An meinem Beziehungsverhalten stimmt etwas nicht

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Estora787
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An meinem Beziehungsverhalten stimmt etwas nicht

Beitrag Di., 13.03.2012, 23:14

hi!

ich hoffe hier leute zu finden, die mir mut geben und ratschläge geben können, ich weiß leider nicht mehr weiter. hierzu ein "kleiner" auszug meiner lebensgeschichte:

also ich (heute 23) hatte als kind schon immer probleme auf andere kinder zuzugehen, brauchte immer eine bezugsperson, war in einer gruppe immer auffällig ruhig. auf längeren klassenfahrten mussten mich meine eltern immer abholen, da ich dort nur geweint habe und heim wollte.

weiters war ich sehr frühreif, mit 12 schminkte ich mich schon, ging fort, hatte einen älteren freundeskreis (13-16), damals traf sich unsere clique fast jeden tag. anfangs war ich sehr integriert, aber mit der zeit wurde ich nur mehr gehänselt (ich sei so dumm) besonders von den jungs. deswegen zog ich mich von diesen leuten zurück, da ich nur mehr weinend nach hause kam. mit 15 traf ich auf meine große liebe, wir waren 4 jahre zusammen. im großem und ganzen war die beziehung super, außer das er nicht mit alkohol umgehen konnte bzw. und depressiv war. deswegen setzte ich nach 4 jahren einen schlussstrich, ich konnte einfach nicht mehr - dieser mensch zog mich nur weiter runter.
und in dieser zeit wurde ich auch von meinen klassenkollegen gemobbt. ich war zwar immer sehr beliebt, aber es gab gewisse falsche mädchen in meiner klasse, bin ich aber erst zu spät draufgekommen. hatten zb einen schulreise nach england - das war der reinste albtraum. ich fühlte mich nicht wohl, habe eine krankheit vorgespielt, damit ich im zimmer daheim bleiben kann. wollte nur allein sein. in gruppen habe ich nichts geredet und wenn doch, dann nur blödsinn bzw. ganz leise als wenn ich angst hätte etwas zu sagen. ich bin mir extrem wie ein außenseiter vorgekommen, als diese mädchen dann hinter einem redeten.

in der beziehung hatte ich 35 kg zugenommen (mittlerweile aber alles wieder abgenommen und trainiere fleißig), habe richtig "gefressen" - 2 chipspackungen, 1liter eis, 1 riesentafel schokolade und das fast jeden tag.

mit 19 zog ich nach der matura nach wien, hab seitdem meine eigene wohnung und studiere dort. das erste jahr als single war echt toll muss ich sagen - ich nahm wieder kontakt zu früheren freunden auf und halte diese freundschaften bis heute aufrecht. hierzu muss ich sagen, ich habe mich in dieser zeit extrem mit männern ausgetobbt - einen ONS nach dem anderen. nach einem jahr merkte ich, ich möchte wieder etwas festes. hab mich in einen nach den anderen verliebt, jeder wollte aber nur sex von mir.

mit 21 machte ich eine reise nach amerika mit einer freundin und 3 ihrer freundinnen. das war irgendwie ein fehler. ich habe mich so unwohl gefühlt, obwohl ich so gerne reise. ich bin so oft verstummt, habe fast nur gesprochen, wenn man mich direkt angeredet hat, war sehr schlecht drauf und wirkte traurig und ängstlich. meine freundin hat gesagt, sie weiß nicht ,was sie machen soll - sie kennt mich so nicht wieder.

außerdem bin ich seit einem halben jahr total unzufrieden mit meinem singledasein. hatte ein date nach dem anderen, habe auch sehr viele abblitzen lassen, da ich nach jahren echt ansprüche habe. jedoch bin ich mittlerwiele so traurig und einsam, dass ich keinen lebenssinn mehr sehe. ich denke mir wozu das ganze? in 100 jahren lebt sowieso kein einziger mensch mehr der jetzt auf der welt ist. also warum bringt sich das ganze?

