mein Leben geht den Bach runter

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Eonik
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mein Leben geht den Bach runter

Beitrag Sa., 05.01.2008, 00:25

Hallo,

ich war im Forum bereits vor einiger Zeit aktiv, allerdings wurde mein Account offensichtlich gelöscht da es schon eine Zeit her ist.

Die Situation ist sehr ernst. Ich komme mit meinem Leben nicht mehr klar. Ich bin Student und lebe in einer WG mit 4 Leuten. Das Leben ist für mich allerdings nicht mehr lebenswert. Aus mehreren Gründen:

- Ich habe keine Freunde, nur oberflächliche Bekanntschaften.
- Niemand der sich um mich kümmert / zu dem ich einen engen Kontakt habe / mit dem ich reden kann
- Zu meiner Familie habe ich eine schwierige Beziehung.
- Meinen Stiefvater konnte ich nie zu hause akzeptieren. Ich weiß nicht wieso, konnte ich es nicht wollte
ich es nicht? Das Zusammenleben war die Hölle.
- Mein Bruder (12) (sein richtiger Sohn) lebt zu hause wie die Made im Speck. Er macht sich lustig über
mich, nimmt mich nicht ernst. Lacht mich aus
- Eine meiner Mitbewohnerinnen hasst mich. Sie nutzt jede Gelegenheit um mich fertig zu machen. Den
anderen ist es egal was mit mir ist.
- Ich fühle mich ständig unwohl.
- Ich bin täglich frustriert weil ich hinter meinen eigenen Leistungsvorstellungen in Bezug auf die
Diplomarbeit bleibe
- Ich habe die Kontakte zu Kommilitonen vor einiger Zeit verloren
- Ich habe mich im gesamten Studium, als auch in der WG, als auch bei meinen Eltern nie durchgesetzt
bzw. setzen können
- Ich wurde von anderen Menschen täglich gemobbt, verachtet, abgelehnt und mißachtet
- Niemand interessiert sich für mich, niemand findet es toll was ich kann oder mache. Es ist
niemand da
- andere Leute genießen ihr Leben, gehen am Wochenende auf Partys, entwickeln sich weiter und
machen etwas aus ihrem Leben. Ich stehe vor dem NICHTS
- ich wurde von anderen abfällig als Mitläufer bezeichnet. Das trifft zu, denn ich habe keine Identität und
verfolge keine Ziele im LEben so wie andere Menschen.
- Es ist als wäre ich mit 12 Jahren stehen geblieben und meine Identität verloren.
- Alles was ich im Leben anfasse wird zu Scheiße (Beziehungen, Arbeit, Selbstverwirklichung, alles geht
nach hinten los - andere ziehen von zu hause aus, lernen in der WG und im Studium neue Leute kennen,
entdecken andere Städte, es geht vorwärts - bei mir bleibt alles stehen, keiner hat Lust sich bei mir zu
melden, ich renne ständig jedem und allem hinterher)
- ich bin solo
- komme mir vor wie eine Marionette. Es soll immer so gehen wie andere Menschen es wollen.
- Ich kann niemanden von mir überzeugen. Ich bin nicht mal in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen.
- Ich weiß nicht mehr weiter...

Jetzt muß ich aufhören, sonst werde ich unhöflich, das ganze macht mich aggressiv. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf dieses Leben und diese ganze Scheiße.

Mfg,
Eonik

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expat
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 05.01.2008, 04:37

Immerhin warst du in der Lage, dass hier alles schön logisch und verständlich aufzuschreiben mit viel Einsicht und (selbst-)analytischem Blick.
Wahrscheinlich aber bist du mit dir überkritisch umgegangen. Vieles von dem, was du überscharf an dir kritisierst, können wohl manche hier
nachvollziehen und auch auf sich beziehen. Ich hatte auch solche Phasen, die sich aber dann glücklicher Weise im Laufe meines Lebens ver-
flüchtigt haben. Vielleicht bist du auch so ein Spätentwickler. Es gibt wohl kaum eine/n hier, der oder die nicht auch dein Gefühl teilen würde,
dass man sich immer selber kümmern muss, weil die anderen es nicht tun. Was hat es viel Sinn, darüber zu jammern? Dann muss man es halt
tun und sich um die anderen kümmern. So bekloppt das jetzt auch klingen mag: Mir hat es sehr geholfen, dass ich regelmäßig gelaufen bin,
also Jogging betrieben habe. Das hilft auch der Seele.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Kandinsky
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Beitrag Sa., 05.01.2008, 04:40

Hallo Eonik,

Es ist sehr schwer sich durchzusetzen, wenn man die Staerke und Gelassenheit, die man dazu braucht nicht in sich finden kann. Wenn das dann auch noch in der eigenen Wohnung passiert, kann das schon ganz schoen an die Nerven gehen. Dein Eintrag ended ziemlich wuetend und den Aerger spuerst du doch bestimmt auch, wenn Leute dir bloede kommen. Was machst dann damit in den Situationen? Schluckst du den Aerger runter? Warum? Deine Mitbewohnerin wuerde sich vielleicht gar nicht so sehr wundern, wenn du ihr mal sagen wuerdest, was du von ihr haelst.

