Hallo,
dies ist mein erster Beitrag und ich will es ganz kurz machen.
Ich bin verheiratet und habe 2 kleine Kinder - und mit anderen Müttern zahlreiche oberflächliche Kontakte.
Ich bin Mitglied einer Kirchengemeinde und auch dort gibt es logischerweise Kontakte.
ABER:
Irgendwie werden diese Kontakte, obwohl ich mich aktiv darum bemühe, nie intensiver. Und frühere Freundschaften lösen sich mehr und mehr auf. Sogar meine Schwester findet mich schlicht langweilig und hat sich relativ offiziell von mir abgewendet.
Klar, mit kleinen Kindern ist es sehr schwierig... einmal weil die Kinder selbst ja jedes Gespräch stören und dann, weil ich wg. der Betreuung selbst wenig andere Erlebnisse habe. Was mich bewegt, hängt mit den Kindern zusammen und so werde ich "langweilig".
Aber dieses Gefühl, wirklich tatsächlich einsam zu sein bestimmt schon mein ganzes Leben und ist sehr schmerzhaft.
Und mein Mann findet zumindest, dass ich sehr gut Kontakte knüpfen kann und mich auch in Gesprächen gut einbringe... finde ich teilweise auch, aber es geht halt nie weiter... hab ich so einen schlechten Charakter, dass mich keiner mag?
Vereinsamung...
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Hallo und herzlich willkommen !
Allein von deinem Schreibstil her bist du mir alles andere als unsympatisch, aber gibt es denn nichts anderes mehr außer deinen Kindern, dass dich interessiert?
Kannst du wenigstens mit deinem Mann etwas unternehmen?
Bei mir verhält es sich fast umgekehrt. In meinem Freundeskreis haben sehr viele eine Familie und wenn ich mit denen unterwegs bin, komm ich mir sehr langweilig und uninteressant vor, weil ich ja bei den Kinderthemen nicht mitreden kann.
Es wäre natürlich schon gut, wenn man jemand mit ähnlichen Interessen hätte und bei mir auf dem Land ist das mit Kindern sehr viel leichter als für mich ohne Kinder.
Wie ist das bei dir? Gibt es da keine Mutter-Kind-Gruppen oder Bastel-/Stammtischabende?
LG, Sonnenkind
Allein von deinem Schreibstil her bist du mir alles andere als unsympatisch, aber gibt es denn nichts anderes mehr außer deinen Kindern, dass dich interessiert?
Kannst du wenigstens mit deinem Mann etwas unternehmen?
Bei mir verhält es sich fast umgekehrt. In meinem Freundeskreis haben sehr viele eine Familie und wenn ich mit denen unterwegs bin, komm ich mir sehr langweilig und uninteressant vor, weil ich ja bei den Kinderthemen nicht mitreden kann.
Es wäre natürlich schon gut, wenn man jemand mit ähnlichen Interessen hätte und bei mir auf dem Land ist das mit Kindern sehr viel leichter als für mich ohne Kinder.
Wie ist das bei dir? Gibt es da keine Mutter-Kind-Gruppen oder Bastel-/Stammtischabende?
LG, Sonnenkind
Hallo sunny02,
ich glaube nicht, daß du einen schlechten Charakter hast, sonst würdest du dich selber nicht in Frage stellen und hättest ja schon den Grund für deine Vereinsamung.
Ich denke es geht einfach vielen jungen Müttern genauso wie dir. Mit der Geburt der Kinder dreht sich auf einmal alles nur noch um diese. Das ist ja auch gut so! Aber im Laufe der Zeit ist es einfach ganz wichtig neben der Elternschaft auch wieder die Partnerschaft zu entdecken. Dh. gemeinsame Unternehmungen bei denen die Kinder ruhig mal bei der Oma geparkt werden können. Kino,Theater und einfach ein romantischer Abend zu zweit.
