Bin ich einfach dumm?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Daniel0985
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Bin ich einfach dumm?

Beitrag Do., 31.12.2015, 01:47

Hallo zusammen.
Seit etwa meinem 18.Lebensjahr habe ich das Problem, dass ich der Meinung bin, dass ich auf andere Menschen sehr Dumm wirke.Das ist ein wenig schwer zu erklären, aber ich merke selbst, dass ich teilweise ziemlich wirres Zeug laber, wenn ich mich mit z.B.Bekannten (nicht Freunde) unterhalten muss.
Beispiel:
Ich gehe einkaufen und ganz unerwart treffe ich einen Bekannten.In der Regel versuche ich einem Gespräch auszuweichen, was aber nicht immer klappt.Es ist nicht so, dass ich diese Person nicht mag oder so, nur ich weiß das diese Person denken wird, dass ich besoffen oder auf Drogen bin.Kaum unterhalte ich mich, schon werde ich total nervös weil ich weiß dass ich nervös werde (Teufelskreis) und merke wie ich aufeinmal wie in einem Rausch bin.Klar könnte man jetzt denken, dass ich einfach zu Unsicher bin oder sowas, aber komischerweise trifft sowas nicht zu, wenn es wirklich wichtige Gespräche sind.Wenn ich Beispielsweise ein wichtiges Vorstellungsgespräch habe, schaffe ich es mich vernünftig auszudrücken und sehr intelligent zu wirken, so dass ich bisher immer Glück hatte und mich so gut verkaufen konnte, dass ich jeden Job und fast jede Wohnung direkt bekommen habe.Beim zweiten Gespräch mit der entsprechenden Person bin ich dann allerdings genau das Gegenteil und merke selbst dass ich nurnoch für dumm gehalten werde.Ich habe eine Abgeschlossene Ausbildung als Kanalbauer, mache meine Arbeit schon lange und auch gut, trotzdem haben meine Kollegen immer das Gefühl, sie müssten mir meine Arbeit wie einem Lehrling erklären.Meine Vorschläge werden garnicht erst ernst genommen und es wird sich auch garnicht groß mit mir unterhalten (so nacht dem Motto: "der rafft eh nichts!").Egal ob ich etwas richtig oder falsch mache, es wird drauf rumgehackt...Aus diesem Grund habe ich bereits 3 mal die Firma gewechselt, in der Hoffnung dass es besser werden könnte.Leider ist es nicht so.Selbst mein Schwiegervater hat mich mal drauf angesprochen und mich gefragt ob ich Drogen nehme.Wir kennen uns nun seit 14 Jahren und er sagt:"Manchmal bist du total neben der Spur und ein anderes mal bist du wie ausgewechselt.Wie kommt das?"Ich weiß es doch selbst nicht!Ich nehme jedenfalls keine Drogen oder ähnliches, und merke wie ich über die Jahre immer Depressiver werde, weil ich damit nicht mehr klar komme und mit niemanden darüber Persönlich reden kann bzw.will.Hat jemand ähnliche Probleme?

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Daniel0985
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Beitrag Do., 31.12.2015, 02:00

Ergänzung:
Ich bin übrigens 30Jahre alt und war einmal bei einem Neurologen/Psychologen aus diesem Grund, der mir nach einem 10min Gespräch einfach mal ne Packung Tabletten in die Hand drückte und mir sagte "jeden Tag eine, wenn die leer sind kommste wieder".Eine Packungsbeilage war nicht mehr drin und so musste ich dann durch google erfahren, dass das (wie schon fast erwartet) Antidepressiver waren...Ich habe drauf verzichtet!

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RSjabber
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Beitrag Do., 31.12.2015, 03:11

Ich habe ähnliche Probleme. Aber es geht bei mir mehr mit der Unsicherheit vom Entzug einher. Ich bilde mir das dann ein. Wenn jemand etwas sehr penibel erklärt, könnte man meinen er denkt man ist ein Vollidiot. Aber relativier das Ganze etwas und denk dir z.B. "Der will doch auch nur, das er als Vorarbeiter keinen Mist baut. Sonst ist es auf ihn zurückzuführen." Versuche deine Meinung bewusst so zu lenken, dass du nicht immer nur vom Schlechten ausgehst. Die Meinung anderer sollte dir ja egal sein. Mir ist sie das z.B. nicht. Ich kann anderen gut einen Tipp geben, weil ich ein Betrachter von aussen bin, ich weiss ja auch das ich nicht so kritisch mit mir sein sollte. Aber das selbst umzusetzen ist schwerer, als jemand einen Tipp zu geben weil man ja eh weiss, was bei einem selbst verkehrt läuft!
Oder das "Geheimrezept" schlechthin: Nachfragen! Ganz höflich aber bestimmt nachfragen! Sag mir was du davon hältst. Glaub mir, es hilft!

