Starke Ablehnung urbaner Kultur - 'normal'?
Starke Ablehnung urbaner Kultur - "normal"?
Liebe Leserinnen und Leser,
vl könnt ihr mir in diesem Forum ein wenig dabei helfen zu verstehen was in meinem Kopf bei folgend erläutertem Problem vor sich geht bzw. nicht rund läuft:
Es handelt sich um ein eher, naja seltenes "Problem". Es geht schlicht und einfach darum, dass ich das Leben in der Stadt einfach total ablehne, ich bekomme Panik wenn ich daran denke in einer Großstadt leben zu müssen. Ich assoziire das Leben in der Stadt mit Vorstellungen von "gedanklich und physisch eingesperrt sein" und dass sich das Leben dabei auf einem realtiv kleinen Raum mit relativ kleinem Interaktionsrahmen stattfindet, empfinde ich stark ablehnend und fühle mich durch die Entwicklungen -wenn man Forschungen zur urbanen Entwicklung glaubt- zu einem öffentlichen Leben in immer urbanerem Umfeld bedroht. Ich selbst lebe am Land, allerdings nicht weit weg von einer Großstadt, ich bin aber in dieser Stadt bzw am Stadtrand, jedoch in jedem Fall in urbaner Kultur großgeworden. Trotzdem aber hatte ich, bedingt durch familiäre Verbindungen, immer einen großen Bezug zum ländlichen Leben und der ländlichen Kultur. Als Kind empfand ich -sofern man als Kind da überhaupt klar zu unterscheiden vermag- doch eher das Ländliche als "bedrohlich", da man am Land -z.b. in seinem Dorf- doch eher dazu quasi "genötigt" wird, am Gemeindeleben teilzunehmen, und ich war nie wer, der gerne in Vereinen, Gruppen, etc sein wollte. Im Laufe der späten Jugend (Bin jetzt Mitte 20) stellte sich aber immer mehr heraus, dass ich einfach keine Lust mehr auf "Stadt" hatte, ich empfand die urbane Kultur immer mehr als...ja verkommen und unnatürlich. In meinen Augen ist das städtische Leben einfach nur neurotisch, leistungsverhaftet und es gibt keinen Bezug mehr zur "realen Welt", d.h. zu Fragen wie "Wo bekomme ich meine Nahrung her?" oder auch "Was ist eigentlich wichtig im Leben, Sicherheit durch "Gemeienschaft" oder Geld und purer Individualismus?", und dgl.. Stattdessen werden diese essentiellen Fragen durch primitive Fragen ersetzt, die sich entweder nur auf Gelüste jeder Art beziehen ("Macht", "Erfolg", etc), oder aber auch -für mich gesehen- uninteressanter Art (z.B. Fragen zur Kundenberatung, Lifestyl, Events, etc). Wollte ich früher einen tollen Beruf und viel Geld, will ich heute (bin wie gesagt erst Mitte 20!) nur mehr ein schönes, bescheidenes Haus am Land (meine Familie besitzt eines) und meine Ruhe, eingebettet in eine liebe Gemeinschaft und mit einer lieben Familie. Viele, ja die meisten würde ich sagen, Leute in meinem Alter wollen in die Stadt, wollen "feiern" und "Party machen", wollen sich selbst an ihren Grenzen sehen, ich brauche das alles nicht, gehe lieber Wandern in der schönene Natur oder beschäftige mich neben meinem Studium mit praktischen handwerklichen Tätigkeiten, wie auch der Gartengestaltung. Die Stadt suche ich nur auf wenn ich an die Universität muss. Wer jetzt aber sagt ja, typischer Fall eines "Hinterwäldlers", dem muss ich sagen, nein, denn ich kenne auch alle Städte in und auswenig. Ich bewundere z.B. architektonische Stile und Bauformen, oder auch kulturelle Angebote. Ich fühle mich einem Leben in der Stadt aber auch gedanklich in keinster Weise "verpflichtet", wie dies scheinbar immer mehr Leute tun. Und auch die urbanen Narrative von "Erfolg", Macht und Spaß reizen mich wenig bis gar nicht. Ich finde, diese Art zu leben ist eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz und eine ungesunde Hingabe an Luxusbedürfnisse, die -oh Wunder- zur Dauerunzufriedenheit im Leben führt und die eigenen Bedürfnisse und Standards ins Unermessliche hinaufdrückt. Alles schön und gut könnte man jetzt sagen, nur ist das "normal"? Was meint ihr dazu und zu dem Ganzen liebe Leserinnen und Leser? Frühe wahre Reife, oder doch was anderes? Vielen Dank!