Was aber ebenso wichtig ist, daß du dir wieder einen eigenen Teil deines Lebens sicherst. Dein Mann hat diesen Teil automatisch, weil er täglich das Haus verläßt um zu arbeiten Er sieht und unterhält sich mit anderen Menschen über Themen die nicht die Kinder betreffen.
Du kannst dir diesen Teil zurückerobern, indem du z.B. Sport machst oder anfängst zu lesen. Du kannst dich Abends in der VHS anmelden um Kurse zu besuchen die dich interessieren. Mit den neuen Erlebnissen wirst du automatisch für deine Mitmenschen interessanter, da du wieder " über den Tellerrand" hinaus schaust.
Ich selber habe die Erfahrung auch gemacht und fand mich selbst auch wieder wertvoller, weil ich Dinge nur für mich selbst gemacht habe. Is jetzt ein wenig komisch ausgedrückt, aber ich denke du verstehst was ich sagen möchte.
Auf zu neuen Ufern
Carry
ich glaube nicht, daß du einen schlechten Charakter hast, sonst würdest du dich selber nicht in Frage stellen und hättest ja schon den Grund für deine Vereinsamung.
Ich denke es geht einfach vielen jungen Müttern genauso wie dir. Mit der Geburt der Kinder dreht sich auf einmal alles nur noch um diese. Das ist ja auch gut so! Aber im Laufe der Zeit ist es einfach ganz wichtig neben der Elternschaft auch wieder die Partnerschaft zu entdecken. Dh. gemeinsame Unternehmungen bei denen die Kinder ruhig mal bei der Oma geparkt werden können. Kino,Theater und einfach ein romantischer Abend zu zweit.
Was aber ebenso wichtig ist, daß du dir wieder einen eigenen Teil deines Lebens sicherst. Dein Mann hat diesen Teil automatisch, weil er täglich das Haus verläßt um zu arbeiten Er sieht und unterhält sich mit anderen Menschen über Themen die nicht die Kinder betreffen.
Du kannst dir diesen Teil zurückerobern, indem du z.B. Sport machst oder anfängst zu lesen. Du kannst dich Abends in der VHS anmelden um Kurse zu besuchen die dich interessieren. Mit den neuen Erlebnissen wirst du automatisch für deine Mitmenschen interessanter, da du wieder " über den Tellerrand" hinaus schaust.
Ich selber habe die Erfahrung auch gemacht und fand mich selbst auch wieder wertvoller, weil ich Dinge nur für mich selbst gemacht habe. Is jetzt ein wenig komisch ausgedrückt, aber ich denke du verstehst was ich sagen möchte.
Auf zu neuen Ufern
Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Hallo Sunny02,
wer sagt denn, dass Du langweilig bist? Ist es etwa Dein eigenes Gefühl und Dein "Männchen" im Kopf, das bzw. der Dich niedermacht? Oder haben das Dir andere schon wortwörtlich ins Gesicht gesagt?
Und wie pflegst Du denn Deine Kontakte? Wartest Du, bis die anderen auf Dich zukommen und was mit Dir unternehmen wollen oder sich mit Dir treffen wollen? Oder rufst auch Du sie mal spontan an und verabredest Dich mit ihnen, um z.B. mal frühstücken zu gehen, oder spazieren oder bummeln zu gehen?
Schatzi
wer sagt denn, dass Du langweilig bist? Ist es etwa Dein eigenes Gefühl und Dein "Männchen" im Kopf, das bzw. der Dich niedermacht? Oder haben das Dir andere schon wortwörtlich ins Gesicht gesagt?
Und wie pflegst Du denn Deine Kontakte? Wartest Du, bis die anderen auf Dich zukommen und was mit Dir unternehmen wollen oder sich mit Dir treffen wollen? Oder rufst auch Du sie mal spontan an und verabredest Dich mit ihnen, um z.B. mal frühstücken zu gehen, oder spazieren oder bummeln zu gehen?
Schatzi
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Hallo, danke für eure Antworten!
Ich hab nachgedacht und will es jetzt noch mal auf den Punkt bringen.
