Soziales Umfeld aufbauen

[Jarvis]

Wie bereits gesagt gibt es da Leute die haben an einem Nachmittag mehr von meinen Freunden gehabt, als ich in 2 Jahren.

Hast du die mal gefragt woran das liegt? Wie lange kennst du diese Freunde?

Bist du der Meinung, man kann als Erwachsener keine Freunde haben und nichts mehr unternehmen, wenn man vergeben und berufstätig ist? Bzw. nur noch mit dem Partner?

Natürlich kann man das, aber das hängt dann auch- wie gesagt- von der Zeit, dem Interessengebiet und dem gegenseitigen Interesse ab. Tief erlebe ich Freundschaften aber in dem Sinne nicht mehr, außer mit ehemaligen Schulfreundinnen vielleicht, die einen in- und auswendig kennen.

Was ist denn mit Kollegen, den Kollegen deiner Partnerin z. B.. Da hat sich für mich auch damals noch ein großer Kreis ergeben, der sich stetig verflochten und erweitert hat. Was ist mit einer Hobbygemeinschaft oder Ehrenamt? Was ist mit Verwandten? Kinderwunsch?

candle

Ja, die können dafür keinen Grund nennen. Meine Kollegen beschränken sich auf meinen Chef. Meine Partnerin hat keine Kollegen und für Hobbies kann ich mich nicht weit genug begeistern, um irgendeinem Verein beizutreten. Verwandte habe ich hier nicht und nen Kinderwunsch hab ich ebenfalls nicht.

Mir geht es ja wie gesagt gar nicht so sehr darum neue Leute kennenzulernen, sondern mit denen, die schon da sind erstmal zurecht zu kommen. Die habe ich auch shcon mehrfach gefragt wie sie mich eigentlich sehen - auch im Zuge der Therapie - und es hieß sie sehen mich als "guten Freund". Also bin ich schon mehr als ein Bekannter. Mal abgesehen davon ist es ja nicht so, als herrsche gar kein Kontakt - er beschränkt sich nur leider auf's Display bzw. den Monitor und da hat man schon über einiges gesprochen, was man garantiert keinem Bekannten anvertrauen würde.

Nur leider ersetzt so ein Kontakt über ein Display oder den Monitor nicht das zusammensein. Den Gegenüber anschauen zu können, gestik, mimik... das sind alles Dinge die zur Kommunikation gehören und dazu beitragen eine stabile und gefestigte Freundschaft auf/auszubauen.

Als würde man sich das Nachtprogramm von Super RTL anschauen, wo das Feuer im Kamin knistert... sicher is ganz nett mal anzuschauen fürn paar Minuten, aber anem echten Feuer zu sitzen kann das nicht im geringsten ersetzen.

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[candle.]

Mir geht es ja wie gesagt gar nicht so sehr darum neue Leute kennenzulernen, sondern mit denen, die schon da sind erstmal zurecht zu kommen.

Und was meinst du genau mit dem Zurechtkommen?

Nur leider ersetzt so ein Kontakt über ein Display oder den Monitor nicht das zusammensein. Den Gegenüber anschauen zu können, gestik, mimik... das sind alles Dinge die zur Kommunikation gehören und dazu beitragen eine stabile und gefestigte Freundschaft auf/auszubauen.

Das ist der Zahn der Zeit. Ich mache auch gerade die Erfahrung, dass sich viel über diese Medien stattfindet und die Menschen offenbar allgemein damit zufrieden sind. Tja, da hilft eben doch nur das Suchen nach Menschen, die das nicht so ausgeprägt nutzen. Da soll es ja noch reichlich von geben in Deutschland.

Deine Freundin ist da offenbar auch keine Hilfe. Seltsam!

Also doch ein Hobby. Das muß ja nicht gleich ein Verein sein. Und es gibt da absolut nichts was dich interessieren könnte???

Allgemein bin ich ja der Meinung: Es liegt sehr viel an dir und deine Sichtweise. Die Frage ist, warum das so ist? Klingt alles irgendwie leicht pessimistisch depressiv.

[stern]

Mir geht es ja wie gesagt gar nicht so sehr darum neue Leute kennenzulernen, sondern mit denen, die schon da sind erstmal zurecht zu kommen.

Und wie oft siehst du deine Freunde so grob? Weil wenn du schreibst, dass manche Leute an einem Nachmittag mehr von meinen Freunden gehabt haben als du in 2 Jahren, so ist das sehr dürftig. Da würde ich mich fragen, was die Freundschaft ausmacht. Ich kann es nicht einschätzen. Aber wenn man dauernd auf das falsche Pferd setzt, wird man auch nicht gewinnen. Ich würde schon schauen, dass du auch ein paar neue Leute kennenlernst. Dann verteilt sich das auch etwas. Hat denn mal jemand etwas gesagt, dass etwas stört? Vielleicht gibt es ja doch das eine oder andere... und sie wollen dich nicht vor den Kopf stoßen? Denn wenn soooo wenig Zeit bleibt, ist das zumindest verdächtig... aber wie gesagt: Das muss nicht zwingend viel mit dir zu tun haben. Vielleicht setzen sie die Prioritäten anders. Oder sie sehen dich eher als guten Online-Freund. Ich weiß halt nicht, ob du sozusagen auf die falschen Pferde setzt. Melden sie sich denn ab und an auch von sich aus? Oder bist eher du derjenige, der den Kontakt am Laufen hält?

[Jarvis]

Ja also das Melden geht von beiden Seiten aus und ist sehr ausgeglichen. Prioritäten anders setzen... ja ich bin scheinbar so gar keine Priorität dann?! Meine Freunde seh ich grob... lass mich mal überlegen... bei manchen ist es schon öfter - da meine ich so 1/vierteljahr. Andere (zB die an deren Arbeit ich jeden Tag vorbeifahre) hab ich vornem halben Jahr das letzte Mal gesehen.

Es ist halt auch sehr schwierig, weil bei mir wie gesagt auch einiges zusammen kommt, sodass ich öfter das Gefühl habe, dass es eigentlich sehr sinnlos ist. Denn wenn ich an einer Sache drehe, verkanten sich andere Sachen komplett. So wollte ich mich mal etwas zurückziehen... Zeit für mich nehmen, nicht immer alles versuchen zu regeln. Aber die Zwangsgedanken und das ständige Grübeln haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht... Die Zeit macht mir auch Sorgen... ja sicher, ich bin noch zu jung für'ne handfeste Midlife-Crisis... aber meine Freunde sind ja in meinem Alter bzw. die meisten etwas jünger. So lange dauert es auch nicht mehr, bis die "satt" sind vom Leben und eher die Ruhe suchen, ne Familie gründen. Und während die das machen, hab ich im Prinzip noch keinen Tag gelebt und das umzusetzen wird erst recht schwierig...

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