Soziales Vermeidungsverhalten
Soziales Vermeidungsverhalten
Hallo,
ich bin eine Frau, 40, und mein Hauptproblem ist, dass ich mich in eine ziemliche soziale Isolation reinmanövriert habe. Ich habe Schwierigkeiten, Kontakt mit Leuten aufzunehmen, habe wenig soziale Beziehungen: keine Freunde, da ich in den letzten Jahren keine neuen Freundschaften geschlossen habe und die alten sich verloren haben. Arbeite zu Hause in Heimarbeit, als Freiberuflerin (in einem festen Job mit präsenten Kollegen würde ich mir nicht trauen, weil ich mich da beim Arbeiten beobachtet fühlen würde und Angst hätte, fachliche und zwischenmenschliche Fehler zu machen). Ich fühle mich in Gruppen von Menschen unwohl, wenn es sich um unbekannte Menschen und um ein "Privat-Event" handelt - an der Uni in Seminaren (habe vor 2 Jahren ein Zweitstudium abgeschlossen) konnte ich mich allerdings sehr souverän äußern.
Mit Einzelpersonen kann ich mich z.T. ganz gut unterhalten. Da ich aber - auch aufgrund meiner beruflichen Situation kaum noch Leute kennenlerne, kommen solche Treffen selten zustande.
Private Bindungen (Freundschaften) gehe ich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht mehr ein, wahrscheinlich, weil ich Angst habe, nicht zu genügen, langweilig gefunden und dann fallengelassen zu werden. Und da ich, auch aufgrund mangelnden sozialen Trainings, wahrscheinlich wortkarg und verschlossen wirke, sind, glaube ich, andere Menschen auch gar nicht mehr so an mir interessiert - und das drückt mein Selbstwertgefühl.
Mir scheint, dass ich vor allem vor symmetrischen Beziehungen Angst habe und auf die selten vorhandenen Angebote zu solchen Beziehungen nicht eingehe. Wenn ich in den letzten Jahren mich auf Beziehungen eingelassen habe, dann waren diese meist asymmetrisch (ich wurde in Ansätzen ausgenutzt).
Ich kann mich schlecht abgrenzen - und tue dies daher manchmal im Übermaß - durch Vermeidung, räumliche Distanz, auch Kontaktabbruchsversuche (sofern noch Kontakte bestehen). Das grundlegende Muster ist aber Vermeidung.
Ich verhalte mich sozial relativ passiv, kann schlecht auf Menschen zugehen- wohl vor allem aus Angst vor Ablehnung.
Lange Zeit habe ich allerdings aus der Not eine Tugend gemacht, mir eingeredet, ich bräuchte niemanden. Dass mein Kartenhaus jetzt am Zusammenbrechen ist, hat zum einen was mit meiner veränderten Lebenssituation zu tun: Die freiberufliche Arbeit im "stillen Kämmerlein". - Bis vor 2 Jahren habe ich studiert und hatte da in Seminaren Austausch und positive Resonanz (hab mein Selbstwertgefühl vor allem über gute Leistungen gepusht).
Zum anderen stecke ich seit ca. 2,5 Jahren in einer sicher nicht ganz gesunden On-Off-Beziehung zu einem Mann, der seinerseits psychische Probleme (v.a. eine Bindgsstörung) hat. Die "intime Beziehung" ist für mich daher zum einen mit Öffnung und dem Aufbrechen verleugneter Bedürfnisse verbunden (dem Wunsch nach Nähe und einer stabilen Bindung z.B.), zum anderen aber mit Enttäuschung und Frustration. Und obwohl die Beziehung nicht so supereng ist und ich versuche, genügend Distanz zu halten, besteht doch die Gefahr, dass ich aus Mangel an sonstigen sozialen Beziehungen mich emotional viel zu sehr an den Mann hänge. Mir wird anhand dieser Beziehung bewusst, wie sehr ich wohl eigentlich zum "Klammern" neige und dass mein soziales Vermeidungsverhalten nur ein sehr unbeholfener "Versuch" ist, Verletztwerden zu vermeiden und autonom/integer zu sein.
Nun verhält es sich so: Ich habe vor ca. 7-5 Jahren aus einer Krise heraus schonmal eine Therapie gemacht. Damals bestand aufgrund meiner damaligen akuten Symptome (paranoid eingefärbte Wahrnehmungen und Denkweisen) erst Verdacht auf "schizotype Störung", das wurde dann revidiert. Die Diagnose lautete dann offiziell Anpassungsstörung, inoffiziell "narzisstisches Grundproblem".
Die Therapie hat mir damals sehr geholfen, insofern, dass die "schlimmen Symptome" sich geglättet haben und ich mit meinen Emotionen jetzt besser umgehen und rational gegensteuern kann. Was sich allerdings nicht geändert hat, ist mein Sozialverhalten. Daher überlege ich jetzt massiv, was ich tun kann. Ob ich nochmal eine Therapie mache (diesmal vielleicht eher eine Verhaltenstherapie) oder ob ich vielleicht eine SHG gründe.
Ich vermute selbst, dass ich evtl. eine selbstunsicher-vermeidende PS haben könnte, die in meiner "alten Therapie" einfach nicht diagnostiziert wurde, aber ich weiß, bei Selbstdiagnosen ist Vorsicht geboten.
Auf alle Fälle würde ich die "Problembearbeitung" gern mit Leute kennenlernen verbinden - und das möglichst schnell, auch, weil ich "Gegengewicht" zu meinem Freund brauche.