Du schreibst, dass du keine Identitaet hast und keine Ziele verfolgst. Da gehst du vielleicht etwas hart mir dir selbst ins Gericht, denke ich. Du studierst doch und bist jetzt bei der Diplomarbeit, d.h. du hast nicht nichts gemacht. Was studierst du denn? Was sind deine beruflichen Ziele? Das ist doch ein grosser Teil deiner Identitaet.

Kandinsky

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Eonik
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Beitrag Sa., 05.01.2008, 12:35

Vielen Dank für die Beiträge, es geht mir heute etwas besser auch wenn ich meine Probleme noch nicht gelöst habe.

Wo soll ich anfangen?

Ich mache regelmäßig Sport an der Uni (Badminton - mind. 2x pro Woche). Sport hebt die Stimmung und motiviert mich auch wieder etwas für die Diplomarbeit. Das ist eine gute Sache.

Die Leute die ich zu meinem Freundeskreis zählen würde gehören aus Sympathie dazu. Es ist einfach die Chemie die zwischen uns stimmt unabhängig davon was jmd. studiert oder macht. Aber wie gesagt ich habe keine echten Freunde. Ich suche eine Bezugsperson, mit der ich einen sehr engen Kontakt habe.
Jmd. der mir bei meinen Problemen hilft aber seit langer Zeit habe ich einen solchen Kontakt nicht mehr.

Im Studium habe ich sehr viele oberflächliche Bekanntschaften getroffen, die alle darauf aus waren nach oben zu kommen und die keine Freundschaft suchten. Es waren Leute, die nur da waren wenn ich mitzog, gute Laune hatte und positiv rüberkam. Unter Belastung krieg ich das aber einfach nicht hin. Es fällt mir schwer Leistung im Studium zu bringen. Das liegt u. a. daran, dass ich mich vor gleichaltrigen im Studium nicht behaupten konnte. Geht das evtl bis in meine Kindheit zurück?
Ich lebte lange Zeit zu hause (bis ich 23 war) zusammen mit meiner Mutter und meinem Stiefvater. Das zusammenleben ging anfangs. Ich hatte allerdings kein Vertrauensverhältnis zu meinem Stiefvater. Als ich 12 begann ich ihn zu hassen. In der Schule hatte ich Schwierigkeiten mich gegen andere durchzusetzen und mich zu behaupten. Das Zusammenleben zu hause wurde immer schlimmer. Ich zog mich zurück, hatte keine richtigen Schulfreunde, wurde ausgenutzt etc. Ich begann eine sehr negative Lebenseinstellung zu entwickeln. Der Gang zur Schule wurde immer schwerer. Meine Stimmung immer schlechter. Eine Abwärtsspirale.

Ich realisiere heute, dass ich mein Leben selbst auf die Beine stellen soll obwohl ich es nicht kann.

Der ganze Mist (den ich im ersten Post aufgelistet habe) geht auf das kaputte Verhältnis zwischen mir und meinem Stiefvater zurück. Ich dachte immer ICH wäre im Recht zu hause. Woran liegt es dass es so schief gelaufen ist zwischen uns? Ich verstehe das nicht. Heute geht in meinem LEben alles kaputt was ich anfasse, nicht's funktioniert so wie es soll. Meine Stimmung ist jetzt leider wieder schlechter.

Ich denke ich sollte wieder nach hause zurückziehen. Denn das hat alles keinen Sinn so wie es läuft. Ich bin in meinem letzten Praktikum schon an den Anforderungen des Berufslebens gescheitert. Ich weiß nicht wie ich den Lebensanforderungen momentan gerecht werden soll. Ich sehe für mich selbst keine Zukunft - das tut verdammt weh das schreiben zu müssen.

VG,
Eonik

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Kandinsky
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Beitrag Sa., 05.01.2008, 14:14

Hallo Eonik,

du hast also so ein paar Leutchen, aber warum denkst du, dass sie nur aus Sympathie da sind? Vielleicht moegen sie dich einfach.

Die Geschichte mit den Leuten in deiner Uni kommt mir bekannt vor. Du wirst immer wieder auf Orte stossen, wo alle auf Erfolg aus sind und wo ziemliche Konkurrenz herrscht. Da bleibt dann kein Platz fuer Freundschaften und die Leute suchen sich ihre Freunde an anderen Orten (Sportverein etc.). Solange man sich der allgemeinen Stimmung bewusst ist, kann man sich aber darauf einstellen und sucht dann nicht mehr vergeblich nach Freundschaft dort, wo man sie nicht finden wird. Die Leute haben halt die Entscheidung getroffen, dass Erfolg und Konkurrenzverhalten ihnen wichtiger sind als Freundschaft, lass sie doch einfach und such dir Leute woanders

Meinst du, dass es Sinn macht noch mal nach hause zu ziehen? Du bist nun nicht scharf auf deinen Stiefvater und fuehlst dich generell im Leben uebergangen und nicht ernst genommen. Du schreibst, dass deine Probleme wahrscheinlich aus der Beziehung zu deinem Stiefvater heraus entstanden sind und dein kleiner Bruder nimmt dich nicht ernst. Willst du denn wirklich alles zusammenpacken und dahin zurureck? Wie frustriert wirst du dich denn dann erst fuehlen?

