Gefühl, nutzlos zu sein

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Jutta
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Gefühl, nutzlos zu sein

Beitrag Fr., 06.02.2015, 13:44

Hallo,

manchmal hat man keine andere Wahl und sucht auch mal Hilfe in Foren.

Ich habe eben nach einer Woche meinen neuen Job verloren. Das ist nichts neues, ich habe extrem Probleme durchzuhalten. Mir macht auch irgendwie nichts Spaß, ich habe das Gefühl ich habe auch keine wirklichen Fähigkeiten die in einer Firma einbringen könnte. Ich mag keine Menschen kennen lernen, ich ecke überall an, ich glaube, auch wenn ich selber sehr ruhig und nett bin und auch anderen Mitmenschen nicht spüren lasse, dass ich eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben möchte, trotzdem aussortiert werde. Ich habe nichts zu sagen, Small Talk ist für mich sinnlos und ich bin auch eigentlich eher rein der arbeiter ... Unterordnen hingegen fällt mir leicht. Meine Familie und Freunde wissen schon, dass ich den neuen Job sowieso bald wieder verliere weil ich nicht hingehe. Nach meinem gescheiterten Fachabitur ( ich bin wegen Krankheit ausgefallen, es folgten 4 Operationen in 2 Jahren mit Pflegedienst, psychischen Problemen wie Ängste und Depressionen, eine Therapie gegen die Ängste habe ich immerhin erfolgreich beendet ) ... aber seitdem geht mein Leben nicht vorwärts und ich habe auch keine Lust mehr. Langsam näher ich mich der 30 und ich hab noch nichts geschissen bekommen seit meinem Realschulabschluss ... Ich weiß einfach nicht weiter, ich weiß nicht wo ich hin will oder was ich beruflich machen könnte wo ich nicht mit Bauchschmerzen hingehe ...

Ich hoffe ich konnte einigermaßen einen roten Faden in den Text bringen ...

Ich danke schon mal fürs lesen

Jutta

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)

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Tupsy71
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 13:59

Jutta, klingt nach einer tiefen Depri. Verstehe dass dies sehr zermürbend ist. Alles kostet so viel Kraft. Weißt du woher das kommt? Scheint mir, als ob du das Erwachsen sein und somit Verantwortung für das eigene Leben noch nicht annehmen kannst oder möchtest- könnte das sein? Zusätzlich wird alles noch schwieriger zu bewältigen, wenn die Depri so stark ist. Nur mal so nen Gedanke. Vielleicht kannst du was gegen die Depri unternehmen, dann wird evtl. alles Andere auch besser.
Tupsy

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Jutta
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 14:10

Danke für die Antwort. Ja das wurde mir schon öfter mal geraten. Allerdings ist es so, dass ein Elternteil sehr gegen sowas spricht. Es geht weniger um die Therapie als darum, dass er es als Ausrede sieht, dass ich Depressionen habe. Von da aus wird mir auch ständig vorgeworfen, dass ich alle abbreche und ich seit ich 17 bin nur schlechte Entscheidungen für mich treffe ... Auch der Schulabbruch durch die Krankheit, da hätte ich auch durchhalten müssen. Das macht es nicht einfacher diesen Schritt zu gehen. Und ich habe auch bedenken, dass man mich dort versteht oder mir helfen kann ...

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Tupsy71
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 14:20

Ja depri hauen einem ganz schön nen Hund rein. Denke schon, dass man dich verstehen wird. Vielleicht brauchst du was unterstützendes zum Einnehmen. Alternatives oder so. Ich stecke auch voll drin, mein Glück ist, dass ich zu ausgeprägtes Pflichtgefühl und das ist hilfreich. Viel Kraft dir

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Thread-EröffnerIn
Jutta
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 14:23

Dir auch viel Kraft. Danke.