Freue mich über alle Tipps und Erfahrungen.
mondfuchs
ich bin eine Frau, 40, und mein Hauptproblem ist, dass ich mich in eine ziemliche soziale Isolation reinmanövriert habe. Ich habe Schwierigkeiten, Kontakt mit Leuten aufzunehmen, habe wenig soziale Beziehungen: keine Freunde, da ich in den letzten Jahren keine neuen Freundschaften geschlossen habe und die alten sich verloren haben. Arbeite zu Hause in Heimarbeit, als Freiberuflerin (in einem festen Job mit präsenten Kollegen würde ich mir nicht trauen, weil ich mich da beim Arbeiten beobachtet fühlen würde und Angst hätte, fachliche und zwischenmenschliche Fehler zu machen). Ich fühle mich in Gruppen von Menschen unwohl, wenn es sich um unbekannte Menschen und um ein "Privat-Event" handelt - an der Uni in Seminaren (habe vor 2 Jahren ein Zweitstudium abgeschlossen) konnte ich mich allerdings sehr souverän äußern.
Mit Einzelpersonen kann ich mich z.T. ganz gut unterhalten. Da ich aber - auch aufgrund meiner beruflichen Situation kaum noch Leute kennenlerne, kommen solche Treffen selten zustande.
Private Bindungen (Freundschaften) gehe ich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht mehr ein, wahrscheinlich, weil ich Angst habe, nicht zu genügen, langweilig gefunden und dann fallengelassen zu werden. Und da ich, auch aufgrund mangelnden sozialen Trainings, wahrscheinlich wortkarg und verschlossen wirke, sind, glaube ich, andere Menschen auch gar nicht mehr so an mir interessiert - und das drückt mein Selbstwertgefühl.
Mir scheint, dass ich vor allem vor symmetrischen Beziehungen Angst habe und auf die selten vorhandenen Angebote zu solchen Beziehungen nicht eingehe. Wenn ich in den letzten Jahren mich auf Beziehungen eingelassen habe, dann waren diese meist asymmetrisch (ich wurde in Ansätzen ausgenutzt).
Ich kann mich schlecht abgrenzen - und tue dies daher manchmal im Übermaß - durch Vermeidung, räumliche Distanz, auch Kontaktabbruchsversuche (sofern noch Kontakte bestehen). Das grundlegende Muster ist aber Vermeidung.
Ich verhalte mich sozial relativ passiv, kann schlecht auf Menschen zugehen- wohl vor allem aus Angst vor Ablehnung.
Lange Zeit habe ich allerdings aus der Not eine Tugend gemacht, mir eingeredet, ich bräuchte niemanden. Dass mein Kartenhaus jetzt am Zusammenbrechen ist, hat zum einen was mit meiner veränderten Lebenssituation zu tun: Die freiberufliche Arbeit im "stillen Kämmerlein". - Bis vor 2 Jahren habe ich studiert und hatte da in Seminaren Austausch und positive Resonanz (hab mein Selbstwertgefühl vor allem über gute Leistungen gepusht).
Zum anderen stecke ich seit ca. 2,5 Jahren in einer sicher nicht ganz gesunden On-Off-Beziehung zu einem Mann, der seinerseits psychische Probleme (v.a. eine Bindgsstörung) hat. Die "intime Beziehung" ist für mich daher zum einen mit Öffnung und dem Aufbrechen verleugneter Bedürfnisse verbunden (dem Wunsch nach Nähe und einer stabilen Bindung z.B.), zum anderen aber mit Enttäuschung und Frustration. Und obwohl die Beziehung nicht so supereng ist und ich versuche, genügend Distanz zu halten, besteht doch die Gefahr, dass ich aus Mangel an sonstigen sozialen Beziehungen mich emotional viel zu sehr an den Mann hänge. Mir wird anhand dieser Beziehung bewusst, wie sehr ich wohl eigentlich zum "Klammern" neige und dass mein soziales Vermeidungsverhalten nur ein sehr unbeholfener "Versuch" ist, Verletztwerden zu vermeiden und autonom/integer zu sein.
Nun verhält es sich so: Ich habe vor ca. 7-5 Jahren aus einer Krise heraus schonmal eine Therapie gemacht. Damals bestand aufgrund meiner damaligen akuten Symptome (paranoid eingefärbte Wahrnehmungen und Denkweisen) erst Verdacht auf "schizotype Störung", das wurde dann revidiert. Die Diagnose lautete dann offiziell Anpassungsstörung, inoffiziell "narzisstisches Grundproblem".
Die Therapie hat mir damals sehr geholfen, insofern, dass die "schlimmen Symptome" sich geglättet haben und ich mit meinen Emotionen jetzt besser umgehen und rational gegensteuern kann. Was sich allerdings nicht geändert hat, ist mein Sozialverhalten. Daher überlege ich jetzt massiv, was ich tun kann. Ob ich nochmal eine Therapie mache (diesmal vielleicht eher eine Verhaltenstherapie) oder ob ich vielleicht eine SHG gründe.
Ich vermute selbst, dass ich evtl. eine selbstunsicher-vermeidende PS haben könnte, die in meiner "alten Therapie" einfach nicht diagnostiziert wurde, aber ich weiß, bei Selbstdiagnosen ist Vorsicht geboten.
Auf alle Fälle würde ich die "Problembearbeitung" gern mit Leute kennenlernen verbinden - und das möglichst schnell, auch, weil ich "Gegengewicht" zu meinem Freund brauche.
Freue mich über alle Tipps und Erfahrungen.
mondfuchs
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P.S.:
Ich muss vielleicht mein Anliegen bisschen konkretisieren:
-Hat jemand Erfahrungen mit Therapie und SHGs in Bezug auf ein soziales Vermeidungsverhalten, das dem oben beschriebenen meinen ähnelt?