ich weiß, das ich eine sehr hübsche junge frau bin, bekomme sehr viele komplimente von fremden bzw. auch freunden. nur ich bin so schüchtern, wenn ich wen nicht kenne. auf der uni lern ich wenig leute kennen (zudem hab ich auch nicht oft unterricht, bin also sehr viel alleine daheim), ich kann einfach schwer auf leute zugehen. ich habe angst, das ich nie den einen mann finden werde. (habe echt die vorstellung von dem einen oder keinen)

in letzter zeit weine ich jeden tag, auch oft ohne grund. streite mit einer freundin ohne grund, weil ich irgendwie so eifersüchtig auf ihr tolles leben bin. sie ist seit 10 jahren kaum single, immer einen freund. ich komme mir schon vor als wär ich "unvermittelbar".

mein größtes problem ist, dass ich so angespannt bin - in jeder situation. sei es beim essen gehen mit freunden (denke immer nach wie ich sitze, wie ich mich bewege, was sie denken, wie ich mich verhalte) - ich möchte einfach nur ein normales leben führen - mittlerweile fühle ich mich aber nur mehr in meinen eigenen 4 wänden wohl. außer mit alkohol beim fortgehen, hier vergiss ich diese ganzen sorgen. (aber trinke nur max. einmal die woche beim fortgehen)

zum schluss möchte ich noch betonen, dass ich aus einer sehr guten und wohlhabenden familie komme. meine eltern unterstützen mich in jeglicher hinsicht (wohnen, studieren, ...)ich war ein absolutes wunschkind, habe nämlich 4 brüder und war somit immer sehr behütet. eine bessere familie gibt es mit sicherheit nicht

habe ich anzeichen von ADS, soziale phobie, depressionen oder alles zusammen? was kann man dagegen tun?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was ist mit mir nur los?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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marine7
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 19:19

Hallo Estora 787,

Habe mir deine "Lebensgeschichte" gerade sehr aufmerksam durchgelesen. Da habe ich mich in einigen Situationen stark wiedererkannt, in anderen bist du das totale Gegenteil von mir.

Vor allem die "Symptome" die du zeigst, kenne ich nur allzu gut. Die angespanntheit, das nachdenken, wie andere über mich denken. Dass ich mich nur in meinen eigenen 4 Wänden wohl fühle. Die Eifersucht auf Leute mit dem vermeintlich "perfekten Leben".

Auch deine Geschichte zur Amerika-Reise kenne ich in ähnlicher Ausführung von mir selber und kann sie sooooo gut nachvollziehen.

Was ich aber komplett anders gelöst habe als du, und sicherlich viel viel schlechter, dass ich quasi absichtlich den Kontakt zu ehemaligen Freunden abgebrochen hab um ihnen nicht dauernd eine Scheinwelt vorspielen zu müssen, um diesen negativen Gefühlen zu entgehen. Eine Umgebung in der ich mich einfach nicht wohl fühlte. Warum auch immer. Mangelnde Offenheit, mangelndes Vertrauen?


Früher hab ich schon offen auf Leute zugehen können, kann ich noch immer solange es oberflächlich bleibt. Geht es aber über private Dinge doch hat sich das mittlerweile komplett gewandelt. Ich habe einfach kein Vertrauen in Menschen mehr. Sie könnten mich ja urteilen über mich. Jetzt geht das nur noch bei meiner Familie.

Was ich bei dir interessant finde, bzw. was mich stutzig macht ist, dass du diese Symptome trotz scheinbar vorhandenen Freundeskreis hast. Genau so etwas stelle ich mir vor, dass es mir wieder besser gehen würde.

Auch schreibst du, dass du auch 1x die Woche fortgehst, da muss es ja einen halbwegs funktionierenden Freundeskreis geben.
So etwas würde ich mir wünschen.

Natürlich auch wieder eine Freundin, aber das ist das nächste Problem bei mir. gerade Frauen erwarten sich einen Mann, der eben alles im Griff zu haben scheint, einen großen Freundeskreis hat, einen guten sozialen Status halt. Naja.....


habe ich anzeichen von ADS, soziale phobie, depressionen oder alles zusammen?

Genau diese Frage stelle ich mir auch, bzw. ich habe sie mir eigentlich schon beantwortet, wenn ich meinen beitrag so Revue passieren lasse.


Ratschläge? Mut?

Mut: Am Wochenende kommt endlich der Frühling! Also das zaubert mir schon mal ein Lächeln ins Gesicht. Das Leben ist doch schön, so trist es manchmal auch scheinen mag.