vl könnt ihr mir in diesem Forum ein wenig dabei helfen zu verstehen was in meinem Kopf bei folgend erläutertem Problem vor sich geht bzw. nicht rund läuft:
Es handelt sich um ein eher, naja seltenes "Problem". Es geht schlicht und einfach darum, dass ich das Leben in der Stadt einfach total ablehne, ich bekomme Panik wenn ich daran denke in einer Großstadt leben zu müssen. Ich assoziire das Leben in der Stadt mit Vorstellungen von "gedanklich und physisch eingesperrt sein" und dass sich das Leben dabei auf einem realtiv kleinen Raum mit relativ kleinem Interaktionsrahmen stattfindet, empfinde ich stark ablehnend und fühle mich durch die Entwicklungen -wenn man Forschungen zur urbanen Entwicklung glaubt- zu einem öffentlichen Leben in immer urbanerem Umfeld bedroht. Ich selbst lebe am Land, allerdings nicht weit weg von einer Großstadt, ich bin aber in dieser Stadt bzw am Stadtrand, jedoch in jedem Fall in urbaner Kultur großgeworden. Trotzdem aber hatte ich, bedingt durch familiäre Verbindungen, immer einen großen Bezug zum ländlichen Leben und der ländlichen Kultur. Als Kind empfand ich -sofern man als Kind da überhaupt klar zu unterscheiden vermag- doch eher das Ländliche als "bedrohlich", da man am Land -z.b. in seinem Dorf- doch eher dazu quasi "genötigt" wird, am Gemeindeleben teilzunehmen, und ich war nie wer, der gerne in Vereinen, Gruppen, etc sein wollte. Im Laufe der späten Jugend (Bin jetzt Mitte 20) stellte sich aber immer mehr heraus, dass ich einfach keine Lust mehr auf "Stadt" hatte, ich empfand die urbane Kultur immer mehr als...ja verkommen und unnatürlich. In meinen Augen ist das städtische Leben einfach nur neurotisch, leistungsverhaftet und es gibt keinen Bezug mehr zur "realen Welt", d.h. zu Fragen wie "Wo bekomme ich meine Nahrung her?" oder auch "Was ist eigentlich wichtig im Leben, Sicherheit durch "Gemeienschaft" oder Geld und purer Individualismus?", und dgl.. Stattdessen werden diese essentiellen Fragen durch primitive Fragen ersetzt, die sich entweder nur auf Gelüste jeder Art beziehen ("Macht", "Erfolg", etc), oder aber auch -für mich gesehen- uninteressanter Art (z.B. Fragen zur Kundenberatung, Lifestyl, Events, etc). Wollte ich früher einen tollen Beruf und viel Geld, will ich heute (bin wie gesagt erst Mitte 20!) nur mehr ein schönes, bescheidenes Haus am Land (meine Familie besitzt eines) und meine Ruhe, eingebettet in eine liebe Gemeinschaft und mit einer lieben Familie. Viele, ja die meisten würde ich sagen, Leute in meinem Alter wollen in die Stadt, wollen "feiern" und "Party machen", wollen sich selbst an ihren Grenzen sehen, ich brauche das alles nicht, gehe lieber Wandern in der schönene Natur oder beschäftige mich neben meinem Studium mit praktischen handwerklichen Tätigkeiten, wie auch der Gartengestaltung. Die Stadt suche ich nur auf wenn ich an die Universität muss. Wer jetzt aber sagt ja, typischer Fall eines "Hinterwäldlers", dem muss ich sagen, nein, denn ich kenne auch alle Städte in und auswenig. Ich bewundere z.B. architektonische Stile und Bauformen, oder auch kulturelle Angebote. Ich fühle mich einem Leben in der Stadt aber auch gedanklich in keinster Weise "verpflichtet", wie dies scheinbar immer mehr Leute tun. Und auch die urbanen Narrative von "Erfolg", Macht und Spaß reizen mich wenig bis gar nicht. Ich finde, diese Art zu leben ist eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz und eine ungesunde Hingabe an Luxusbedürfnisse, die -oh Wunder- zur Dauerunzufriedenheit im Leben führt und die eigenen Bedürfnisse und Standards ins Unermessliche hinaufdrückt. Alles schön und gut könnte man jetzt sagen, nur ist das "normal"? Was meint ihr dazu und zu dem Ganzen liebe Leserinnen und Leser? Frühe wahre Reife, oder doch was anderes? Vielen Dank!
