Die richtige Wortwahl...und Kontaktschwierigkeiten

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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janna-luise
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Die richtige Wortwahl...und Kontaktschwierigkeiten

Beitrag Di., 10.06.2008, 17:32

Hallo!
Ich habe ein Problem oder mehrere Probleme auf einmal.
Diese sind mir nach und nach bewusst geworden. Zuerst ist mir aufgefallen, dass ich äußerst schweigsam Leuten gegenüber war, Von denen ich wusste dass von mir erwartet wurde, dass ich mit ihnen rede. Aber ich habe angst, als dumm eingeschätzt zu werden. Wenn ich mit/vor anderen Leuten rede und mir dabei bewusst wird, dass mir alle zuhören und ich mich während des erzählens dumm anstelle, verliere ich den faden. Mir fallen auch während des redens oft die worte nicht ein. Ich verwende dann unbeabsichtigt falsche oder muss ca 5 sec lang überlegen, bis es mir endlich einfällt. Heute erst habe ich ein referat gehalten. Wir wren fünf leute in der gruppe. Ich hatte den anderen beinahe die note versaut, zumindest kam es mir so vor.bin die ganze zeit wohl (wurd mir gesagt, selbst habe ich nix mitbekommen) auf der stelle rumgetrippelt und meine position äußerst häufig gewechselt.das haben mir auch bereits öfters leute nach referaten gesagt. Und dass ich damit extrem unsicher rüberkomme. Das problem dabei ist ja, dass ich auch nicht wirklich merke was ich eigentlich sage. Ich hätte wohl „scheiße“ gesagt und einfach laut gedacht ohne es zu merken. Wenn ich schreibe fallen mir total viele worte ein. Ich habe früher auch geschichten geschrieben und dramen. Aber jetzt ist diese unsicherheit bezüglich meiner mündlichen äußerungen da. Gut über einen längeren zeitraum mit einer person reden konnte ich noch nie. Und lange geschichten erzählen (z.b. was gestern passiert ist) auch nicht. Finde jedoch nirgends einen ratgeber über solche probs.
Würde über eine antwort und einen rat sehr, sehr dankbar sein!!!
Viele liebe grüße
Janna-Luise

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frozen rabbit
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Beitrag Do., 12.06.2008, 19:40

Sprichst du überhaupt generell wenig?

Reden/Sprechen ist ein "skill", der einem normalerweise nicht in den Schoss fällt, jedoch viele durch soziale Kontakte ganz von allein erhalten. Ansonsten braucht es viel Übung, die einem mit der Zeit auch Selbstsicherheit gibt. Besonders bei Referaten ist Vorbereitung ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Fehlern. Übst du Referate vorher ausgiebig? Ohne Zettel und anderen Notizen?

Laut "scheisse" sagen ist natürlich nicht das beste. Kommst du aus dem Tritt sollte der Blick auf die Stichwortkarten dich eigentlich wieder auf den richtigen Weg bringen. Positionswechsel nimmst du wahrscheinlich vor, weil du den zu sprechenden Text nicht wirklich intus hast. Sitzt der Text und widmest du einen Teil deiner Aufmerksamkeit dem Publikum wird der Körper automatisch ruhiger.

Ratgeber wird es bestimmt geben. Einfache Möglichkeiten sind jedenfalls Tonaufnahmegerät, Videokamera oder (private) Zuhörer um eine bessere Einschätzung deines Vortragsstils zu bekommen. Weißt du nach einiger Übungszeit, in denen du kleinere Korrekturen deines Verhaltens vorgenommen hast, wie und dass du dich richtig verhältst, wird die Gelassenheit hoffentlich ganz von selbst kommen. Das Entfallen von Wörtern ist manchmal angstbedingt. Vergeht die Angst, lösen sich einige der Folgeprobleme von allein.

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Yoni
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 09:47

Hallo Janna-Luise!

Das kenne ich auch, mir fallen oft auch nicht die richtigen Worte ein und je aufgeregter ich werde desto mangelhafter wird mein Darstellungsvermögen. Ich werde dann total hektisch und nervös. Wenn dann alle irritiert gucken, weil sie nicht verstanden haben, was ich eigentlich sagen wollte, schäme ich mich auch noch sehr. Am schlimmsten ist es, wenn ich dann auch noch darauf aufmerksam gemacht werde, wenn ich etwas Unsinniges gesagt habe. Das gibt mir dann immer noch den Rest.
Früher hatte ich das auch beim Schreiben, hatte irgendwie nie das Gefühl die richtigen Worte für das gefunden zu haben, was ich sagen wollte. Fand meine Gedanken peinlich und habe mich geschämt das schriftlich festzuhalten. Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren etwas gegeben, sonst könnte ich hier gar nicht schreiben.
Ich nehme seit einigen Jahren ein Psychopharmaka, das bewirkt hat, daß mein Ausdrucksvermögen und mein Einfühlungsvermögen besser geworden ist. Ich kann dadurch meine Gefühle und Gedanken besser mit Worten verbinden. Leider läßt die Fähigkeit mit der Reduktion des Medikaments wieder nach. Offenbar bin ich in der Hinsicht nicht sehr lernfähig.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß Konzentrationsübungen, so wie z.B. Meditation helfen kann sich in solchen Situationen besser gesammelt zu halten, um die störenden Ängste beiseite zu schieben. Allerdings muß man das lange Zeit üben um das dann auch anwenden zu können und wenn die Situation zu starke Ängste auslöst, dann ist man auch schnell mit dieser Methode überfordert.

