Keine Freunde - zu uninteressant?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

rainman33
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 46
Beiträge: 176

Beitrag Do., 16.06.2016, 00:42

Wajku hat geschrieben:Hallo feenstaub!

Leider interessiert es mich wirklich nicht, das schreibe ich jetzt hier so ehrlich, weil es sonst sinnlos wäre. Mich interessiert es nur, wenn es irgendwas mit meinen Interessen zu tun hat. Warum das so ist, kann ich nicht sagen - war aber schon immer so. Ich nehme es deshalb niemandem übel, wenn er sich auch nicht für meine Themen interessiert - im Grunde sind die Menschen alle Egoisten und wollen nur über sich reden - so haben es mir schon einige Leute, mit denen ich darüber gesprochen habe, erklärt.

LG
Wajku
Also ohne dir nahetreten zu wollen, aber so richtig wundern tut es mich nicht, dass du "soziale Probleme" hast..du scheinst sehr in deiner eigenen Welt zu leben und übermäßig stark durch soziale Stereotypen und Klischees geleitet zu werden. Das ist an sich kein großes Drama, aber eher hinderlich dabei, wenn man ein Bedürfnis nach sozialem Austausch hat..

Natürlich sind ähnliche Interessen zuweilen nützlich und hilfreich, aber du redest so davon, als wären wir alle nur irgendwelche simplen Schubladenwesen, die sozial überhaupt nur interagieren können, wenn sie in spezieller Hinsicht kompatibel sind und quasi "in der selben Welt" leben..aber auf der Basis funktioniert das halt nicht..menschliche Nähe kann sich aus den unterschiedlichsten Gründen und auf vielschichtigster Weise ergeben. Und einer der vielen Dinge, die dabei wichtig sind, ist die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich auf andere möglichst ganzheitlich und ohne strategische Überlegungen "einzulassen", sich wenigstens ein Stück weit zu "zeigen" und zu "öffnen", trotz aller Ängste und Befürchtungen, die anfänglich auftreten. Du wirst auf andere nur interessant wirken, wenn du ihnen auch ein wenig die Türen zu deiner "kleinen Welt" aufhälst und ihnen Einlass gewährst..es gibt auch den oft zitierten Begriff des "Vertrauensvorschusses", der dabei nicht ganz unwichtig ist.

Und das schlimmste was du machen kannst, ist den anderen irgendwas vorzuspielen, von dem du glaubst, du erreichst etwas damit. Damit zerstörst jedes natürliche Aufkommen von Nähe und Vertrauen. Je mehr du hingegen du selbst bist, desto mehr kann sich jemand mit der Zeit ein Bild davon machen, was ihn erwartet, wenn er sich mit dir befasst..

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wajku
sporadischer Gast
sporadischer Gast
anderes/other, 24
Beiträge: 19

Beitrag Do., 30.06.2016, 18:17

Vielleicht kam das jetzt auch etwas härter rüber, als es eigentlich ist... mir sagten schon viele Therapeuten, dass ich sicher kein Asperger habe und auch sonst kein Autist sein kann, weil ich dazu viel zu offen und freundlich sei, und jemand meinte sogar unlängst, ich wäre extravertiert. Das passt nicht ganz mit dem zusammen, was hier geschrieben wurde. Anscheinend ist mein Verhalten und meine Denkweise doch sehr verschieden, was ich immer wieder sage, aber solange es in real keinem auffällig, ist es scheinbar egal...

Die Schlussfolgerung die ich daraus jetzt für mich ziehe ist, dass ich wohl immer einsam bleiben werde. Mehr als mich bemühen auf andere einzugehen und versuchen, mich für sie zu interessieren, kann ich nicht (was anscheinend nur vorspielen ist).

Danke trotzdem für die ganzen Antworten, es hat mir doch einige interessante Denkanstöße gegeben.

Ich denke, das Thema kann jetzt auch geschlossen werden.^^


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag Do., 30.06.2016, 22:51

Asperger also nicht. Dann gibt es noch die schizoide Persönlichkeitsstörung, trifft die vielleicht zu? Was mir spontan eingefallen ist, ist dass es eine Rolle spielen kann, wie man redet, etwas sagt, betont und ausspricht, wenn man sich mit anderen unterhält. Vor allem, wenn man wie du das Ziel hat, für andere interessanter zu werden. Es ist sicher eine Herausforderung, das zu schaffen und dabei ganz man selbst zu bleiben, denke ich. Und wenn du mit Einsamkeit kein Problem hast, ist es vielleicht sogar deine Bestimmung vom Persönlichkeitstyp her, wer weiß. Manche fühlen sich am Wohlsten, wenn sie Zeit alleine verbringen können mit den Dingen, die sie selber interessieren und finden nur so zum inneren Frieden. Mir zum Beispiel wäre es zuviel, wenn ich jeden Tag oder mehrmals in der Woche zu Freunden oder Bekannten Kontakt hätte. Aber da ist jeder anders!

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag