Hallo Butterblümchen,
freut mich dass es dir mit dem Elontril gut geht. Ich habs abgesetzt. Fühle mich jetzt besser. Antrieb ist mal da, dann wieder nicht.
Aber so ganz fit fühle ich mich nicht. Ich kann das nicht beschreiben, es ist manchmal so eine Leere in mir. Ich hab jetzt auch mit einer Psychotherapie angefangen und die Therapeutin meinte es wäre eine Erschöpfungsdepression.
Bin gespant ob es mit der Therapie besser wird.
Ich wünsche dir weiterhin eine gute Zeit
Liebe Grüße
Mondkristall
Angst alleine Einkaufen zu gehen
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Hallo Butterblümchen,
das Problem "Angst" beim Einkaufen kenne ich auch. Grässlich. Ich stand in der Nähe der Eistruhe, direkt vor der Kasse, als ich plötzlich einen Schweißausbruch bekam, Sternchen gesehen habe, mir schwindlig wurde und der Boden sich wie ein Magnet anfühlte. Unaufhaltsam. Natürlich kein Stuhl in der Nähe und die Angst hinzufallen, stieg ins Absolute.
Gerettet haben mich damals die Eistruhe, an der ich mich festhalten konnte und meine Gedanken, die ich ganz bewusst in eine andere Richtung gelenkt habe. Als es halbwegs wieder ging, bin ich aus dem Laden geflüchtet.
Am nächsten Tag habe ich mich meiner Angst ganz bewusst ausgesetzt. Ich war so sauer auf mich, wollte mich nicht durch diese neue Angst noch mehr eingrenzen lassen, mir nicht noch mehr Lebensqualität berauben lassen.
Ich habe mir gezielt ein sehr gut klimatisiertes Geschäft gesucht und mir einen Einkaufswagen zum Festhalten gegriffen. Im Laden ging es dann los. Der Schwindel kam, mein erstes Signal, dass es los ging. Die Gedankensteuerung ist die eigentliche Lösung des Problems. Ich habe mich massiv abgelenkt, mich auf ein Rezept, dass ich kochen wollte konzentriert und es half. Immer wieder kamen die Schwindelschübe und immer wieder habe ich sofort dagegen gesteuert und mir gesagt: NEIN! Ich will das nicht! Es ist nur Angst! Ich will mich nicht zum Sklaven meiner Angst machen! Es hat geklappt. Ich habe es geschafft.
Drei bis vier Male habe ich es wiederholen müssen und jedes Mal wurde es schwächer. Ich habe sie besiegt, diese Angst und das macht Mut, sich auch anderen Ängsten zu stellen.
Vielleicht wäre das ja auch für dich eine Möglichkeit.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG
Elisabet
das Problem "Angst" beim Einkaufen kenne ich auch. Grässlich. Ich stand in der Nähe der Eistruhe, direkt vor der Kasse, als ich plötzlich einen Schweißausbruch bekam, Sternchen gesehen habe, mir schwindlig wurde und der Boden sich wie ein Magnet anfühlte. Unaufhaltsam. Natürlich kein Stuhl in der Nähe und die Angst hinzufallen, stieg ins Absolute.
Gerettet haben mich damals die Eistruhe, an der ich mich festhalten konnte und meine Gedanken, die ich ganz bewusst in eine andere Richtung gelenkt habe. Als es halbwegs wieder ging, bin ich aus dem Laden geflüchtet.
Am nächsten Tag habe ich mich meiner Angst ganz bewusst ausgesetzt. Ich war so sauer auf mich, wollte mich nicht durch diese neue Angst noch mehr eingrenzen lassen, mir nicht noch mehr Lebensqualität berauben lassen.
Ich habe mir gezielt ein sehr gut klimatisiertes Geschäft gesucht und mir einen Einkaufswagen zum Festhalten gegriffen. Im Laden ging es dann los. Der Schwindel kam, mein erstes Signal, dass es los ging. Die Gedankensteuerung ist die eigentliche Lösung des Problems. Ich habe mich massiv abgelenkt, mich auf ein Rezept, dass ich kochen wollte konzentriert und es half. Immer wieder kamen die Schwindelschübe und immer wieder habe ich sofort dagegen gesteuert und mir gesagt: NEIN! Ich will das nicht! Es ist nur Angst! Ich will mich nicht zum Sklaven meiner Angst machen! Es hat geklappt. Ich habe es geschafft.