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Hi!
Alles hat Vor- und Nachteile. Ein Spruch den ich gestern gelesen hab, den ich gleich mal anwenden muss Lieber'n Licht anzünden als auf die Dunkelheit schimpfen.
Für mich klingt das eher so, also ob du irgendwie generell ein Problem hast, dich von anderen abzugrenzen und einfach dein Ding zu machen. Ist doch egal, was die anderen tun. Mach deins. Denn eine reale Bedrohung gibt es dann ja nicht, wenn du genau weißt, wer du bist und einfach deins machst.
Ja, ok, aber warum solltest du denn jemals in einer Stadt leben müssen. Ich schätze, dass es in den nächsten 100 Jahren noch mehr als genug Dörfer geben wird, wo du leben kannst.neuro2 hat geschrieben:einfach total ablehne, ich bekomme Panik wenn ich daran denke in einer Großstadt leben zu müssen.
Naja, aber wir Städter sind ja nun auch nicht blöd. Du stellst das ja so dar, als wäre all' das Menschen, die in einer Stadt leben gar nicht bewusst. Also hier in der Stadt in der ich lebe, gibt es zu allen Punkten, die du aufgezählt hast auch die direkten Gegenbewegungen. Ich würde eher sagen, gerade wenn man in einer solchen Stadt lebt und man täglich mit diesem ganze Wahnsin konfrontiert wird, fragt man sich sehr intensiv, was ist für einen selbst denn wichtig. UNd durch die Anonymität und dadurch dass es allen Menschen eigentlich hier egal ist, wie man rumläuft, was man tut usw., ist man sehr frei und es gibt eben viele Menschen hier, die versuchen in Nischen ihr leben genau nach ihren Wünschen aufzubauen.neuro2 hat geschrieben: In meinen Augen ist das städtische Leben einfach nur neurotisch, leistungsverhaftet und es gibt keinen Bezug mehr zur "realen Welt", d.h. zu Fragen wie "Wo bekomme ich meine Nahrung her?" oder auch "Was ist eigentlich wichtig im Leben, Sicherheit durch "Gemeienschaft" oder Geld und purer Individualismus?", und dgl.. Stattdessen werden diese essentiellen Fragen durch primitive Fragen ersetzt, die sich entweder nur auf Gelüste jeder Art beziehen ("Macht", "Erfolg", etc), oder aber auch -für mich gesehen- uninteressanter Art (z.B. Fragen zur Kundenberatung, Lifestyl, Events, etc)
Genau diese Entwicklung durchlaufen auch viele Menschen in der Stadt.neuro2 hat geschrieben: Wollte ich früher einen tollen Beruf und viel Geld, will ich heute (bin wie gesagt erst Mitte 20!) nur mehr ein schönes, bescheidenes Haus am Land (meine Familie besitzt eines) und meine Ruhe, eingebettet in eine liebe Gemeinschaft und mit einer lieben Familie.
Ich denke dazu, dass jeder sein Leben ja so leben kann, wie er es möchte. Und wenn Menschen ihr ganze Leben nach Geld, Karriere und Konsum ausrichten, dann sollen sie das doch tun. Warum nicht? Es gibt aber auch viele Menschen, die das nicht tun. Gerade eine große Stadt ist so unglaublich vielschichtig, da findet man immer Leute, die so ähnlich drauf sind wie man selbst. Ist man nicht gerade im Dorf eher gleichgeschaltet? Fällt man da nicht eher auf, wenn man einfach sein Ding macht? Hier juckt das echt keinen.neuro2 hat geschrieben:Und auch die urbanen Narrative von "Erfolg", Macht und Spaß reizen mich wenig bis gar nicht. Ich finde, diese Art zu leben ist eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz und eine ungesunde Hingabe an Luxusbedürfnisse, die -oh Wunder- zur Dauerunzufriedenheit im Leben führt und die eigenen Bedürfnisse und Standards ins Unermessliche hinaufdrückt. Alles schön und gut könnte man jetzt sagen, nur ist das "normal"? Was meint ihr dazu und zu dem Ganzen liebe Leserinnen und Leser?
Alles hat Vor- und Nachteile. Ein Spruch den ich gestern gelesen hab, den ich gleich mal anwenden muss Lieber'n Licht anzünden als auf die Dunkelheit schimpfen.