Wenn's wirklich nciht hinhaut mit der Diplomarbeit im Moment verschiebe sie! Das kommt in den besten Familien vor. Du koenntest dir einen Job suchen, dir eine eigene kleine Wohnung leisten und erstmal zu dir finden. Dann wuerdest du dich vielleicht nicht mehr so uebergangen fuehlen und die Uni kannst du dann immernoch abschliessen.

Kandinsky

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wolke08
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Beitrag Sa., 05.01.2008, 17:36

Hallo Eonik,

Da dein Titel so ziemlich das trifft, was sich bei mir abspielt, dachte ich mir, ich versuch mal zu beschreiben wie es bei mir läuft.

Ich war bis vor 2 Jahren Studentin, lebte auch in einer WG. Bei mir fingen aber schon während dem Studium Panikattacken und sonstige psychische Probleme an, wobei dies nur eine Steigerung war zu dem, was sich schon ab der Pupertät abzeichnete. Ich war eine von den Mädchen, die nach außen hin gern im Mittelpunkt stand. Auf Parties war ich immer diejenige, die am meisten trank, denn nur so konnte ich mich "cool" geben. Ich lernte schnell Leute, vor allem auch Männer kennen. Doch das war immer nur für kurze Zeit. Mir fiel das lange Zeit gar nicht auf, doch im Nachhinein betrachtet war ich schon damals einsam, unglücklich, alleine und fühlte immer eine unglaubliche Kälte in mir.

Jedenfalls lernte ich dann mit 18 meinen damaligen Freund kennen. Soweit ich mich erinnern kann, begannen damals höchst merkwürdige Zustände körperlich und seelisch. Ich glaubte dauernd, dass ich zusammenbrechen würde oder dass mich, wenn ich im Bett lag, ein Kreisel in die Tiefe zieht. Diese Zustände waren aber nur zeitweise. Nebenbei zog ich von zu Hause aus in eine andere Stadt (wo auch mein Freund wohnte), zog in eine WG und fing an zu studieren. Ich weiß noch, dass ich froh war, ganz weit weg zu sein von zu Hause. Ich dachte mir, jetzt wird alles anders und ich verdrängte viele Freundschaften, die ich zuhause gehabt hatte (so war das immer bei mir - aus den Augen, aus dem Sinn). Doch auch in der neuen Stadt begannen die Probleme wieder von vorne. Ich war sehr oft körperlich schwach, außer wenn ich trank (tat ich in der Zeit ziemlich viel). Ich hatte meine Beziehung und auch ein paar Freunde (bis heute ist es so, dass mich Leute ganz anders einschätzen würden, als ich es hier beschreibe). Mein Studium lief trotz allem recht gut, doch bekam ich immer öfter die schlimmsten Bauchschmerzen und hatte ständig Durchfall. Ich fühlte mich auf unzähligen Festen stets fehl am Platz, mit der zeit konnte der Alkohol da auch nichts mehr tun. Ich fragte mich immer öfter, was mit mir nicht stimmt. Dachte nur mehr über mich nach und über meine körperlichen Beschwerden. Dann kamen diese Panikattacken dazu. Ein paar mal war ich deswegen in der Ambulanz, bis ich eine Therapie verschrieben bekam. 3 Jahre ging ich hin, die Panikattacken wurden besser, aber das Grübeln überhaupt nicht. Mein Freund und ich trennten uns (ihm wurde alles zu viel - wir sahen uns danach noch ca. 3 mal, danach nie wieder - obwohl wir fast 7 Jahre zusammen waren - so läuft das immer bei mir, dass Menschen, die mir nahe gestanden zu haben scheinen, in wirklichkeit ganz schnell weg von mir sind - ich empfinde das so und das macht mir angst). Nach meinem Studium fing ich zu arbeiten an und bekam immer häufiger Depressionen. Ich versuchte immer wieder, neue Beziehungen einzugehen, doch schon nach 2-3 Wochen war das wieder vorbei. Ich bekam innerlich schon einen richtigen Hass auf jeden, den ich kennenlernte, weil ich genau wusste, dass er sich so bald wie möglich wieder von mir trennen würde. Dieser Hass steigerte sich in einen unbeschreibbaren Zustand - Panik, völlige Verwirrheit, Angst, Hass - eine Mischung aus allem und bei jeder neuen Bekanntschaft fingen diese Gefühle an, sich zu verselbstständigen.

Ich habe mir in den letzten 2 Jahren immer mehr zurückgezogen. Es fällt mir schwer, eine Arbeit durchzuhalten, da ich auch immer verwirrter werde. Ich bin auch ständig schwach und liege privat die meiste Zeit im Bett und kann am normalen leben gar nicht mehr wirklich teilnehmen. Vor 1 Jahr fingen Selbstmordgedanken an, immer nur im Kopf, aber sie waren eine Zeitlang ständig da und ich bekam auch schlimme Phobien, wenn ich unter Leute ging. Jedenfalls bin ich wieder zu meinen Eltern gezogen. Seither bin ich hauptsächlich im Bett gelegen, sehe eigentlich keinen Sinn in meiner Zukunft, fürchte mich vor mir selbst, hasse mich für meine Unfähigkeit und stelle mir immer die schlimmsten Bilder vor, wie meine Zukunft aussehen könnte. Ich verstehe nicht, warum alles so kommt, wie es kommt. Ich werde immer verrückter, habe Wahnideen, Depressionen, ständig habe ich schlechtes gewissen wegen hundertausend sachen, die mir im Kopf herumschwirren, dass sich so steigern kann, bis ich nur mehr mit Herzklopfen und weiß im Gesicht im Bett vegitiere. Ich zerstör mich selbst und nebenbei geht auch alles abwärts, was ich mir immerhin einmal aufgebaut habe. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie lange meine eltern noch zu mir stehen. 2 von meinen Geschwistern leben auch im selben Haus wie ich und sind noch klein und ich muss mich anstrengen, dass sie nicht mitbekommen, dass sie eine depressive große Schwester haben, die so oft an Selbstmord denkt.