Zweierlei:
Ich pflege meine Kontakte, denke ich, vor allem telefonisch. Das bietet sich an. Aber ich habe immer wieder das Gefühl gehabt, dass ICH derjenige bin, der anruft, sich meldet. Melde ich mich nicht mehr, dann schläft der Kontakt ein. Dafür gibt es viele Beispiele in meinem Leben, die mich sehr traurig machen.
Und zum anderen gibt es da ein Problem in meinem Kopf.
Seitdem ich nicht mehr so brüllend schmerzhaft einsam bin, wie ich das in meinen Teens und Twens eigentlich immer war, leiste ich mir, die Leute auszuwählen, mit denen ich engeren Kontakt haben möchte.
Das ist überheblich, oder?
Aber früher war ich soo soo oft mit Leuten zusammen, die ich eigentlich gar nicht sonderlich mochte, so im sinne von besser als gar nichts. Die Leute, die ich bewunderte, da fühlte ich mich minderwertig: nicht lustig genug, nicht interessant genug usw.
Und im Grunde ist es heute immer noch so. Die Leute, mit denen ich Kontakt haben möchte, sind nicht interssiert an mir und an ganz vielen, mit denen ich sporadisch Kontakt habe, finde ich spitzfindig etwas, was ich nicht mag. Das ist die Anatomie der Einsamkeit, nicht wahr?
Mein Mann ist übrigens auch bar jeden sozialen Kontakts, aus anderen Gründen zwar, aber da haben sich zwei gefunden...
Ich wäre froh, zu hören, was ihr über diese ungeschminkte Einschätzung denkt...
Ich hab nachgedacht und will es jetzt noch mal auf den Punkt bringen.
Zweierlei:
Ich pflege meine Kontakte, denke ich, vor allem telefonisch. Das bietet sich an. Aber ich habe immer wieder das Gefühl gehabt, dass ICH derjenige bin, der anruft, sich meldet. Melde ich mich nicht mehr, dann schläft der Kontakt ein. Dafür gibt es viele Beispiele in meinem Leben, die mich sehr traurig machen.
Und zum anderen gibt es da ein Problem in meinem Kopf.
Seitdem ich nicht mehr so brüllend schmerzhaft einsam bin, wie ich das in meinen Teens und Twens eigentlich immer war, leiste ich mir, die Leute auszuwählen, mit denen ich engeren Kontakt haben möchte.
Das ist überheblich, oder?
Aber früher war ich soo soo oft mit Leuten zusammen, die ich eigentlich gar nicht sonderlich mochte, so im sinne von besser als gar nichts. Die Leute, die ich bewunderte, da fühlte ich mich minderwertig: nicht lustig genug, nicht interessant genug usw.
Und im Grunde ist es heute immer noch so. Die Leute, mit denen ich Kontakt haben möchte, sind nicht interssiert an mir und an ganz vielen, mit denen ich sporadisch Kontakt habe, finde ich spitzfindig etwas, was ich nicht mag. Das ist die Anatomie der Einsamkeit, nicht wahr?
Mein Mann ist übrigens auch bar jeden sozialen Kontakts, aus anderen Gründen zwar, aber da haben sich zwei gefunden...
Ich wäre froh, zu hören, was ihr über diese ungeschminkte Einschätzung denkt...
Ich finde es überhaupt nicht überheblich, dass Du Dir nur die Leute aussuchst , die Dir sympathisch sind und mit denen Du etwas anfangen kannst. Wie kommst auf diese Idee? Es ist doch Dein gutes Recht, dies zu tun!
Aber wenn Du nun solche Leute gefunden hast, wie geht es dann weiter? Was macht ihr? Trefft ihr euch ab und zu? Habt ihr interessante Themen bei euren Gesprächen?
Schatzi
Aber wenn Du nun solche Leute gefunden hast, wie geht es dann weiter? Was macht ihr? Trefft ihr euch ab und zu? Habt ihr interessante Themen bei euren Gesprächen?