Für mich klingt das eher so, also ob du irgendwie generell ein Problem hast, dich von anderen abzugrenzen und einfach dein Ding zu machen. Ist doch egal, was die anderen tun. Mach deins. Denn eine reale Bedrohung gibt es dann ja nicht, wenn du genau weißt, wer du bist und einfach deins machst.
Ich hab nicht verstanden, warum Dich das beschäftigt, was eigentlich die Frage ist. Leb doch am Land, wenns Dir möglich ist. Gibt doch Viele, denen es geht wie Dir. Mit Reife hat das nichts zu tun, es hat einfach jeder andre Vorlieben und aus.
lg
Mirjam
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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Hallo neuro,
auch wenn ich selber im Ergebnis vieles anders sehe und empfinde, als du es hier schreibst. Das meiste klingt für mich sehr reflektiert, durchdacht.
Natürlich von vielen Komponenten abhängig, aber ganz generell steht dir ja frei, dein Leben, auch deinen Wohnort so zu wählen, dass es für dich passt.
Ein wenig frag ich mich nach deinem ersten Beitrag aber, was du da kannst?
Bei zu viel Fixierung auf all das, was du nicht kannst, willst?
An eine Großstadt kann man sich durchaus auch negativ binden.
Und so eine Bindung kann dann vielleicht dafür sorgen, dass du gar nicht mehr schaffst, auszuprobieren, ob Landleben dir all das real gibt, was du hier grad beschreibst. Auch dann nicht, wenn du auf dem Land lebend ständig negativ an Großstadtleben denkst.
Folge doch dem für dich Positiven. Lass all das, was du ablehnst, los, nach und nach.
Deine Panik? Klingt mir sehr nach einem Denkgefängnis, ohne dass ich grad nachvollziehen kann, warum du drin bist.
LG hawi
auch wenn ich selber im Ergebnis vieles anders sehe und empfinde, als du es hier schreibst. Das meiste klingt für mich sehr reflektiert, durchdacht.
Natürlich von vielen Komponenten abhängig, aber ganz generell steht dir ja frei, dein Leben, auch deinen Wohnort so zu wählen, dass es für dich passt.
Ein wenig frag ich mich nach deinem ersten Beitrag aber, was du da kannst?
Dies, manch anderes?neuro2 hat geschrieben:ich bekomme Panik wenn ich daran denke in einer Großstadt leben zu müssen
Bei zu viel Fixierung auf all das, was du nicht kannst, willst?
An eine Großstadt kann man sich durchaus auch negativ binden.
Und so eine Bindung kann dann vielleicht dafür sorgen, dass du gar nicht mehr schaffst, auszuprobieren, ob Landleben dir all das real gibt, was du hier grad beschreibst. Auch dann nicht, wenn du auf dem Land lebend ständig negativ an Großstadtleben denkst.
Folge doch dem für dich Positiven. Lass all das, was du ablehnst, los, nach und nach.
Deine Panik? Klingt mir sehr nach einem Denkgefängnis, ohne dass ich grad nachvollziehen kann, warum du drin bist.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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Hallo liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank für eure Antworten. Ja, vl fokussiere ich mich tatsächlich zu srark auf das was ich nicht will, aber nur eben aus der Angst heraus das zu verlieren was ich will. Vielleicht aber projiziere ich damit tiefere ängste (vl. Verlustängste) einfach nur auf dieses Thema...so habe ich das ganze noch gar nicht gesehen bislang...
vielen Dank für eure Antworten. Ja, vl fokussiere ich mich tatsächlich zu srark auf das was ich nicht will, aber nur eben aus der Angst heraus das zu verlieren was ich will. Vielleicht aber projiziere ich damit tiefere ängste (vl. Verlustängste) einfach nur auf dieses Thema...so habe ich das ganze noch gar nicht gesehen bislang...
Hm, ich halte Deine Geschichte eher für eine normale Vorliebe. Es gibt nun mal Menschen die lieber hier oder lieber dort leben, bzw. die sich unwohl fühlen bei dem Gedanken, an einem bestimmten Ort leben zu müssen.
Bei mir ist es im Prinzip genau umgekehrt: ich würde nur ungern auf dem Land leben, ich liebe es, mitten in der Stadt zu wohnen, denn ich fühle mich in einem städtischen Umfeld frei, lebendig und positiv angeregt.
Aber weder Deine noch meine Haltung sind meiner Ansicht nach "unnormal", sondern einfach normale Ausprägungen einer Wohnpräferenz.