Welches Antidepressivum war es denn? Die haben alle verschiedene Indikationen. Ich kenne mich mit Medikamenten gut aus und kann dir etwas dazu sagen. Die meisten Antidepressiva wirken erst nach 4-6 Wochen, bist ein gewisser Spiegel aufgebaut ist. Einige Wirkungen wie z.B. schlaffördernde oder sedierende AD's machen am Anfang sehr müde, was sich aber schnell legt. Aktivierende und angstlösende AD's wie z.B. Venlaflaxin eines ist machen die erste Zeit unruhig und hibbelig. Auch Schlafprobleme. Was sich aber auch legt. Erst nach besagten 4-6 oder gar 8 Wochen stellen sich antidepressive und anxiolytische Effekte ein.

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Daniel0985
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Beitrag Do., 31.12.2015, 08:28

Wie das Medikament genau hieß, weiß ich leider nicht mehr.Das ist auch schon so 3-4 Jahre her.Der Arzt fing aber direkt an, dass das Panikattaken sein könnten.Ich fand es nur ein wenig voreilig.Auch, dass man in Verbindung mit dem Medikament keinen Alkohol trinken darf, hatte er mit nicht erklärt.Übrigens habe ich auch Bluthochdruck und nehme dagegen Medikamente.Wer weiß ob sich beide Medikamente zusammen vertragen.

Auf der Arbeit ist es so, dass ich in zwischen immer häufiger eigene Baustellen als Vorarbriter bekomme, und sobald ich selbst für den Ablauf der Baustellen verantwortlich bin, bin ich auch wieder wie Ausgewechselt.Klar läuft auch ab und zu mal was schief, aber im großen und ganzem bin ich viel konzentrierter und ausgelassener.Aber sobald ich dann wieder bei jemand anderes auf der Baustelle bin, fängt es wieder mit den oben besagten Problemen/Symptomen an.Meine Arbeitskollegen müssen sich ziemlich verarscht vorkommen...

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RSjabber
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Beitrag Do., 31.12.2015, 09:51

Das klingt doch schon ganz gut. Ich denke (wobei ich das ja nicht beurteilen kann), das es Einbildung ist oder aber, dass die Arbeitskollegen sich schon in dich reinversetzen können. Eigentlich halb so wild, wenn man so drüber nachdenkt? Was hältst du vom Nachfragen?

Wenns dich aber sehr unter Druck setzt, geh mal ganz unverbindlich zu einer Psychotherapeutin oder einem Seelsorger? Vielleicht kann dir das helfen, mir schon, weil ich mit der Person heute über alles ganz offen reden kann.

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Losty
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Beitrag Sa., 30.01.2016, 17:00

Hey,

du schreibst, dass das meist passiert, wenn du dich mit anderen unterhalten musst (!). Eigentlich ist es ja nicht so, dass du musst ^^ Vielleicht bist du einfach nur ein wenig unmotiviert mit bestimmten Menschen zu reden und gibst dir deshalb nicht viel Mühe ein passendes Thema zu finden und möchtest die Kommunikation schnell eingrenzen und findest deshalb unbewusst oder bewusst merkwürdige Themen. In den Situation, die dir wichtig sind scheinst du viel Motivation zu haben, sodass du intelligent "erscheinst". Das Firmawechseln ist leider keine Lösung nur ein Weglaufen vor deinem Problem. Frag doch einfach beim nächsten Mal nach, warum du nicht ernst genommen wirst und was du besser machen könntest. Außerdem ist es gerade in Unternehmen häufig, dass ältere Menschen die jüngeren Bevormunden, was nichts mit deiner Leistung zutun haben muss. In den Situation in welchen du wie auf Drogen wirkst was denkst du da? Hast du in diesem Moment deine Medikation eingenommen? Gerade Tabletten mit einer Wirkung auf die Psyche machen müde oder lassen dich merkwürdig fühlen, sodass du genau das auch nach außen ausstrahlen könntest. Wenn du dich das nächste Mal schlecht fühlst rede mit den jenigen, die dich schlecht fühlen lassen und frage alles nach, was dich beschäftigt. Dann kannst du versuchen deine Probleme besser anzugehen, aber nicht darüber reden macht alles auf Dauer schlimmer. Kommunikation ist das Schlüsselwort, versuchs doch mal, im schlimmsten Fall bekommst du einfach ungenügende Antworten und must nochmal nachfragen.

