HS, wahrscheinlich HB und introvertiert
Hallo, bei mir ist es genau die gleiche Mischung, die mir zu schaffen macht. Bin auch HB (IQ wurde mal getestet und ich bin auf 135 gekommen, obwohl ich an dem Tag eigentlich recht angeschlagen war) und sehr sensibel. Ich bin auch im Prinzip ein recht fröhlicher Mensch, der auch gerne was unternimmt, aber ich kann nicht ständig Trubel um mich herum haben und brauche meine Rückzugsmöglichkeiten und stille Stunden für mich, in denen ich mich "erholen" und mich ruhigeren Aktivitäten widmen kann. Bin auch eher introvertiert und wirke wohl auch recht ungesellig, weil ich nicht so viele Leute um mich herum haben kann und es mir schnell zu "laut" wird. Bin auch meistens recht still, aber im Grunde meines Herzens eine recht mitfühlende Person. Ein Partymensch bin ich auch nicht. Vielleicht mal eine nette kleine runde mit Freunden in der Kneipe, aber das ist auch recht selten. Ich unternehme lieber andere Dinge. Ich würde auch sagen, man sollte einfach sein Ding irgendwie durchziehen und sehen, wie man auf seine eigene Weise glücklich werden kann. Fühle mich aber trotzdem manchmal recht alleine damit und habe noch nicht wirklich viele Menschen gesehen, die ähnlich geartet sind wie ich.
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Stimmt Angua. Wer kein Interesse an ständig immer neuen Untermehmungen hat wird automatisch als Langweiler bezeichnet. Da wird einfach unterstellt, dass diese Menschen überhaupt nicht in der Lage sind sich zu amüsieren, nur deshalb, weil sie sich anders amüsieren. Was die Geselligkeit betrifft geht es mir ganz genau wie dir.
Wer mich nicht kennt, bzw. sich erst gar nicht 'die Mühe machen' will, mich vielleicht etwas näher kennenzulernen bezeichnet mich als langweilig, uninteressiert, Spaßbremse, dumm und ähnliches. Wer mich aber näher kennt weiß, dass ich durchaus ein sehr fröhlicher Mensch bin, viele verschiedene Interessen habe, mich auch auf anderen Gebieten relativ gut auskenne, sehr viel Empathie habe. Leider zählen diese Eigenschaften in der heutigen 'Gesellschaft' (so gut wie) nichts, wenn man sie nicht ständig laut und auffällig darstellt. (Und bei denen, die sich am lautesten anpreisen, sind diese Fähigkeiten meistens nur sehr unterdurchschnittlich ausgeprägt....)
Ich mag nun mal nicht gerne über mich reden. Na und? Das ist dann halt so.
Wer mich nicht kennt, bzw. sich erst gar nicht 'die Mühe machen' will, mich vielleicht etwas näher kennenzulernen bezeichnet mich als langweilig, uninteressiert, Spaßbremse, dumm und ähnliches. Wer mich aber näher kennt weiß, dass ich durchaus ein sehr fröhlicher Mensch bin, viele verschiedene Interessen habe, mich auch auf anderen Gebieten relativ gut auskenne, sehr viel Empathie habe. Leider zählen diese Eigenschaften in der heutigen 'Gesellschaft' (so gut wie) nichts, wenn man sie nicht ständig laut und auffällig darstellt. (Und bei denen, die sich am lautesten anpreisen, sind diese Fähigkeiten meistens nur sehr unterdurchschnittlich ausgeprägt....)
Ich mag nun mal nicht gerne über mich reden. Na und? Das ist dann halt so.
Doch, sie zählen etwas - bei Menschen, die ähnlich sind wie du.penaten hat geschrieben:Leider zählen diese Eigenschaften in der heutigen 'Gesellschaft' (so gut wie) nichts, wenn man sie nicht ständig laut und auffällig darstellt.
Ein Problem ist nur, wenn sich zwei solche Leute treffen:
Worüber redet man dann?penaten hat geschrieben:Ich mag nun mal nicht gerne über mich reden.