-Hat jemand Erfahrungen mit "Mehrfachtherapien", in denen vielleicht unterschiedlich vorgegangen wurde oder verschiedene "Symptomniveaus" bearbeitet wurden?
-Sollte vor einer SHG-Gründung im Bereich psychische Probleme eine Diagnose vorliegen oder könnte es auch sinnvoll sein, z.B. eine SHG für Leute mit Kontaktschwierigkeiten oder sozialem Vermeidungsverhalten zu gründen (was ja heterogene Ursachen haben kann)?
Ich selbst würde meine "Schwierigkeiten" diesmal gern weitgehend im Kontakt mit anderen Leuten bearbeiten, evtl. mit einem Minimum an therapeutischer Begleitung.
mondfuchs
Ich muss vielleicht mein Anliegen bisschen konkretisieren:
-Hat jemand Erfahrungen mit Therapie und SHGs in Bezug auf ein soziales Vermeidungsverhalten, das dem oben beschriebenen meinen ähnelt?
-Hat jemand Erfahrungen mit "Mehrfachtherapien", in denen vielleicht unterschiedlich vorgegangen wurde oder verschiedene "Symptomniveaus" bearbeitet wurden?
-Sollte vor einer SHG-Gründung im Bereich psychische Probleme eine Diagnose vorliegen oder könnte es auch sinnvoll sein, z.B. eine SHG für Leute mit Kontaktschwierigkeiten oder sozialem Vermeidungsverhalten zu gründen (was ja heterogene Ursachen haben kann)?
Ich selbst würde meine "Schwierigkeiten" diesmal gern weitgehend im Kontakt mit anderen Leuten bearbeiten, evtl. mit einem Minimum an therapeutischer Begleitung.
mondfuchs
Hallo mondfuchs!
Vorweg: Ich leide jetzt nicht an diesen Problemen, kann dir aber das Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe wärmstens empfehlen.
Eine Gruppe würde ich aber eher noch nicht selber gründen an deiner Stelle, weil du als Leithammel ja für alle Mitglieder da sein müßtest. Da bleibt wenig Raum für dich selber. Mir ist das so aufgefallen als ich einmal die Leitung einer SHG übernehmen sollte. Und das wäre vielleicht zuviel am Anfang.
Viele Grüße!
cande
Vorweg: Ich leide jetzt nicht an diesen Problemen, kann dir aber das Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe wärmstens empfehlen.
Eine Gruppe würde ich aber eher noch nicht selber gründen an deiner Stelle, weil du als Leithammel ja für alle Mitglieder da sein müßtest. Da bleibt wenig Raum für dich selber. Mir ist das so aufgefallen als ich einmal die Leitung einer SHG übernehmen sollte. Und das wäre vielleicht zuviel am Anfang.
Viele Grüße!
cande
Now I know how the bunny runs!
Ja, das finde ich auch. Vor allem würdest Du als Gründerin einer SHG ja wieder eine "asymmetrische Beziehungsstruktur" etablieren. Warum nicht als Gleiche unter Gleichen in eine schon bestehende Gruppe gehen?
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- Helferlein
- , 44
- Beiträge: 52
Mir persönlich hat eine Selbsthilfegruppe in der Übergangszeit bis zum Beginn einer Verhaltenstherapie geholfen. Sowohl in der Selbsthilfegruppe als auch in der Einzeltherapie habe ich regelmäßig Konfrontationsübungen gemacht, genau in den Punkten, die Du ansprichst. Auch Improvisationstheater und Tanzen hat meinen "psychosomatischen Gesundheitszustand" verbessert.mondfuchs hat geschrieben:
Mit Einzelpersonen kann ich mich z.T. ganz gut unterhalten. Da ich aber - auch aufgrund meiner beruflichen Situation kaum noch Leute kennenlerne, kommen solche Treffen selten zustande.
Private Bindungen (Freundschaften) gehe ich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht mehr ein, wahrscheinlich, weil ich Angst habe, nicht zu genügen, langweilig gefunden und dann fallengelassen zu werden. Und da ich, auch aufgrund mangelnden sozialen Trainings, wahrscheinlich wortkarg und verschlossen wirke, sind, glaube ich, andere Menschen auch gar nicht mehr so an mir interessiert - und das drückt mein Selbstwertgefühl.
Ich kann mich schlecht abgrenzen - und tue dies daher manchmal im Übermaß - durch Vermeidung, räumliche Distanz, auch Kontaktabbruchsversuche (sofern noch Kontakte bestehen). Das grundlegende Muster ist aber Vermeidung.
Ich verhalte mich sozial relativ passiv, kann schlecht auf Menschen zugehen- wohl vor allem aus Angst vor Ablehnung.
Nun verhält es sich so: Ich habe vor ca. 7-5 Jahren aus einer Krise heraus schonmal eine Therapie gemacht. Damals bestand aufgrund meiner damaligen akuten Symptome (paranoid eingefärbte Wahrnehmungen und Denkweisen) erst Verdacht auf "schizotype Störung", das wurde dann revidiert. Die Diagnose lautete dann offiziell Anpassungsstörung, inoffiziell "narzisstisches Grundproblem".
Freue mich über alle Tipps und Erfahrungen.
Wichtig finde ich es auch, an den positiven Dingen, zum Beispiel 2er-Beziehung und bestehenden Freundschaften festzuhalten. In unserem Alter stellen sich allerdings die Veränderungen nicht mehr so schnell ein, wie mit 20. Daher braucht es meiner Meinung nach Geduld, Disziplin und Belohnungen. Irgendwie kommt es mir wie Selbstbetreuung und -erziehung vor.