Bei mir ist es im Prinzip genau umgekehrt: ich würde nur ungern auf dem Land leben, ich liebe es, mitten in der Stadt zu wohnen, denn ich fühle mich in einem städtischen Umfeld frei, lebendig und positiv angeregt.
Aber weder Deine noch meine Haltung sind meiner Ansicht nach "unnormal", sondern einfach normale Ausprägungen einer Wohnpräferenz.
neuro, weil du grad von projizierten Ängsten schreibst.
Natürlich alles nur Spekulation, aber mir fallen da vor allem die früheren Projektionen ein. All die Hoffnungen und Träume, die viele vom Land in die Städte brachte.
Passte ja oft durchaus nicht.
Geht aber ja vielleicht heute auch anders herum?
Erhalt von Landleben gegen die (scheinbar) so „zerstörerische“ urbane Kultur.
Wenn aber keine ganz anderen Ängste dahinter stecken, plädiere ich weiter dafür, zwar durchaus zu träumen und dem zu folgen, aber halt nicht Alpträumen.
Ziel, Traum, also, all das zu leben, zu stützen, zu verwirklichen, was du selbst zum guten Landleben schreibst, denkst, wünschst, dir vorstellst.
LG hawi
Natürlich alles nur Spekulation, aber mir fallen da vor allem die früheren Projektionen ein. All die Hoffnungen und Träume, die viele vom Land in die Städte brachte.
Passte ja oft durchaus nicht.
Geht aber ja vielleicht heute auch anders herum?
Erhalt von Landleben gegen die (scheinbar) so „zerstörerische“ urbane Kultur.
Wenn aber keine ganz anderen Ängste dahinter stecken, plädiere ich weiter dafür, zwar durchaus zu träumen und dem zu folgen, aber halt nicht Alpträumen.
Ziel, Traum, also, all das zu leben, zu stützen, zu verwirklichen, was du selbst zum guten Landleben schreibst, denkst, wünschst, dir vorstellst.
LG hawi
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Bei mir ist bzw. war es immer andersherum. Ich selbst komme aus der Provinz und für mich war es immer mein größter Traum, endlich in eine Stadt ziehen zu können. Ich habe mich nämlich immer in der Provinz arg eingesperrt gefühlt, das Landleben regelrecht gehasst, da dort einfach wenig Diversität herrscht im Hinblick auf die Vielfalt der Menschen und das kulturelle Angebot.
Nachdem ich dann irgendwann in die Stadt ziehen konnte, folgte nach einer anfänglichen Phase von Euphorie und Aufgeregtheit ob der vielfältigen Angebote dann recht schnell die Ernüchterung. Dies lag zwar keinesfalls am Stadtleben selbst, sondern allein an mir, da ich keinen Anschluss fand und irgendwie generell alles 'verkackt' habe - allerdings muss ich einräumen, dass meine Vorstellungen vom Stadtleben" zuvor schon ein wenig utopisch und naiv waren. Zwar liebe ich das Stadtleben immer noch - bzw. meine Vorstellung davon, wie es idealerweise sein könnte, wenn ich nur der Typ dazu wäre - und könnte mir nicht vorstellen, wieder in einer Kleinstadt oder der Provinz zu leben, allerdings hat sich meine Sichtweise schon auch ein wenig geändert.
Ich habe es erst am Wochenende wieder gemerkt bei einem meiner nächtlichen Spaziergänge durch die Innenstadt....das anfängliche Gefühl einer gewissen Freiheit und die Neugier Dinge zu entdecken, die ich anfänglich einmal hatte, sind schon lange verflogen - zwar nicht komplett, aber doch zu einem guten Teil. Zwar habe ich immer noch viel für die Straßen und Häuser und Plätze übrig, aber das einzige, was mich irgendwie noch melancholisch werden lässt, scheint das Wegbier zu sein :/
Ansonsten ist in der Stadt halt durch und durch alles auf Konsum ausgerichtet. Man definiert sich darüber, in welchen hippen Cafes man mit seinem Macbook auf dem Schoß seinen Fair Trade Latte Macchiato schlürft, über seine Klamotten und die 200 Euro Sneakers, für die man 1 Woche lang vor einem Schuhladen campen musste, in welche Clubs man geht...in der Stadt wird halt viel Wert darauf gelegt, dass man sein Leben von A bis Z durchästhetisiert, was durchaus einen gewissen Reiz hat und ein gewisses Privileg darstellt, aber ich kann auch verstehen, dass einen sowas irgendwie ankotzt und abstößt.