Drei bis vier Male habe ich es wiederholen müssen und jedes Mal wurde es schwächer. Ich habe sie besiegt, diese Angst und das macht Mut, sich auch anderen Ängsten zu stellen.
Vielleicht wäre das ja auch für dich eine Möglichkeit.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG
Elisabet
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Hallo Mondkristall,Mondkristall hat geschrieben:Hallo Butterblümchen,
freut mich dass es dir mit dem Elontril gut geht. Ich habs abgesetzt. Fühle mich jetzt besser. Antrieb ist mal da, dann wieder nicht.
Aber so ganz fit fühle ich mich nicht. Ich kann das nicht beschreiben, es ist manchmal so eine Leere in mir. Ich hab jetzt auch mit einer Psychotherapie angefangen und die Therapeutin meinte es wäre eine Erschöpfungsdepression.
Bin gespant ob es mit der Therapie besser wird.
Ich wünsche dir weiterhin eine gute Zeit
Liebe Grüße
Mondkristall
das ist ja doof, das es mit Elontril nicht funktioniert hat Wo im Alltag hast du denn noch Probleme? Kannst du dir vorstellen woher das kommt und wie ist sie ausgebrochen??
Ja, Therapeut kann ich wirklich jedem nur wärmstens empfehlen!! Hat man nicht bei jeder Depression eine Erschöpfung? Ich dachte das sei normal.. Welche Therapieform ist es denn??
Danke, ich wünsche dir auch ein gutes Durchhaltevermögen
- "Regel 32: Genieße die kleinen Dinge im Leben."
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Elisabet hat geschrieben:Hallo Butterblümchen,
das Problem "Angst" beim Einkaufen kenne ich auch. Grässlich. Ich stand in der Nähe der Eistruhe, direkt vor der Kasse, als ich plötzlich einen Schweißausbruch bekam, Sternchen gesehen habe, mir schwindlig wurde und der Boden sich wie ein Magnet anfühlte. Unaufhaltsam. Natürlich kein Stuhl in der Nähe und die Angst hinzufallen, stieg ins Absolute.
Vielleicht wäre das ja auch für dich eine Möglichkeit.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG
Elisabet
Hallo Elisabet,
vielen Dank für deine hoffnungsvolle Geschichte.
Bist du denn in Therapie?
Ich glaube, es war nur der Auslöser, so wie beim Straßenbahnfahren (siehe oben). Wir sind die Situation mehrmals durchgegangen (also ich beim Therapeut) und ich denke es hat was mit meiner Kindheit zu tun. Mir wurde nichts zugetaut und so ein Bild hat sich in mein Unterbewusstsein eingebrannt
Ich denke, wenn ich meine Kindheit aufgearbeitet habe und mir selbst mein Selbstbewusstsein erarbeitet habe, wird sich dieses Problem selbst lösen.
Mal sehen, vielleicht schaffe ich es irgendwann das Problem nochmal in Angriff zu nehmen.
Danke, Kraft wünsche ich dir auch!!
LG
- "Regel 32: Genieße die kleinen Dinge im Leben."
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Hallo Butterblümchen,
ja, ich bin schon viele Jahre in Therapie. Als ich anfing, wusste ich nicht einmal, dass es Angst war, die mich so gequält hat, weil ich nicht wusste, wie sie sich anfühlt. Ich habe ohne Ende gearbeitet, um diesem Gefühl davonzulaufen - und wohl nicht nur diesem Gefühl.
In der Therapie habe ich dann gelernt, meine Gefühle so zu fühlen, dass ich sie erkennen, zuordnen konnte.
