Ursachen von Kontaktschwäche

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

pandas
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Beitrag Do., 12.09.2013, 13:17

Ulrich hat geschrieben: Manchmal kommen mir Leute, die Freunde haben oder in "festen Beziehungen" leben, oder Kinder großziehen wie Romantiker vor. Aber diese Verhaltensweisen sind biologisch verursacht. D.h. diese Verhaltensweisen sind mehr oder weniger angeboren.
Ne. Biologisch determiniert ist doch nur die Fortpflanzung an sich, folglich der Drang dazu, und das Kind grosszuziehen, bis es selbstständig ist - eine weitere Bindung zwischen erwachsenen Kind und Eltern ist nicht biologisch determiniert. Da ist eher determiniert, dass sich kranke ältere Menschen zurückziehen und sterben.

Alles andere ist sozial und kulturell.
Wodurch hier auch Entscheidungsmöglichkeiten bestehen.

Und: Es gibt doch Einzelgänger, unter anderen Dich - insofern sind diese Verhaltensweisen klarerweise keine biologischen Tatsachen.

Was ist denn am Obigen für Dich eigentlich der romantische Aspekt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Ulrich
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Beitrag Sa., 14.09.2013, 09:35

pandas hat geschrieben: Was ist denn am Obigen für Dich eigentlich der romantische Aspekt?

Jemand wie ich, der keine Freunde hat, und der auch keine Lust auf Freundschaft hat, der fragt sich wieso die anderen sich so verhalten.

Wieso verliebt sich ein Mann unsterblich in eine Frau und will nur sie und unternimmt alles um sie zu bekommen? Darauf gibt es keine biologische Antwort und auch keine soziologische Antwort. Das ist entweder Liebeswahn oder Romantik.

Wieso gibt es heterosexuelle Männer, die miteinander befreundet sind?Die finden sich manchmal gegenseitig richtig toll. Ich könnte so was nicht. Aber es ist wohl normal. Aber ich verstehe es nicht. Jemanden toll finden sollte zumindest einen sexuellen Grund haben, oder in der Einmaligkeit des bewunderten Menschen begründet sein. Z.B. kann ich es verstehen, wenn jemand einen Spitzensportler toll findet. Dessen Freund kann er aber nicht sein. Dann sucht er sich zum Ersatz einen anderen. Dieser Ersatz ist aber ist aber ein ganz gewöhnlicher Mensch.

Bei Kindern entstehen Freundschaften ja ganz spontan. Das spricht dafür, dass Freundschaften angeboren sind. D.h. man sucht sich instinktiv einen Freund, oder mehrere.

Dass Menschen sich zusammentun und große Dinge vollbringen, wie z.B. große Häuser bauen, oder technische Produkte entwickeln, das ist auch so was ähnliches wie Freundschaft. Die Fähigkeit ein guter Kollege auf der Arbeit zu sein baut viellleicht auf Kinder- und Jugendfreundschaften auf (wozu auch Schulfreundschafen zählen). Ein Kollege oder Geschäftspartner ist kein Freund, aber hat man zumindest häufig Umgang mit ihm, und man braucht das "seelisch" auch (ich allerdings nicht). Man braucht das Gefühl mit anderen Menschen was zu machen, egal ob es nützlich oder schädlich ist. In der Regel denken die Leute, die arbeiten oder Geschäfte machen es sei nützlich. Diese Nützlichkeit ist vielleicht nur ein Nebeneffekt. Wenn man sich Ameisen ansieht ist das ganz ähnlich. Die können gar nichts anderes machen als miteinander zu kooperieren. Zurück zu den Menschen: wer beim "gemeinsamen Schaffen" nicht mitmacht oder mitmachen will, der ist vermutlich gestört. Selbst reiche Leute, die eigentlich gar nicht zu arbeiten bräuchten, gehen oft arbeiten, oder machen Geschäfte (versuchen ihr Geld zu vermehren, sie finden das nützlich). Menschen, die Hausfrau oder Hausmann sind putzen und machen und tun meistens mindestens acht Stunden pro Tag und sind dann total geschafft. Das machen sie nicht für sich selbst, sondern für die, mit denen sie zusammenleben. Sie wollen sich nützlich machen, und das gelingt ihnen ja auch meistens, aber manchmal ist es etwas übertrieben.

Das mit der Arbeit habe ich geschrieben, weil ich nicht nur keine Freunde oder Partnerin habe, ich hab auch keine Arbeit. Dass ich keine Arbeit habe ist darin begründet, dass mir der Umgang mit Menschen, um es gelinde auszudrücken, nicht so viel Freude macht wie normalen Leuten. Zudem habe ich auch gar keine Motivation (viel) Geld zu verdienen, denn "viel" Geld braucht man in der Regel nur, wenn man Leute, die man als Freunde oder Sexpartner oder Ehepartner gewinnen will, beeindrucken will. Im Falle von Ehe: man möchte eine Person, die man liebt mit dem Geld versorgen (es gibt natürlich auch Ehen, wo beide arbeiten).