Und wo findet man diese Leute? Sehr viele gibt es davon nicht.Affenzahn hat geschrieben:Doch, sie zählen etwas - bei Menschen, die ähnlich sind wie du.
Und wie geht man damit um, zum größten Teil und die meiste Zeit mit Menschen umgeben zu sein und mit ihnen zurechtkommen zu müssen, die ganz anders als ich sind, die aber auf dem Standpunkt stehen, nur wie sie sind, ist es richtig, mit allen anderen ist was falsch und die haben sich deshalb deshalb zu ändern, bzw. auf die anderen Rücksicht zu nehmen, sich ihnen anzupassen, während sie selber absolut nichts zu ändern brauchen?
Na da gibt es doch hunderte Themen. Hobbys, Musik, Natur und man kann auch übers Wetter sprechenpenaten hat geschrieben:Ich mag nun mal nicht gerne über mich reden.
Ich meine jetzt nicht Leute, die ich schon länger kenne, sondern Leute, die ich grade erst kennenlerne. Da lasse ich es erst mal lieber bei allgemeinen Themen bis ich einschätzen kann, wie weit ich der Person vertrauen kann und was und wieviel ich ihr folglich über mich erzählen kann. Ich habe nämlich schon oft die Erfahrung machen müssen, dass Dinge, die ich im Vertrauen darauf, dass sie nicht sofort weitergetratscht werden, erzählt habe, am nächsten Tag der halbe Stadtteil wusste. Das muss ich nun wirklich nicht haben.
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Etwa jeder vierte Mensch ist eher introvertiert. Naja, das habe ich einmal irgendwo gelesen.penaten hat geschrieben:Sehr viele gibt es davon nicht.
Da muss man ganz trotzig sein und auf dem eigenen Standpunkt bestehen. Das kann (oder muss) auch stillschweigend geschehen. Ich weiss, es ist unangenehm, wenn man nicht akzeptiert wird. Es gäbe natürlich auch die andere Möglichkeit: sich anzupassen. Oder vielleich gibt es sie eben doch nicht. Es ist natürlich angenehmer, wenn man weiss, welche Möglichkeit die bessere ist - wenn man sich also entscheiden kann.penaten hat geschrieben:Und wie geht man damit um, [...] auf dem Standpunkt stehen, nur wie sie sind, ist es richtig [...]?
Wenn du darüber sprichst, steckt doch sicher auch etwas von dir selbst darin. Ich weiss nicht, ob gewisse Leute erwarten, dass man ihnen sofort die letzten Geheimnisse verrät. Auf jeden Fall hast du Recht, dass man das nicht tun sollte.penaten hat geschrieben:Hobbys, Musik, Natur und man kann auch übers Wetter sprechen
P.S.: Haben Introvertierte eigentlich mehr Geheimnisse als Extravertierte?
Klar steckt in solchen Themen auch was von mir. Aber das ist relativ unverfänglich.Affenzahn hat geschrieben:Wenn du darüber sprichst, steckt doch sicher auch etwas von dir selbst darin. Ich weiss nicht, ob gewisse Leute erwarten, dass man ihnen sofort die letzten Geheimnisse verrät. Auf jeden Fall hast du Recht, dass man das nicht tun sollte.penaten hat geschrieben:Hobbys, Musik, Natur und man kann auch übers Wetter sprechen
P.S.: Haben Introvertierte eigentlich mehr Geheimnisse als Extravertierte?
Ich erlebe es aber regelmäßig, dass mir 'wildfremde' Menschen schon beim ersten oder zweiten Treffen ihre Lebensgeschichte erzählen, Dinge, die ich teilweise nicht mal guten Freunden erzählen würde. Ich käme z.B. nie auf die Idee, jemandem, den ich grade eine Woche kenne z.B. zu erzählen wieviele Beziehungen ich schon hatte und wie die gelaufen sind. Leider erwarten das aber sehr viele Menschen.