Nachdem ich dann irgendwann in die Stadt ziehen konnte, folgte nach einer anfänglichen Phase von Euphorie und Aufgeregtheit ob der vielfältigen Angebote dann recht schnell die Ernüchterung. Dies lag zwar keinesfalls am Stadtleben selbst, sondern allein an mir, da ich keinen Anschluss fand und irgendwie generell alles 'verkackt' habe - allerdings muss ich einräumen, dass meine Vorstellungen vom Stadtleben" zuvor schon ein wenig utopisch und naiv waren. Zwar liebe ich das Stadtleben immer noch - bzw. meine Vorstellung davon, wie es idealerweise sein könnte, wenn ich nur der Typ dazu wäre - und könnte mir nicht vorstellen, wieder in einer Kleinstadt oder der Provinz zu leben, allerdings hat sich meine Sichtweise schon auch ein wenig geändert.
Ich habe es erst am Wochenende wieder gemerkt bei einem meiner nächtlichen Spaziergänge durch die Innenstadt....das anfängliche Gefühl einer gewissen Freiheit und die Neugier Dinge zu entdecken, die ich anfänglich einmal hatte, sind schon lange verflogen - zwar nicht komplett, aber doch zu einem guten Teil. Zwar habe ich immer noch viel für die Straßen und Häuser und Plätze übrig, aber das einzige, was mich irgendwie noch melancholisch werden lässt, scheint das Wegbier zu sein :/
Ansonsten ist in der Stadt halt durch und durch alles auf Konsum ausgerichtet. Man definiert sich darüber, in welchen hippen Cafes man mit seinem Macbook auf dem Schoß seinen Fair Trade Latte Macchiato schlürft, über seine Klamotten und die 200 Euro Sneakers, für die man 1 Woche lang vor einem Schuhladen campen musste, in welche Clubs man geht...in der Stadt wird halt viel Wert darauf gelegt, dass man sein Leben von A bis Z durchästhetisiert, was durchaus einen gewissen Reiz hat und ein gewisses Privileg darstellt, aber ich kann auch verstehen, dass einen sowas irgendwie ankotzt und abstößt.
Hm, ich nehme große Städte eigentlich recht vielschichtig wahr. Meiner Ansicht nach kann man dem "Konsumterror" grade in einer Großstadt recht leicht entgehen und sich interessante Menschen suchen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Ich nutze vor allem das vielfältige Kulturangebot sehr ausgiebig, und dabei meine ich nicht nur die "Hochkultur", sondern auch alles andere (Kleinkunst, Fotoausstellungen, Performances, Bibliotheken, Kinos, ...). Um den Konsum kümmere ich mich wenig, und das klappt in der Stadt sehr gut, da es noch viele andere Menschen gibt, die wenig Wert darauf legen.Bouncing Back hat geschrieben:Ansonsten ist in der Stadt halt durch und durch alles auf Konsum ausgerichtet.
Bei mir ist es so, dass ich aus einer kleinen Provinzstadt komme, und mein Traum war es immer gewesen, in einer Großstadt zu leben. Und seitdem ich in der Stadt lebe geht es mir wirklich besser. Auf mich persönlich trifft der mittelalterliche Spruch "Stadtluft macht frei" sehr gut zu.
Nochmals allen danke für eure Antworten, da sind viele sehr interessante Aspekte darunter!
Im Allgemeinen weiß ich auch nicht so ganz, woher meine Ablehnung urbaner "Kultur" kommt, ich kann diese nur immer dann bemerken, wenn ich in Verbindung damit komme. Ich bin grundsätzlich auch ein politisch und kulturell liberal denkender Mensch, im Laufe der letzten Jahre konnte ich aber immer mehr beobachten, dass die scheinbare größere Pluralität der Stadt (in allen Belangen) ein Janusgesicht hat. Schlussendlich -und dabei vergleiche man Städte weltweit miteinander- trägt das Urbane meiner Ansicht nach nämlich eher zu einer Verschmälerung von "Lebenswegen" bei, vielerorts wird dabei regionale "Kultur" (Werte, Speisen, Gewänder, Traditionen, etc) vernichtet (weil ins Lächerliche gezogen ("uncool", etc), als "altmodisch" diffamiert, etc) und auf einen gemeinsamen (städtischen) Nenner gebracht. Insofern sehe ich -und da bin ich vl ein wenig konservativ- das bislang Bestehende einfach bedroht. Und wer mag schon die Realität akzeptieren, dass die Welt sich naturgemäß permanent ändert? Allgmein aber mag ich diese Vorstellung aber nicht, in der Stadt die "Erfüllung seiner Träume" zu finden, ich freue mich wenn das manchen gelingt, für mich ist das aber nichts. Allgemein denken viele ca. in folgendem Schema:
Land (Menschen leben "unfrei" und das Diktat hat das Dorfleben/Religion/Berufsstände/etc) --> Mensch zieht in Stadt, dort ist er von all dem entbunden und kann sich sein Leben gestalten wie er will--> Mensch ist glücklicher.
