Werde übergangen, nicht respektiert und bekomme wenig zurück.

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Anabella
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Werde übergangen, nicht respektiert und bekomme wenig zurück.

Beitrag Mo., 23.05.2016, 23:20

Hallo!

Vor einem Monat ging meine letzte Beziehung auseinander in der ich mich wieder etwas abhängig gefühlt/gemacht habe und vor allem recht viel (zu viel) gegeben hatte.

Jetzt, wo ich mich wieder mehr bei mir befinde, fällt mir auch auf, dass ich als Person gar nicht so wichtig bin, sondern was ich gebe. (oder dies ist meine Angst) Auf jeden Fall habe ich jetzt den Kontakt zu meinem Ex gerade beendet, da ich nur noch das Gefühl hatte, ihm helfen zu sollen und unterstützen. Gleichzeitig bekomme ich aber nichts und alles nur über virtuellen Kontakt. Das ist mir langsam zu blöd. Ich habe von dem Kontakt nichts, außer, dass ich mich ärgere, weil er immer mal wieder nen Spruch raus haut um zu zeigen, dass er ganz "locker" ist, und über mich hinweg z.B. "dass er am Wochenende vielleicht einen ONS haben wird" Einfach nur verletzend.

Aber nicht nur da, auch in anderen Bereichen fällt mir auf, wie wenig sich teilweise andere Leute für mich interessieren.
Ich bekam ich vor einiger Zeit eine Nachricht von einer Freundin, nach dem wir eigentlich eher weniger Kontakt hatten, ob ich ihr evtl. etwas kochen oder besorgen und auf halber Strecke vorbei bringen könnte (sie lag krank daheim, allerdings ihr erwachsener Sohn bei ihr, der auch noch etwas schwach war, weil davor erkrankt). Ich fand den Gefallen schon etwas viel, da wir nicht in der gleichen Stadt wohnen und ich kein Auto habe. Aber es wäre ok für mich gewesen, dass ich etwas besorge und ihr Sohn holt es dann bei mir ab.
Letztendlich meinte sie dann, dass sie merkt es ist zu viel, weil ihr Sohn noch nicht so fit ist ..
Ich habe mich dann ein paar Tage später nochmal nach ihrem Befinden erkundigt, als Antwort kam nur ein Satz und keine Gegenfrage oder sonstiges. Das ist nun ein Monat her.

Und dann gestern meine Mutter. Ihrem Mann ist ein elektronisches Gerät (braucht er beruflich), kaputt gegangen und das Gerät ist nicht versichert.
Nun sagte sie mir im Gespräch, wir (sie und ihr Mann!) haben beschlossen, dass sie mich bei der Versicherung angeben. Quasi, ich habe es herunter geworfen und seine Haftpflicht zahlt es dann.
Im Prinzip, wäre das für mich schon ok... Was allerdings gar nicht geht ist, dass ich nicht mal gefragt werde, sondern die Sache haben die beiden schon so beschlossen! Ist übrigens nicht das erste Mal. Als ich 17 war, hatte meine Mutter mal illegal Müll entsorgt und wollte es dann, weil erwischt, mir anhängen.

Ich habe in letzter Zeit ganz stark das Gefühl, nicht respektiert zu werden. Nicht gesehen zu werden, nicht als Mensch mit Bedürfnissen wahrgenommen zu werden bzw. akzeptiert zu werden!
Ich bin echt wütend und genervt!

Gleichzeitig frage ich mich dann, ob ich zu viel erwarte von anderen?
Mir ist klar, dass die anderen Menschen auch danach streben ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Aber warum fühlt sich das für mich so schlecht an? Bzw. warum auf meine Kosten?

Wie setze ich mich mehr durch? Wie gehe ich damit um?
Jeden Kontakt gleich abzubrechen, weil meine Grenzen überschritten wurden,... Das kann doch nicht die Lösung sein?

