hab ihr Lächeln erwidert. Im Vorübergehen ein "Hallo" von mir, ein "Hi" von ihr. Ich hab ihr nachgeschaut, sie hat sich auch nochmal umgedreht, ... fast wie im Film.

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Beobachte deinen Freund noch genauer und beobachte dich selber. Was begründet deiner Meinung nach seine positive Einstellung während deine Negative ihre Ursache im Selbsthass hat. Gedanken können bis zu einem gewissen Grad beeinflussen wie wir uns fühlen. Versuche eine positive Einstellung zu dir selbst zu gewinnen. Und ergründe warum du dich selber hasst.

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Richii
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Beitrag Do., 17.01.2008, 12:26

yuna hat geschrieben:Warum hasst du dich selbst? Niemand sollte sich selbst hassen. Es muss doch irgendetwas an dir geben, was du magst.
Nein, es gibt absolut nichts, was ich an mir mag.
Nachtvogel hat geschrieben:Du bist doch du - und du hast es völlig in der Hand, was du mit deinem "ich" anstellst! Du bist so eine Art Knetgummi, dass du selber formen kannst - zumindest in gewissen (aber meist weit gelegten) Grenzen. Wenn du dich "so" nicht magst, dann mache doch was anderes aus dir!
Das sehe ich anders: Ein Mensch wird durch die Ereignisse geprägt, die er erlebt. Als Kind hat man praktisch keinen Einfluss darauf, was da so auf einen nieder prasselt. Man entwickelt eine Einstellung zu gewissen Dingen. Wenn man dann erwachsen ist, hat man auf die Ereignisse auch nur sehr bedingt Einfluss. Man kann höchstens seine Einstellung dazu ändern, was ich persönlich aber für extrem schwer halte.
Es ist ja nicht so, dass ich nicht versucht hätte, mich zu ändern. Ich versuche es noch immer, es funktioniert halt nicht.
Restposten hat geschrieben:Einmal bekam ich beim shoppen eine SMS von einer Frau für die ich was empfinde. Das machte mich natürlich happy. Meinen eigenen Ausdruck konnte ich ja nicht sehen muss aber automatisch überhappy gewesen sein. Als ich ins FastFood-Restaurant rein bin kommt mir eine fremde Frau entgegen. Unsere Blicke treffen sich und sie strahlt mich an wie ein 1000W-Scheinwerfer. Ich war überrascht, hab ihr Lächeln erwidert. Im Vorübergehen ein "Hallo" von mir, ein "Hi" von ihr. Ich hab ihr nachgeschaut, sie hat sich auch nochmal umgedreht, ... fast wie im Film.
Das ist eine schöne Geschichte und ich kann mir das gut vorstellen. Nur war hier ja auch die SMS, also das Feedback einer anderen Person, Auslöser. Wenn man das aber noch nie(!) erlebt hat - und ich bin immerhin 30 -, wie soll man sich selbst aus dem Loch holen?
Es ist auch nicht so, dass ich mein ganzes Leben mit hängenden Schultern und finsterem Gesicht herum gelaufen bin. Ich war auch mal mit Bekannten unterwegs und hatte Spaß dabei. Ich gehe auch ins Kino und komme gut gelaunt aus dem Saal, weil mir der Film gefallen hat usw.
Eine Frau hat mich deswegen aber noch nie angelächelt. Und dann entwickelt man Selbstzweifel. Das ist doch nachvollziehbar, oder?
yuna hat geschrieben:Du sagst, dass dein Bekannter stets positive Resonanz erhält. Beobachte ihn doch einmal. Was tut er, wenn ihr unterwegs seid, dass die Menschen so reagieren?
Das kann ich nicht genau sagen. Wenn wir irgendwo hin gehen, kennt er dort meisten schon jemanden. Mit dem kommt er sofort ins Gespräch und Leute, die er nicht kennt, fangen irgendwann an, mit zureden.

In so einer Situation habe ich so gut wie nie etwas zu sagen. Ich weiß einfach nicht was. Ich sitze dann nur da und nicke. Das ist auch so eine Sache, die ich an mir nicht leiden kann. Ich würde so gerne etwas erzählen, ich hätte auch keine Angst davor. Mir fällt aber einfach nix ein. Und wer will schon etwas mit jemandem zu tun haben, der so gut wie nichts zu einer Unterhaltung beiträgt?