Ich hör jetzt lieber auf, weil es irrsinnig viel Kraft kostet, aufzuschreiben, was mit mir los ist.

lg Wolke

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Eonik
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Beitrag So., 06.01.2008, 00:18

Danke Kandinsky, dein Vorschlag zu mir finden und zur Ruhe zu kommen klingt sehr gut. Bin so müde, unmotiviert, Leistung, Selbstwert, Selbstbewußtsein, alles ist im Keller. So viele Sorgen, sehe keine Zukunft für mich, das allein zu schreiben ist sehr hart. Wie tief kann es noch gehen?

Ich versuche so konstruktiv zu sein wie es geht. "Was machst du wenn dir Leute blöde kommen?" - ehrlich gesagt: ich bin eingeschüchtert und gebe klein bei. Ich komm mit dem täglichen hauen und stechen nicht klar, hab keine Ellenbogen v. a. deshalb seh ich schwarz.

Das mit der Wohnung und Job klingt gut. Aber wie soll man einen Job schaffen ohne selbstbewußtsein und Rückhalt? Geld in der Wirtschaft zu verdienen ist kein Zuckerschlecken da gehört viel dazu: durchsetzen, nicht's gefallen lassen, stark sein, Durchhalten, überzeugen, sich mit vielem auskennen + trotz Belastung smart sein. Wie soll das gehen ohne stabiles soziales Netz und Umfeld (Wohnung und Beziehungen) in dem ich mich wohlfühle? Ich habe schon einmal die Erfahrung gemacht in einem Praktikum an den Anforderungen des Chefs und der Abteilung zu scheitern. Die Zeit danach war...

Aus diesem Grund sind meine beruflichen Ziele bescheiden: überleben, irgendwie. Im moment weiß ich nicht wie.

Es fällt mir nicht so leicht Leistung zu bringen wie anderen im Studium. Immer leisten und den Ofen jeden Tag anfeuern. Jeden Tag was neues erzählen, von Abneigung anderer unbeeindruckt bleiben und gute Arbeit abzuliefern... Ich bin eher zurückhaltend, introvertiert, unsicher. Ich meine, wenn ich mich zu hause noch nicht einmal behaupten kann, vor einem 12 jährigen Kind und meinem fast 50 Jahre alten Stiefvater, dann weiß ich nicht wie es mit mir im Leben weitergehen soll.
Meine Eltern (Mutter + Stief) meinten früher immer ich würde mich zu hause ausklammern, würde machen was ich wollte und den Haushalt nicht unterstützen. Ich sehe heute ein, dass das stimmt, habe z.B. im Haushalt nicht geholfen (den Müll rausbringen). Ich hab nicht's von mir erzählt, war immer nur genervt wenn jmd. mich etwas fragte. Hab mich komplett zurückgezogen. In der Schule konnte ich mich nicht behaupten. Ich weiß heute nicht warum ich die Schule nicht geschmissen habe. Ich hätte einfach sagen können, nee Leute ich lass mir das nicht gefallen. Ich dachte immer ICH wäre zu hause im recht, konnte meinen Stiefv zu hause nicht akzeptieren. Habe damals nicht begonnen ein eigenes Leben zu entwickeln wie andere. Freunde, mit denen ich mich zum Computerspielen traf haben mich im Zweifelsfall nie ernst genommen. Es war immer so: mit mir stimmte etwas nicht. Andere Schulkollegen machten sich über mich lustig, und ich war zunehmend sehr eingeschüchtert. Heute weiß ich nicht mehr wo hinten und vorne ist. Ich meine andere in meinem Alter haben dieses Studium gemacht um hinterher ein selbständiges LEben zu führen, Geld zu verdienen, Karriere zu machen und sich selbst zu verwirklichen. Ich habe das Studium zu einem großen Teil aus dem Grund gemacht um hinterher sagen zu können: ha, Stiefvater, Mutter, ich habe das gemacht und ihr nicht. Ich wollte endlich die Probleme der Vergangenheit begraben. Ich meine, mein richtiger Vater, den ich so sehr liebe und liebte, holte mich nur alle 3 Wochen zu sich ab und wir machten am Wochenende was zusammen wenn ER wollte. Es ist so ein Irrsinn. Gehorchte ich nicht, drohte er damit mich nicht mehr abzuholen. Ich weinte bitter bitter in meinem Zimmer als er mich eines Sonntag-Nachmittags zu meiner Mutter brachte. Einfach weil ich nicht wollte dass er wieder wegfährt. Mein Vater wollte mich nie häufig sehen. Ich hatte zu gehorchen, sollte so SEIN wie er mich haben wollte: vernünftig, schick angezogen, ordentlich, keine Dummheiten machen etc. Letztes Jahr sahen wir uns vielleicht 4 mal. Ich wollte meinen Vater immer häufiger sehen als er mich. Das hat mich mein ganzes Leben lang verletzt. Im letzten November sagte er zu mir am Telefon:"...treffen wir uns am Donnerstag, und gehen etwas trinken? Den Hans (sein Bruder) hab ich auch schon lang nicht mehr gesehen." Ich sagte ihm dass ich davon ausgegangen bin dass wir uns zu zweit sehen würden (er hatte bei einem Gespräch vorher nicht's seinem Bruder erwähnt). Ich war verletzt dadurch dass er einfach meinte "den hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen". So beiläufig, gleichgültig, wie unwichtig ich ihm bin. Da sagte ich nur, nee es hat nicht's mit deinem Bruder zu tun, aber dann sehen wir uns am Do abend nicht. Auf Grund DIESES Gesprächs hätten wir uns an Weihnachten letztes Jahr fast nicht gesehen, weil er auf meine Anrufe nicht reagierte. Kann man sich das vorstellen? Ich hänge so sehr an dem, wenn ich sehe was mein Stiefvater für seinen Sohn macht, Liebe, Interesse, Unterstützung. Das was ICH von meinem 'Vater' nie bekam. Ne, und mein Vater möchte noch das ich ihm huldige und ein ihm dankbarer Sohn bin. Er hat durch die Unterhaltszahlungen gerade mal das MINDESTE gemacht, das Minimum, mehr nicht.

