Alleinsein prägt meine Gedanken

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Amaro75
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Alleinsein prägt meine Gedanken

Beitrag Mo., 26.06.2017, 17:05

Hallo zusammen,

entschuldigt bitte den Roman, aber ich wusste nicht, wie ich es kürzer beschreiben sollte...

Eigentlich weiß ich gar nicht, was mein Hauptproblem ist. Irgendwie ist mein ganzes Leben ein Problem.

Ich bin etwas über 40, lebe getrennt, Scheidung steht an, mein Sohn (5) wohnt bei mir, meine Töchter (11 & 13) bei der Mutter. Ich arbeite in Vollzeit, Sohn ist in der Zeit im Kindergarten.

Schon vor meiner Ehe (die Beziehung bestand über 15 Jahre) hatte ich Probleme mit Sozialkontakten. Ständig hatte ich das unendliche Bedürfnis danach, aber auch riesige Angst davor. Ich hatte schon in der Schule nie das Gefühl, wirklich akzeptiert zu sein. Ich fand mich (und tue es noch heute) hässlich. Hatte seit der Pubertät schon immer Übergewicht.
Ja, irgendwie habe ich eine Frau gefunden und hatte seitdem auch wenig Zeit, mir über diese Probleme Gedanken zu machen. Aber die Beziehung ist seit ca. einem Jahr beendet und mit jedem Tag komme ich mit dem Alleinsein schlechter zurecht.

Ich stehe früh auf, mache mich fertig, wecke meinen Sohn, mache ihn fertig, bringe ihn in den Kindergarten, fahre zur Arbeit, bin gerade rechtzeitig zurück um meinen Sohn vom Kindergarten abzuholen, beschäftige mich mit ihm (wenn ich Kraft dazu finde), bringe ihn ins Bett und bin dann viel zu kaputt, um noch irgendwas anderes zu machen. Das klappt zeitlich gerade so, aber dadurch habe ich keinerlei Flexibilität für Arztbesuche oder sonstige Besorgungen. Die Hausarbeit bleibt oft liegen und wird nur erledigt, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Wenn mein Sohn bei seinen Großeltern ist, dann sitze (oder liege) ich meist nur daheim rum und bekomme nichts auf die Reihe. Wenn ich ihn abends dort oder unter der Woche vom Kindergarten abhole, bin ich oft schon nach 10 Minuten total genervt und merke, wie ich aggressiv werde. Ich glaube nicht, dass es so schlimm wird, dass ich ihn schlagen könnte, aber ich werde durchaus mal lauter, als es sein müsste.

Und die meiste Zeit denke ich nur daran, dass ich alleine bin. Wie oben schon geschrieben – ich habe das Bedürfnis nach Sozialkontakten. Und da ist eben auch die Angst davor – davor nicht akzeptiert zu werden, mich zu blamieren, etc. Und wer will schon etwas mit einem hässlichen übergewichtigen älteren Mann mit Kind wissen, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt (plus noch einige weitere Peinlichkeiten), geschweige denn, so jemand als Partner?!

Meine Frau vermisse ich nicht mehr. Die ersten 3 Monate waren hart, aber inzwischen ist sie mir komplett egal. Sie hatte schon (maximal) zwei Wochen, nachdem Sie ihre Trennung bekannt gegeben hat, einen anderen. Angeblich war er auch nicht der Grund. Wahrscheinlich stimmt das sogar, aber ich denke, er war der Auslöser. Es lief schon einige Jahre nicht mehr wirklich zwischen uns.

Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich da wieder rauskomme?
Bin für jeglichen Hinweis dankbar
Vielen Dank schon mal

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 26.06.2017, 21:43

Amaro75 hat geschrieben: Mo., 26.06.2017, 17:05Die Hausarbeit bleibt oft liegen und wird nur erledigt, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Wenn mein Sohn bei seinen Großeltern ist, dann sitze (oder liege) ich meist nur daheim rum und bekomme nichts auf die Reihe.
Bist du körperlich in Ordnung? Insbesondere kein Schlaf-Apnoe-Syndrom, schlechte Schilddrüsenwerte, Vitamin D-Mangel o.ä.?


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Amaro75
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Beitrag Mo., 26.06.2017, 21:47

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 26.06.2017, 21:43
Amaro75 hat geschrieben: Mo., 26.06.2017, 17:05Die Hausarbeit bleibt oft liegen und wird nur erledigt, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Wenn mein Sohn bei seinen Großeltern ist, dann sitze (oder liege) ich meist nur daheim rum und bekomme nichts auf die Reihe.
Bist du körperlich in Ordnung? Insbesondere kein Schlaf-Apnoe-Syndrom, schlechte Schilddrüsenwerte, Vitamin D-Mangel o.ä.?
Die Blutwerte sind eigentlich in Ordnung. Schlaf-Apnoe wäre gut möglich. Ich habe am Freitag sowieso einen Termin beim Hausarzt, da wollte ich ihn darauf ansprechen.

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feenstaub
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Beitrag Mo., 26.06.2017, 22:07

es IST anstrengend, berufstätig und allein erziehend zu sein. Die wenigsten kriegen zusätzlich noch einen gut funktionierenden Alltag/ Haushalt geregelt. Das ist ganz normal.

Bei uns gab es mal so Angebote für Alleinerziehende, man konnte sich z.B. einmal im Monat zum Frühstück treffen und Ausflüge machen, alles natürlich mit den Kindern. Ich denke sowas ist gut, um zu sehen, dass es anderen ganz genauso geht und man kann versuchen sich gegenseitig zu unterstützen. Und man hat Sozialkontkte

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