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 15:00

HAllo Jutta,
Vielleicht verbirgt sich hinter deinem nutzlos fühlen / sein ja auch ein Konzept. Sind es Hilfeschreie die gehört werden wollen?

Jede anbrechende Minute ist eine neue Chance sein Leben zu ändern.

Wenn du was ändern willst, dann fang an!

Du hast es ja geschafft, einen Job zu bekommen und das ist ja schon schwierig. Warum dann nicht den Weg weiter gehen? Warum sich nicht etwas anpassen und verändern? Was neues auszuprobieren?

Viele Grüße und ein dichek nur MUT!

Schnuckmuck

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Samt&Seide
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 34

Beitrag Fr., 06.02.2015, 19:35

Du machst dich sehr herunter. Fast mit jeder Aussage in jedem Satz setzt du dich selbst herab. Es schmerzt geradezu, dies zu lesen.

Möchtest du Mitgefühl, oder warum tust du dir das an?

Wenn du ernsthaft willst, dass es dir besser geht, könntest du ja damit beginnen, besser als bisher von dir zu reden und zu schreiben. Jeder kann sich mehr zu schätzen lernen. Ganz gewiss hast auch du wertvolle Eigenschaften.

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Alienia
Forums-Insider
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Beiträge: 241

Beitrag Fr., 06.02.2015, 22:56

Jutta hat geschrieben:ch habe auch keine wirklichen Fähigkeiten
Meiner Meinung nach hat jeder Mensch IRGENDWELCHE Fähigkeiten. Wenn jemand sagt "Ich habe keine Fähigkeiten" steckt da meiner Meiung nach echt immer die Angst dahinter zu versagen. Denn würde man sich eingestehen Fähigkeiten zu haben, besteht eben die Gefahr sich selbst zu enttäuschen, zu versagen usw.
Jutta hat geschrieben: trotzdem aussortiert werde. I
Aussortiert oder einfach übersehen und andere werden mehr gesehen?
Ein bisschen Werbung und ein bisschen Smalltalk sollte man schon machen, sonst ist man eben einfach unsichtbar. Ich finde im Berufsleben ist alles Kosten-Nutzen-Analyse. Du überlegst, was du bereit bis zu zahlen (z. B. etwas mehr Small-Talk, geheuchelte Freundlichkeit und Interesse) und die bekommst dafür Geld, Anerkennung oder was auch immer.
Wichtig finde ich nur, dass die Sache an sich einen interessiert.
Klar, wenn du depressiv bist, interessiert dich wahrscheinlich echt nichts. Aber das ist ja nur eine Phase. Für irgendwas interessiert sich sonst jeder.
Jutta hat geschrieben:Ich weiß einfach nicht weiter, ich weiß nicht wo ich hin will
Tja ohne Ziel geht man halt auch nicht los, sag ich mal so. Irgendwas solltest du dir schon ausdenken. Irgendwas halt.
Hattest du NIEMALS Hobbys?
NIEMALS in deinem ganzen Leben Freude an irgendeiner winzigen Kleinigkeit?
Glaube ich nicht. Irgendeinen Anhaltspunkt, wo du deinen Gedanken zur Zielformulierung aufbauen kannst, wird es garantiert geben.

Für mich hört es sich eher so an, als hättest du Angst vor dem Leben an sich. Vor all den Risiken, den Möglichkeiten zu versagen usw. Deshalb gibst du lieber schon mal vorsorglich auf. Damit kannst du das ganze Leben quasi vermeiden. Aber dadruch verpasst du es natürlich auch vollkommen. SO sch.eiße, wie es dir vielleicht gerade vorkommt, ist das Leben nämlich echt nicht.

Nutzlos bist du nicht. Ich finds auch schrecklich, wirklich schrecklich, dass man seinen eigene Nutzen daran fest macht, was man im Job leistet. Ich finde Jobs an sich sind vollkommen nutzlos und lächerlich. Das hat nichts damit zu tun, was uns als Menschen wirklich ausmacht.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

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