Hallo,
danke für Eure Antworten!!! - Ja, mit der SHG - da habt Ihr sicher recht. Leithammel sein möchte ich nicht, das liegt mir auch gar nicht. Ich würde auch lieber in eine schon bestehende SHG gehen. Das Problem ist nur - eine solche scheint es in der mittelgroßen Stadt, in der ich wohne, nicht zu geben.
Es gibt eine Soziophobikergruppe, in der ich vor paar Jahren schonmal kurz zu einem Sozialtraining war. Da habe ich aber gemerkt, die Probleme, um die es da ging, trafen auf mich nicht zu. Da waren offenbar eher Leute mit extremen Schwellenängsten, die sich z.B. nicht getraut haben, auf der Straße nach der Uhrzeit zu fragen, oder die Angstattacken in bestimmten Situationen gekriegt haben etc. - eben eher eine Phobie.
Ich habe, glaube ich, keine Phobie. Bei mir liegt eher ein chronifiziertes Vermeidungsverhalten vor und die Angst gibt sich oft nicht als Angst zu erkennen, sondern maskiert sich als Desinteresse, Arroganz, findet irgendwelche rationalen Ausreden. - Deshalb konnte ich mir meine Probleme auch so lange nicht eingestehen.
In einer EA-Gruppe war ich auch schonmal kurz. Da hat es mir auch nicht gefallen.
Kontakte zu "Normalen" zu knüpfen, z.B. Partyeinladungen anzunehmen, ist aber auch schwierig, weil ich da halt als wortkarg und verschlossen aus dem Rahmen falle und dann z.T. auch entsprechende Kritik kommt. Und man merkt mir wahrscheinlich z. Zt. einfach an, dass ich problembeladen und mit mir beschäftigt bin.... (Kurse und sowas besuche ich aber schon).
Deshalb dachte ich, ich könnte erstmal nur versuchen, Leute mit ähnlichen Problemen zu finden, mit denen man sich face to face und gleichberechtigt, vielleicht auch bei einem Glas Wein oder Kochabend, über die Probleme austauschen und nach Strategien suchen oder sich gemeinsam Sachen trauen könnte, die man sich vielleicht alleine nicht traut.... - Hatte auch überlegt, es mit Kochen-Lernen zu verbinden ("Kontaktprobleme und Kochenlernen"), damit es nicht nur so problembelastet ist...
Mit Gruppentherapie ist hier in der Stadt leider auch tote Hose....
Der Vorschlag mit dem Tanz oder Theater ist gut - was Interaktives in einer Gruppe wär schon toll. Aber für Tanz und Theater könnte ich jetzt, glaube ich, nicht genug aus mir rausgehen. Vielleicht versuch ichs mal mit Yoga oder Sport in einer Gruppe (allein mach ich schon viel Sport).
Was habt Ihr denn mit Verhaltenstherapie und SHGs bezüglich sozialer Hemmungen/Vermeidungsverhalten konkret für Erfahrungen gemacht? Wie wird da vorgegangen?
Gibt es vielleicht auch Therapien, wo man sich nur so alle 2 Wochen trifft und in der Zwischenzeit praktische "Hausaufgaben" bekommt? Wie läuft das mit den oben genannten Konfrontationssituationen? Wie sieht eine moderne Verhaltenstherapie aus?
Und - Emoticoala - hat sich denn bei Dir schon ein Erfolg eingestellt? (Klar, mit schnellem Erfolg ist bei chronifizertem Vermeidungsverhalten mit 40 sicher nicht zu rechnen, aber kleine Erfolge sind ja auch schon was.)
Ich möchte nur auch nicht in so eine Endlos-Therapieschleife reingeraten...
Liebe Grüße
mondfuchs
danke für Eure Antworten!!! - Ja, mit der SHG - da habt Ihr sicher recht. Leithammel sein möchte ich nicht, das liegt mir auch gar nicht. Ich würde auch lieber in eine schon bestehende SHG gehen. Das Problem ist nur - eine solche scheint es in der mittelgroßen Stadt, in der ich wohne, nicht zu geben.
Es gibt eine Soziophobikergruppe, in der ich vor paar Jahren schonmal kurz zu einem Sozialtraining war. Da habe ich aber gemerkt, die Probleme, um die es da ging, trafen auf mich nicht zu. Da waren offenbar eher Leute mit extremen Schwellenängsten, die sich z.B. nicht getraut haben, auf der Straße nach der Uhrzeit zu fragen, oder die Angstattacken in bestimmten Situationen gekriegt haben etc. - eben eher eine Phobie.
Ich habe, glaube ich, keine Phobie. Bei mir liegt eher ein chronifiziertes Vermeidungsverhalten vor und die Angst gibt sich oft nicht als Angst zu erkennen, sondern maskiert sich als Desinteresse, Arroganz, findet irgendwelche rationalen Ausreden. - Deshalb konnte ich mir meine Probleme auch so lange nicht eingestehen.
In einer EA-Gruppe war ich auch schonmal kurz. Da hat es mir auch nicht gefallen.
Kontakte zu "Normalen" zu knüpfen, z.B. Partyeinladungen anzunehmen, ist aber auch schwierig, weil ich da halt als wortkarg und verschlossen aus dem Rahmen falle und dann z.T. auch entsprechende Kritik kommt. Und man merkt mir wahrscheinlich z. Zt. einfach an, dass ich problembeladen und mit mir beschäftigt bin.... (Kurse und sowas besuche ich aber schon).
Deshalb dachte ich, ich könnte erstmal nur versuchen, Leute mit ähnlichen Problemen zu finden, mit denen man sich face to face und gleichberechtigt, vielleicht auch bei einem Glas Wein oder Kochabend, über die Probleme austauschen und nach Strategien suchen oder sich gemeinsam Sachen trauen könnte, die man sich vielleicht alleine nicht traut.... - Hatte auch überlegt, es mit Kochen-Lernen zu verbinden ("Kontaktprobleme und Kochenlernen"), damit es nicht nur so problembelastet ist...