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Eonik
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Beitrag So., 06.01.2008, 00:20

Also, wenn ich bei meinen Eltern (Mutter + Stief + Bruder) wieder einziehen würde wäre ich auf jeden Fall neidisch auf die Lieblichkeiten die mein Bruder mit meinem Stief austauscht aber ich kann ja nicht's erzwingen. Es ist nicht mein richtiger Vater - schlimmer wäre wenn ich zu hause nur die Nr. 2 hinter meinem Bruder wäre. Dem darf ich nicht's sagen, sonst... An meinem Geburtstag letztes Jahr meinte mein Bruder mal zu mir als wir auf dem Balkon mit Mutter und Stiefv. waren provozierend zu mir "setz dich Thomas." Darauf sagte ich ihm sag das noch mal. Daraufhin hat mir mein Stiefvater Schläge angedroht.
Sein Sohn ist ihm heilig, ich war nie einem Vater heilig, geschweige denn das ich einen hatte.

Früher kam ich zu hause nicht klar, weil ich die Scheidung meiner Eltern nicht akzeptieren konnte. Heute fällt mir das etwas leichter. Früher habe ich meinen Stiefvater häufig mit Missgunst und Verachtung behandelt, aber heute sagt er sich selbst, der Junge hat ein Problem und nimmt das nicht mehr persönlich. SEin Ventil ist mein Bruder, der ihm die Liebe eines richtige Sohnes gibt, wenn er ihm seine Wünsche erfüllt. Deswegen lebt mein Bruder zu hause wie ein König. Käme ich jetzt zurück wäre ich meinem Bruder natürlich ein Dorn im Auge, aber jetzt ist noch die Zeit wo man das wohl regeln könnte, später wohl nicht mehr. Wer einmal Macht gehabt hat, will die nicht mehr abgeben.

Natürlich würde ich etwas Selbstständigkeit verlieren wenn ich wieder zu hause wäre, aber ich könnte auch etw. gewinnen: Unterstützung, einen ORt an dem ich hoffentlich wieder ruhig schafen könnte, ein neuer Anfang. Es ist mir so egal was meine Kommilitonen dazu sagen würden, ich sch*** auf die. Das Leben ist heute nur noch eine Last für mich. Das ist es alles nicht wert. ICh bin es satt immer die Arsch-Karte zu haben.

Leider sind keine Leute da, keine Freundschaften, keine guten Bekannten, ich bin allein. Nur oberflächliche vom Sport. Sylvester war ich bei einem Bekannten, den ich letztes Jahr 3 mal auf Partys gesehen habe. Diese Bekanntschaften basieren auf Sympathie, aber nur oberflächlich. Was hat das alles noch für einen Sinn?

@wolke08:

ich kann in gewisser Weise deine Lage nachvollziehen und kann es gut verstehen wie du dich fühlst wenn Bekanntschaften in deinem LEben schnell wieder aus dem selben 'verschwinden'. Das ist besonders hart wenn man für diese Menschen etwas empfindet.
Allerdings sind mir die Gründe für deine Panikattacken und psychischen Probleme nicht klar. Wo die Gründe dafür liegen kann ich nicht beurteilen. Durch die Therapie hast du dich ja bereits an eine professionelle Stelle gewandt. Evtl. ist es eine gute Idee noch mal diesen Weg einzuschlagen wenn es dir nicht besser geht. Ich meine ich bin kein Therapeut aber Selbstmordgedanken sollte man ernst nehmen! Ich hoffe das es dir bald besser geht!

Gute Freunde sind verdammt selten im Leben!

Ich mußte das ganze in 2 Beiträge packen, weiß nicht wie ich das kürzer hätte machen sollen.