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Méabh
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Beitrag Sa., 14.09.2013, 09:46

, ich hab auch keine Arbeit. Dass ich keine Arbeit habe ist darin begründet, dass mir der Umgang mit Menschen, um es gelinde auszudrücken, nicht so viel Freude macht wie normalen Leuten. Zudem habe ich auch gar keine Motivation (viel) Geld zu verdienen,
Das geht mir exakt genau so. Ich konnte schon in Kindergarten mit Menschen nicht, und kann es bis heute nicht. Ich habe große Angst vor Menschen, Kontakte stressen mich sehr und bin um Himmels Willen lieber, lieber alleine. Ich habe eine soziale Phobie und chronische Depression, seit ich 13 war.

Trotzdem arbeite ich, und ich finde es ziemlich komisch (oder eher: ziemlich arrogant), das als Begründung zu nehmen. "Ich will nicht arbeiten, denn Menschen sind unangenehm, aber meine Existenz dürfen sie zahlen" - ? Oder wie? Ein bisschen wie: Ich mag keine Unordnung, mag aber auch nicht aufräumen, also sollen es andere tun?

Arbeiten gehen, "um viel Geld zu verdienen" finde ich auch merkwürdig - man muss zufällig auch Geld haben, um SICH zu erhalten und leben zu können, das fängt nicht erst bei teurem Kram an, beim Beeindruckenwollen, dass man Geld braucht!!??

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boo hoo
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Beitrag Sa., 14.09.2013, 18:12

Ich habe, was mich selbst betrifft, nie wirklich eine konkrete Antwort darauf gefunden, worin die Ursachen liegen könnten. Wenn ich an meine Kindergartenzeit und gewisse Charaktereigenschaften denke, könnte ich zu der Auffassung gelangen, dass es sich um eine angeborene Disposition handle. Andererseits war ich bis ins Jugendalter aber mal wesentlich normaler bis komplett 'normal'. Irgendwann hat sich dies dann gewandelt und ich denke, dass es phasenweise, ganz objektiv betrachtet, vermeidende bis sozialphobische Züge angenommen hat, die ich nicht als komplett unüberwindbar empfinde, die es aber insgesamt doch reichlich erschweren.
Um ehrlich zu sein, finde ich diesen Thread insgesamt ziemlich gruselig, da ich große Angst habe, in Deinem Alter auf eine ähnliche 'Karriere' zurückblicken zu müssen. Ich bin jetzt 27 und habe nicht eine einzige Erfahrung im Hinblick auf Beziehungen/Sex vorzuweisen. Mit 23 denkt man sich noch "naja, sooo unnormal ist das nun auch nicht" und hat noch eine gewisse Hoffnung, aber mit zunehmendem Alter wird die Lage einfach nur creepy. So langsam bzw. wohl schon länger komme ich in einen Bereich, bei dem man von "Absoluten Beginnern" redet, oder wie auch immer sich diese Loser ohne Beziehungserfahrung nennen.
Streng genommen war ich mit 14 zum letzten mal wirklich verliebt und andererseits sage ich manchmal scherzhaft (bzw. eher weniger scherzhaft), dass ich mich ca. 96 mal am Tag verliebe....Fucking hell, es ist hart

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Ulrich
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Beitrag So., 15.09.2013, 13:19

Méabh hat geschrieben: Arbeiten gehen, "um viel Geld zu verdienen" finde ich auch merkwürdig - man muss zufällig auch Geld haben, um SICH zu erhalten und leben zu können, das fängt nicht erst bei teurem Kram an, beim Beeindruckenwollen, dass man Geld braucht!!??
Wofür gibt es Arbeitslosen- und Sozialhilfe? Die willst du aber nicht in Anspruch nehmen. Warum? Bist du zu dumm, es durchzuziehen, oder vielleicht ist dir der Kontakt zu Kollegen ja doch irgendwie angenehm.

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Ulrich
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Beitrag So., 15.09.2013, 13:28

boo hoo hat geschrieben:So langsam bzw. wohl schon länger komme ich in einen Bereich, bei dem man von "Absoluten Beginnern" redet, oder wie auch immer sich diese Loser ohne Beziehungserfahrung nennen.
Streng genommen war ich mit 14 zum letzten mal wirklich verliebt und andererseits sage ich manchmal scherzhaft (bzw. eher weniger scherzhaft), dass ich mich ca. 96 mal am Tag verliebe....Fucking hell, es ist hart
Manchmal sage ich mir "Das darf doch alles nicht wahr sein". Was für eine Rolle spiele ich in dieser Gesellschaft? Die Rolle des ewigen Außenseiters. Ich gehöre nicht dazu. Ich lebe zwischen den anderen Leuten vor mich hin. Ich fahre mit dem Fahrrad zwischen durch Orte, wo ich noch nie ein Haus von innen gesehen habe. Das ist eine bescheuerte Existenz.