Du siehst schon, eine wirkliche Lösung habe ich auch noch nicht gefunden. Ich versuche mittlerweile diesen Mangel zu akzeptieren und entsprechende Situationen zu meiden. Leider muß ich dadurch auf vieles verzichten.

Ich hoffe Du findest eine Möglichkeit für Dich!

Viele Grüße,
Yoni

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janna-luise
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 10:58

hmm.. ich spreche zuhause nicht viel. ich wohne noch bei meinen Eltern. Da habe ich meistens keine Lust zu reden, da sie einfach ständig rummeckern und es mir da echt schwer fällt. in der uni spreche ich mit anderen, spreche aber immer weniger als andere (im Vergleich gesehen). Im Unterricht melde ich mich nur, wenn die Gruppe klein ist und ich mich nicht blamieren kann, dann rede ich auch schon mal. aber bei den freunden meines freundes treaue ich mich zum besipiel so gut wie gsr nicht und so kommt es, dass ich da ungerne hingehe und im endeffekt auch nur wenige kurze sätze von mir gebe.
ALso, ihr meint, dass man besser redet, je mehr man redet und dass ich, wenn ich mich zuzsammennehme, irgendwann kaum oder gar nicht mehr dieses problem habe? wenn ich mit kindern rede, da habe ich dieses prob übrigens selten. da habe ich auch nciuht die angst, mich zu blamieren.
@Yoni: Da gibt es Mittel gegen? Ich möchte eigentlich keine Medikamente nehmen.. Aber zum Arzt gehen vielleicht. Zu was für nen Arzt bist du denn gegangen? Zuerst zum Hausarzt?
Ich werde auch immer total traurig, unsicher und manchmal auch agressiv weil/wenn niemand versteht, was ich sagen möchte. Und das kommt oft vor...

Liebe Grüße und danke erstmal für eure Antworten.
Janna

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frozen rabbit
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 15:31

Bei häufiger Angst vor einer Blamage wird auch mehr reden nur bedingt helfen. Dann müsstest du dir schon eher eine dickere Haut zulegen, wodurch du dann nicht mehr so gekränkt bist, wenn dich jemand kritisiert. "Mehr reden" wäre in den Situationen notwendig, in denen du es normalerweise vermeidest, d.h. zB in größeren Gruppen und bei deinen Freunden. Damit kommen wir wieder zum Anfangsproblem.

Aber ich sage mal, vielen wird es doch lieber sein, du redest manchmal etwas Unsinn statt gar nichts zu sagen. Zumindest kenn ich das von mir. Ich rede mehr Unsinn als andere, kann nichts anders, aber das wird höflich überhört oder ein kurzer Scherz gerissen. Wird dennoch immer noch lieber gesehen als ein "Schweiger". Niemand ist perfekt und verlangt es doch jemand, kann er gerne weghören.

Den Tipp mit der Meditation find ich gut.

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Yoni
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 08:48

Hallo Janna!

Das ist wohl der klassische Weg erst zum Hausarzt zu gehen, ich bin zuerst beim Psychiater/Neurologen gelandet. Der Hausarzt hat dann die Möglichkeit Dich anschließend weiter zu einem Facharzt für Psychiatrie und Neurologie zu überweisen. Allerdings können die Ärzte auch nicht viel machen. Sie werden Dir entweder Medikamente anbieten oder eine Überweisung für Psychotherapie ausstellen, wenn das für Dich in Frage kommt.
Ich habe ein Medikament gegen Depressionen bekommen, das auch bei sozialen Ängsten hilft. Ich wollte eigentlich auch keine Medikamente nehmen, hatte aber einen ziemlich starken Leidensdruck, so daß ich dann irgendwann doch zugestimmt habe. Zur Zeit versuche ich gerade wieder davon runter zu kommen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es wenig hilft gesprächiger werden zu wollen. Bei mir ist es so, daß je mehr ich mich unter Druck setze etwas zu sagen, ich umso blockierter werde. Für mich ist der Weg sinnvoller zu lernen zu meiner Schüchternheit und Unsicherheit zu stehen und sie möglichst mutig nach außen hin zu behaupten, so daß für andere transparenter wird, warum ich so still bin. Leider fühlen sich viele verunsichert, wenn man nichts sagt, was schnell zu Missverständnissen führt.

Ich hoffe Du kannst den richtigen Weg für Dich finden, damit umzugehen!

Liebe Grüße,
Yoni

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