Ratschläge: Vielleicht schaust du mal bei der Studentenberatung in Wien vorbei, wenn du dich überwinden kannst.
ich will da auch schon länger hingehen, konnte mich aber noch immer nicht überwinden.

Liebe Grüße
marine7

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Estora787
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 22:02

hi!

danke für deine antwort

find ich echt erleichternd, dass ich nicht die einzige damit bin.

ja, also heute hab ich echt gute freundinnen (darunter 5, auf denen 100% verlass ist) - einer hab ich mich jetzt komplett anvertraut, mit der ich letzte woche voll gestritten habe (die so ein perfektes leben hat)..sie meint, dass ich einfach irgendein ereignis oder mehrere aus meiner vergangenheit nicht ganz verarbeitet habe. (wie z.b. mobbing - wobei mobbing war es nicht in direktem sinne - also diese "freundinnen" damals haben mir alles vorgespielt und kaum war ich weg haben sie voll gelästert - habe das des öfteren leider mitanhören müssen wie zb. "schau wie fett sie geworden ist oder ganz dicht ist die aber nicht")

ich weiß mittlerweile wo ich genau ansetzten will. und zwar, ich möchte mein selbstvertrauen bzw. bewusstsein stärken (dadurch eine lautere, sichere stimme bekommen, sicherheit ausstrahlen, nicht so einen bösen blick haben) und natürlich die depressionen behandeln lassen. hierzu habe ich schon nächste woche einen termin bei einem facharzt für neurologie und psychiatrie. meiner mutter habe ich mich heute auch anvertraut - sie hat damit absolut nicht gerechnet, sie wollte mir bisschen die angst nehmen, sie fragte, ob ich nicht ein bisschen burn-out vom ganzen lernstress habe. aber ich weiß, dass es das nicht ist.

wie ist das bei dir, gehst du dann am wochenende gar nicht fort? ich muss sagen, mein leben wirkt auf andere ganz normal. habe viele freunde, uni läuft auch gut, super familie, eigene wohnung, mache viel sport, am wochenende immer mit freunden unterwegs. aber innerlich bin ich damit nicht zufrieden. ich bin mir zu 100% sicher, in einer beziehung würde es mir viel besser gehen - mir fehlt einfach dieser halt, die sicherheit. aber irgendwen nimm ich mir schließlich auch nicht, nur um nicht allein sein zu müssen! aber ich habe so angst, ich bin jetzt 4 jahre single. entweder er passt mir nicht oder ich bin gleich so verliebt und er meldet sich nicht mehr bzw. will nur sex von mir. was läuft hier falsch? will ich immer die arschlöcher und jene, die echt nett sind, sind mir so egal - so kommt es mir vor.

was kann man denn neben medikamenten noch tun? psychotherapie glaub ich wird mir nicht wirklich helfen. wenn dann eher einen kurs zur stärkung des selbstbewusstseins oder stimmtraining. oder muss ich irgendwas aus meiner jugend noch "reparieren"? wie soll sowas gehen? nur indem, ich irgendeinem fremden erzähle, dass ich mal gemobbt wurde? und dann? das habe ich genauso meiner freundin erzählt - was hilft es mir? nichts!

darf ich fragen, wie dein tagesablauf ist? du studierst?

liebe grüße

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leserin
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Beitrag Do., 15.03.2012, 10:48

Hi,
ich bin mal gespannt, was der Arzt sagt - denn Depressionen orte ich bei dir weniger bzw. eigentlich gar nicht. Wenn ich ehrlich bin, klingt die Beschreibung deines Lebens wie das einer ganz normalen jungen Frau, die ihr Leben eigentlich ganz gut im Griff hat, aber wie (abermillionen) mit ihrem Single-Status hadert. Ein geringens Selbstbewußtsein kommt sicher durch, aber das kann man sicher NICHT mit Medikamenten behandeln. Ich würde mich auch sehr wundern, wenn ein Arzt dir Psychopharamka verschreiben würde - andererseits auch nicht, weil sie ja meist lieber Rezeptblöcke ausfüllen, als sich ernsthaft mit dem Patienten auseinanderzusetzen, in einem ausführlichen Gespräch z.b.

Also ich sehe eher eine unglückliche Singlefrau, die langsam aber sicher meint, sie wäre irgendwie minderwertig, weil sie keinen Freund hat ... Ich will deine Probleme nicht verharmlosen. Dass du traurig, enttäuscht, mutlos bist, kann ich durchaus nachvollziehen. Aber dass du eine psychische Erkrankung (und das ist eine Depression) hast, oder Medikamente brauchst sehe ich nicht.