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Ulrich
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Beitrag Mo., 16.09.2013, 14:25

Auch auf die Gefahr hin, dass ich keine Antwort kriege möchte ich kurz mal was über meine Kindheit loswerden. Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass diese Erinnerungen bis zu meinem ca. 30. Lebensjahr verdrängt waren.

Mein Vater hat mich, da er mich für stärker und belastbarer als meine jüngeren Geschwister ansah, als Blitzableiter für seinen beruflichen und ehelichen Frust missbraucht. Es wusste nicht, an wem er all seine Wut abreagieren sollte, also machte er es bei mir. Ich wusste als Kind natürlich nicht, wieso er mich so schickanierte. Er hatte auch noch viel Wut auf seinen älteren Bruder im Bauch. D.h. er litt unter seiner Kindheit, in der er von seinem älteren Bruder ziemlich mies behandelt worden war. Mein Vater hat mich nie geschlagen. Er hat mir bloß immer damit gedroht. Am Mittagstisch schaute er öfter auf meinen Teller als auf seinen eigenen und sagte mir, dass ich Messer und Gabel falsch halte. Dann jagte er mich ungefähr alle drei Wochen durch die Wohnung und hielt mir die Faust vors Gesicht und sprach dabei die Drohung aus "Ich zerschlage dich". Er hat mich aber nie angerührt, außer ein Mal, wo ich irgendwas ausgefressen hatte, und wo er mir den Hintern versohlte. Das war die einzige körperliche Berührung, die wir hatten.

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Nico
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Beitrag Mo., 16.09.2013, 14:32

Ulrich hat geschrieben:. Ich fahre mit dem Fahrrad zwischen durch Orte, wo ich noch nie ein Haus von innen gesehen habe. Das ist eine bescheuerte Existenz.
Man kann aber auch wirklich aus allem ein Drama machen....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Christine_Walter
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Beitrag Mo., 23.09.2013, 10:07

Sonnenschein007 hat geschrieben: Liebe Christine_Walter!
Ich finde, dass materielle Armut weit weniger schlimm ist, als wenn man in der eigenen Familie mundtot gemacht wird.
Das ist echt gemein (gewesen) von Deiner Familie. Haben Deine Eltern sich gegenseitig auch schlecht behandelt ?
klar, sicher. aber am schlechtesten wurden immer noch die kinder behandelt, weil sie in der familie am wenigsten wert waren (das ältere war noch mehr wert als das jüngere)

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Ulrich
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 10:12

Manchmal kommt mir meine Kontaktschwäche (oder Kontaktarmut) vor wie Stärke: ich brauche niemanden. Wenn ich "schwach" werde, dann gehe ich zu meiner Mutter oder quatsche Leute in der Kneipe an, und rede mit denen. Alles kein Problem. Mit ist im Allgemeinen nur etwas langweilig. Ich würde gern mal andere Länder sehen und mehr um die Ohren haben. Das Problem mit Reisen ist, dass es blöd ist, allein zu verreisen. Ich finde es jedenfalls blöd, oder beängstigend. Man fühlt in fremder Umgebung viel intensiver, dass "man niemanden hat".

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass es mir nichts bedeutet, Erfahrungen mit anderen zu teilen. Das macht mich in gewisser Weise wütend, aber nicht sehr. Wütend bin ich vor allem auf Therapeuten, die mit mir nichts anfangen können. Die verstehen mein Problem nicht. Die kennen sich nur mit Leuten aus, die ständig in irgendwelchen Beziehungen gefangen sind, und die entweder versuchen, aus diesen Beziehungen rauszukommen, oder sie versuchen ihre Bezugspersonen zu verändern. Das bezieht sich auf "analytische" Therapeuten, die ja in den letzten Jahren zu so einer Art Beziehungsfetischisten degeneriert sind, und die Beziehungen gleich welcher Art als was ungeheuer wertvolles ansehen, das man nicht zerstören darf.

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Ulrich
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Beitrag So., 17.11.2013, 11:22

Errata:

Falsch:
Aber ich bin skeptisch, was die Heliung meiner "schizoiden Depression", vermischt mit Angstphobie angeht.

Richtig:
Aber ich bin skeptisch, was die Heilung meiner "schizoiden Depression", vermischt mit Sozialphobie angeht.