Ich aber halte dieses Konzept nunmehr für veraltert, warum? Weil heute das Landleben nicht mehr durch soziale Unbeweglichkeit gekennzeichnet ist, man kann in genauso schönen, modernen Häusern leben, Kino und dergleichen gibt es nur 10 Autominuten entfernt, etc- Der große Vorteil aber ist der, dass man von Natur umgeben ist (vielen aber bedeutet das scheinbar nichts mehr). Insofern finde ich, dass obig angeführtes Schema quasi "weiterentwickelt" und der Zeit angepasst werden müsste, nämlich:
Mensch erkennt, dass er in der Stadt genau folgenden Alltag fast haben MUSS: Arbeiten, Prestige zeigen, mit Arbeitskollegen über Kino, etc reden, dann in irgendeinene Supermakrt einkaufen gehen, und jeden Tag davon ausgehen, dass die Türe dort aufgeht. Danach heimwärts, dort Essen und Fernsehen, Kino, oder vorher noch shoppen gehen. Dann schlafen gehen.
--> Mensch fragt sich nach einiger Zeit "Kann das denn wirklich das Leben sein? Was stelle ich dar, wer bin ich hier?" --> Mensch überlegt, wie vielfältig nicht die Natur außerhalb von Einkaufsstraßen und Bürogebäuden ist, erinnert sich an bestimmte "Bilder" und fragt sich "Wäre es nicht toll, das jeden Tag sehen zu können und nicht nur in den Sommermonaten für 1-2 Wochen?"
Ok, zugegeben, das ganze hat sehr viel mit der persönlichen Ideologie und Weltansicht zu tun, aber irgendwie sind das halt so meine Gedanken
Im Allgemeinen weiß ich auch nicht so ganz, woher meine Ablehnung urbaner "Kultur" kommt, ich kann diese nur immer dann bemerken, wenn ich in Verbindung damit komme. Ich bin grundsätzlich auch ein politisch und kulturell liberal denkender Mensch, im Laufe der letzten Jahre konnte ich aber immer mehr beobachten, dass die scheinbare größere Pluralität der Stadt (in allen Belangen) ein Janusgesicht hat. Schlussendlich -und dabei vergleiche man Städte weltweit miteinander- trägt das Urbane meiner Ansicht nach nämlich eher zu einer Verschmälerung von "Lebenswegen" bei, vielerorts wird dabei regionale "Kultur" (Werte, Speisen, Gewänder, Traditionen, etc) vernichtet (weil ins Lächerliche gezogen ("uncool", etc), als "altmodisch" diffamiert, etc) und auf einen gemeinsamen (städtischen) Nenner gebracht. Insofern sehe ich -und da bin ich vl ein wenig konservativ- das bislang Bestehende einfach bedroht. Und wer mag schon die Realität akzeptieren, dass die Welt sich naturgemäß permanent ändert? Allgmein aber mag ich diese Vorstellung aber nicht, in der Stadt die "Erfüllung seiner Träume" zu finden, ich freue mich wenn das manchen gelingt, für mich ist das aber nichts. Allgemein denken viele ca. in folgendem Schema:
Land (Menschen leben "unfrei" und das Diktat hat das Dorfleben/Religion/Berufsstände/etc) --> Mensch zieht in Stadt, dort ist er von all dem entbunden und kann sich sein Leben gestalten wie er will--> Mensch ist glücklicher.
Ich aber halte dieses Konzept nunmehr für veraltert, warum? Weil heute das Landleben nicht mehr durch soziale Unbeweglichkeit gekennzeichnet ist, man kann in genauso schönen, modernen Häusern leben, Kino und dergleichen gibt es nur 10 Autominuten entfernt, etc- Der große Vorteil aber ist der, dass man von Natur umgeben ist (vielen aber bedeutet das scheinbar nichts mehr). Insofern finde ich, dass obig angeführtes Schema quasi "weiterentwickelt" und der Zeit angepasst werden müsste, nämlich:
Mensch erkennt, dass er in der Stadt genau folgenden Alltag fast haben MUSS: Arbeiten, Prestige zeigen, mit Arbeitskollegen über Kino, etc reden, dann in irgendeinene Supermakrt einkaufen gehen, und jeden Tag davon ausgehen, dass die Türe dort aufgeht. Danach heimwärts, dort Essen und Fernsehen, Kino, oder vorher noch shoppen gehen. Dann schlafen gehen.