Nein, Introvertierte haben nicht mehr Geheimnisse. Aber sie reden halt nicht gerne über sich. Das sind keine Geheimnisse, es liegt den Introvertierten einfach nicht, sich in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Introvertierte ein öffentliches und ein privates Leben haben. Bei Extrovertierten sind (im Extremfall) öffentliches und privates Leben identisch. Ich will das nicht werten, denn beides hat seine Vor- und Nachteile.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Ja, das habe ich auch schon mal irgendwo gelesen. Und auf mich trifft das zu. Schön, wenn man sich mit Introversion rechtfertigen kann.Gärtnerin hat geschrieben:dass Introvertierte ein öffentliches und ein privates Leben haben.
Ja, auf mich trifft das auch zu.
Wobei mein öffentliches Leben zum größten Teil eine Maske ist die ich trage, tragen muss, um im öffentlichen Leben halbwegs akzeptiert zu werden.
Da muss ich mich oft zu etwas überwinden, was ich eigentlich gar nicht tun mag, nur um nicht allzu sehr aufzufallen und als 'seltsam', 'verschroben' oder ähnliches bezeichnet zu werden.
Wobei mein öffentliches Leben zum größten Teil eine Maske ist die ich trage, tragen muss, um im öffentlichen Leben halbwegs akzeptiert zu werden.
Da muss ich mich oft zu etwas überwinden, was ich eigentlich gar nicht tun mag, nur um nicht allzu sehr aufzufallen und als 'seltsam', 'verschroben' oder ähnliches bezeichnet zu werden.
Och, ich gelte auch als merkwürdig. Na und?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Mir ist das eigentlich auch egal, ob mich andere als merkwürdig bezeichnen oder nicht.
Wenn ich aber durch dieses 'merkwürdig' sein ganz offensichtlich bei bestimmten Dingen ausgegrenzt werde (z.B. im Beruf, wo man mir unterstellt, nicht leistungsfähig zu sein, weniger zu wissen/können als die 'normalen' und ich deshalb nicht an anspruchsvollere Aufgaben komme, meine 'Karriere' praktisch unterbunden wird.), dann ist es mir alles andere als egal.
Wenn ich aber durch dieses 'merkwürdig' sein ganz offensichtlich bei bestimmten Dingen ausgegrenzt werde (z.B. im Beruf, wo man mir unterstellt, nicht leistungsfähig zu sein, weniger zu wissen/können als die 'normalen' und ich deshalb nicht an anspruchsvollere Aufgaben komme, meine 'Karriere' praktisch unterbunden wird.), dann ist es mir alles andere als egal.
Da muss ich zustimmen. Wenn man im Privatleben ein bisschen merkwürdig ist, ist das nicht so schlimm. Hier kann man ja zum großen Teil selbst bestimmten, wie man es gestalten möchte, Interessen nachgehen und kann speziell Leute suchen, die vielleicht ähnlich ticken, auch wenn das vielleicht etwas schwieriger ist.
Wenn man allerdings in der Schule/Studium/Ausbildung oder im Beruf ist, kommt man mit Menschen zusammen, die man sich nicht aussuchen kann und muss sich anpassen. Wenn man da ein bisschen "anders" ist wird man schnell ausgeschlossen und stösst auf Unverständnis. Man wird als leistungsschwächer eingestuft, als man eigentlich ist, einfach weil man eventuell nicht das "laute" Auftreten von anderen Menschen hat. Dann bleibt es einem entweder übrig, sich zu verbiegen und krampfhaft zu verstellen und anzupassen, was sehr anstrengend ist und auf irgendeine Weise auch Selbstbetrug oder man zeigt sich so wie man ist und wird ausgegrenzt.
Wenn man allerdings in der Schule/Studium/Ausbildung oder im Beruf ist, kommt man mit Menschen zusammen, die man sich nicht aussuchen kann und muss sich anpassen. Wenn man da ein bisschen "anders" ist wird man schnell ausgeschlossen und stösst auf Unverständnis. Man wird als leistungsschwächer eingestuft, als man eigentlich ist, einfach weil man eventuell nicht das "laute" Auftreten von anderen Menschen hat. Dann bleibt es einem entweder übrig, sich zu verbiegen und krampfhaft zu verstellen und anzupassen, was sehr anstrengend ist und auf irgendeine Weise auch Selbstbetrug oder man zeigt sich so wie man ist und wird ausgegrenzt.