Gute Nacht,
Eonik

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Kandinsky
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Beitrag So., 06.01.2008, 00:40

@Wolke: Das hoert sich gar nicht gut an. Bist du in Therapie im Moment? Nimmst du Medikamente? Alleine schafft man so etwas nicht. Du musst dir unbedingt Hilfe besorgen. Weisst du was das Grund fuer all das ist?

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wolke08
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Beitrag So., 06.01.2008, 11:32

Hallo Eonik, hallo Helferlein

danke für Eure schnelle Antworten!

Zu Eonik:
Erst einmal zu deinem Vorhaben, wieder zurückzuziehen: Bei mir war es ja auch so, dass ich allein nicht mehr wirklich zurechtgekommen bin und für mich ein WG-Leben nichts mehr war. Wieder zu hause zu leben, ist für mich momentan wahrscheinlich schon die bessere Lösung. Man fühlt sich aufgehobener und sicherer. Außerdem sind auch meine Wahnideen - die du, Eonik, ja anscheinend Gott sei Dank nicht hast - weniger geworden (das war nämlich vor meinem Umzug ziemlich heftig, da ich die letzte Zeit vor meinem Umzug einen neuen Wohnungskollegen hatte und irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl bei ihm, obwohl er eh nett war, aber mir ging´s damals wirklich überhaupt nicht mehr gut und ich sah ihn gefühlsmäßig ständig als Bedrohung, was heißt, dass ich jedes mal zusammenfuhr, wenn er in die Wohnung kam und lauter solche Sachen. Er hat das aber eh nicht wirklich mitbekommen). Jedenfalls ist das, seit ich zuhause bin, besser geworden (obwohl ich selbst hier manchmal zu zittern beginne, wenn ich höre, dass jemand zu meinem Zimmer kommt. Aber das ist halt, weil es mir oft nicht gutgeht und ich nicht will, dass das die anderen so mitbekommen - außerdem sage ich mir dann immer, dass ist deine Familie und reiß dich jetzt zusammen usw.). Was man aber auch sagen muss, wenn man wieder zurückzieht zu seinen Eltern, ist, dass man einen Teil von seiner Selbstständigkeit aufgibt und man gewöhnt sich daran und hat dann halt noch mehr Angst davor, wieder ein eigenes Leben auf die Beine zu stellen - bei mir ist das zumindest so. Ich kann mich dadurch halt noch besser abkapseln, aber ich würde im Moment irgendwie auch nichts anderes wollen, leider. Außerdem muss man sich halt schon auf seine Familie einstellen und sich zusammenreißen. Ich denke mir halt oft, ich möchte keine Last für die anderen sein. Man muss halt für sich selbst abwägen, was besser ist. Ich hab´s in einer WG nicht mehr geschafft und alleine wollte ich auch nicht leben. Du musst halt für dich selbst entscheiden, was für dich besser ist.

Zu meinen Panikattacken: Ich weiß leider nicht wirklich, woher diese Panikattacken kamen. Meine Therapeutin meinte, dass ich als Kind sehr vernachlässigt worden sei, wobei es schwer für mich ist, hier eine wirkliche Aussage machen zu können. Ich kann mich relativ wenig an meine Kindheit erinnern, ich weiß nur, dass ich nur schwer zu meinen Eltern stehen konnte und es mir immer unangenehm war, mit ihnen in der Öffentlichkeit aufzutreten. Ich hatte halt immer das Gefühl, meine Familie ist anders und das war auch so. Aber genauer darauf einzugehen, würde jetzt den Platz hier sprengen.

Zu Helferlein:
Medikamente habe ich bis jetzt nie wirklich genommen (außer mal ambulant, gegen meine Panikattacken). Einmal sind mir Antidepressiva verschrieben worden - Trittico - ich habe sie nicht mal eine Woche genommen, weil 1. meine Eltern extrem gegen Medikamente sind und sie mir immer sagen, nimm die nicht usw. und 2. weil ich zur Zeit keinen Therapeuten bzw. Psychiater habe, der mich dabei begleitet. Es ist voll eigenartig, aber mein Zustand hat sich ja in den letzten 2 Jahren ziemlich verschlechtert. Aber ich trau mich einfach nicht, mich stationär behandeln zu lassen (obwohl ich mir das oft wünsche - mit Medikamenten und allem drum und dran). Ich hätte halt so gern, dass irgendetwas hilft. Bei mir ändern sich meine Gefühlshöhen- und tiefen mehrmals pro Tag ziemlich extrem. Ich versuche, mir immer gut zuzureden, aber es hilft halt nicht mehr. Das hat sich alles schon verselbstständigt und ich hab nicht mehr wirklich Einfluss darauf. Es ist nur so, dass meine Eltern immer meinen: ach, wenn du einen neuen Job hast, wird alles besser (fange nebenbei bemerkt morgen in einer neuen Arbeit an und hab extremen Bammel davor) und ich versuch halt nur mehr zu funktionieren. In der letzten Arbeit bin ich ja gekündigt worden und ich kann mir gut vorstellen, dass wieder jemand merkt, dass mit mir was nicht stimmt und ich wieder gekündigt werde. Solche situationen sind halt extrem belastend und verunsichernd.

lg Wolke

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Eonik
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Beitrag So., 06.01.2008, 13:21

