Was ist so schlimm an Isolation?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Der_Misanthrop
neu an Bo(a)rd!
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männlich/male, 22
Beiträge: 1

Was ist so schlimm an Isolation?

Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:33

Ich hab mich ein wenig im Forum durchgelesen und ein dutzend Menschen gefunden, die sich durch die "soziale" oder "personale" Isolation gedrängt und benachteiligt fühlen. Vorallem aber beanspruchen sie eine Deisolation und wollen aus ihrem bisheringe Leben als "Gefängnis" raus.

Nun ja, ich verstehe nicht wieso man damit unzufrieden ist. Und hab keinerlei Begriffserklärungen für den Kontrast einer sozialen Isolation gefunden. Beispielsweise bin ich isoliert, aber total zufrieden damit und ich kann innerhalb von Gruppen und sozialen Netzen mich auch dementsprechend integrieren und dort mitreden. Aber ich möchte mit Menschen nichts zu tun haben. Ich gehe zur Schule und betreibe Sport in einem Verein. Natürlich bin ich dort umgeben von Menschen und Kontakten. Aber ich sag mal so : Ich will sie nur dort sehen und sie sollen mir auch nicht näher kommen wie zb Bekanntschaften oder Beschäftigungen in der Freizeit. Man will einfach weg von Menschen alleine für sich leben, kann sich aber mit Menschen auseinandersetzen unabhängig davon wo es ist. Meine Freizeit ist Sport, Bücher lesen und Surfen. Ich habe keine freizeitlichen Aktivitäten wie in die Disco zu gehen, oder mal im Cafe einen zu trinken, sich mit Freunden zu treffen und andere Beschäftigungen zu treiben. Habe 2 Freunde, einer ist Klassenkamerad und der andere mein Vereinspartner vom Training. Ich treffe mich aber mit ihnen nur in denjenigen Orten und nicht in der Freizeit.

Langer Rede kurzer Sinn. Meine Fragen lauten :

An diejenigen, die sich sozial isoliert haben:
Was ist so schlimm an Isolation?

An diejenigen, die weder noch sind:
Wie würde man eine Isolation in meinem Falle bezeichnen? Ich habe weder Depressionen, noch Ängste oder andere sozial zum Nachteil führende Eigenschaften. Im Gegenteil. Ich bin glücklich, sehr glücklich.

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Ayla
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 47
Beiträge: 841

Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:54

Wenn du so glücklich, sogar sehr glücklich bist - bekundete Steigerungsformen sind mir immer etwas suspekt, weshalb interessiert dich, was die anderen denken und willst dich in eine Schublade stecken ?
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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Celice
Forums-Insider
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weiblich/female, 75
Beiträge: 241

Beitrag Mi., 19.10.2011, 15:00

Ich denke, es gibt Leute, für die die soziale Isolation eine Notlösung ist, weil sie verschiedenste Probleme im Umgang mit anderen Menschen oder nahen Beziehungen haben. Die können sich bspw. nicht gut abgrenzen, wollen aber auch irgendwann nicht mehr völlig vereinnahmt werden. Da sie es nicht anders hinbekommen, ziehen sie sich zurück, sind aber unglücklich, weil sie sich eigentlich Nähe und Beziehung wünschen. Andere, so wie nach deinen Aussagen du, leiden unter dem Mangel an nahen Beziehungen nicht. Solche Menschen hat es schon immer gegeben. Einzelgänger mit vielleicht schizoider Persönlichkeitsstruktur. Das ist an sich noch keine Krankheit. Solange kein Empfinden von Mangel und Leid da ist, ist doch alles gut. Aber es gibt eben viele, die darunter leiden. Ganz einfach.

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candle.
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15210

Beitrag Mi., 19.10.2011, 15:01

Hallo Der_Misanthrop!

Für mich bist du ganz und gar nicht isoliert, und ich denke auch, dass das gar nicht möglich ist. So fühlen kann man sich hingegen schon. Das ist ein gravierender Unterschied.

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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(V)
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weiblich/female, 80
Beiträge: 1894

Beitrag Mi., 19.10.2011, 18:01

Wie würde man eine Isolation in meinem Falle bezeichnen?
Als Einbildung. Du bist von ISOLATION so weit entfernt wie ein Stein vom Schwimmen. Du bist halt gerne für dich in deiner Freizeit, natürlich abzüglich div. Vereinsaktivitäten.

Wenn du noch zur Schule gehst... wohnst du noch zuhause? Irgendwoher muss ja das Geld zum Leben kommen.

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Dampfnudel
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weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Mi., 19.10.2011, 18:43

Der_Misanthrop hat geschrieben: Was ist so schlimm an Isolation?
Isolation ist schlimm, wenn sie nicht frei gewählt ist.
Alles hat seine Zeit.