Mit Gruppentherapie ist hier in der Stadt leider auch tote Hose....
Der Vorschlag mit dem Tanz oder Theater ist gut - was Interaktives in einer Gruppe wär schon toll. Aber für Tanz und Theater könnte ich jetzt, glaube ich, nicht genug aus mir rausgehen. Vielleicht versuch ichs mal mit Yoga oder Sport in einer Gruppe (allein mach ich schon viel Sport).
Was habt Ihr denn mit Verhaltenstherapie und SHGs bezüglich sozialer Hemmungen/Vermeidungsverhalten konkret für Erfahrungen gemacht? Wie wird da vorgegangen?
Gibt es vielleicht auch Therapien, wo man sich nur so alle 2 Wochen trifft und in der Zwischenzeit praktische "Hausaufgaben" bekommt? Wie läuft das mit den oben genannten Konfrontationssituationen? Wie sieht eine moderne Verhaltenstherapie aus?
Und - Emoticoala - hat sich denn bei Dir schon ein Erfolg eingestellt? (Klar, mit schnellem Erfolg ist bei chronifizertem Vermeidungsverhalten mit 40 sicher nicht zu rechnen, aber kleine Erfolge sind ja auch schon was.)
Ich möchte nur auch nicht in so eine Endlos-Therapieschleife reingeraten...
Liebe Grüße
mondfuchs
In der SHG gibt es kein "Vorgehen" und ich denke auch, dass es nichts bringt dir eine Bekanntschaft zu suchen, die die gleichen Probleme hat, denn wer hat denn nun Stärke genug den anderen mitzureißen? Ich denke, das geht nicht auf.
Wenn es um soziale Kontakte geht bei dir, ist es ja auch denkbar eine gemischte Gruppe aufzusuchen. Das finde ich in sofern besser als dass man die Stärken und Schwächen des anderen und sich selbst doch besser stärken kann. Ich fand zudem die gemeinsamen Freizeitaktivitäten immer ganz toll!
Es geht ja auch sehr darum akzeptiert zu werden mit seinem Problem und sich mit anderen Menschen wohlzufühlen und da stehen wir alle auf einer Stufe, egal welche psychischen Beschwerden vorhanden sind.
candle
Wenn es um soziale Kontakte geht bei dir, ist es ja auch denkbar eine gemischte Gruppe aufzusuchen. Das finde ich in sofern besser als dass man die Stärken und Schwächen des anderen und sich selbst doch besser stärken kann. Ich fand zudem die gemeinsamen Freizeitaktivitäten immer ganz toll!
Es geht ja auch sehr darum akzeptiert zu werden mit seinem Problem und sich mit anderen Menschen wohlzufühlen und da stehen wir alle auf einer Stufe, egal welche psychischen Beschwerden vorhanden sind.
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo candle,
da hast Du vielleicht recht. An gemischten Gruppen im Bereich psychosoziale Probleme gabs aber bei uns immer nur diese EA-Gruppe, bei der ich schonmal war. Und da hat mir damals die Vorgehensweise nicht gefallen, die Leute waren mir unsympathisch , die Gruppe war mir zu klein und es war mir zu intim . Da hab ich mich einfach extrem unbehaglich gefühlt und hatte regelrechte Fluchtreflexe...
Aber ich werde mich nochmal an die Koordinationsstelle für SHGs wenden. Vielleicht gibts ja inzwischen was Neues.
Mit der selbstgegründeten Gruppe - ich dachte dabei nicht an nur eine Bekanntschaft, sondern vor allem erstmal nur an Leute zum Austauschen - bisschen so ähnlich wie in einem Forum, nur face to face.
mondfuchs
da hast Du vielleicht recht. An gemischten Gruppen im Bereich psychosoziale Probleme gabs aber bei uns immer nur diese EA-Gruppe, bei der ich schonmal war. Und da hat mir damals die Vorgehensweise nicht gefallen, die Leute waren mir unsympathisch , die Gruppe war mir zu klein und es war mir zu intim . Da hab ich mich einfach extrem unbehaglich gefühlt und hatte regelrechte Fluchtreflexe...
Aber ich werde mich nochmal an die Koordinationsstelle für SHGs wenden. Vielleicht gibts ja inzwischen was Neues.
Mit der selbstgegründeten Gruppe - ich dachte dabei nicht an nur eine Bekanntschaft, sondern vor allem erstmal nur an Leute zum Austauschen - bisschen so ähnlich wie in einem Forum, nur face to face.
mondfuchs
Die EA's mag ich auch nicht,habe mir das einmal angesehen und naja.... Wer es mag!
Aber ich denke in deinem Fall eignet sich für den Anfang schon einiges, weil wie gesagt, es ist hilfreicher, wenn man Personen hat, die eben nicht genau die gleichen Probleme haben, sondern wenn man sich gegenseitig helfen kann.
candle
Aber ich denke in deinem Fall eignet sich für den Anfang schon einiges, weil wie gesagt, es ist hilfreicher, wenn man Personen hat, die eben nicht genau die gleichen Probleme haben, sondern wenn man sich gegenseitig helfen kann.
candle
Now I know how the bunny runs!
Bei "Diagnosen" seitens Therapeuten ist genauso Vorsicht geboten, da sie meist auf keinerlei stichhaltigen Testergebnissen, sondern reinen Vermutungen nach ein paar Gesprächen beruhen, der Therapeut kann dir schliesslich nicht ins Hirn schauen.mondfuchs hat geschrieben:aber ich weiß, bei Selbstdiagnosen ist Vorsicht geboten.
