Zweifel an Freundschaft

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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angelaST
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Zweifel an Freundschaft

Beitrag Do., 01.03.2012, 22:19

guten abend,

ich habe große zweifel, ob ich mit einer guten freundin tatsächlich noch befreundet bin. die freundschaft war von beginn an sehr intensiv und angenehm, verbunden mit absolutem raum für jeden. seit ein paar monaten allerdings verliert sich diese freundschaft, was ich sehr, sehr schade finde und auch den grund nicht erkenne. es ist mir inzwischen viel zu anstrengend, weil es mich sehr traurig macht, zu versuchen, diese freundschaft bestehen zu lassen oder wiederauferstehen lassen. wir haben kaum noch kontakt, weder persönlich noch am telefon. das war früher ganz anders. ja, sie hat viel zu tun, das weiss ich, keine frage. aber mir zu sagen, dass ich nicht sauer sein soll, wenn sie keine zeit für mich hat, mir aber bei jedem treffen zu erzählen, mit wem sie was, wann und wie lange unternimmt, schmerzt dann doch. man könnte den eindruck gewinnen, dass man mit ihr zeit verbringen kann, wenn man nicht mit ihr befreundet ist. und es klingt dann doch wie hohn, zu hören, was man für eine gute freundin sei und so wichtig. darunter verstehe ich etwas anderes. und es ist ja wohl so, dass sie ihre zeit nicht mit mir verbringen will. sie macht das mit leuten, die sie ansprechen oder die ihr über den weg laufen. und da sie allen alles erzählt, fühle ich mich "beliebig". wir haben uns früher mehrmals pro woche gesehen udn telefoniert. seit herbst waren es maximal 6 mal, und das "nur" zum kaffeetrinken, mal zwischendrin. ich empfinde das quasi als "gnadenkaffee", wofür ich mir zu schade bin. die freundschaft war immer sehr frei, ohne zwänge. und ich habe auch nie ansprüche angemeldet, was ich nicht als gut befinde, sondern es lief irgendwie. doch dann wurden aus den aussagen: ich schau mal vorbei, wir treffen uns bald, auf jeden fall mal wieder einen abend verbringen - gar nichts. entweder vergessen, oder aber, was dauert passiert: ich wollte kommen, aber da kam derunder dazwischen, aber ich würde dich so gern treffen wieder. habe irgendwann aufgehört zu fragen, weil ich nicht "versetzt" werden wollte. mein fehler, dass ich das nicht so formuliert habe, aber ich dachte wirklcih, dass von ihr was käme - was kaum passiert. sie hat schon gemerkt, dass etwas nciht stimmt, aber zieht die falschen schlüsse. und ich bin sehr auf abstand gegangen - aus selbstschutz, weil es zu weh tat - und habe ich mich auch nciht mehr so gefreut, wenn wir uns getroffen oder zufällig begegnet sind. wir haben uns dann mal getorffen, ich merkte vorher, dass es mich stresst und ich gar nicht wollte. dementsprechend schief lief das, was mri auch leid tat, da ich sehr abweisend war. habe mich dann aber gemeldet, gesagt, es stimmt was nciht, lass uns reden. das hat sie gefreut, mich auch, aber so wirklich konnten wir nichts ausräumen. ich vermisse diese freundschaft zwar, aber muss wohl akzeptieren, dass für sie sich diese freundschaft verändert hat. tut jedenfalls sehr weh. und ich zweifele so daran.
sehe ich das alles falsch? habt ihr lösungen?

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vita
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Beitrag Fr., 02.03.2012, 08:21

Hallo Angela,

hast du deiner Freundin das mal so geschildert, wie du es hier aufgeschrieben hast? Oder warst du lediglich abweisend?

Möglicherweise merkt die Freundin das sonst nicht - Menschen sind eben nicht so empathisch, wie du vielleicht glaubst, besonders, da du schreibst, die Freundschaft sei locker und ohne Verpflichtungen.

Hier hilft meiner Meinung nur ein offenes Gespräch.

lg
vita

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leserin
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Beiträge: 280

Beitrag Fr., 02.03.2012, 09:16

Hi!

Die Menschen sind feige .... Klärungsgespräche in Freundschaften bringen selten etwas. Denn der, der das Klärungsgespräch begehrt ist dann automatisch der Komplizierte. Und kompliziert will halt niemand. Auch wenn in Wahrheit der andere durch ein unerklärlich verändertes Verhalten die komplizierte Situation erst erzeugt hat. Der der sie anspricht, ist dann offiziell der Verursacher.