Schatzi
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 1138
Hallo sunny,
ich finde es auch nicht überheblich, dass Du Dir die Leute aussuchst, jedenfalls die, mit denen Du gern engeren Kontakt möchtest. Das ist vernünftig und weit verbreitet, würde ich sagen.
Woran merkst Du denn, wenn die Leute, mit denen Du Kontakt haben möchtest, nicht interessiert an Dir sind? Du hast geschrieben, dass sich dieses Muster schon von früher durchzieht. Kann es sein, dass Du schon von vornherein befürchtest, dass es wieder so sein wird?
Wie bist Du denn damals, in Deinen Teens und Twens mit der ganz schlimmen Einsamkeit umgegangen?
LG, Dampfnudel
ich finde es auch nicht überheblich, dass Du Dir die Leute aussuchst, jedenfalls die, mit denen Du gern engeren Kontakt möchtest. Das ist vernünftig und weit verbreitet, würde ich sagen.
Woran merkst Du denn, wenn die Leute, mit denen Du Kontakt haben möchtest, nicht interessiert an Dir sind? Du hast geschrieben, dass sich dieses Muster schon von früher durchzieht. Kann es sein, dass Du schon von vornherein befürchtest, dass es wieder so sein wird?
Wie bist Du denn damals, in Deinen Teens und Twens mit der ganz schlimmen Einsamkeit umgegangen?
LG, Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
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- Forums-Gruftie
- , 50
- Beiträge: 845
Hallo,
ich möchte den Gesichtspunkten, welche die Anderen hier bereicht eingebracht haben, noch ein weiterer Punkt hinzufügen:
Viele Menschen haben bestimmte Lebensthemen, die sie ständig verfolgen. (Eine Freundin meiner Lebensgefährtin z.B. wird immer wieder von ihren Chefs und Kollegen gemobbt. Mehrfache Arbeitsplatzwechsel brachten immer nur kurzfristig Verbesserung.) Und bei dir ist es das Thema "Einsamkeit". Ich denke, solange du das Thema nicht aufgearbeitet und abgeschlossen hast, wird es dich weiter verfolgen.
Liebe Grüße
Innere Freiheit
ich möchte den Gesichtspunkten, welche die Anderen hier bereicht eingebracht haben, noch ein weiterer Punkt hinzufügen:
Viele Menschen haben bestimmte Lebensthemen, die sie ständig verfolgen. (Eine Freundin meiner Lebensgefährtin z.B. wird immer wieder von ihren Chefs und Kollegen gemobbt. Mehrfache Arbeitsplatzwechsel brachten immer nur kurzfristig Verbesserung.) Und bei dir ist es das Thema "Einsamkeit". Ich denke, solange du das Thema nicht aufgearbeitet und abgeschlossen hast, wird es dich weiter verfolgen.
Liebe Grüße
Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
Was fandest du früher an dir nicht-langweilig / interessant? Oder was hätte man an dir interessant finden können, interessanter als jetzt?sunny02 hat geschrieben:Sogar meine Schwester findet mich schlicht langweilig und hat sich relativ offiziell von mir abgewendet.
Klar, mit kleinen Kindern ist es sehr schwierig... einmal weil die Kinder selbst ja jedes Gespräch stören und dann, weil ich wg. der Betreuung selbst wenig andere Erlebnisse habe. Was mich bewegt, hängt mit den Kindern zusammen und so werde ich "langweilig".
Vermutlich schon. Was interessiert dich überhaupt an anderen Menschen? Oder: was möchtest du mit ihnen erleben? Ich habe den Verdacht, dass es dir zu wenig bewusst ist. Oder willst du etwa gar nicht wirklich Kontakt haben? Ist dein Problem "nur" eine Art Verunsicherung, die durch die Einsamkeit entsteht?sunny02 hat geschrieben:an ganz vielen, mit denen ich sporadisch Kontakt habe, finde ich spitzfindig etwas, was ich nicht mag. Das ist die Anatomie der Einsamkeit, nicht wahr?
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