Ich bin dann so nach und nach immer wieder ein Problemthema nach dem anderen angegangen. Dabei habe ich gelernt, dass alte Verhaltensgewohnheiten immer in Verbindung zu der Angst im Jetzt stehen. Das zu erkennen ist der Anfang, dann hineinzugehen in die Angst, ist der Weg. So wurden es über die Jahre immer weniger Ängste. Am Anfang ging es noch verhältnismäßig leicht, mittlerweile geht es immer mehr ins Eingemachte. Die Probleme gehen immer tiefer und haben so oft einen unbewussten Hintergrund.Da suche ich mühselig nach Gründen für meine Angst.
Angst fühlt sich nicht nur schrecklich an, sie schränkt auch immer mehr ein. Man verschließt sich dem Leben immer mehr.
Es gibt nur einen Weg raus aus der Angst und das ist der Weg in die Angst. Immer ein bisschen weiter, bis an die persönliche Grenze und dann noch ein kleines bisschen mehr... Dazu musst du gut in dich hineinfühlen, damit du im passenden Moment die Bremse ziehst.
Ich habe gelernt, dem Heute mehr Raum zu geben. Jetzt - heute ist es ja ganz anders als damals! Heute kann ich das und das...... weil ich ja kein Kind mehr bin und weil ich heute für mich entscheide - entscheiden darf und es kann!
Vielleicht magst du ja mal probieren. Erfolge sind so wichtig, um durchzuhalten!
Ich bin auch noch längst nicht an meinem Ziel, aber ich glaube ganz fest, dass es einen Weg raus gibt! Der Sieg über die Angst ist ein echter Kraftakt, aber es lohnt sich, weil es der Weg in die Freiheit ist.
Du kannst das auch schaffen!
LG
Elisabet
ja, ich bin schon viele Jahre in Therapie. Als ich anfing, wusste ich nicht einmal, dass es Angst war, die mich so gequält hat, weil ich nicht wusste, wie sie sich anfühlt. Ich habe ohne Ende gearbeitet, um diesem Gefühl davonzulaufen - und wohl nicht nur diesem Gefühl.
In der Therapie habe ich dann gelernt, meine Gefühle so zu fühlen, dass ich sie erkennen, zuordnen konnte.
Ich bin dann so nach und nach immer wieder ein Problemthema nach dem anderen angegangen. Dabei habe ich gelernt, dass alte Verhaltensgewohnheiten immer in Verbindung zu der Angst im Jetzt stehen. Das zu erkennen ist der Anfang, dann hineinzugehen in die Angst, ist der Weg. So wurden es über die Jahre immer weniger Ängste. Am Anfang ging es noch verhältnismäßig leicht, mittlerweile geht es immer mehr ins Eingemachte. Die Probleme gehen immer tiefer und haben so oft einen unbewussten Hintergrund.Da suche ich mühselig nach Gründen für meine Angst.
Angst fühlt sich nicht nur schrecklich an, sie schränkt auch immer mehr ein. Man verschließt sich dem Leben immer mehr.
Es gibt nur einen Weg raus aus der Angst und das ist der Weg in die Angst. Immer ein bisschen weiter, bis an die persönliche Grenze und dann noch ein kleines bisschen mehr... Dazu musst du gut in dich hineinfühlen, damit du im passenden Moment die Bremse ziehst.
Für mich hat die Hilfe in der Therapie schon viel früher eingesetzt. Ich mache eine Verhaltenstherapie. Ich glaube, dass es für mich ganz wichtig ist zu wissen, welche Zusammenhänge zwischen Früher und der Angst heute bestehen, aber meine Lösung liegt vor allem in einer wirklich guten Ablenkung in brisanten Situationen.Butterblümchen89 hat geschrieben:Ich denke, wenn ich meine Kindheit aufgearbeitet habe und mir selbst mein Selbstbewusstsein erarbeitet habe, wird sich dieses Problem selbst lösen.
Ich habe gelernt, dem Heute mehr Raum zu geben. Jetzt - heute ist es ja ganz anders als damals! Heute kann ich das und das...... weil ich ja kein Kind mehr bin und weil ich heute für mich entscheide - entscheiden darf und es kann!
