Alexithymie - wie gehe ich als Angehöriger damit um?

[Candykills]

Eureka, ob dein Ex-Partner nun unter Alexithymie "leidet", kann natürlich nur ein Profi feststellen. Ich finds aus dem Geschriebenen schwer zu beurteilen. Manche Menschen wurden ja auch in der Kindheit sehr schwer verletzt und haben große Probleme Gefühle noch zu zeigen, zu fühlen (im Sinne von Abspaltung) etc.
Mir fällt dazu eigentlich nur ein, dass er (sofern er zumindest ein bisschen darunter leiden sollte) vielleicht mal einen Psychotherapeuten konsultieren sollte. Wenn da irgendwelche Verletzungen in der Kindheit sind, könnte das sicher Abhilfe schaffen. Falls es sich um Alexithymie handelt könnte auch in diese Richtung mehr Verständnis für das Gegenüber bei rauskommen. Aber er muss natürlich gewillt sein eine gewisse Hilfe in Anspruch zu nehmen - ob er das ist, kannst du besser beurteilen. Vielleicht hilft es ja auch mit dem Kind zu argumentieren und dass es eine Chance für euch sein könnte. Eventuell käme ja auch eine Paartherapie in Frage?!

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[Eureka]

Candykills: Das stimmt, das müsste ein/e Fachmann/frau feststellen. Eben, ob es sich um Autismus, Alexithymie und einfach nur seine (natürlich von Umwelt beeinflusste) Persönlichkeit handelt, kann ich nicht beurteilen.
Ich kenne halt die ganze Familie und kann nur sagen, dass ich seinen Vater nach 10 Jahren immer noch nicht kenne. V.a. die Männerseite (Großunternehmer - da braucht man sicher Pokerface, Souveränität u.a.) ist extrem verschlossen und nüchtern. Die Frauenseite reagiert entsprechend darauf ... immer in der Unternehmergattinen und Haushalt/Mutterrolle gefangen. Auch nicht sehr affektiv, dafür mich anderen Dingen kompensierend ... Materielles, Essen -> er ist adipös.
Ich hatte da schon meine Schwierigkeiten in dem System, weil ich halt ein totaler Bauchmensch bin, reden will, mich reinspüre und hatte oft bei Familientreffen Beklemmungen, weil ich diese Kühlheit ganz schwer ertragen konnte. Also, ziemlich sicher liegt es in seiner Kindheit.
Paartherapie ... wollte ich, bevor ich mit unserem 3-monate alten Säugling ging, versuchen. Er wollte nicht aufstehen (weiterschlafen), reagierte nicht auf meine Bitte und ich stand allein dort. Das war so ein Schlüsselerlebnis...

Ich habe ihm nach unserer letzten gemeinsamen Nacht (vor 4 Tagen) angesprochen, er sieht keinen Redebedarf, hab ihm einen Info-Link gemailt zum Thema Alexithymie und einen Online-Test. Zurück kommen dann immer Einlzeiler "Ja, hab´ ich und auch das _____ (schickt einen Link über "Gesichtsblindheit" wie es Kronprinzessin Victoria hat).". Also nimmt er das nicht ernst.
Seither ziehe ich mich zurück. Heute sehen wir uns, weil ich ihm das Kind übergebe, möchte aber von einem Besuch bei ihm absehen ... Tut ja doch nur weh .

[Sprachlos.]

Wieso meinst du, dass er das nicht ernst nimmt? Er hat deinen Verdacht bestätigt. Und Gesichtsblindheit passt doch auch dazu. Auch zum Thema Asperger.

[kirschkompott]

Die Frage ist, was bringt es dir, wenn er diesen Diagnosestempel drauf hat?
Er verhält sich so, wie er sich verhält. Du kannst damit leben, oder du kannst es nicht.

Wenn er nun eine gesicherte Diagnose hätte - dann würde er sich immernoch so verhalten. Würdest du dann das Verhalten lieber hinnehmen?

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