Anderssein/introvertiert = einsam?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Hiob
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Beitrag So., 19.11.2017, 11:44

"Während einer anderen Ausbildung wurde ich von einem sehr extrovertierten, beliebten Mädchen auf den ersten Blick als "komisch" abgestempelt. Erst, nachdem wir uns mehrmals unterhalten haben, meinte sie mal, dass ich "ja doch ganz leiwand wäre"

Introvertierte Menschen neigen dazu, von anderen "Beurteilungen" zu bekommen. Selbst der am weigsten extrovertierte Zeitgenossen fühlt sich, sobald er jemanden entdeckt, von dem er glaubt, dass dieser introvertierter als er sei, berufen, diesen einzuschätzen, auch wenn er selber kaum den Mund beim Brötchen bestellen aufbekommt. Darauf könntest du vielleicht mal achten und diesem Phänomen nachgehen. Du könntest untersuchen, ob und wann du dazu neigst, diese Einschätzungen wichtig zu nehmen oder in wie weit sich dich beeinflussen. Ich für mich muss inzwischen eher lachen, wenn mich jemand einschätzt.

Es gibt Menschen, die brauchen weniger Menschenmengen um sich herum als andere. Manche sind sogar von ständiger Gesellschaft anderer abhängig. Du müsstest genau untersuchen, ob du gern allein bist udn das Alleinsein genießen kannst...oder ob das eher eine Notlösung ist. Wenn du merkst, dir sind wenige enge Beziehungen wichtig, als viele unverbindliche, dann würde ich nicht versuchen "anders zu werden". Wenn du gerne einzwei Freunde zum reden und für Unternehmungen hättest, die auf deiner Wellenlänge sind, würde ich mich darauf konzentrieren und dem ein bisschen auf die Sprünge helfen. Vielleicht übers Internet...beispielsweise über themenbezogene Foren...allerdings braucht das auch Zeit und einen Vertrauensvorschuss. Wenn du einzwei Freunde im täglichen Leben suchst, würde ich einfach mal dort anfangen, wo ich grad bin...und dort die Augen auf machen...und mal was riskieren. Und ganz besonders bei Zweifelsfällen "soll ich da hin gehen oder nicht", mich immer für die riskantere Variante, die mit neuen Menschen, entscheiden...ganz bewußt. In meinem greisen Alter merke ich, dass es viele Menschen gibt, die froh wären, wenn sich jemand wagen würde auf sie zuzugehen und einfach nur "normal und verlässlich" zu ihnen ist.

Aber aus einem zurückhaltenden Menschen kann man m.E. auch mit größtem Mut, einem plüschigen, rosa Teddykostüm und lauter Musik keinen bei jedermann beliebten Tanzbären machen...er sollte auf seine Besonderheiten Rücksicht nehmen. Genau das...ist ja auch Individualität.

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