Einerseits find ichs ja gut, dass psychische Themen immer weniger tabuisiert werden, andererseits halte ich es für sehr fragwürdig wie mit den Begriffen heutzutage umgegangen wird. Nur weil man weint und mal traurig ist, ist man nicht depressiv. Wenn pubertierende Freunde in der Schule über einen lästern, ist das kein Mobbing und nur weil man mal erschöpft ist in turbulenten Zeiten oder Lernstress hat, hat man auch kein Burnout.

Geh trotzdem zu dem Termin mit dem Arzt, aber wirf nicht einfach Pillen ein. Die Pille die dir Selbstbewußtsein gibt, Liebeskummer erspart, einen Freund vor die Tür setzt gibts nämlich nicht! )

Lg
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Estora787
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Beitrag Do., 15.03.2012, 12:07

hallo leserin!

da hast du schon recht, mein leben hört sich ja eigentlich ganz toll an. aber es ist ja leider nicht so, dass ich "nur" ab und zu traurig bin und weine. ich weine jeden tag, habe richtige weinausbrüche, extrem verzweifelt. mittlerweile komme ich morgens extrem schwer aus dem bett, liege oft 3 stunden noch im bett und denke über mein leben nach.

also man kann sagen, sobald ich alleine bin - bin ich so. wenn ich mit freunden unterwegs bin oder beim sport bin, macht es mir spaß. ich habe es gern, wenn mein tag komplett verplant ist. vielleicht liegt es einfach daran - und nicht nur am singledasein- dass ich keinen geregelten alltag habe. ich muss morgens selten aufstehen, habe nur 3 mal die woche uni und das nur à 4 stunden. (wir müssen so viel im selbststudium lernen, genau das macht mir aber seit monaten zu schaffen) - ich kann mich zu hause nicht mehr motivieren, schiebe alles auf bis zum schluss und dann geht sich nix mehr aus. in der bibliothek mit anderen kann ich nicht lernen, 1. weil ich eher kontaktscheu bin, wenn ich wen nicht kenne und 2. ich unter menschen nicht lernen kann. für eine prüfung lernt man im schnitt 1 monat und das fast nur zu hause. :-/ habe mir schon überlegt nebenbei arbeiten zu gehen, aber ich habe ja so viel zum lernen (auch wenn ich es leider nicht so mache, wie es sein sollte) - geld brauche ich eigentlich nicht, meine eltern unterstützen mich, sie wollen dass ich mich nur aufs studium konzentrieren. worüber ich echt dankbar bin!

ich weiß, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt. dass ich in gruppen so arg ruhig bin (außer bei meinen engsten freunden) - das ist nicht normal. genau in diesen momenten will ich nicht reden, bin stumm und habe angst, etwas bzw. das falsche zu sagen. ich weiß eh, dass es am selbstbewusstsein liegt - aber wie kann ich das stärken? letztens war es schon eine überwindung einfach in die apotheke zu gehen und einfach nur bachblüten zu verlangen (meine stimme wurde ganz leise, ich war ganz verkrampft) - also wirklich, als hätt ich vor ALLEM angst. oder ich fahre mit den straßenbahn und denke mir "was denkt sich mein gegenüber von mir?"

ich gehe auf jeden fall mal zu dem arzt. von depressiva halt ich sowieo nichts, deswegen habe ich mir jetzt mal johnanniskrautkapseln besorgt und nehme bachblütenmischungen ein.