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blackpower
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Beitrag Di., 24.05.2016, 07:35

Hallo Anabella,

ich rate Dir gern zu freundlicher Distanze und lerne bei Dir zu bleiben, soll heissen nimm Dich und Deine Belange, Bedürfnisse und Wünsche mehr und intensiver wahr, tue Dir was Gutes, gib Dir das selbst, wonach Du Dich sehnst und erwarte nicht das das Andere Dir geben. Du bist für Dich selbst zuständig, sei achtsamer mit Dir und halte Dich einfach von Personen fern, die Dir augenscheinlich nicht gut tun.

Alles Liebe für Dich.
blackpower
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."

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saffiatou
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Beitrag Di., 24.05.2016, 10:11

Hallo Anabella,

willkommen im Forum!

Die Sache mit Deiner Freundin verstehe ich nicht ganz. Du wohnst in einer anderen Stadt und solltest obwohl Du kein Auto hast ihr Lebensmittel vorbeibringen? DAs ist etwas viel verlangt - und Du hast Dich auch ganz richtig dagegen entschieden, vor allem, wenn es nur eine Bekannte ist und Du das Gefühl hast ausgenutzt zu werden.

Die Trennung mit Deinem Partner sehe ich ebenso.
Anabella hat geschrieben:Und dann gestern meine Mutter. Ihrem Mann ist ein elektronisches Gerät (braucht er beruflich), kaputt gegangen und das Gerät ist nicht versichert.
Nun sagte sie mir im Gespräch, wir (sie und ihr Mann!) haben beschlossen, dass sie mich bei der Versicherung angeben. Quasi, ich habe es herunter geworfen und seine Haftpflicht zahlt es dann.
Das nennt man Versicherungsbetrug und ist strafbar! Mach es nicht und drohe mit einer Anzeige, dann lassen sie Dich in Zukunft damit in Ruhe! Auch Du würdest Dich strafbar machen, wenn Du bei diesem "Spiel" mitmachst!

Wie Blackpower denke ich, distanziere Dich von allen die Dir nicht gut tun. Wie weit so eine Distanzierung gehen soll kannst nur Du entscheiden.

Hast Du denn noch Kontakte die positiv sind?

Alles Gute
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Freifrau
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Beitrag Di., 24.05.2016, 12:49

Hallo Anabella,

das hört sich wirklich sehr ungerecht an. Besonders von Deinem Ex-Freund ist es gemein, so etwas zu Dir zu sagen. Er spielt da mit Deinen Gefühlen und das ist wirklich erbärmlich und unreif. Ich finde es richtig, dass Du den Kontakt beendet hast. Ich an Deiner Stelle hätte ihm davor noch gehörig die Meinung gesagt.

Habe ich das richtig verstanden, dass Du Deiner Freundin die Besorgungen tatsächlich gemacht hast? Das ist wirklich viel verlangt gewesen von ihr.

Auch das Verhalten Deiner Mutter ist nicht in Ordnung.

Ich glaube, dass Du Dich nicht richtig abgrenzt und deswegen dann alle über Deine Grenzen gehen und Dich gar nicht mehr groß fragen. Ich finde nicht, dass es nötig ist, immer gleich den Kontakt abzubrechen.

Zu so einer Ausnutzung gehören immer zwei und Dein Anteil ist, dass Du es Dir gefallen lässt. Die Leute gewöhnen sich daran und dann ist es für sie normal, dass sie über Dich drüber gehen und gar nicht mehr fragen. Die Anderen kannst Du nicht ändern, Du kannst nur Dein Verhalten ändern.

Du könntest einfach nur "nein" sagen. Das kann man auch freundlich sagen. "Nein, es ist mir zu umständlich, die Einkäufe bis zu Dir zu bringen. Ich könnte Dir aber die Sachen besorgen, wenn Dein Sohn sie bei mir abholen kann. Anderenfalls muss ich leider ablehnen."

Und wenn Deine Freundin oder Bekannte sich dann danach nicht mal für Dich interessiert oder sich irgendwie bedankt, dann würde ich ihr das sagen. Du könntest Ihr sagen, dass Du enttäuscht bist und verärgert und das Gefühl hast, sie meldet sich nur, wenn sie Dich braucht und interessiert sich gar nicht für Dich.

