Beitrag
Mi., 15.06.2016, 08:43
Mir scheint, dein zentrales Problem ist Deine mangelnde Ehrlichkeit gegenüber Dir selber. Du versteckst die Leere in Deinem Leben vor Dir selber, indem Du Dich über andere aufregst.
Ein paar Beispiele?
Du fragst, warum andere ihr Leben nicht in Selbstbestimmung und Demut vor der Natur verbringen. Du fragst Dich nicht, warum Du das nicht tust und stattdessen vor dem Fernseher sitzt und wenig demütig über die charakterfehler anderer nachdenkst. Gleichzeitig fragst Du ernsthaft und wenig selbstbestimmt, was der Sinn Deines Lebens sein könnte.
Du kritisierst andere, weil sie so scharf auf die Anerkennung anderer sind, benutzt selber hier aber reichlich Fremdwörter und dies in einer derart ungeschickten Art, dass sichtbar wird, es ist dies nicht Dein "natürlicher" Habitus, es ist eine auf Hochglanz polierte Fassade.
Mir geht es nicht darum, dich zu verletzen. Ich möchte Dir nur zeigen, wie Du selber Deine Zeit, Deine Energie, Deine Gedanken mit Nichtigkeit verplemperst. Guck auf Dich selbst. Halte in einem ersten Schritt die Erkenntnis, dass dein Leben mit Arbeit und Katze spielen wirklich recht leer ist, aus OHNE gleich in die kompensatorische Abwertung anderer zu fallen. Und horche dann demütig und selbstbestimmt in dich rein: Was möchtest Du mit Deinem Leben machen? Du scheinst in der glücklichen Lage zu sein, keine existentiellen Sorgen zu haben. Wohl an, mache etwas daraus: schreib ein Buch, lerne Arabisch, mache Ikebana, engagiere Dich in der Politik oder in der Flüchtlingshilfe. Gebe Deinem Leben einen Sinn. Sorge afür, dass Du Dich im Moment Deines Todes nicht über ein vertanes Leben grämen musst.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.