ich hatte vor 2 monaten eine enttäuschung mit einem mann (der wieder nur sex von mir wollte) und seitdem ist alles ganz schlimm. bin extrem emotional, egal bei was, ich weine sofort, liege in ganzen tag im bett rum, einsam,...
heute bin ich froh, dass das mit ihm nichts geworden ist. aber es liegt ja nicht an ihm, ICH bin einfach als single unglücklich. und hatte in den letzten 4 jahren sicher rund 50 dates (habe einfach sehr viele beim fortgehen kennenglernt) - aber wie gesagt, sagen wir 40 davon wollte ich nicht und bei 10 hatte ich interesse und was ist? ich bin immer noch single. vielleicht wähle ich einfach die falschen männer.. jene, die einfach sehr hübsch und nett sind. habe bislang immer zu viel wert auf das aussehen gelegt. ihr wisst ja nicht, wie ich aussehe - aber ich weiß dass ich sehr hübsch bin. viele trauen mich auch nicht anzusprechen weil ich "zu schön" bin - habe ich jedenfalls schon sehr oft gehört. und meine freundinnen sagen mir auch immer sie hätten gerne so eine tolle figur oder so ein gesicht oder die haare. also wie ihr merkt, was meinen körper betrifft hab ich ja absolutes selbstbewusstsein - aber innerlich anscheinend nicht!
ich halt diese unsicherheit, schüchternheit bei fremden menschen nicht mehr aus.

was kann man dagegen tun? ich will UNBEDINGT etwas tun. und ich bin mir sicher, wenn ich wieder mehr selbstbewusstsein habe, klappt das mit den männern auch von alleine.

lg

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stilleswasser
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Beitrag Do., 15.03.2012, 14:16

Hallo Estora,

für mich hört sich das auch weniger nach depressionen an, zumindest sehe ich die nicht als auslöser allen übels. viel mehr als folge deiner probleme.

für mich klingt das eher so, dass du aufgrund des mobbings in der schule eine angststörung entwickelt hast. ich will keine diagnose stellen, aber ich denke einfach, dass du angst vor gruppensituationen hast, wenn dort leute sind, die du nicht kennst. früher in der schule wurdest du gehänselt, belogen und hintergegangen. irgendwann zieht man sich dann zurück und macht dicht und lässt keinen mehr an sich heran, hat angst wieder verletzt zu werden.
ich habe ein ähnliches problem. ich rutsche in gruppensituationen auch oft in eine blockade, kann nicht mehr klar denken, verstumme und denke, ich mache alles falsch. auch ich wurde früher in der schule gehänselt und habe mich dadurch zurück gezogen und bin zu einem grauen mäuschen geworden, was nur nicht auffallen wollte. das zieht sich nun leider durch mein ganzes leben, hat sich aber in den letzten jahren verbessert durch viel nachdenken und lesen von fachbüchern, durch therapie und durch wirklich wunderbare freunde, die mich so nehmen wie ich bin. sie stört es nicht, wenn ich länger mal nichts sage.
ich denke dir fehlt einfach ganz viel bestätigung und deine one-night-stands würde ich so sehen, dass du dir dadurch bestätigung gesucht hast. so viele männern, die dich wollen. das schmeichelt einen und man denkt, man ist toll. ich würde da auch dein problem mit den männern sehen. dass du einfach auf die "falschen" reinfällst. wie verhalten sich die männern denn, die im endeffekt nur sex wollen? machen sie viele komplimente, geben sie durch ihre art und weise zu kommuninizieren dir bestätigung? dass du drauf anspringst, ist meine vermutung. es liegt ja nicht an den männern, die auf dich anspringen. es liegt daran, was du ausstrahlst.

warum willst du denn keine therapie machen? man redet dort über seine probleme, die man hat und überlegt, woher die kommen könnten. sucht parallelen in der vergangenheit. hinterfragt und löst denkmuster ("aber die haben doch recht, dass ich doof bin" oder "er meldet sich sicher nicht, weil er mich nicht mag.") ich sag mal so, wenn reden nichts bringen würde, warum machen denn so viele therapie und warum bewirkt sie dann verbesserung? also das ganze mit dem reden und der therapie hat schon einen sinn und ist gut durchdacht
ich würde dir eine verhaltenstherapie empfehlen. damit du wege findest, wenn du wieder in dieser blockade bist, da selbst rauszukommen bzw. gar nicht erst rein zu rutschen. in der verhaltenstherapie wird auch über denkmuster gesprochen, über eventuelle auslöser in der vergangenheit. aber auch vor allen dingen konkrete tipps für angst-machende situationen gegeben.

alles gute dir!

lieben gruß,
stilleswasser.
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

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Estora787
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Beitrag Do., 15.03.2012, 16:38

hallo!