Vielleicht magst du ja mal probieren. Erfolge sind so wichtig, um durchzuhalten!
Ich bin auch noch längst nicht an meinem Ziel, aber ich glaube ganz fest, dass es einen Weg raus gibt! Der Sieg über die Angst ist ein echter Kraftakt, aber es lohnt sich, weil es der Weg in die Freiheit ist.
Du kannst das auch schaffen!
LG
Elisabet
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Hallo Elisabet,
das mit den davonlaufen kenne ich so gut...
Danke für deine netten Worte. Sie berühren meine Seele.
Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute!
LG
Butterblümchen
das mit den davonlaufen kenne ich so gut...
Danke für deine netten Worte. Sie berühren meine Seele.
Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute!
LG
Butterblümchen
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Hallo Butterblümchen,
als ich im August im Krankenhaus war bin ich in ein tieferes Loch gefallen.
Mittlerweile geht es mir aber sehr gut..naja, für meine Umstände zumindest.
Die Therapie beginne ich erst nächst Woche, da wird dann einiges aufarbeitet. Was genau weiss ich noch nicht.
Ist dieses mal eine Frau, ich hatte vor zwei Jahren schon mal einen männlichen Therapeut der supernett war. Mit Frauen kann man vielleicht besser reden dachte ich....obwohl als wir das Erstgespräch hatten war ich mir nicht mehr so sicher. Sie ist nett, aber einfach anders.
Ich geb ihr mal eine Chance
Schönen Abend und LG
Mondkristall
als ich im August im Krankenhaus war bin ich in ein tieferes Loch gefallen.
Mittlerweile geht es mir aber sehr gut..naja, für meine Umstände zumindest.
Die Therapie beginne ich erst nächst Woche, da wird dann einiges aufarbeitet. Was genau weiss ich noch nicht.
Ist dieses mal eine Frau, ich hatte vor zwei Jahren schon mal einen männlichen Therapeut der supernett war. Mit Frauen kann man vielleicht besser reden dachte ich....obwohl als wir das Erstgespräch hatten war ich mir nicht mehr so sicher. Sie ist nett, aber einfach anders.
Ich geb ihr mal eine Chance
Schönen Abend und LG
Mondkristall
Hallo Butterblümchen,
ich lebe seit etwa 17 Jahren mit der Soz. Phobie und möchte Dir ein wenig von meiner Lösung berichten.
Ich bin etwas entsetzt, wie viele Medikamente ihr teilweise nehmt.
Ich selbst habe in meiner gesamten Rehazeit maximal Trittico oder vorübergehend ein Schlafmedikament bekommen.
Meine Phobie war sehr ausgeprägt. Ich hatte nicht nur Problme mit bestimmten Situationen sondern konnte die letzten Jahre nicht mehr aus dem Haus gehen. Eine Verbesserung meiner Situation war undenkbar und für mich stand fest, dass ich mir eines Tages das Leben nehmen würde.
Durch einen glücklichen Zufall und einen unermesslichen Akt der Überwindung, landete ich in einer Ganztagsreha, die ich heute als meine Rettung ansehe.
Ich wusste, dass ich es "nur" mit einer begleitenden Therapie nicht schaffen würde, da es mir so schwer fiel aus dem Haus zu gehen.
Rückblickend sehe ich folgende Schritte für mich als wegweisend:
1. Erkennen und Verstehen der eigenen Geschichte ABER: Gänzlich war das in meinem Fall gar nicht möglich. Ich dachte immer, meine Heilung kann nur darin bestehen, mein großes Trauma in der Kindheit zu finden und zu verarbeiten, aber es war nicht das, was ich erwartet hatte, sondern schlicht eine Verkettung ungünstiger Umstände, auf die ich sensibel reagiert habe. Warum/Wieso/Weshalb konnte mir kein Psychologe sagen und ich habe es trotzdem akzeptieren gelernt.