--> Mensch fragt sich nach einiger Zeit "Kann das denn wirklich das Leben sein? Was stelle ich dar, wer bin ich hier?" --> Mensch überlegt, wie vielfältig nicht die Natur außerhalb von Einkaufsstraßen und Bürogebäuden ist, erinnert sich an bestimmte "Bilder" und fragt sich "Wäre es nicht toll, das jeden Tag sehen zu können und nicht nur in den Sommermonaten für 1-2 Wochen?"
Ok, zugegeben, das ganze hat sehr viel mit der persönlichen Ideologie und Weltansicht zu tun, aber irgendwie sind das halt so meine Gedanken
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- Forums-Insider
- , 22
- Beiträge: 352
Das kenn ich nur zu gut. Mag ansich das Stadtleben auch nicht aber auch DAS hat Vorteile! Wie alles im Leben..
(Btw: mag diese "Party- Gesellschaft auch nicht. .zu oberflächlich! ) aber das hast am Land auch..Feuerwehrfeste usw
(Btw: mag diese "Party- Gesellschaft auch nicht. .zu oberflächlich! ) aber das hast am Land auch..Feuerwehrfeste usw
Bei diesem Alltags-Ablauf kann ich persönlich keinen besonderen Bezug zum Leben in der Großstadt erkennen.neuro2 hat geschrieben:Mensch erkennt, dass er in der Stadt genau folgenden Alltag fast haben MUSS: Arbeiten, Prestige zeigen, mit Arbeitskollegen über Kino, etc reden, dann in irgendeinene Supermakrt einkaufen gehen, und jeden Tag davon ausgehen, dass die Türe dort aufgeht. Danach heimwärts, dort Essen und Fernsehen, Kino, oder vorher noch shoppen gehen. Dann schlafen gehen.
Arbeiten: muss man in der Stadt, aber auch auf dem Land.
Prestige zeigen: ist mir zum Beispiel überhaupt nicht wichtig. Ich kann in der Stadt auch sehr gut leben, ohne Prestige zeigen zu müssen, denn hier gibt es viele Leute, die da keinen besonderen Wert drauf legen. Im übrigen scheinen auch auf dem Land viele Menschen zu leben, denen Prestige wichtig ist, und die ein großes Haus bauen und ein großes Auto davor abstellen, etc. Auch dieser Aspekt hat meiner Ansicht nach nicht unbedingt was mit dem Stadtleben zu tun.
Im Supermarkt einkaufen gehen: hm, wo kaufen denn die Leute auf dem Land ein?
Zuhause Essen, dann Fernsehen: ist das nicht auch ein typischer Abend bei vielen Leuten auf dem Land?
-
- Helferlein
- , 53
- Beiträge: 39
Ich halte das nicht für unnormal.
Ich kenne viele Leute die das Leben auf dem Land dem Leben in der Stadt vorziehen. Und ich kann es auch vollkommen nachvollziehen. Für manche ist das Leben in der Stadt einfach nichts, aber für viele ist das Leben auf dem Land einfach nicht, wie bei mir. Aber ich verstehe deine Meinung trodzdem vollkommen.
Ich kenne viele Leute die das Leben auf dem Land dem Leben in der Stadt vorziehen. Und ich kann es auch vollkommen nachvollziehen. Für manche ist das Leben in der Stadt einfach nichts, aber für viele ist das Leben auf dem Land einfach nicht, wie bei mir. Aber ich verstehe deine Meinung trodzdem vollkommen.
Bei Fragen wie diesen gibt es meiner Ansicht nach sowieso gar kein "normal" oder "unnormal", richtig oder falsch. Vielmehr ist es wohl einfach eine Frage der persönlichen Vorlieben. So wie es Menschen gibt, die lieber das Meer oder lieber die Berge mögen, die lieber früh oder spät aufstehen, die lieber Kaffee oder Tee trinken: jeder hat seine Vorlieben, und solange man damit zufrieden ist, ist das doch kein Problem.Susanneschmitt hat geschrieben:Ich halte das nicht für unnormal.
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