Mein Freund schüttet mir regelmäßig sein Herz aus. Er meint, ich sei ein guter Zuhörer. Vielleicht stimmt das sogar. Ich höre wirklich zu und gehe auch auf das Gesagte ein. Aber von mir persönlich kommt eben kaum etwas.
Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich kaum männliche Freunde habe. Grundsätzlich reagieren Männer nämlich nicht so ablehnend auf mich, wie Frauen das tun. Aber auch Männer merken irgendwann, dass mit mir "nichts los ist" ... oder so.

Vielleicht will ich unterbewusst nicht, dass mich jemand besser kennen lernt, weil ich Angst habe, dass er/sie mich dann erst recht ablehnt. Na ja , das ist Küchenpsychologie. Tatsache ist, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, warum ich nicht "aus mir raus gehen" kann, ich weiß nicht, wie ich mich ändern soll.

Grüße,
Ritschii

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Honigkuchenpferd
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Beiträge: 89

Beitrag Do., 17.01.2008, 21:12

Hallo Ritschii!
Teilweise erinnerst du mich an mich selbst und ich finde auch, dass die Meinung, die man von sich hat, sehr viel Einfluss auf die eigene Ausstrahlung hat. Du hasst dich und folglich sind deine Mitmenschen von dir angewidert oder es scheint dir so. Sicher interpretiert man gern mehr in den Gesichtsausdruck seiner Mitmenschen hinein, doch manchmal geht es mir genauso wie dir.
Etwas Anderes wäre natürlich, wenn du z. B. ungepflegt herumlaufen, nicht einmal ein Deo verwenden würdest.
Es ist schwer, da herauszukommen und ich wünsche dir, dass du es schaffst, denn mir gelingt es nicht. Vielleicht bist du aber auch mit 30 reifer als ich und besitzt einen stärkeren Willen, um da herauszukommen.
Lg und Kopf hoch, Panikhoschi

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Eonik
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Beitrag Do., 17.01.2008, 21:37

Hey Ritschi,

bist du mit DEINEM Leben und mit dir selbst zufrieden? Nein? Dann vergiss alles andere. Solange DU selbst mit DIR nicht im reinen bist vergiss es ein aufgeschlossener, positiver, selbstbewusster Typ zu werden, der auf andere Leute zu geht und Freunde / Freundinnen am laufenden Band kennen lernt.

Nicht jeder ist ein Partylöwe und niemand kann sich selbst dazu zwingen einer zu werden. Du kannst dich in deinen Grenzen bewegen und verändern, alles andere ist Träumerei.

Komm auf dich selbst klar und beginne dich zu mögen. In welchen Situationen und bei welchen Erlebnissen hast du dir selbst gefallen?

Gruß,
Eonik

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Aurora
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 11:33

Hallo du,

Mir ging es früher genauso wie dir. Ich verstehe selbst nicht so ganz, wie das Ganze zusammenhängt, aber es hat tatsächlich alles mit der inneren Einstellung zu sich selbst zu tun. Ist deine innere Einstellung negativ, nützt es dir auch nichts, wenn du mal gut gelaunt mit Freunden unterwegs bist, oder fröhlich aus dem Kino kommt. Es umgibt einen wie eine art Aura....Ist schon sehr seltsam...

Ich mochte mich damals selbst garnicht, war sehr schüchtern, hab nie irgendetwas gesagt und wenn ich auf der Straße ging, oder im Bus gefahren bin, hatte ich das sichere Gefühl, dass mich alle Leute beobachten und mich schief/feindsehlig ansehen.
Irgendwann war dieses Gefühl plötzlich weg, nicht von heute auf morgen, es ist mit der Zeit immer schwächer geworden, ohne dass ich es bewusst bemerkt habe. Ich hab mich später daran erinnert, wie ich mich früher gefühlt habe und konnte es nicht mehr nachvollziehen. Im Bus oder auf der Straße hat mich niemand schief angesehen, niemand tuschelte über mich und wenn mich jemand anschaute, dann nicht feindsehlig, sondern eher gleichgültig (so wie man halt jemanden anschaut, den man nicht kennt)
Das Gefühl damals war mit Sicherheit auch nur Einbildung gewesen, niemand hat mich wirklich schief angeschaut.