Ich kenne auch so jemanden ... es fing damit an, dass sie geplante Treffen kurzfristig machen wollte. "Ja nächstes Wochenende wär super, wir können uns ja noch zusammenrufen, um genaues auszumachen." Es kam dann kein Anruf von ihr. Meldete ich mich war's dann zu kurzfristig, sie dann "leider" schon verplant. Früher fragten wir auch immer gegenseitig beim Anderen nach, wenn wir wußten, dass es was wichtiges gab - z.b. eine hatte ein Date oder sonst was "Aufregendes". Es war normal am nächsten Tag anzurufen und zu fragen "Und? Wie waaaar's? " Sie fing dann damit an, mit dieser gut gepflegten Tradition zu brechen, indem sie dann meinte: "Ok, bitte ruf mich unbedingt an und erzähl wie es war!" Netter "Trick" übrigens um Interesse zu heucheln ... es war dann immer öfter so, dass sie dann nicht erreichbar war. Dann kam eine SMS im Sinne von: "ich hoffe das Date lief super, bin in der Stadt xx (beruflich) - wir hören uns - Bussi!" Sie rief dann auch irgendwann an - 2 Wochen später und fragte auch nicht mehr nach. Erzählte ich dann von mir aus, kam ein "Ja genau, das wollte ich eh fragen ..."

Naja, nach einiger Zeit hörte ich auf sie anzurufen. Sie meldete sich in unregelmäßigen Abständen und tat dann immer noch so, als wäre alles wie früher, obwohl es offensichtlich nicht so war. Nachdem wir uns früher auch zu Anlässen mit Kleinigkeiten beschenkten und ich dann mal im März noch das Weihnachtspaket rumliegen hatte, beschloss ich, einen letzten Versuch zu unternehmen, die Sache zu klären. Es war nicht möglich, Ausflüchte, bin halt im Stress (erzählte aber auch von 1000 Unternehmungen mit anderen) und es wäre nichts persönliches und Freundschaft soll ja kein Stress sein bla bla bla.

Für mich war die Freundschaft beendet, ich sortierte sie um zu den losen Bekannten. Sie meldet sich bis heute bei mir - im alten Tonfall. Ich nehme es wirklich nicht mehr persönlich, da sie umgekehrt oft Probleme mit anderen Freundinnen hat. Da beschwert sie sich dann, dass die nur anrufen, wenn sie nix besseres vor haben. Ihren Geburtstag hatte ich vergessen, rief sie dann 3 Tage später an, da berichtete sie mir, dass niemand (ihrer 1000 Freunde) sie angerufen hatte. Tja. Ich habe den Eindruck sie "sammelt" Menschen und hat letztendlich an niemanden ein tieferes Interesse, heuchelt dieses aber mit ihren Bussi-SMS und "erzähl mir dann unbedingt davon ...." Strategien. Es regiert die Oberflächlichkeit. Mir fiel mittlerweile auch auf, dass sie fast nur noch in Phrasen spricht. "Du machst das schon!" "Eeeeeeeeeeecht? Ist ja arg!" "Nach dem Regen kommt immer die Sonne" "Bin ja gespannt wie das ausgeht!!!" (um es dann doch nie erfahren zu wollen ..) und so weiter. Letztens hatte sie sich auch beschwert, dass ihr Ex meinte sie wäre oberflächlich. Hm....

Mein Rat: nimm es nicht persönlich.

Ich habe ein paar wirklich gute Freunde mit denen ich "echte" Gespräche führe. Sie fällt mittlerweile in die Kategorie "seichte Unterhaltung". Ihre Männerstories finde ich doch ganz witzig und mit ihr kann man herrlich über Germanys next Top Models quatschen. Für mehr reichts nicht mehr, aber das ist auch gut so. Ich bin schon lange davon abgekommen von einem Menschen "alles" zu erwarten. So gibts auch die, die dir beim Umzug helfen, und andere, die nur zur Einweihungsparty kommen. Das ist okay, wenn man es einzuschätzen weiß.

Lg
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Rubeus Darko
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Beiträge: 232

Beitrag Mo., 05.03.2012, 21:06

leserin hat geschrieben: .... Klärungsgespräche in Freundschaften bringen selten etwas.
Leserin
Diesen Hinweis finde ich nicht sehr hilfreich. Man sollte trotzdem versuchen, klärende Gespräche führen. Ist es nicht gerade, dass was gute Freundschaften ausmacht? Dass man mal Konflikte miteinander haben kann, diese aber auch irgendwann bewältigt.
leserin hat geschrieben: Tja. Ich habe den Eindruck sie "sammelt" Menschen und hat letztendlich an niemanden ein tieferes Interesse,
Leserin
Diese Menschensammler oder Multi-Kontaker gibt es tatsächlich. Für die ist man nur einer von vielen Knotenpunktem im riesigen Netzwerk. Solche Leute sollte man dann selber nur als Bekannte einstufen und von ihrem Netzwerk profitieren um eine echte Freund/Freundin zu finden.

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