Sensibel?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Dominik
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Sensibel?

Beitrag So., 13.04.2008, 19:37

Hallo Leute,

ich habe da ein kleines Problem und ich würde mich freuen, wenn ihr mit Tipps geben könntet.
Mein Problem sind meine Gefühle. Ich bin ein geselliger Mensch. ich bin nicht dumm und auch wegen meinem Aussehen habe ich keine Probleme. Aber ich werde immer wieder von extremen Stimmungsschwankungen heimgesucht wegen meiner Sensibiltät, denen ich langsam nicht mehr gewachsen bin.
Ich habe mit meinen Freunden darüber gesprochen, doch sie können mir nicht weiterhelfen. Ich habe mich zuletzt sogar mit Freunden gestritten, da ich nach ihrer Aussage eine Abwehrhaltung gegenüber ihnen eingenommen hätte. Das stimmt auch, da ich mich zu sehr in schlechte Erfahrungen reingesteigert habe. Es musste eine Zeit lang jemand nur einen Spaß mit mir machen und ich bin total ausgeflippt und habe fast geheult. Einen guten Freund habe ich fast verloren, da ich ihm immer mißtrauisch gegenüber gestanden habe und ihn angemeckert habe, nur weil er mit anderen Leuten in die Disco ist. Ich habe die Freundschaft gerade noch so gerettet und mich ehrlich gefragt, warum ich mich geistig so in alles reinsteigere und so total abhängig von den Geschehnissen um mich herum bin.
Ich kann den ganzen Morgen heiter sein und dann fällt mir etwas auf, ich höre etwas oder eine Kleinigkeit geht schief und ich steigere mich in echte Existenzprobleme. Es ist wie als ob kleine Anstöße genügen um mich aus der Bahn zu werfen. Früher ist mir das weniger stark aufgefallen, da ich mich noch nie sehr mit anderen verglichen habe.
Ich kann extreme Sebsthassgefühe bis hin zu Trancezuständen und dEpressionen bekommen -aber auch anhaltende Selbstwertgefühe usw.
Wegen der Inkonsequenz der Anfälle habe ich mich nie wirklich zu den Selbstmordgefährdeten gezäht, denn zwar denke ich in besonders tiefen Phasen daran, jedoch ist es nicht meine Art aufgegeben. So habe ich mich seit ich 18 war und ich meine Umwelt mehr beachtet habe, hoch gearbeitet und bin vom Mauerbümchen das gehänselt wird, nun zu einem beliebten jungen Mann mit großen Freundeskreis avanciert. Ich war in der Schule nur der Einzelgänger. Jetzt freue ich mich, das ich es nicht mehr bin und natürlich möchte ich es vielen recht machen und ich habe nun Freude beim Kontakt mir der "außenwelt". Doch ich bin gleichzeitig immer noch so tief in meiner eigenen Welt -ich bin nicht tagträumerisch aber ich habe grundsätzlich andere Erfahrungen und daher auch Auffassungen im Vergleich zu meinen Freunden. Es liegt wahrscheinlich an meiner Empfindlichkeit -aber ich will sie nicht aufgeben für den teilweise oberflächlichen Kontakt zu anderen Menschen und andrerseits bedrückt es mich nicht fest zu sein und mich manchmal nicht beruhigen zu können. Oder ist es in Ordnung so gespalten zu sein und abundzu längere Weinkrämpfe zu bekommen ,wenn man als ausgleich auch sehr oft lacht? Manchmal habe ich Angst wegen Kleinigkeiten Freunde zu verlieren und werde gereizt, sofern diese etwas ohne mich unternehmen. Es ist fast wie eine Eifersucht. An manchen Orten bekomme ich zudem kurze Angsstörungen, obwohl ich sie dort gar nicht benötige oder haben muss.
Ich bin mir angesicht meiner Abnormalität sehr unsicher und finde nicht die passenden Strategien um gegen diese Unbalanciertheit anzukämpfen. Oder mache ich mir wieder vielzuviele Sorgen?
Ich würde mich über jeden Rat freuen,
Gruß, Dominik

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Benutzername1
Helferlein
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Beitrag So., 13.04.2008, 20:56

hm sehr schwer wenn man das fakten nicht kennt... wie siehts mit der vergangenheit aus? schlechte erfahrungen, außer das du früher eher ein ausenseiter warst? ich bin mir sicher das es da etwas gibt, das dich so stark beeinflussen kann, dass du solche stimmungsschwankungen bekommst. Mehr kann ich dir daweil leider nicht helfen. Nach dem was du geschildert hast geht es um etwas das dich beeinflusst, aber du es nicht erkennst. ich bin kein psychologe oder so nicht das du dir jetzt ein weltwurnder erwartest, aber überleg mal, recherchier mal in deiner vergangenheit. Oft ist es gut, wenn man ab und zu ein tagebuch führt. du kannst damit erlebtes etwas leichter verarbeiten und auf dinge draufkommen, die du nicht so leicht mitbekommen hast usw.

lg Alfred
Ich finde es schade, dass hier jeder seine Probleme reinschreibt und dadurch andere Menschen kennen lernt, aber sich dadurch für viele trotzdem nichts verändert. Schade irgendwie!