@penaten: ich kenne vieles von dem was du schreibst gut. Nur habe ich nicht den Verdacht HB zu sein.
Meine Erfahrung mit Psychologen und Therapeuten, denen ich u.a. diesen Verdacht (HS) geschildert habe ist aber eher der, dass sie es für eine Begleiterscheinung halten. Das also HS zum Beispiel durch Depression o.ä. kommt. Das haben sie nie so gesagt, aber ich habe immer gemerkt, dass das Thema HS nicht als solches gesehen wird.
Ich weiß auch noch nicht abschließend, ob ich 'nur' sensibler als andere oder aber doch 'gestört' bin und ich befürchte, das wird mir auch niemand sagen. Auch nicht der Thera.
Alles Gute dir!
Meine Erfahrung mit Psychologen und Therapeuten, denen ich u.a. diesen Verdacht (HS) geschildert habe ist aber eher der, dass sie es für eine Begleiterscheinung halten. Das also HS zum Beispiel durch Depression o.ä. kommt. Das haben sie nie so gesagt, aber ich habe immer gemerkt, dass das Thema HS nicht als solches gesehen wird.
Ich weiß auch noch nicht abschließend, ob ich 'nur' sensibler als andere oder aber doch 'gestört' bin und ich befürchte, das wird mir auch niemand sagen. Auch nicht der Thera.
Alles Gute dir!
@zombie78
Meine damalige Thera meinte, HS wäre Einbildung, wäre etwas Erlerntes um in bestimmten Situationen klar zu kommen.
Überhaupt fand ich diese Thera sehr wenig einfühlsam. Auch andere Mitpatienten (Gruppentherapie) fanden sie teilweise echt unverschämt und anmaßend.
Bei mir ist die Depression damals wohl eher dadurch entstanden, dass ich meine HS völlig abschalten musste um beruflich irgendwie mithalten zu können. Dazu wurde ich noch total von einer Vorgesetzten gemobbt, die nicht damit umgehen konnte, dass ich zwar ein ruhiger und introvertierter Meinsch bin, aber trotzdem eine wesentlich bessere Arbeitsleistung brachte, als die von ihr eindeutig favorisierten extrovertierten Selbstdarsteller.
Bezüglich HB habe ich in einem Test in einer Maßnahme vom Arbeitsamt einen IQ von 132 erreicht. Einer der Dozenten sah sich durch dieses Ergebnis in seiner Meinung /seiner Einschätzung mich betreffend voll bestätigt. Und er hat mir auch gesagt, dass ich es, so wie ich bin, in der Arbeitswelt immer eher schwer haben werde, weil diese (meine) Konstellation nicht gefragt/gewünscht ist.
Meine damalige Thera meinte, HS wäre Einbildung, wäre etwas Erlerntes um in bestimmten Situationen klar zu kommen.
Überhaupt fand ich diese Thera sehr wenig einfühlsam. Auch andere Mitpatienten (Gruppentherapie) fanden sie teilweise echt unverschämt und anmaßend.
Bei mir ist die Depression damals wohl eher dadurch entstanden, dass ich meine HS völlig abschalten musste um beruflich irgendwie mithalten zu können. Dazu wurde ich noch total von einer Vorgesetzten gemobbt, die nicht damit umgehen konnte, dass ich zwar ein ruhiger und introvertierter Meinsch bin, aber trotzdem eine wesentlich bessere Arbeitsleistung brachte, als die von ihr eindeutig favorisierten extrovertierten Selbstdarsteller.
Bezüglich HB habe ich in einem Test in einer Maßnahme vom Arbeitsamt einen IQ von 132 erreicht. Einer der Dozenten sah sich durch dieses Ergebnis in seiner Meinung /seiner Einschätzung mich betreffend voll bestätigt. Und er hat mir auch gesagt, dass ich es, so wie ich bin, in der Arbeitswelt immer eher schwer haben werde, weil diese (meine) Konstellation nicht gefragt/gewünscht ist.
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