Allerdings war es damals schon so, dass ich von Leuten nicht akzeptiert wurde und niemand was mit mir zu tun haben wollte. Hab auch manchmal blöde Sprüche gedrückt bekommen von Leuten die ich noch nie vorher gesehen habe....
Irgendwann wollte ich garnichts mehr mit anderen zu tun haben, hab mich ganz bewusst abgeschottet und dann ganz plötzlich kamen alle an und wollten mit mir sprechen.....
Ich hab mich angefangen so zu akzeptieren wie ich bin, mit all den seltsamen nicht liebenswerten Seiten und plötzlich haben mich andere auch akzeptiert....irgendwann hab ich dann auch liebenswerte Seiten an mir gefunden.
Heute fühle ich mich selbst mit mir sehr wohl und bin zufrieden, ich bekomme (auch von den Männern) fast nur noch positive Reaktionen.
Es geht nicht von heute auf morgen, aber wenn man an sich selbst arbeitet, kann man es schaffen.

Alles Gute
Aurora

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Richii
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 12:50

Panikhoschi hat geschrieben:Es ist schwer, da herauszukommen und ich wünsche dir, dass du es schaffst, denn mir gelingt es nicht. Vielleicht bist du aber auch mit 30 reifer als ich und besitzt einen stärkeren Willen, um da herauszukommen.
Ich glaube nicht, dass das viel mit dem Alter zu tun hat. Früher hab ich das gar nicht so bewusst wahrgenommen. Ich habe das Problem ignoriert, mich damit nicht auseinander gesetzt und meine Situation einfach hingenommen. So gesehen bist du schon weiter als ich.
Ich wünsche dir auch, dass du bald genug Willensstärke entwickelst, lernst, dich selbst zu mögen und noch viele liebe Menschen triffst. Die gibt es nämlich da draußen. Das schreib ich nur, weil ich es selbst lange Zeit nicht glauben wollte, wahrscheinlich weil ich immer nur von mir ausgegangen bin.
Eonik hat geschrieben:bist du mit DEINEM Leben und mit dir selbst zufrieden? Nein? Dann vergiss alles andere. Solange DU selbst mit DIR nicht im reinen bist vergiss es ein aufgeschlossener, positiver, selbstbewusster Typ zu werden, der auf andere Leute zu geht und Freunde / Freundinnen am laufenden Band kennen lernt.
Ich fürchte, da hast du absolut recht. Das ist ja das Schwere, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Man fühlt sich einsam und ungeliebt und fragt sich, welchen Sinn das alles hat. Da ist es dann schwer, sich zu motivieren und an sich selbst zu arbeiten.

Und an Aurora: Vielen Dank für dein Posting. Das hat mir tatsächlich Hoffnung gemacht. Vielleicht passiert ja doch noch ein kleines Wunder und ich lerne mich selbst zu mögen ... oder zumindest zu akzeptieren. Ich werde jedenfalls nicht aufgeben.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Grüße,
Ritschii

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neutral
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 20:10

Aurora hat geschrieben:Mir ging es früher genauso wie dir.
Heute fühle ich mich selbst mit mir sehr wohl und bin zufrieden, ich bekomme (auch von den Männern) fast nur noch positive Reaktionen.
Es geht nicht von heute auf morgen, aber wenn man an sich selbst arbeitet, kann man es schaffen.
Aurora
Mir geht es genau so wie Richii, nur dass ich 5 Jahre älter bin. Und ich gebe immer noch nicht auf. Einmal muss es doch passieren, oder? Seit ich 17 bin wollte ich mich wirklich ändern und bin heute 35 und immer noch nicht wirklich weiter. Seit 10 Jahren möchte ich immer noch mehr es versuchen und doch stosse ich immer wieder ab bei anderen Menschen. Seit 1 Jahr gehe ich in eine Therapie und in Gruppen. Aber das Gefühl ist immer noch gleich wie früher. Ich habe eine andere Einstellung die den anderen Menschen nicht zusagen und ich von allen auch in der Gruppe oder sogar in der Therapie abgewiesen werde oder einfach nicht verstanden. Ich wäre gerne so wie ich bin, bin da total zufrieden und fühle mich wohl. Lache auch oft uns einige sagen auch, ich strahle. Trotz allem hat mich noch nie eine Frau wirklich gemocht. Von Menschen die keine Freundschaft mit mir haben können, für die bin ich motiviert, glücklich und fröhlich. Was will man noch mehr? Doch geht es zu einem Kollegen oder einer Frau, dann sagt niemand mehr etwas, dabei bin ich genau so wie sonst, ja fühle mich eigentlich noch wohler weil ich jemand habe zum sprechen. Ich bin einfach nicht cool genug was man heute sein sollte. Nur das Lachen und eine positive Ausstrahlung alleine ist es nicht. Man muss so tun als ob man von allen umworben ist und fast keine Zeit hat für eine andere Person, auch wenn es nicht stimmt. Das Gefühl geben, dass man rar ist.
Von heute auf morgen geht es leider nicht. Aber auch nicht von Jahr zu Jahr.
Wenn mal eine Frau mir sagen würde, dass ich sympathisch bin, ein aufgestellter Typ sei, dann wäre ich zufrieden, dann kommt eine Reaktion auf die ich schon sehr lange warte. Seit Jahren arbeite ich an mir und habe immer noch leider keine Lösung gefunden. Ich mag mich selber sehr gut. Doch wenn man nie das Gefühl bekommt von einer Frau, dass man für sie nicht für andere Menschen etwas positives sei, dann baut man einfach täglich am Selbstwert ab. Heute mag ich mich immer weniger, weil ich es nicht hinkriege eine Frau zu finden die mich toll findet für sie persönlich. Man muss einfach etwas finden an einer anderen Person wo diese einem braucht oder überrascht ist, dass du mitreden kannst und willst. Sich genau diesen Punkt hervor zu heben um Beachtung zu bekommen. Ein Lachen hilft da natürlich auch.