Bei einer Selbstdiagnose kannst du immerhin deine gesamte Lebenserfahrung miteinbeziehen.
Hallo mondfuchs,
wie sah es denn mit den Sozialkontakten in deiner Kindheit aus?
Gab es da schon eine ähnliche Problematik?
Hattest du eine beste Freundin, oder eine Clique,
oder gab's da auch schon die Tendenz zur Isolation oder Aussenseiterdasein?
Wieviele feste Partnerschaften hattest du denn, und woran sind sie gescheitert?
Und was verbirgt sich hinter der phantasievollen "Diagnose" von damals:
"paranoid eingefärbte Wahrnehmungen und Denkweisen"?
Viele Fragen, ich weiss - würde mich aber echt interessieren.
Minotauri
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9791
mondfuchs hat geschrieben: Der Vorschlag mit dem Tanz oder Theater ist gut - was Interaktives in einer Gruppe wär schon toll. Aber für Tanz und Theater könnte ich jetzt, glaube ich, nicht genug aus mir rausgehen. Vielleicht versuch ichs mal mit Yoga oder Sport in einer Gruppe (allein mach ich schon viel Sport).
Versuche es doch mal mit was ehrenamtlichem. Ich helfe zB beim Landesbund für Vogelschutz bei Biotoppflegeaktionen. Da ist die Kommunikation mit den anderen Helfern nur ein Teil, vorrangig geht es ja darum die Arbeit zu machen (ein bischen körperliche Arbeit im Grünen ist für eine sporthassende Grossstadtpflanze immer gut) und da fällt es bestimmt nicht auf wenn du nicht die Superplaudertasche bist. Aber man hat mit den anderen trotzdem einen netten Kontakt. Da braucht man auch keine Angst haben irgenwie abgecheckt und aus obskuren Gründen negativ bewertet zu werden wie das in manch anderen sozialen Kontexten doch schon mal passiert..
Hallo,
danke für Eure Antworten!
@candle: Die Idee mit der gemischten Gruppe ist sicher auch gut, da hatte ich noch gar nicht so dran gedacht. Für mich ist es aber, glaube ich, auch wichtig, Leute zu treffen, die - wie ich - Probleme mit sozialen Kontakten oder zumindest eigenständig agierende Ängste kennen, da ich mich ja gerade in Gruppen bisschen seltsam (zurückhaltend, wortkarg) verhalte und mitunter zu unvermitteltem Flüchten neige. - Leute, die so ein Problem selbst nicht haben, verstehen das oft nicht und halten es schlichtweg für unhöflich. - Ich versuchs jetzt am Freitag mit einer Soziophobikergruppe, hab schon Kontakt aufgenommen und eine nette Antwort erhalten, mal sehen...
Gestern hab ich auch eine Beschreibung von Soziophobie gefunden, die doch auf mich so ziemlich "passt" - vielleicht "hab" ich das ja doch.
(Wens interessiert:) http://www.panikattacken.at/sozialphobie/sozial.htm
@Minotauri: Deine Fragen beantworte ich sehr gern, wenn ich mehr Zeit habe. - Freu mich schon drauf, ist auch für mich interessant. Das sind förderliche Fragen.
@münchnerkindl: Ja, an Ehrenamtliches hatte ich auch schonmal gedacht und (vor paar Jahren) auch schonmal geschaut. Aber damals wars so: Was mich interessiert hätte, hab ich mir nicht getraut, weil es mir mit zuviel zwischenmenschlicher Verantwortung verbunden schien. Und ansonsten hab ich nichts Passendes gefunden. Aber ich werd nochmal schauen. Wahrscheinlich muss ich irgendwie umdenken und meine Ansprüche ändern.
Ich merke auf alle Fälle, dass ich jetzt Sachen machen möchte, die ich bisher vernachlässigt habe -Sachen, wo der Körper mehr einbezogen ist, man diesbezüglich mehr Selbstsicherheit entwickelt, seinen Körper besser kennenlernt, denn eins meiner Hauptprobleme ist ja, körperlich anderen gegenüber präsent zu sein (Angst, dass der Körper gegen mich arbeitet, mich verrät etc.). Ich würde mir gern irgendwann wieder zu tanzen trauen. Bisher habe ich mich ja nur über Leistungen - im Studium u.Ä. definiert und auch nach dem Studium vor allem mit Sprachkursen weitergemacht - bis ich vor paar Wochen gemerkt habe, dass ich mir da zuviel aufgeladen habe und neben meiner Schreibtisch-Erwerbsarbeit nicht meine ganze Freizeit hindurch nur lernen und leisten will...
Liebe Grüße
mondfuchs
danke für Eure Antworten!
@candle: Die Idee mit der gemischten Gruppe ist sicher auch gut, da hatte ich noch gar nicht so dran gedacht. Für mich ist es aber, glaube ich, auch wichtig, Leute zu treffen, die - wie ich - Probleme mit sozialen Kontakten oder zumindest eigenständig agierende Ängste kennen, da ich mich ja gerade in Gruppen bisschen seltsam (zurückhaltend, wortkarg) verhalte und mitunter zu unvermitteltem Flüchten neige. - Leute, die so ein Problem selbst nicht haben, verstehen das oft nicht und halten es schlichtweg für unhöflich. - Ich versuchs jetzt am Freitag mit einer Soziophobikergruppe, hab schon Kontakt aufgenommen und eine nette Antwort erhalten, mal sehen...
Gestern hab ich auch eine Beschreibung von Soziophobie gefunden, die doch auf mich so ziemlich "passt" - vielleicht "hab" ich das ja doch.