Auch Deiner Mutter würde ich sagen, dass sie nicht einfach über Dich hinweg gehen kann und Dich wenigstens fragen könnte. Wie hast Du denn auf diese Situation reagiert? Schluckst Du das dann immer einfach runter? Wenn Du das so machst, dann brauchst Du Dich nicht zu wundern, dass jeder mit Dir macht, was er will und keiner mehr Respekt vor Dir zeigt. Denn wenn Du Dich nicht gegen sowas abgrenzt, dann respektierst Du Dich nicht selber, wie sollen es dann die anderen tun?

Viele Grüße

Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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freeway
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Beitrag Di., 24.05.2016, 12:52

hallo Anabella,

ich denke, der erste schritt zum "gesehen werden" ist der, sich zu zeigen.
wenn jemand eine bitte an dich heran trägt, der du nicht nachkommen magst, auch wenn es nur die art und weise betrifft WIE diese bitte an dich heran getragen wird, dann ist es wohl notwendig (für dich) das auch zu äußern.

wenn z.b. jemand etwas über deinen kopf hinweg beschließt, reagierst du da auch entsprechend "empört"?
äußerst du dein missfallen?
wissen die menschen, um die es geht, von deiner wut und deinem genervt sein?

erzählst du von deinen bedürfnissen oder glaubst du, sie seien so naheliegend, dass andere von selbst drauf kommen müssen?

wenn du grummelnd manches hinnimmst ohne ganz konkret deinem bedürfnis nach einem "nein" nachzugehen, mag das für den moment "bequemer" sein.. es erspart zunächst konfrontationen.. lässt dich aber eben mit deinem unerfüllten nein im bauch zurück.. soll dein bedürfnis gesehen werden, muss es wohl mitgeteilt werden, ganz konkret und inklusive dem risiko, dass du für andere in dem moment kein "liebes, braves mädchen" bist.. sondern eine frau mit eigenen ansprüchen, mit eigenem willen und eigenen vorstellungen...

zeig dich

lg freeway
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti

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Thread-EröffnerIn
Anabella
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Beitrag Di., 24.05.2016, 22:00

Vielen lieben Dank für eure Ansichten!
Ich bin echt erleichtert, dass ich nicht total übertreibe. Meine Angst ist tatsächlich, dass ich ziemlich egoistisch bin und kleinlich.
Ich glaube, ich versuche oft für meine Grenzen Regeln im Außen zu finden und mein Gefühl wegzureden.

Meiner Mutter habe ich heute noch geschrieben, dass ich es schöner fände, dass nächste Mal direkt gefragt zu werden und dass ich es nicht möchte, weil mir das Risiko zu hoch ist...
Ich glaube, sie ist mir jetzt böse. Ihre Antwort war "war nur ne frage, vergiss es"
:/ ich habe Angst, dass sie mich jetzt nicht mehr mag bzw denkt, dass ich sie nicht mag, weil ich ihr nicht helfen möchte.

Dann kommen mir auch gleich wieder Gedanken wie "im Grunde wäre eh nichts passiert" oder "sie würde es wahrscheinlich für dich auch tun", "es war ja nur ne kleine Sache und ich übertreibe und bin kleinlich" etc.

@Saffia
Eine sehr gute Freundin, die leider jetzt in eine andere Stadt gezogen ist. Ansonsten ein paar Leute noch. Aber wirklich eng ist der Kontakt nicht mit ihnen.
Ich werde aber versuchen, mehr mir Menschen in Kontakt zu kommen die mir gut tun.

Die Freundin mit dem Essen ist schon mehr als eine Bekannte. In letzter Zeit hatte sich der Kontakt allerdings auch etwas verlaufen. Ich war zb auch nicht bei Ihrem Geburtstag eingeladen. Was ich schon schade fand...
Dann hatte ich ein Treffen mal abgesagt, weil es mir zu stressig wurde. Danach kam es dann zu der beschriebenen Situation.
Vielleicht war ihre Nachricht auch eher ein Ruf nach Aufmerksamkeit und, dass sie wichtig sein möchte. Aber es fühlte sich trotzdem nach etwas too much an.