zu den männer will ich noch was hinzufügen. also es ist nicht so, dass ich heute noch ONS habe. das war kurz nach meiner langjährigen beziehung, wo ich natürlich bestätigung suchte, aber aus einem anderen grund. wie gesagt, ich habe im 1. jahr nach meinem ex 35 kg abgenommen - ich war als dicke echt hässlich, hatte noch dazu akne. mich hat auf der straße kein mann nachgesehen. sieht man heute fotos von mir, würde man nie glauben, dass dieses gesicht meines damals war. ich glaube ja eher, dass mein selbstbewusstsein auch was mit der zeit als dicke zu tun hat. dass ich mich einfach noch nicht dran gewöhnt habe, dass ich nicht mehr dick bin. mir kommts vor als hätte sich mein inneres seit dem abnehmen nicht verändert.

heute, wenn ich männer treffe - dann ganz einfach auf nen cafe. danach meldet er sich wieder oder nicht. wenn ja, dann treffen wir uns wieder - wenn ich jemand mag, habe ich bei den ersten paar treffen nicht gleich sex. dazu muss ich zu der person erstmal vertrauen aufbauen. zum sex kommt es ja oft gar nicht, vermutlich weil sie wissen ich hüpf nicht gleich mit demjenigen in die kiste. nächste woche hätte ich nach langer zeit jetzt wieder ein date, dieser mann gefällt mir wirklich - aber nach der letzten enttäuschung weiß ich nicht, ob ich derzeit nochmals ne enttäuschung verkrafte. vielleicht sollte ich einfach single bleiben und mal so versuchen wieder glücklich zu werden.

zu der therapie.. ich muss sagen, ich bin ja offen für alles! ich will nur endilch keine probleme im leben mehr haben. im sommer muss ich nämlich von der uni ins ausland, das heißt, da wohne ich mit vielen studenten in einem studentenwohnheim. ich möchte nicht dass sich so eine situation wie in amerika oder england wiederholt. will ganz normal mitreden, mich gut dabei fühlen, glücklich und selbstbewusst wirken. ich wirke und bin bei solch reisen immer so passiv dabei, ich bin körperlich anwesend aber es kann keiner was mit mir anfangen.

aber wenn ich ehrlich bin ich kann mir nicht vorstellen, dass man etwas aus meiner vergangenheit "reparieren" kann. ich hatte schon mal eine therapie gemacht (wegen schlangenphobie) - dieser therapeutin habe ich wirklich alles erzählt, auch das vom mobbing. aber anscheinend konnte sie mir da auch nicht helfen. meine schlangenphobie ist nicht weg aber sie hat sich sehr verändert. also es ist nicht mehr so gestört dass ich zb nicht mehr zeitung lesen kann und angst habe dass gleich eine schlange kommt. (habe früher geschrien und geweint als ich nur ein bild davon gesehen habe - hatte als kind ein kindheitstrauma mit einer schlange) habe mich aber heute damit abgefunden - es gibt schlimmeres. was ich hier im forum schon alles gelesen habe, kann man ja froh sein "nur" angst vor schlangen zu haben.

eine verhaltenstherapie hört sich zwar nicht schlecht an - aber wo macht man sowas? bzw. muss man das selber zahlen oder übernimmt ein teil die krankenkasse?

lg

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Estora787
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 17:22

hallo!

ich hatte heute meinen termin beim arzt und er hat mir cipralex 10 mg (1-0-0) verschrieben. zusätzlich empfiehlt er mir eine psychotherapie. er sagt, depressionen sieht er in mir weniger - eher anzeichen von burn-out vom studium und eine kleine sozialphobie. und er meint, ich habe mich vom elternhaus noch nicht ganz gelöst (er kennt auch meine familie) und habe deswegen probleme im umgang mit fremden menschen und natürlich auch aufgrund meiner bisherigen erfahrungen mit menschen.

er meint ich wirke ganz normal, nur unsicher in der stimme. und sehr emotional, weil mir fast die tränen gekommen sind und rot wurde als ich was von mir erzählt habe. also er hat mir sehr mut gemacht und bin froh, dass ich hingegangen bin. ein kompliment habe ich auch bekommen, er meint schöne frauen werden einfach öfters angesehen, also ich soll das alles als kompliment nehmen, wenn mich wer "anstarrt". ich werds zumindest versuchen

ich mache mir gleich morgen einen termin für die psychotherapie aus und hoffe, dass mir das medikament hilft.

hat vielleicht irgendwer erfahrung mit diesem medikament?

lg

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