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Fr., 11.10.2013, 11:42
Hallo ihr,
ganz tolles Thema. Beschäftigt mich auch schon seit längerem, und irgendwie is man ja immer froh, wenns den anderen genauso ergeht - und man feststellt, dass es nicht an einem selbst liegen muss.
Ich hatte jahrelang (knapp 10 Jahre) eine wirklich gute, "beste" Freundin, der ich alles anvertrauen konnte und mit der ich wie seelenverwandt war. Das entsand damals in der Schulzeit und hielt auch immer gut, wenn eine von uns mal einen Freund hatte. Leider haben sich unsere Lebenswege irgendwann dermaßen geteilt, sodass eine Freundschaft einfach nicht mehr funktionierte (Drogen, Diebstähle, etc.) Da kommste dann irgendwann leider auch als beste Freundin nicht mehr dazwischen und musst versuchen, dich selbst zu schützen und nicht den gleichen Weg zu gehen.
Jedenfalls, seitdem geht es mir ähnlich. Freunde aus der späteren Schulzeit sind weggezogen, andere sind nur flüchtige Bekanntsschaften. Und wenn ich mich dann mal auf eine Person einlasse und denke, die ist es jetzt, werde ich bitter enttäuscht, wenn diese Person es doch nicht genauso sieht (siehe mein vorletzter Thread).
Was mir in meinem Fall und auch bei Freundinnen auffällt, ist, dass man heutzutage auch nicht mehr miteinander spricht, wenn einem was stört. Da wird einfach gesagt "ich brauche mal Abstand" und so geht das irgendwie auseinander und beide Seiten suchen sich neue Freundschaften. Sehe es hier ja grade auf der Arbeit, auch wenns wahrscheinlich das Extrem ist: Ich habe, jetzt nach Wochen, immernoch keine Ahnung, was ich ihr genau getan habe (meiner lieben Ex-besten-Freundin sogesehen), werde ignoriert, sämtliche Versuche mal mit ihr zu reden werden geblockt, etc. Sowas kenne ich von früher nicht, da wurde heftigst gestritten und irgendwann war dann halt wieder gut, weil man am Ende ja doch nicht ohneinander konnte.
Allerdings muss ich gestehen, erlebe ich auch grade die andere Seite. Seit 4 Monaten bin ich in einer Beziehung. Während oben genannte Freundin ein Problem damit hatte, dass ich plötzlich nicht mehr so oft Zeit habe, reagieren da andere Freunde / Bekannte viel relaxter. Ich versuche halt schon, spätestens alle zwei Wochen was mit meinen Mädels zu machen, und denke das ist auch ein guter Rahmen, solange man unter der Woche ebenfalls in Kontakt bleibt und das nicht ein "nur Feiern gehen" wird. Von ein, zwei Personen hab ich aber den Eindruck, dass mir das vorausgesetzt wird, dass ich jetzt keine Zeit mehr habe und "abgemeldet" bin. Weils halt meistens so ist. Das ist auch irgendwie schade.
Lg fool.
Ps. mir fällt grade noch was ein... von wegen Kontaktanzeigen: Es gibt mittlerweile einige Plattformen, auf denen man sich zum Weggehen oder "was Unternehmen" treffen kann, also keine Partnerschaftsdinger. Hat mir meine damalige Therapeutin vorgeschlagen und 90% meines jetzigen Freundeskreises kenne ich daher. Vor allem auf ... äh... darf ich das schreiben... auf dem "Gesichtsbuch" gibt es Gruppen, die sich "Neu in xxx" nennen. Das ist meist ganz ungezwungen - wenn auch sehr seltsam beim ersten Mal "mit Fremden treffen", aber da muss man einfach durch und merkt schnell, dass es allen anderen genauso geht.