@freifrau
Ich hatte es vorgeschlagen, wenn ihr Sohn es dann bei mir abholt, besorge ich was für sie. Sie hatte dann auch recht freundlich abgelehnt. Aber bis auf die Antwort auf meine Frage kam ansonsten eben nichts mehr.

Meinem Ex habe ich auch gesagt, dass ich verletzt und enttäuscht bin, dass ich ihn, mit meinen Bedürfnissen nur nerve, er aber nimmt und nimmt, und sich nur dann meldet ... Seine Antwort war, dass ich ein Kindskopf bin.
Das Problem ist, dass ich schon mal gesagt habe, ich möchte keinen Kontakt und dann nach 5 Tagen ihn wieder angeschrieben habe... Vermisse ihn ja noch hin und wieder.
Ich bin leider oft nicht konsequent genug, weil mir die Folgen auch Angst machen.

Meiner Mutter habe ich am Telefon, als sie mir das mitteilte, schon gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie für mich wo unterschreibt. Aber es war nicht so klar und eindeutig. Ich bin eher eingeknickt. Mein Gefühl war allerdings ganz klar für: das fühlt sich nicht gut an!

@freeway
Nein, meist bekommen andere meine Wut nicht mit. So richtig Wut und Ärger zeigen, kann ich auch nur in Wutanfällen und dafür muss erst sehr, sehr viel passieren...
Ich fühle mich da ziemlich gehemmt, weil ich mich vor den Folgen sorge.
Meine Bedürfnisse zu äußern geht noch etwas besser. Aber es ist schwer für mich, wenn sie nicht wahrgenommen werden. Ich denke dann auch, dass die andere Person mich nicht so mag bzw. ich ihr nicht so wichtig bin.

Was natürlich zu meiner Angst passt, was passiert, wenn ich selber nein sage.

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Anabella
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Beitrag Mi., 25.05.2016, 12:06

Ich habe jetzt eine Nachricht von meiner Mutter bekommen, dass sie maßlos enttäuscht ist über meinen Zorn.
Ich hätte anrufen können, aber so nicht!...


Dabei habe ich direkt, aber nicht zornig geschrieben, dass ich es schöner fände, wenn ich das nächste Mal gefragt werden würde und das nicht möchte, weil mir das Risiko zu hoch ist.

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Candykills
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Beitrag Mi., 25.05.2016, 12:09

Dann lass sie mal enttäuscht sein. Das ist halt die Krux daran, wenn man Grenzen zieht. Dass die, die das nicht gewöhnt sind, plötzlich maßlos enttäuscht sind. Läuft ja auch nicht nach ihrem Willen.....
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Miss_Antroph
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Beitrag Do., 26.05.2016, 11:00

Gib Menschen, die nichts für Dich tun, nicht so viel Macht über Deine Gedanken und Deine Gefühle.

Du setzt die Grenzen. Und wenn sich etwas falsch für Dich anfühlt, dann ist es falsch.
Hör auf Dich. Dann bist Du immer gut beraten.

Miss
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph

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Anabella
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Beitrag Di., 11.10.2016, 01:08

Hallo!

Ich hatte hier vor einiger Zeit schon mal den Konflikt mit meiner Mutter geschildert.

Nun ist aktuell wieder etwas vorgefallen, was mich sehr belastet :(
Bei dem letzten Familien Treffen hat meine Mutter abwertend reagiert, als es um mein Studium ging.

Zum Hintergrund:
Ich studiere aktuell wieder im Master, nachdem ich ein paar Jahre in Job war und bin bisher in der Regelstudienzeit. Ich finanziere mich selbst, arbeite neben dem Studium und bekomme ein wenig von meinem Vater dazu, was meine Mutter nicht weiß. Meine Eltern sind geschieden. Im Bachelor wurde ich von beiden Eltern finanziert und habe auch etwas länger gebraucht.