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Thread-EröffnerIn
Dominik
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männlich/male, 20
Beiträge: 4

Beitrag So., 13.04.2008, 21:28

Hallo, ich denke, dass es daran liegt, dass ich mit gleichaltrigen immer schlechte Erfahrungen gemacht habe, da sie mich fertig gemacht und gehenselt haben.... auch der Hintergrund das ich schon vier mal meinen Job verloren habe spricht Bände....

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Lea1970
Forums-Insider
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Beiträge: 420

Beitrag So., 13.04.2008, 21:29

Hallo Dominik,

ich habe ein sehr, sehr ähnliches (Er-)Leben. Und kann gut nachvollziehen, was du da (be)schreibst!

Wenn dich das Thema so sehr belastet (was ich sehr gut verstehen kann), dann kann ich dir nur den Rat geben, professionelle Hilfe aufzusuchen! Und zwar nicht IRGENDeine(n) Therapeuten, sondern eine(n) sehr, sehr vorsichtigen, wo du dich gut aufgehoben fühlst!!!

Ich habe sehr liebe Freundinnen, mit denen ich seit Jahr(zehnt)en durch dick und dünn gehe. Und sogar diese können mir manchmal nicht in meine allersensibelsten Gefühlslagen folgen - obwohl sie´s versuchen!

Es gibt übrigens zahlreiche Bücher zum Thema "hypersensibel" - vielleicht wäre das mal was für Dich??!?

Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

Lea

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eisbaer
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag So., 13.04.2008, 21:36

Hallo Dominik,
Vor ein paar Jahren hatte ich sehr ähnliche Probleme. Meine Stimmungsschwankungen sind zwar noch immer vorhanden, aber sie treten nicht mehr so extrem auf- vom Negativen ins Positive (sprich ins Manische). In der schwierigsten Zeit hatte ich auch Probleme mit Freunden und interpretierte in jede noch so kleine Handlung tiefsinnige Absichten die gar nicht zutrafen.
Für mich hört sich das was du schreibst so an, als wärst du ziemlich instabil. Wenn dem so ist gibt es sicher Gründe. Ich würde mal überlegen ob du tiefere Sorgen bzw. Ängste hast. Ich hatte damals ziemliche Probleme mit dem Studium. Ich wusste einfach nicht was ich so richtig machen sollte und hatte Angst dass ich versumpfen würde. Der Hintergrund war also nicht irgendeine schwierige Prüfung, das waren für mich immer schnell lösbare Probleme, sondern ob ich das was ich tat überhaupt tun wollte. Ich war dadurch jedenfalls extremst verunsichert und dieses Problem bildete das Fundament für weitere Probleme und schaukelte alles auf. Bei einem schlechten Tag, wo eben dumme Sachen passierten, war ich dann komplett im A.
Keine Ahnung ob das bei dir ähnlich ist oder nicht, was mir zur Stabilisierung hilft ist einfach etwas auszuspannen bzw. versuchen den Alltag etwas lockerer zu sehen. Also nix machen was euphorisch wirkt (also z.B. laufen bei mir) und nix was dich fertig machen könnte. Regelmäßiges Chillen um den tagtäglichen Druck wegzunehmen kann sicher nicht schaden.

Was Abnormalität betrifft: was ist denn schon normal... Sieh deine Sensibilität eher als was Positives....

Schöne Grüße, der eisbär

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mikra
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männlich/male, 32
Beiträge: 598

Beitrag So., 13.04.2008, 23:21

Hi Dominik,

mein Tip gib Deine Sensiebilität nicht ganz auf, solche Menschen sind sehr wertvoll! Ich bin genauso wie Du! Nimm es an! Ich glaube das hat was mit deinen Selbstwertgefühl zu tun. Ich sprach auch mal mit einen sehr guten Frend darüber und er meinte man bräuchte einfach einen dicken Pelz!!

Ich ticke auch sehr leicht aus wenn etwas passiert was ich nicht will.

Es gibt Menschen die haut nich leicht irgend etwas um. Denen ist alles egal.
Auch wenn an der Situation etwas anderes ist, freue Dich darüber.
Mir geht es genauso und ich höre auf meiner inneren Stimme!
Das hilft!

l.g.
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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