Hallo!
Ich bin leider eine schwarz-weiß Denkerin, kann auch kaum anders...
Mein größtes Problem jedoch ist die Angst abgelehnt bzw. nicht gemocht zu werden wie ich bin.
Und das zeigt sich meistens dann, wenn man mir eine Verarbredung absagt. Auch wenn es gute Gründe wie zB Arbeit sind, ich nehme das immer persönlich auf. Dass man mich nicht sehen mag, weil ich es nicht Wert bin, dass man sich Zeit für mich nimmt.
Dann werde ich innerlich oft so zornig und stur, sodass ich dann halt keine Zeit für die Person habe. Zum Trotz.
Bestes Bsp: Vor 2 Tagen, am Sonntag, habe ich mit meinem Freund vereinbart wir sehen uns am Mo Abend, da er am Mi für eine Woche weg fährt und ich heute, am Di, lange bis in die Nacht arbeiten muss.
Den Mo hat er mir dann abgesagt, weil er sich bei seinem besten Freund verabschieden wollte, der ins Ausland zieht während mein Freund die eine Woche weg ist.
Ist verständlich, dass man sich da noch sehen will. Aber für mich war es eine Art von Ablehnung.
Wir haben uns dann trotz meiner Arbeit für heute, Di, verabredet. Doch er erfuhr, dass er am Mi schon sehr früh los fahren muss. Somit hat er mir auch für heut Abend abgesagt.
Und das war dann der "Todesstoß" für mich. Meine Gedanken waren dann eher "Er will mich offenbar gar nicht sehen, sonst wär ihm das mit der Uhrzeit egal."
Ich wurde innerlich so zornig, dass ich seine Entschuldigung und sein Versprechen all die Zeit nach der Reise nachzuholen gänzlichst ignoriere und auch nicht ernst nehme.
Ich war auch knapp davor ihm zu schreiben, dass ich nach seiner Reise nicht mehr da sein werde für ihn. Eben aus Trotz.
Mich macht das so fertig, dass er keine Zeit hat! Es zerreißt mich fast vor lauter Zorn!
Diese Entschuldigungen und Versprechen sind für mich leere Worte. Ich bin ein Mensch, der Taten sehen will! Ansonsten habe ich das Gefühl, ich bin es nicht Wert, mich sehen zu wollen bzw sich auch die Zeit für mich zu nehmen.
Dieses Problem habe ich aber bei jedem und nicht nur bei meinem Freund.
Sobald man mir absagt, male ich mir zig Szenarien aus, warum man mir absagt. Ob ich so ein unertragbarer, unliebenswürdiger, komischer Mensch bin.
Ich weiß, dass diese Gedanken oft lächerlich sind und diese Personen auch oft richtige Gründe haben abzusagen. Aber ich nehme sie eben alle persönlich und sehe sie als Ablehnung.
Leider kann ich nicht damit umgehen. Absolut nicht. Und ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich kann einfach nicht ruhig bleiben. Wie gesagt, ich bin dann oft so zornig, dass ich alles hin schmeißen möchte.
Vielleicht kann mir hier jemand ein paar Tipps geben.
Ich war zwar schon einige Jahre in psychotherapeutischer Behandlung, aber dieses Gefühl bekomme ich einfach nicht weg.
Vielen Dank schon im Voraus!
Ständige Angst vor Ablehnung
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- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 56
Hallo Mady, vielleicht bist ja nicht Du
, sondern die anderen, die dir absagen? Oder vielleicht bist Du nur unsicher in Sachen Grenzziehung? Wie ist das mit Dir und Deinem Freund denn sonst so? Musst du in dieser Beziehung regelmäßig zurückstecken? Was an der Beziehung ist gut? Reicht Dir das?so ein unertragbarer, unliebenswürdiger, komischer Mensch
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at
Danke mal für die Antwort.
Wie meinst du das mit Grenzziehung?
Nein, ich finde nicht, dass ich oft zurückstecken muss bei ihm. Er tut auch sehr viel für mich und ich weiß, dass er mich mag.
Das was da halt grad passiert ist mit den 2 Absagen hintereinander kommt eigentlich so gut wie nie bei ihm vor.
Es ist ja nicht nur bei ihm so. Selbst wenn eine Freundin absagt, reagiere ich oft ungut und innerlich sehr zornig.
Ich denke, dass das aus meiner Kindheit kommt. Meine Eltern sind geschieden seit ich 4 bin. Meinen Vater, den ich sehr gern hatte, konnte ich nur an den Wochenenden sehen. Und wenn er mal keine Zeit hatte, vor allem, als er dann seine neue Frau kennen gelernt hatte, hat meine Mutter immer gesagt "Schauts, er hat keine Zeit für euch, er kann euch nicht so gern haben, wie er immer sagt."
Das hat mich damals natürlich immer verletzt und das wird auch noch so hängen geblieben sein. Wenn jemand keine Zeit für mich hat, mag er mich nicht...
Aber das ist 15 Jahre her. Ich bin erwachsen und sollte damit umgehen können. Vor allem, weil ich die Gründe der Absagen auch kenne und verstehe.