2. Entkomplizieren und ins Tun kommen
Meine stationäre Reha beruhte darauf, dass wir wieder (Er-)Leben lernen. Es gab Gruppen - und Einzelgespräche, aber zusätzlich gingen wir viel in die Natur, verrichteten Hausarbeiten, bastelten und bekamen die Zeit, einfach mal durchzuatmen und sich entkrampft mit sich und seiner Situation auseinanderzusetzen. Rückblickend hat mir das am meisten geholfen, da ich den selbstauferlegten Ansprüchen einfach mal entkommen und alles von ganz vorne aufrollen und meinen Selbstwert nähren konnte.
Ich denke, ich bin früher vieles viel zu kompliziert angegangen und habe immer versucht, in meinem Genesungsprozess ja die Oberhand zu behalten und keinen Fehler zu machen.
Das Loslassen war mir letztendlich die grösste Hilfe und ich kann nach fast 4 Jahren Reha (klingt viel, aber es lohnt sich!) weitgehend alles machen, was mir früher unmöglich war - und das mit Freude!
Den richtigen Platz zu finden ist sicher nicht ganz einfach, dennoch möchte ich einigen raten, ob sie sich für einige Zeit nicht gänzlich der Genesung widmen wollen, ich denke das vereinfacht vieles.
Alles Gute und liebe Grüße,
Cat
ich lebe seit etwa 17 Jahren mit der Soz. Phobie und möchte Dir ein wenig von meiner Lösung berichten.
Ich bin etwas entsetzt, wie viele Medikamente ihr teilweise nehmt.
Ich selbst habe in meiner gesamten Rehazeit maximal Trittico oder vorübergehend ein Schlafmedikament bekommen.
Meine Phobie war sehr ausgeprägt. Ich hatte nicht nur Problme mit bestimmten Situationen sondern konnte die letzten Jahre nicht mehr aus dem Haus gehen. Eine Verbesserung meiner Situation war undenkbar und für mich stand fest, dass ich mir eines Tages das Leben nehmen würde.
Durch einen glücklichen Zufall und einen unermesslichen Akt der Überwindung, landete ich in einer Ganztagsreha, die ich heute als meine Rettung ansehe.
Ich wusste, dass ich es "nur" mit einer begleitenden Therapie nicht schaffen würde, da es mir so schwer fiel aus dem Haus zu gehen.
Rückblickend sehe ich folgende Schritte für mich als wegweisend:
1. Erkennen und Verstehen der eigenen Geschichte ABER: Gänzlich war das in meinem Fall gar nicht möglich. Ich dachte immer, meine Heilung kann nur darin bestehen, mein großes Trauma in der Kindheit zu finden und zu verarbeiten, aber es war nicht das, was ich erwartet hatte, sondern schlicht eine Verkettung ungünstiger Umstände, auf die ich sensibel reagiert habe. Warum/Wieso/Weshalb konnte mir kein Psychologe sagen und ich habe es trotzdem akzeptieren gelernt.
2. Entkomplizieren und ins Tun kommen
Meine stationäre Reha beruhte darauf, dass wir wieder (Er-)Leben lernen. Es gab Gruppen - und Einzelgespräche, aber zusätzlich gingen wir viel in die Natur, verrichteten Hausarbeiten, bastelten und bekamen die Zeit, einfach mal durchzuatmen und sich entkrampft mit sich und seiner Situation auseinanderzusetzen. Rückblickend hat mir das am meisten geholfen, da ich den selbstauferlegten Ansprüchen einfach mal entkommen und alles von ganz vorne aufrollen und meinen Selbstwert nähren konnte.
Ich denke, ich bin früher vieles viel zu kompliziert angegangen und habe immer versucht, in meinem Genesungsprozess ja die Oberhand zu behalten und keinen Fehler zu machen.
Das Loslassen war mir letztendlich die grösste Hilfe und ich kann nach fast 4 Jahren Reha (klingt viel, aber es lohnt sich!) weitgehend alles machen, was mir früher unmöglich war - und das mit Freude!
Den richtigen Platz zu finden ist sicher nicht ganz einfach, dennoch möchte ich einigen raten, ob sie sich für einige Zeit nicht gänzlich der Genesung widmen wollen, ich denke das vereinfacht vieles.
Alles Gute und liebe Grüße,
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