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Ulrich
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Beitrag Sa., 15.02.2014, 15:44

Ich glaube man muss in der Lage sein Leute wie Dinge zu behandeln, ohne dass sie es merken. D.h. man sollte nicht allzu viel Respekt vor der Meinung eines anderen Menschen haben und ihn einfach nur benutzen. Nur mit dieser Einstellung ist man in der Lage es zu ertragen, wenn ein Freund oder Partner einen fallen lässt. Der ist dann eben blöd.

Das ist das gute an Beziehungen: man kann machen was man will, und wenn man versagt, kann man jeweils den anderen sie Schuld geben. Im Beruf ist das nicht so leicht möglich. Jobs sind nicht so leicht zu bekommen wie neue Bekannte.

Oftmals halten Beziehungen, die im Grunde genommen nur auf (versuchter) gegenseitiger emotionaler Ausbeutung beruhen trotzdem Jahrzehnte. Woran das liegt weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es manchen Leuten gefällt sich ausnutzen und belügen zu lassen.

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Knuschel
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Beitrag Fr., 21.02.2014, 22:18

Hi Ulrich!
Ich denke auch immer mal darüber nach. Das einzige das ich meinen Eltern vorwerfen könnte, wäre, dass sie mir nicht beigebracht haben Konflikte zu lösen. Sie haben mir nur beigebracht nicht von anderen Menschen abhängig zu sein, und jedem Konflikt prima auszuweichen. Autonom lebt sich's recht gut (hat hier schon jemand als Stärke beschrieben), aber halt recht alleine, bzw. manchmal so einsam dass man glaubt verrückt zu werden, auch diese Phasen kannte ich früher, als ich noch jünger war.
Meine Eltern sind selbst beide "kontaktschwach" (haben keinerlei Freunde od. Bekannte), sie haben mir halt nur ihre eigenen Erfahrungen weitergegeben, wie hätten sie's auch besser wissen sollen. Meine Schwester ist kontaktschwach, sie hat's aber wenigstens zu einer Ehe mit einem ebenso isoliert lebenden Menschen und Kindern gebracht. Die Kinder leben ebenfalls völlig isoliert, haben's auch nie geschafft sich einen Freundeskreis aufzubauen, sind jetzt aus dem Pflichtschulalter raus, mitten in der Pupertät, und komplett alleine, ich möchte wirklich nicht mit ihnen tauschen... Arme Mäuschens... Unsere soziale Isolation wird in der Familie totgeschwiegen, ich bin vielleicht der einzige bei uns der darüber nachdenkt...
Meine Großeltern beiderseits waren vielleicht nicht sozial isoliert wie im heutigen Sinne, ich glaube nicht dass es das vor 50 Jahren + schon so gab, man war ja auch viel abhängiger von seinem Umfeld, aber sie waren z.T. hübsch asoziale Menschen, Säufer, Schläger, emotional massiv kriegsgeschädigte Seelen (vorallem die Männer). Wenn man darüber nachdenkt und die Geschichten kennt - meine Eltern sind eigentlich der Wahnsinn! Die hätten jedes Recht gehabt uns auch zu prügeln, auch alles zu versaufen und worse.
Und so haben wir nur ne kleine "soziale Behinderung" mitbekommen die man durchaus überwinden könnte, wenn man wollte und sich ein bisschen Hilfe holte.

Genetischer Faktor? Joa, vielleicht, unnötige Hammerzehen werden ja auch vererbt, und mit meiner Nichte hab ich soviel Unheimliches gemeinsam, dass eigentlich nur ein gemeinsamer genetischer Faktor als Erklärung in Frage kommt, mit "Vorbild" war meinerseits nicht viel, mangels Kontakt... Ich glaube da eher an einen erzieherischen Effekt, an die Auswirkungen des sozialen Mileus in dem man halt aufwächst, an die Auswirkungen deiner Lebenserfahrung, deiner Schulzeit, deiner prägenden Jahre. Wer Glück hat, kommt mit schlechten Voraussetzungen gut durchs Leben, wer Pech hat, landet mit den besten Vorbildern und dem besten familiären Mileu in der sozialen Isolation oder schlimmerem.
Ich glaube es ist ganz einfach eine Mischung aus Glück, und Persönlichkeit wo es einen hintreibt im Leben. Es ist meistens nicht fair, oft nicht richtig, es ist vorallem sinnlos sich darüber zu beschweren ...

Ich glaube aber auch nicht dass eine "Sackgasse" wie die soziale Iso im Leben endgültig sein muss, man kann immer zurück, wieder auf 0, alles auf Anfang, Pferde satteln - weiterreiten.
Vielleicht gibt dir was hiervon einen neuen Denkansatz?!
lG und gut Nacht, vom Knuschel

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