Aber es trifft mich trotzdem immer persönlich und ich kann absolut nicht damit umgehen.
Wie meinst du das mit Grenzziehung?
Nein, ich finde nicht, dass ich oft zurückstecken muss bei ihm. Er tut auch sehr viel für mich und ich weiß, dass er mich mag.
Das was da halt grad passiert ist mit den 2 Absagen hintereinander kommt eigentlich so gut wie nie bei ihm vor.
Es ist ja nicht nur bei ihm so. Selbst wenn eine Freundin absagt, reagiere ich oft ungut und innerlich sehr zornig.
Ich denke, dass das aus meiner Kindheit kommt. Meine Eltern sind geschieden seit ich 4 bin. Meinen Vater, den ich sehr gern hatte, konnte ich nur an den Wochenenden sehen. Und wenn er mal keine Zeit hatte, vor allem, als er dann seine neue Frau kennen gelernt hatte, hat meine Mutter immer gesagt "Schauts, er hat keine Zeit für euch, er kann euch nicht so gern haben, wie er immer sagt."
Das hat mich damals natürlich immer verletzt und das wird auch noch so hängen geblieben sein. Wenn jemand keine Zeit für mich hat, mag er mich nicht...
Aber das ist 15 Jahre her. Ich bin erwachsen und sollte damit umgehen können. Vor allem, weil ich die Gründe der Absagen auch kenne und verstehe.
Aber es trifft mich trotzdem immer persönlich und ich kann absolut nicht damit umgehen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 1931
Hey mady,
den Anfang hast du gemacht. Du hast verstanden wo das Gefühl her kommt - aus deiner Kindheit. Es ist also ein altes Thema welches du mit die herumträgst. DEIN Thema.
Aber wie das so mit den eigenen Themen ist: man projiziert sie auf andere Menschen. Insbesondere auf Menschen die einem nahestehen. Leider.
Da hilft mEn nur immer wieder hinschauen, sich bewusst machen, dass es NICHTS mit den anderen zu tun hat, nur mit sich selbst. Und dann natürlich an den Themen arbeiten. Sich mal fragen, ob das wirklich so stimmt, dass der andere einen wirklich nicht mag nur weil er einen Termin absagt.
Und wütend sein darf man natürlich trotzdem. Gefühle zu haben ist nämlich nicht verboten. Und es ist ja auch doof wenn jemand einen Termin absagt. Aber man sollte wissen ob es "alte Gefühle" sind so wie in deinem Beispiel oder mit der erwachsenen mady zusammenhängen. Auslassen sollte man aber weder die alten noch die aktuellen Gefühle am Gegenüber. Dafür aber verständnisvoll und selbstfürsorglich mit sich selbst umgehen.
LG,
pp
den Anfang hast du gemacht. Du hast verstanden wo das Gefühl her kommt - aus deiner Kindheit. Es ist also ein altes Thema welches du mit die herumträgst. DEIN Thema.
Aber wie das so mit den eigenen Themen ist: man projiziert sie auf andere Menschen. Insbesondere auf Menschen die einem nahestehen. Leider.
Da hilft mEn nur immer wieder hinschauen, sich bewusst machen, dass es NICHTS mit den anderen zu tun hat, nur mit sich selbst. Und dann natürlich an den Themen arbeiten. Sich mal fragen, ob das wirklich so stimmt, dass der andere einen wirklich nicht mag nur weil er einen Termin absagt.
Und wütend sein darf man natürlich trotzdem. Gefühle zu haben ist nämlich nicht verboten. Und es ist ja auch doof wenn jemand einen Termin absagt. Aber man sollte wissen ob es "alte Gefühle" sind so wie in deinem Beispiel oder mit der erwachsenen mady zusammenhängen. Auslassen sollte man aber weder die alten noch die aktuellen Gefühle am Gegenüber. Dafür aber verständnisvoll und selbstfürsorglich mit sich selbst umgehen.
LG,
pp
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Aber meine Angst ist ja, dass man mich nicht mag. Das weiß ich ja nicht, ob die anderen mich tatsächlich mögen oder eben nicht. Bin ja sehr skeptisch und kann auch kaum vertrauen.
Diese Terminabsage ist jetzt stundenlang her und ich koche noch immer.
Bin doch tatsächlich am Nachdenken die Beziehung zu beenden, weil ich das so nicht kann und auch nicht aushalte.
Er merkt auch nicht, dass mich das so stört. Ich melde mich nicht bei ihm. Sonst würde ich durchdrehen, wenn ich ihm weiter was vorspiele, dass alles passt. Ihm meine Gefühle sagen, kann ich nicht, weil ich nicht als Freak oder Klette dastehen will.
Ich bin auch grad am Zweifeln, ob er das mit mir eigentlich ernst meint. Weil sagen, dass man jemanden gern hat, geht ja leicht. Aber die Taten sprechen, meiner Meinung nach, nicht dafür. Sonst hätte er mich heut noch sehen wollen...
Diese Terminabsage ist jetzt stundenlang her und ich koche noch immer.
Bin doch tatsächlich am Nachdenken die Beziehung zu beenden, weil ich das so nicht kann und auch nicht aushalte.