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Affenzahn
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männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag Mi., 19.10.2011, 19:30

Die meisten Menschen ertragen es schlecht, wenn sie den Eindruck haben, für die anderen nichts wert zu sein. Wer unfreiwillig isoliert ist, kann diesen Eindruck bekommen. Freiwillig kann man sich nur isolieren, wenn man nicht Geld verdienen muss und auch sonst keinen wesentlichen Wunsch nach Austausch mit anderen Menschen hat. Es ist auch möglich, dass man gegenwärtig mit der Isolation gut leben würde, wenn es einem nicht Angst machen würde, irgendwie abgehängt zu werden. Ist das bei dir der Fall? Denn zur Zeit geht es dir ja angeblich gut.

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Lilly111
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 46
Beiträge: 938

Beitrag Do., 20.10.2011, 13:46

Der_Misanthrop hat geschrieben:Was ist so schlimm an Isolation?
Frag ihn:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurnaz

Er weiß es unfreiwillig besser als die meisten anderen Menschen auf unserem Planeten.
Sein Lebensweg wird demnächst verfilmt - also nicht verpassen.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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LoVeLy
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 50

Beitrag Fr., 28.10.2011, 21:33

Hallo,

Ich weiß nicht ob du mal was von der Schizoiden Perönlichkeitsstörung gehört hast, denn als ich mich heute darüber informierte fiel mir dein Beitrag ein den ich vor kurzem einmal gelesen hatte.
Du solltest dir diesen Link einmal durchlesen, an der rechten Seite in diesem Link sind noch weitere Informationen ua.über Symptome und Diagnosen oder Behandlung/Therapie usw.

http://www.schizoide-persönlichkeitsstö ... enger.html

Ich hoffe das ich dich damit nicht verunsichere, doch vielleicht helfe ich dir damit ja ein bisschen. Und wenn du meinst das dies ein wenig auf dich zutrifft solltest du am besten in eine Therapie gehen und das nochmal von einem Facharzt beurteilen lassen.

Lg Lovely

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Angstschweiß
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 5

Beitrag Di., 01.11.2011, 16:22

Darf ich dich fragen, warum du dich Misanthrop nennst? Ein Misanthrop hasst oder verachtet doch andere Menschen - fühlst du dich deswegen isoliert? Ich denke mal, dass "isoliert" das falsche Wort ist: in der Schule und im Sportverein hast du ja Kontakte.

Ich denke schon, dass ich deine Gedanken nachvollziehen kann. Für mich ist es so, dass ich ja gewisse Bezugspersonen habe (meinen Freund und meine Schwester) und nicht völlig isoliert bin (Arbeit), aber ich habe halt keine Freunde. Auf der einen Seite bin ich sowieso der gemütliche Stubenhocker, der keinen Wert auf Mannschaftssport oder Gruppenaktivitäten legt - soweit bin ich ganz zufrieden mit meinem Leben.
Auf der anderen Seite gibt es einfach Situation, in denen ich allein nicht klar komme, meine Gedanken mit jemanden teilen möchte oder gerne einen guten Ratschlag hätte - ja in solchen Situationen ist es schlimm.

Wenn du glücklich mit deiner Situation bist, warum hast du dann hier nachgelesen und gepostet?

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Pepper
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 67

Beitrag Do., 03.11.2011, 14:54

Hallo,

als isoliert sehe ich Dich auch nicht. Isoliert ist jemand, der nur in seinen 4 Wänden hockt und nicht mal übers Internet Kontakte hat. Und das sind sicherlich die Wenigsten.
Es ist natürlich nichts Schlimmes daran, Einzelgänger zu sein. Ich genieße das auch mal, allein unterwegs zu sein. Ich bin berufstätig, habe eine eigene Familie und viele Verwandte. Trotzdem habe ich die Sehnsucht nach 3 oder 4 engen Vertrauten, die meine Interessen teilen und die in meiner Umgebung leben. Meine einzige Freundin, die ich schon mein ganzes Leben kenne, wohnt am anderen Ende Deutschlands. Wir haben viel gemeinsam, aber auch viele Unterschiede, wodurch diverse Unternehmungen oder ein Austausch im Gespräch darüber schon mal flach fallen. Was mir persönlich fehlt, ist, dass jemand mal spontan vorbei kommt (oder ich spontan zu ihm gehen kann). Dass man ein gemeinsames Hobby verfolgen kann. Mit mehr als immer nur meiner Freundin oder meinem Partner über persönliche Probleme zu sprechen (mit Verwandten spreche ich aus verschiedenen Gründen nicht darüber). Durch andere Leute mal andere Anreize zu erhalten.

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