Ich habe schon gemerkt dass das Verhältnis zu meinen Eltern sich geändert hat (Mutter und Stiefv.) das ergibt sich aus der Notlage in der ich mich befinde. Es ist sonst einfach niemand mehr da. Dazu kommt, dass ich ständig im Kontakt mit meiner Mutter gegen sie 'kämpfen' muß. Sie versucht einfach wichtiger zu sein als ich und erzählt mir am Telefon Dinge über die Nachbarn oder dass sie irgenetwas im Internet verkauft hat. Es belastet mich wenn ich in einer solchen Situation meinen eigenen Willen nicht durchsetzen kann ohne unhöflich zu sein. Aber ich stehe in meiner Familie auf weiter Flur allein da. Mein Stiefvater gibt mir keine Schützenhilfe, da ich zu meiner Mutter in der Vergangenheit einen engeren Kontakt hatte und ihn abgelehnt habe. Letzendlich hat er aber das letzte Sagen in der Familie. Also ich soll gegen alle kämpfen gegen Mutter, Bruder... das geht nicht gut, ich weiß es jetzt schon.

In meiner Vergangenheit wurde die natürliche Liebe die ich zu meinem richtigen Vater hatte von diesem ausgenutzt, um die Oberhand über mich zu behalten. Ordnete ich mich nicht unter, wurde ich eben nicht mehr abgeholt. Diese Misshandlung macht mich heute so wütend! Man ist als Kind von seinen Eltern so abhängig, der stärkere Teil macht sich aus dem Staub und man wird nur noch von diesem benutzt, hin und her gereicht. Vor allem, wie soll man sich gegen so was wehren
Mir ist grad klar geworden was die einzige gute Lösung wäre: den Spieß umzudrehen und nur noch zu kommen wenn man seinen Willen bekommt. Ansonsten den Elternteil einfach links liegen lassen. Heute ist das für mich zu spät ich bin kein Junge mehr, der die Unterstützung beim Aufwachsen von einem vermeintlichen Vater braucht. Aber ich kann ihm jederzeit zum Ausdruck bringen, das er mir gleichgültig ist, und das ich ein wunderbares Leben führe auch wenn er sich nicht bei mir meldet. Soll er bleiben wo der Pfeffer wächst. So jemanden braucht keiner.

Ja, das Leben ist hart. Besonders für die Leute die sich in der Familie nicht durchsetzen oder behaupten konnten. Die haben es im Berufsleben noch schwerer. Aber um es positiv zu sehen: man KANN trotzdem ein positives und glückliches Leben führen. Konzentration auf die Dinge die man gut kann, die positiv sind, auf die Menschen die einen so schätzen wie man ist. Den anderen Mist ausblenden. Niemand kann dich daran hindern dich zu wehren und zu kämpfen gegen alles was einen im Alltag runterziehen will.

@Wolke:

Für deinen neuen Job wünsch ich dir alles Gute. Hast du eine gute, positive Vorstellung davon? Du schreibst du hast jetzt schon ein schlechtes Gefühl dabei. Woher kommt das? Was kannst du dafür tun damit dieses Gefühl kleiner wird? Ich habe in einem Praktikum auch schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Das lag aber daran, dass ich einfach KEINE Vorstellung davon hatte wie ich am Ende des Praktikums dahstehe und es mit Erfolg abgeschlossen habe. So was ist extrem wichtig! So alt der Spruch auch ist: von nicht's kommt nicht's und im Job ist man ja um zu arbeiten.

Ich gebe dir diese Tipps:
- mach dir eine positive Vorstellung davon wie du dich als erfolgreiche Person in dem Unternehmen siehst.
bist du jemand der zügig arbeitet und dafür kleinere Aufgaben macht, oder eher jmd. der langsamer aber
ausdauernder arbeitet?
- Wie ist deine Beziehung zu anderen Mitarbeitern? Konzentrier dich auf die Kontakte bei denen die
Chemie stimmt.

Glaub an diese positive Vorstellung!

Einen schönen Sonntag,
Eonik

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Kandinsky
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Beitrag So., 06.01.2008, 13:56

Liebe Wolke,

wissen denn deine Eltern, dass sich dein Zustand verschlechtert und wissen sie ueber deine Selbstmordgedanken bescheid? Dass sie dir sagen, dass es schon werden wird wenn du erstmal den neuen Job anfaengst, hoert sich so an, als haetten sie nicht so ganz den Durchblick. Vielleicht haben sie den auch, kommen aber nicht richtig klar damit. Ich stelle mir das sehr schwer vor, die Tochter so leiden zu sehen, sie fuehlen sich bestimmt hilflos. Wenn sie es selber nie erlebt haben, koennen sie sich da auch nicht wirklich reinversetzen und koennen so leicht die Lage unterschaetzen. Ich finde, du solltest auf jeden Fall mal einen Psychiater aufsuchen. Das musst du deinen Eltern ja nicht unbedingt sagen.

Mir ist selber fast gekuendigt worden vor ein paar Monaten. Mir ist nahe gelegt worden, dass ich mir einen anderen Job suchen soll und bei der Jobsuche geht vieles schief und ich bin also immernoch da. Die Angst und der Stress ist oft mehr als ich ertragen kann.

Ich wuensche dir ganz viel Glueck fuer morgen!