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Dengue
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Beitrag So., 31.01.2016, 03:46

Mir scheint es da einen Unterschied zu geben, was die hierarchische Position angeht, die die Person innehat, mit der du dich unterhältst. Ist sie dir eher übergeordnet, dann bleibst du in einer ernsten, erwachsenen Rolle und wenn du auf Gleichgestellte triffst, lässt du deine Zügel los und bist halt eben wie du bist. Leider braucht es ein gewisses Rollenverhalten im Alltag. Und vielleicht ist deine "Ungezügeltheit" unangemessen, wenn du am Arbeitsplatz bist. Und zwar in einem Maße, in dem das nicht als einfaches Geplänkel aufgefasst wird, sondern als wiederkehrend und störend. Wenn du selbst große Verantwortung übernehmen musst, dann ist dir das und deine Rolle dabei sehr bewusst, weshalb du dich auch dementsprechend verhältst.
Wenn das aber nicht zutrifft, lässt du deinem Hirn einfach freien Lauf. Meine Interpretation, weil ich das so von mir selbst kenne. In der Phase kann ich auch Autoritäten weniger gut wahrnehmen und nehme sie in meine impulsive Kommunikation mit auf.

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Alienia
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Beitrag So., 31.01.2016, 20:20

Daniel0985 hat geschrieben: und mich gefragt ob ich Drogen nehme.Wir kennen uns nun seit 14 Jahren und er sagt:"Manchmal bist du total neben der Spur
Ja, genau das wurde mir auch schon häufiger gesagt/gefragt...

"ob ich Drogen nehme"...
Aber auch andere Dinge, weil ich manchmal total überdreht bin... wurde mir auf der Arbeit auch schon gesagt, dass ich aber schon einen "Knall" habe.
In Gesprächen bin ich auch schon ziemlich oft total verpeilt und sage manchmal wirklich sehr, sehr dumm Dinge, bin mit meinem Gedanken ganz woanders. Ich verpeile manchmal wirklich die einfachsten Dinge. Allerding naja, ich hab Abitur, abgeschlossenes Studium...

Bei mir liegt es daran, dass wenn ich mich langweile, ich mich überhaupt nicht auf der Gespräch konzentrieren kann.. Also bei wirklich schwierigen Probleme, ist meine ganze Konzentration auf das Gespräch, die Aufgabe usw. gerichtet. Aber wenn ich irgendwas mache, was eben eher easy ist, ist meine Konzentration oft irgendwie gefächert auch 10 Dinge gleichzeitig... Deshalb komme ich dann wirklich auch etwas "dumm" rüber.
Bei dir kommt dann noch selbsterzeugter Stress dazu. Dann ist man natürlich noch unkonzentrierter.

Naja, mich interessiert das aber scheinbar nicht so wie dich. Ich sch.eiß mehr oder weniger drauf, was meine Arbeitskollegen sagen. Ich meine, ich mach meinen Job ja trotzdem gut.
Und ich bin nun mal verpeilt und manchmal durchgeknallt/überdreht... mir doch egal. Wenn sie ein Problem damit haben sollen sie mir halt kündigen. Machen sie nicht, also müssen sie halt damit leben.
Warum für andere verändern, was man nicht wirklich verändern kann?
Ich möchte meinen Arbeitskollegen lieber einfach mal richtig in die Fresse schlagen, damit sie die einfach mal halten. Aber mich für die zu ändern: Nee, never ever.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

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blade
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Beitrag So., 31.01.2016, 20:52

Hallo Daniel 0985,

könnten Sie vielleicht einmal ein oder zwei Beispiele Ihrer "Dummheit" geben?
was sagen Sie denn dann und in welchem Zusammenhang steht das?
Nur weil es für dumm gehalten wird muß es das noch lange nicht sein.
Manchmal sind es die schlauesten Überlegungen, welche im Gegenüber keinerlei Resonanz finden, diese plötzliche Energie-losigkeit - eine spezielle Form des zwischenmenschlichen Vakuums - kann dann verunsichern und einen selbst dazu verleiten die Dummheit bei sich zu verorten.
abgemeldet


Petrica
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Beitrag Sa., 13.02.2016, 20:40

Hast du schon mal deinen Hormonhaushalt anschauen lassen? Das könnte ein Grund sein. Bei mir spielen die Hormone verrückt und wenn ich die Medikamente nicht richtig einnehme oder die Werte sich verändert haben, dann spiegelt sich das vor allem in meiner Kommunikation wieder. Es kann soweit gehen, dass ich völlig verwirrt bin und ganz komisch reagiere, was ich dann auch merke, aber vor allem die anderen mich abstempeln...
LG

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