Er merkt auch nicht, dass mich das so stört. Ich melde mich nicht bei ihm. Sonst würde ich durchdrehen, wenn ich ihm weiter was vorspiele, dass alles passt. Ihm meine Gefühle sagen, kann ich nicht, weil ich nicht als Freak oder Klette dastehen will.
Ich bin auch grad am Zweifeln, ob er das mit mir eigentlich ernst meint. Weil sagen, dass man jemanden gern hat, geht ja leicht. Aber die Taten sprechen, meiner Meinung nach, nicht dafür. Sonst hätte er mich heut noch sehen wollen...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 1931
Mady - ich habe verstanden, dass dein Problem ist, das du nicht vertrauen kannst ob dich jemand - dein Freund - gerne hast.
In deinem anderen post schriebst du, dass es an deinem biographischen Hintergrund liegt. Ich ging fälschlicherweise aus, dass du verstanden das hättest. Dein Problem hat nichts mit deinem Freund zu tun - nur mit dir. Du interpretierst etwas in sein Verhalten hinein was so sicherlich nicht gemeint ist.
Du kannst Schluss machen - aber dein Problem bleibt. Denn es hat ja nichts mit deinem Freund zu tun. Oder du kannst anfangen hinzuschauen und DEIN Problem wahrnehmen und anfangen zu bearbeiten.
Viel Glück!
In deinem anderen post schriebst du, dass es an deinem biographischen Hintergrund liegt. Ich ging fälschlicherweise aus, dass du verstanden das hättest. Dein Problem hat nichts mit deinem Freund zu tun - nur mit dir. Du interpretierst etwas in sein Verhalten hinein was so sicherlich nicht gemeint ist.
Du kannst Schluss machen - aber dein Problem bleibt. Denn es hat ja nichts mit deinem Freund zu tun. Oder du kannst anfangen hinzuschauen und DEIN Problem wahrnehmen und anfangen zu bearbeiten.
Viel Glück!
Ich weiß ja, dass es an mir liegt!
Nur habe ich absolut keine Ahnung, wie ich dran arbeiten soll.
Aus Erfahrung (vor allem bei Männern) geht immer alles schief, wenn ich mich auf etwas einlasse und jemanden vertraue.
Und somit habe ich große Angst wieder zu vertrauen.
Ich war ja lange bei einer Psychotherapeutin. Nur habe ich das auch dort nicht geschafft, diese Erinnerungen aus der Kindheit zu verarbeiten. Es bleibt einfach in meinem Kopf.
Nur habe ich absolut keine Ahnung, wie ich dran arbeiten soll.
Aus Erfahrung (vor allem bei Männern) geht immer alles schief, wenn ich mich auf etwas einlasse und jemanden vertraue.
Und somit habe ich große Angst wieder zu vertrauen.
Ich war ja lange bei einer Psychotherapeutin. Nur habe ich das auch dort nicht geschafft, diese Erinnerungen aus der Kindheit zu verarbeiten. Es bleibt einfach in meinem Kopf.
Falls es deine Therapeutin nicht mit dir besprach: für Kinder (und kindlich induzierte Verhaltensweisen?) scheint es effektiver zu sein, um den Zorn zu kontrollieren, sich abzulenken oder eine Lösung zu suchen, anstatt sich/dem Zorn Luft zu machen, sich verbal oder visuell auf den Auslöser zu fokussieren.
"Based on these results, we distinguished seven observable strategies of anger regulation: The strategies visual focus, verbal focus, venting the anger, and resignation were conceptualized as maladaptive, whereas distraction, solution-orientation, and the use of display rule strategies were defined as adaptive in terms of aggression and social rejection."
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4408751/
(für "display rule strategies" ist mein Englisch zu schlecht, ich weiß nicht was das ist)
Zorn nach empfundener Kränkung ist ja weitestgehend normal
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3997388/ ,was mich etwas überrascht, daher ist dieser Mechanismus nicht dein Problem, sondern die Bewertung des Auslösers, aber das weißt du wahrscheinlich selbst.
Persönlich meine ich, muß man nicht festgefahrene falsche Strukturen verarbeiten, auflösen, es kann schon reichen einen Weg zu finden sie ertrag-,lebbar zu machen.
"Based on these results, we distinguished seven observable strategies of anger regulation: The strategies visual focus, verbal focus, venting the anger, and resignation were conceptualized as maladaptive, whereas distraction, solution-orientation, and the use of display rule strategies were defined as adaptive in terms of aggression and social rejection."
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4408751/
(für "display rule strategies" ist mein Englisch zu schlecht, ich weiß nicht was das ist)
Zorn nach empfundener Kränkung ist ja weitestgehend normal
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3997388/ ,was mich etwas überrascht, daher ist dieser Mechanismus nicht dein Problem, sondern die Bewertung des Auslösers, aber das weißt du wahrscheinlich selbst.
Persönlich meine ich, muß man nicht festgefahrene falsche Strukturen verarbeiten, auflösen, es kann schon reichen einen Weg zu finden sie ertrag-,lebbar zu machen.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen
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