(Wens interessiert:) http://www.panikattacken.at/sozialphobie/sozial.htm
@Minotauri: Deine Fragen beantworte ich sehr gern, wenn ich mehr Zeit habe. - Freu mich schon drauf, ist auch für mich interessant. Das sind förderliche Fragen.
@münchnerkindl: Ja, an Ehrenamtliches hatte ich auch schonmal gedacht und (vor paar Jahren) auch schonmal geschaut. Aber damals wars so: Was mich interessiert hätte, hab ich mir nicht getraut, weil es mir mit zuviel zwischenmenschlicher Verantwortung verbunden schien. Und ansonsten hab ich nichts Passendes gefunden. Aber ich werd nochmal schauen. Wahrscheinlich muss ich irgendwie umdenken und meine Ansprüche ändern.
Ich merke auf alle Fälle, dass ich jetzt Sachen machen möchte, die ich bisher vernachlässigt habe -Sachen, wo der Körper mehr einbezogen ist, man diesbezüglich mehr Selbstsicherheit entwickelt, seinen Körper besser kennenlernt, denn eins meiner Hauptprobleme ist ja, körperlich anderen gegenüber präsent zu sein (Angst, dass der Körper gegen mich arbeitet, mich verrät etc.). Ich würde mir gern irgendwann wieder zu tanzen trauen. Bisher habe ich mich ja nur über Leistungen - im Studium u.Ä. definiert und auch nach dem Studium vor allem mit Sprachkursen weitergemacht - bis ich vor paar Wochen gemerkt habe, dass ich mir da zuviel aufgeladen habe und neben meiner Schreibtisch-Erwerbsarbeit nicht meine ganze Freizeit hindurch nur lernen und leisten will...
Liebe Grüße
mondfuchs
Hallo mondfuchs
Bei mir wurde ein selbstunsicher-vemeidender Persönlichkeitsanteil festgestellt. Mir geht es ähnlich wie Dir, bin auch selbständig. Ich habe deshalb ehrenamtliche Aufgaben übernommen, um mich zu resozialisieren in der Gesellschaft. Es geht nicht einmal darum, dass ich Angst vor den Leuten habe oder nicht reden könnte, ganz im Gegenteil. - Ich mag einfach nicht solche anstrengenden Kontakte im realen Leben aufrechterhalten, weil ich mich eben auch nicht gut abgrenzen kann gegen Vereinnahmungen bzw. ich empfinde dies alles bald als vereinnahmend, anstrengend, sinnlos und zeitverschwenderisch. Es ist mir einfach zu viel an sozialer Nähe.
Für mich lohnt sich das nur beruflich, aus familiären Gründen oder weil ich eine ernsthafte Beziehung mit einem Mann anstrebe. Frauenfreundschaften sind für mich nur über E-Mail vorteilhaft, ich würde es aber ablehnen, ständig zusammenzuhocken, ganze Abende zu vertratschen etc. Dafür bin ich zu anankastisch, der primäre Persönlichkeitsanteil bei mir, der wesentlich beiträgt zu dieser sozialen Zurückhaltung.
Bei mir wurde ein selbstunsicher-vemeidender Persönlichkeitsanteil festgestellt. Mir geht es ähnlich wie Dir, bin auch selbständig. Ich habe deshalb ehrenamtliche Aufgaben übernommen, um mich zu resozialisieren in der Gesellschaft. Es geht nicht einmal darum, dass ich Angst vor den Leuten habe oder nicht reden könnte, ganz im Gegenteil. - Ich mag einfach nicht solche anstrengenden Kontakte im realen Leben aufrechterhalten, weil ich mich eben auch nicht gut abgrenzen kann gegen Vereinnahmungen bzw. ich empfinde dies alles bald als vereinnahmend, anstrengend, sinnlos und zeitverschwenderisch. Es ist mir einfach zu viel an sozialer Nähe.
Für mich lohnt sich das nur beruflich, aus familiären Gründen oder weil ich eine ernsthafte Beziehung mit einem Mann anstrebe. Frauenfreundschaften sind für mich nur über E-Mail vorteilhaft, ich würde es aber ablehnen, ständig zusammenzuhocken, ganze Abende zu vertratschen etc. Dafür bin ich zu anankastisch, der primäre Persönlichkeitsanteil bei mir, der wesentlich beiträgt zu dieser sozialen Zurückhaltung.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Hallo mondfuchs,
ich habe beim Durchlesen deines Threads ganz stark an eine liebe Bekannte von mir denken müssen aber auch ganz viele Parallelen zu mir selbst gesehen. Ich gratuliere dir, dass du trotz deiner zwischenmenschlichen Schwierigkeiten zwei Studien abgeschlossen hast!