Der Vorfall war so, dass mich eine Verwandte nach dem Studium gefragt hat und ich konnte kaum zu Wort kommen, da hat meine Mutter gesagt: "ja, die **** lässt sich Zeit, die macht jetzt erst noch ein Praktikum, damit es noch etwas länger dauert. Wer zahlt denn dann meine Rente? Die wird bis 70 arbeiten müssen."

Ich fand das so erniedrigend und verletztend!
Und umso länger ich nachdenke, umso wütender macht es mich, da meine Mutter bald nen Batzen Geld erben wird und somit vorgesorgt hat für die Rente.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde nach meinem Vater gefragt, und als ich etwas Positives über ihn gesagt habe, hat meine Mutter ihn ins Lächerliche gezogen.
Außerdem hat sie später einfach einen Keks von meinem Kaffee genommen und wollte ihn einem Kind aus der Verwandtschaft geben. Natürlich ist das ne Kleinigkeit und ich hätte eh ja gesagt, aber es geht ums Prinzip. Ich habe das Gefühl, kein eigenständiger Mensch zu sein und was ich möchte in Leben und was mir wichtig ist, das zählt gar nicht für sie. Auch kein Wort danach, warum und welches Praktikum ich machen möchte. Allerdings hat sie mir zu Beginn des Treffens zwei Dinge geschenkt und ich habe mich gefreut, dass sie an mich gedacht hat.

Trotzdem habe ich mich daheim ziemlich fertig gefühlt und als wäre ich unfähig im Leben, als käme ich nicht voran. Richtig gelähmt.

Dass es mich verletzt hat, habe ich ihr nun geschrieben und auch, dass ich keine Lust mehr habe, mir das schlechte Gerede über meinen Vater anzuhören. Außerdem noch die Sache, dass ich mich benutzt fühle, auch wegen einer Sache aus der Kindheit. Das hatte mir mein Psychologe auch empfohlen.

Ich habe zwei Tage gebraucht um die Nachricht abzuschicken, bin ziemlich unruhig, habe wieder Fingernägel gebissen und fühle mich fast schon etwas depressiv. Denke auch hin und wieder daran, ob die Email zu gemein war, habe sie deshalb auch öfters überarbeitet und entschärft.
Mir fällt es schwer, meine Wut zu zeigen.

Bei dem Vorfall selbst habe ich nicht gesagt, dass es mich verletzt.

Ich muss da wohl jetzt durch und akzeptieren, dass ich wohl nicht die Anerkennung bekommen werde, die ich mir wünsche. Aber ich möchte auch nicht mehr so klein gemacht werden!

Vielleicht habt ihr ja ein paar aufbauende Worte und ne Idee, wie ich damit besser umgehen kann.

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Anabella
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Beitrag Di., 11.10.2016, 06:44

PS:

Ich habe mir die letzten Tage auch Gedanken dazu gemacht, in welcher Hinsicht ich meiner Mutter etwas schuldig bin. Alleinerziehend war es für sie bestimmt nicht einfach damals. Und deshalb konnte sie ihr Leben womöglich nicht so gestalten, wie geplant.

Aber ich möchte deshalb nicht in ihrer Schuld stehen.
Auch wenn es hart klingt: Ist es nicht ihre Pflicht als Mutter, ihr Kind zu versorgen? Auch ohne Gegenleistung?

Ich fühle mich ihr gegenüber eher in einer Pflicht. Als dürfte ich sie nicht kritisieren und undankbar sein, weil sie so viel für mich getan hat.


Flowfalls
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anderes/other, 80
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Beitrag Di., 11.10.2016, 08:38

Schwierig zu beantworten, aber das es Dich verletzt hat würde ich ihr schon sagen. Drück es so aus, das es Dich nachdenklich gemacht hat oder Dich sehr lange beschäftigt hat. Verstehst Du?
Ich benutze auch ungern das Wort verletzt.

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