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Eonik
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Beitrag Sa., 19.01.2008, 00:27

"Dramatisiere nie, vereinfache stets." (Walter Serner)

@Richii:

vergiss es darauf zu WARTEN dass etwas passiert. Es wird nicht's passieren wenn DU es nicht in die Hand nimmst. Gibt es eine Sache bei der du mit anderen Leuten zusammen Spass hast? Konzentrier dich auf so was. Außerdem, jeder hat Phasen in denen er mit sich selber hadert. Z.B. im Studium wenn ich sehe dass andere Leute einfach engagierter sind. Kopf hoch.

@sigsig:

ich war in der Schule auch nie cool. Und das was ich tue ist auch nie cool. Man muß nicht der coole Typ sein. Richtige Freunde im Leben zu finden ist sehr sehr schwer. Also Leute die sich nicht für oberflächliche Dinge wie dein Auto oder deine Karriere interessieren. Und so durchleben wir alle mehr oder weniger einsame Phasen und die Medien halten uns vor dass unser Leben doch voller Freude, Elan, Geld, Schönheit, Freunden und Kontakten nur so geprägt sein sollte... jaja schöne heile Welt und ein glückliches Leben.

Zum Thema Frauen:
ich denke es gibt viele Frauen die nur oberflächlichen Wert auf einen Mann legen. Ich kenne jmd. der ist sehr attraktiv, groß und sportlich und er studiert auch. Er hat eigentlich keine Probleme Frauen kennen zu lernen, doch meistens interessieren sich die Frauen nur für ihn weil sie mit ihm in ihrem Freundeskreis gut dastehen: so, die hat sich aber nen tollen *** geangelt... und so stehen sie selber gut da, weil wenn sie selbst nicht attraktiv wären würde er ja nicht mit ihr zusammen sein.
Aus diesem Grund hat er auch nicht jedes Wochenende ne andere. Er legt einfach keinen Wert auf diese oberflächlichen Beziehungen. Obwohl für Sex bestimmt viele wollen würden...

Gruß,
Eonik

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aradiasophie
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Beiträge: 84

Beitrag Sa., 19.01.2008, 01:41

Eonik hat geschrieben:"doch meistens interessieren sich die Frauen nur für ihn weil sie mit ihm in ihrem Freundeskreis gut dastehen: so, die hat sich aber nen tollen *** geangelt...
@Eonik: Du hast vollkommen Recht. Leider laufen einem mehr oberflächliche Frauen über den Weg als sonst was. Ein zerknirschtes "sorry" an alle Feministinnen da draußen

@all: Ich hab schon einige sehr nette und gepflegte Burschen/Männer gesprochen, die Monate oder sogar Jahre keine Beziehung mehr hatten, obwohl sie es sich gewünscht hätten. Ich denke da muss man einfach locker lassen, je weniger man erwartet umso größer kann die Überraschung sein
Sich selbst annehmen (man kann auch bissi was verändern, nur nicht die totalen Selbstzweifel) ist sicher der erste Schritt ins sonnige Leben
auch Engel wissen manchmal nicht ob Licht oder Finsteniss ihr zu hause ist

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