Bei mir stand auch die Diagnose schizotypische PS im Raum. Sozialphobie passt wohl nicht, weil diese Angst vor konkreten sozialen Tätigkeiten fehlt. Zum Beispiel kann ich sehr gut, fast mit schauspielerischem Eifer, Referate abhalten. Das Erfragen von Uhrzeit ist auch kein Problem. Also alles, was mich nicht persönlich betrifft, ist nicht so problematisch. Ich leide aber schon sehr unter einem Mangel an Beziehungen. Ich denke auch mittlerweile, dass ich wohl keine passende Diagnose finden werde. Eine Diagnose würde einem halt das Gefühl von mehr Kontrolle geben, was aber wohl eh eine Illusion wäre. Kurzum: Mein Problem spielt sich vermutlich irgendwo zwischen Depression und Bindungsangst ab. Ich kann es selbst sehr schwer fassen. Ich spüre nur so eine diffuse Traurigkeit und Einsamkeit. Ich weiß, dass es Kontaktangebote manchmal gibt, dass viele Menschen mich (mittlerweile, früher habe ich mich einfach auch aktiv zurückgezogen) sympathisch finden und doch ergeben sich keine für mich fruchtbaren Beziehungen. Es ist, als ob ich auf einer Ebene blind oder taub bin. Manchmal (eher selten) spreche ich sogar Menschen an, die mir gefallen, in der Bibliothek, im Café und ich bekomme dann sogar das positive Feedback, das ich mir in dem Moment so sehr wünsche. Aber genauso spontan, wie ich sowas manchmal mache, verschwindet dann auch wieder die Idee, die ich damit verbunden habe. Die Menschen lösen sich dann wieder im Nichts auf. (Ist es vllt das, was die Psychoanalytiker "Abwehr" heißen? Vllt versuche ich mich davor zu schützen, dass der Andere mich frisst? Aber ein bisschen will ich ja eigentlich gefressen werden *g*) Ich weiß nicht mehr, was ich eigentlich will oder wollte. Ob ich denn nicht doch einfach diese Einsamkeit will. Es ist so, als stünde mir die Welt mit ihren Bezügen gleichgültig gegenüber, als sei meine Beziehung zu ihr durch ein Nichts geprägt. Sie hat mir nichts zu sagen und ich ihr im Prinzip auch nicht.
Ich würde mich nun sehr dafür interessieren, ob du deinen Plan mit der SHG übern Sommer weiterverfolgt hast und welche Erfahrungen du damit gemacht hast.
Bei mir in der Umgebung gibt es afaik so eine Gruppe nicht. Ehrlich gesagt, würde ich wohl auch nicht hingehen, denn - und das meine ich nicht böse - fällt mir immer wieder auf, dass Leute, die von sich behaupten, soziale Probleme zu haben, doch auch auf eine gewisse Weise lästig und sehr fordernd sein können. Da ich jemand bin, der viel mit sich selbst ausmacht und dann aber auch wieder ein großes Herz für andere hat, würde ich wahrscheinlich das Gefühl haben, zu kurz zu kommen und mich doch wieder zurückziehen.
Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar für diesen Thread und dass du mir damit einen Anlass gegeben hast, auch ein bisschen was von mir zu schreiben. Fühlt sich gut an.
ich habe beim Durchlesen deines Threads ganz stark an eine liebe Bekannte von mir denken müssen aber auch ganz viele Parallelen zu mir selbst gesehen. Ich gratuliere dir, dass du trotz deiner zwischenmenschlichen Schwierigkeiten zwei Studien abgeschlossen hast!
Bei mir stand auch die Diagnose schizotypische PS im Raum. Sozialphobie passt wohl nicht, weil diese Angst vor konkreten sozialen Tätigkeiten fehlt. Zum Beispiel kann ich sehr gut, fast mit schauspielerischem Eifer, Referate abhalten. Das Erfragen von Uhrzeit ist auch kein Problem. Also alles, was mich nicht persönlich betrifft, ist nicht so problematisch. Ich leide aber schon sehr unter einem Mangel an Beziehungen. Ich denke auch mittlerweile, dass ich wohl keine passende Diagnose finden werde. Eine Diagnose würde einem halt das Gefühl von mehr Kontrolle geben, was aber wohl eh eine Illusion wäre. Kurzum: Mein Problem spielt sich vermutlich irgendwo zwischen Depression und Bindungsangst ab. Ich kann es selbst sehr schwer fassen. Ich spüre nur so eine diffuse Traurigkeit und Einsamkeit. Ich weiß, dass es Kontaktangebote manchmal gibt, dass viele Menschen mich (mittlerweile, früher habe ich mich einfach auch aktiv zurückgezogen) sympathisch finden und doch ergeben sich keine für mich fruchtbaren Beziehungen. Es ist, als ob ich auf einer Ebene blind oder taub bin. Manchmal (eher selten) spreche ich sogar Menschen an, die mir gefallen, in der Bibliothek, im Café und ich bekomme dann sogar das positive Feedback, das ich mir in dem Moment so sehr wünsche. Aber genauso spontan, wie ich sowas manchmal mache, verschwindet dann auch wieder die Idee, die ich damit verbunden habe. Die Menschen lösen sich dann wieder im Nichts auf. (Ist es vllt das, was die Psychoanalytiker "Abwehr" heißen? Vllt versuche ich mich davor zu schützen, dass der Andere mich frisst? Aber ein bisschen will ich ja eigentlich gefressen werden *g*) Ich weiß nicht mehr, was ich eigentlich will oder wollte. Ob ich denn nicht doch einfach diese Einsamkeit will. Es ist so, als stünde mir die Welt mit ihren Bezügen gleichgültig gegenüber, als sei meine Beziehung zu ihr durch ein Nichts geprägt. Sie hat mir nichts zu sagen und ich ihr im Prinzip auch nicht.
Ich würde mich nun sehr dafür interessieren, ob du deinen Plan mit der SHG übern Sommer weiterverfolgt hast und welche Erfahrungen du damit gemacht hast.
Bei mir in der Umgebung gibt es afaik so eine Gruppe nicht. Ehrlich gesagt, würde ich wohl auch nicht hingehen, denn - und das meine ich nicht böse - fällt mir immer wieder auf, dass Leute, die von sich behaupten, soziale Probleme zu haben, doch auch auf eine gewisse Weise lästig und sehr fordernd sein können. Da ich jemand bin, der viel mit sich selbst ausmacht und dann aber auch wieder ein großes Herz für andere hat, würde ich wahrscheinlich das Gefühl haben, zu kurz zu kommen und mich doch wieder zurückziehen.
Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar für diesen Thread und dass du mir damit einen Anlass gegeben hast, auch ein bisschen was von mir zu schreiben. Fühlt sich gut an.
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