Kandinsky

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Eonik
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Beitrag Di., 08.01.2008, 09:56

Guten Morgen,

ich zerbreche mir seit dem Aufstehen den Kopf. Ich versteh das nicht es ist ganz schlimm. Mein Leben ist mir so gleichgültig. Die Menschen in meinem Umfeld können mit mir machen was sie wollen, mich schlecht behandeln, mißachten, ignorieren, ausnutzen, ich schätze mein Leben überhaupt nicht.
Deswegen wehre ich mich auch nicht dagegen. Mein ganzes Leben geht vor die Hunde.
Ich versteh das einfach nicht, ich kann so viele Dinge und bin auch nicht untalentiert. Ich habe ein Talent für Englisch und Französisch, ich bin musikalisch und sehe auch in einigen Sportarten (Badminton, Tennis, Volleyball, Fußball, Basketball) nicht schlecht aus, ich studiere.... Aber mein Leben bedeutet mir nicht's. Es bedeutet mir alles nicht's . Es ist als läge ein dunkler Schleier über meinem Leben und was ich tue der mir sagt, das ist alles nicht's wert was du machst, wenn du nicht so wirst wie dein Vater und beruflich erfolgreich bist. Als Kind wollte ich immer sein wie mein Vater: attraktiv, beruflich erfolgreich, bestimmen können und das sagen haben. Er hat sich in meiner Kindheit immer rar gemacht, war sehr distanziert und hat meine Liebe ausgenutzt, um der Mittelpunkt zu sein, bedeutsam zu sein. HEute liebe ich den zwar immer noch aber ich brauche ihn nicht mehr, sehe ihn äußerst selten und ich stehe da ohne stehen zu können. Ich fühle mich wie ein Sklave. Ich bin 25 und fühle mich wie ein kleines Kind das es nicht geschafft hat eigene Maßstäbe im Leben zu entwickeln sondern ich muß alles haben, beruflichen Erfolg, viel Freizeit und ich möchte Musiker sein, trotzdem mit meinen Eltern klarkommen, viele Kontakte haben, gute Freundschaften, viele Freundinnen etc. hab ich das alles nicht, ist mein Leben wertlos. Ja, gerade nur dann wenn ich all diese Dinge erreiche ist mein Leben gerade mal akzeptabel. Man stelle sich das mal vor, wie schwachsinnig ist das? Woher kommt eine solche Vorstellung?

Mir ist rational bewußt das das alles nicht geht, aber es ist als könnte ich kein zufriedenes Leben führen wenn ich mich für die Dinge entscheide, die realistisch sind.

Als Kind und Jugendlicher wollte ich mich immer messen mit meinem Vater. Aber unser Verhältnis war schon immer distanziert und ich hatte das Gefühl er wollte das gar nicht. Aus Angst vor Zurückweisung hab ich es unterlassen, wollte ihm nicht zu nahe treten. Meinen Stiefvater habe ich in der Pubertät zu hause nicht mehr akzeptiert. Also gab es auch zu ihm kein vertrautes Verhältnis und ich habe mich nicht mit ihm gemessen. In der Schule hatte ich kein respektables Verhältnis zu Klassenkameraden, die hatte alle Elenbogen entwickelt und gelernt sich durchzusetzen, da kam ich nicht drauf klar. Es ist schon immer so gewesen, dass ich jmd. anderen 'schlagen' wollte, ich wollte etwas besser können und als der Gewinner dastehen. Vor allem wollte ich meinen Vater schlagen, wenn der mich schon nicht an sich ran ließ, so wollte ich den wenigstens 'aus der Ferne' schlagen, einen besseren Abschluß machen als der z.B. alle aus meiner Familie behandeln mich wie ein kleines Kind, dabei möchte ich meinen Minderwertigkeitskomplex endlich bewältigen und mein Leben LEBEN und nicht wie eine Hülle rumlaufen und funktionieren. Alles ist wie ein großer Scherbenhaufen, alles was ich anfasse wird schwarz. Ich habe keine Freunde, die Menschen interessieren sich nicht für mich, ich weiß nicht wo es hingehen soll, ich lebe kein eigenes LEben sondern funktioniere nur, ich bin total unglücklich. Ehemalige Bekannte deuteten schon mal an das mir alles so egal ist, Freundschaften entwickeln sich nicht, weil doch alles scheiße ist in meinem Leben (s.o. wenn ich nicht all das habe ist mein Leben nicht's wert).

Aber ich kann mich einfach nicht für eine Sache entscheiden, ich habe keine eigenen Maßstäbe. Es ist als hätte ich keine eigene Identität entwickelt. Es ist niemand da und so habe ich keine Zukunft.

sch****

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Eonik
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Beitrag Sa., 05.04.2008, 17:45

Hallo,

gibt es Auswege aus der Sündenbock-Falle? Ich habe bei Amazon nachgesehen und bin auf keine Literatur zu dem Thema gestoßen. Mich würde interessieren ob evtl. jemand selbst die Erfahrung gemacht hat aus dieser Rolle zu kommen und ob es Literatur gibt, die sich mit Auswegen beschäftigt.

danke für Antworten,
Eonik

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UncleK
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männlich/male, 99
Beiträge: 295

Beitrag Sa., 05.04.2008, 17:55

Hallo Eonik!

Versuch es mal mit Literatur zum Thema Mobbing. Da dürftest Du bestimmt einiges finden.

LG
UncleK

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