Hallo,
habe das Forum durch Zufall gefunden und möchte hier mal kurz meine Geschichte darstellen:
Ich war noch nie mit dem dicken Selbstbewusstsein versehen worden. In der Schule hatte ich die Lehrer gegen mich und auch Mitschüler, ich war eben immer ein ruhiges Kind, schüchtern um genau zu sein. In der Familie war es meisst so, dass viel Unterstützung nicht kam und auch bei Problemen nicht zugehört wurde, bzw. diesen mal nachgegangen wurde. Meine Eltern haben mich aber nie abgelehnt oder so, iin diese Richtung ging es nie. Ich habe im laufe der Jahre dann immer wieder an mir gearbeitet und Selbstbewusstsein aufgebaut, ich hatte viele Freunde, bin sehr Kontaktfreudig, lache jeden Tag sehr viel, denke nicht negativ, drehe auch nicht alles um, damit es dann negativ aussieht. Ich ging schon immer positiv durch das Leben. In der Schule hatte ich auch viele Freunde. Die, die dann aber vor Selbstbewusstsein nur so trotzten, die haben dies ausgenutzt. So wirklich dagegen getan habe ich nix, war ja auch ein Kind, wie sollte ich. Ich habe gelernt, damit umzugehen und auch an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet. Nun ja, alles war gut, mir ging es gut. Dann kamen irgendwann mal Konflikte mit dem Ex-Mann: Sorgerecht, viele viele Lügen, über eine Anzeige und und und. Hinzu kam, dass meine Tochter dann natürlich auch Probleme in der Schule bekam. Ich habe aber nie zugelassen, dass es meiner Tochter schlecht ging oder dass wir nicht die richtige Hilfe finden. Bis dahin und das durchzusetzten, war aber ein schwerer Weg und Kampf und hat an meinen Kräften gezehrt. Man sollte quasi meinen, mein Selbstbewusstsein wurde dadurch gestärkt, weil ich ja am Ende auch alles durchstanden habe und mittlerweile alles so ist, wie es sein muss. Uns geht es sehr gut muss ich sagen.
Dann habe ich endlich meinen wahren Berufswunsch in die Hand genommen und eine neue Ausbildung angefangen. Alles klappte wunderbar. Nun bin ich an einem Arbeitsplatz, wo ich doch eine Kollegin habe, die sehr Selbstsicher ist (oder das nur überspielt?)
Ich fange mal an: Also ich bin angekommen, war voller Vorfreude. Entgegen getreten ist sie mir freundlich, aber doch distanziert. Keine Frage, klar, bin ja neu, sie kennt mich nicht. So, dann die erste schwierige Aufgabe: Sie ist sehr selbstbestimmt, gibt quasi den Ton an, auch bei Vorgesetzten sagt sie ihre Meinung und gibt dann da den Ton an, meiner Meinung nach doch sehr direkt und forsch. Sie ist bei diesen Aufgaben sehr stressig, sehr schnell, hat keine Ruhe dabei. Arbeitsaufgabe ist vorbei, dann ist sie wieder ruhig. Lachen tut sie nicht wirklich, eigentlich spricht sie nur negatives an, oder sucht sich aus dem erlebten nur das Negative raus und erzählt es. Sei es Privat, Politik oder oder oder. Alles muss bei ihr Perfekt sein, sauber muss die Küche sein und und und. Da wird dann auch schonmal gut und gerne morgens um 7 Uhr angefangen zu putzen. Alles kein Ding, wenn sie denn so ist, bitte. Ihre Körperhaltung ist sehr dominant. also sehr selbstbewusst. Sie legt sich auch gerne mit Kunden an, wie schon beschrieben, auch mit ihren Vorgesetzten. Sicherlich hat sie Erfahrung und weiß was sie tut.
Sooo....bei mir ist es dann so, dass ich immer alles schlecht mache. Irgendetwas findet sie immer bei mir. Kleinigkeiten eigentlich. Oder, was nunmal immer mal passieren kann, dass man was übersieht oder sich auch noch auf was anderes konzentriert und dann nicht alles auf einmal wahrnehmen kann. Aber das alles darf ich nicht, ich muss auch perfekt sein. Es wird täglich an mir rumgenörgelt, ins Wort gefallen, vor Kunden zurechtgemacht und so weiter. Sie macht keine Fehler, bzw. sieht es nicht als Fehler an. Komischerweise wird sie von vielen gemocht. Wobei schon auffällt, dass sie nicht viele Kollegen ums sich herum hat. Sie kann ja freundlich sein, aber sie hat dann halt noch das zweite Gesicht irgendwie. Teilweise kennen Aussenstehende sie ja anders nicht. Ich habe viele nette Kollegen, die zu mir stehen, das ist nicht das Problem. Ich arbeite auch dran, sie nicht soo ernst zu nehmen, wenn ich mal wieder kritisiert werde. Mittlerweile stört es mich überhaupt nicht. Aber teilweise verunsichert sie mich schon noch und ich muss mich arg zusammenreissen und mir gut zureden, dass ich es kann und gut machen werde. Aber es nervt und stört einfach. Und mein Selbstwertgefühl hat arg drunter gelitten. In ihrer Gegenwart mache ich mich manchmal schon selber klein, wenn ich es bemerke, dann ziehe ich die Schultern schon hoch, aber so ganz klappt es noch nicht, leider. Privat bin ich da auch ganz anders. Diese Person schafft es, mich als kleine graue Maus dastehen zu lassen, obwohl ich auch eine gestandene Frau bin!! Verstehe ich nicht. Was ist das für eine Art von Persönlichkeit?? Wie gehe ich damit um?? Wie kann ich mein Selbstwertgefühl wieder aufbauen??
So, erstmal fertig )
Lg
Kollegin nutzt fehlende Selbstsicherheit schamlos aus
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Hallo Tatanca,
als ich Deine Zeilen las, fiel mir spontan dazu ein, dass diese Frau zwar sehr dominant ist, aber sie scheint es nicht darauf abzuzielen, Dich wirklich anzugreifen, es ist wohl ihre Art und Weise.
Was garnicht geht, ist, dass sie Dich vor Kunden anmacht. Kannst Du nicht versuchen, ein Gespräch unter vier Augen mit ihr zu führen, indem Du ihr mitteilst, dass Du mit Sicherheit niemand bist, der nicht für Verbesserungsvorschläge offen ist, aber dann bitte unter vier Augen und nicht im Beisein von Kollegen und Kunden, da Du Dich dadurch bloßgestellt fühlst?
Wenn ihr Stil Deinem nicht entspricht, dann musst Du Dich dafür nicht kleinmachen. Es gibt halt immer wieder Meschen, die sich darüber profilieren müssen, wie perfekt sie sind. Eigentlich zeigt dies im Grunde wenig Selbstbewusstsein, sonst hätten sie es nicht nötig.
Sei froh, dass Du es nicht nötig hast, die Perfekte sein zu müssen!
LG Elena
als ich Deine Zeilen las, fiel mir spontan dazu ein, dass diese Frau zwar sehr dominant ist, aber sie scheint es nicht darauf abzuzielen, Dich wirklich anzugreifen, es ist wohl ihre Art und Weise.
Was garnicht geht, ist, dass sie Dich vor Kunden anmacht. Kannst Du nicht versuchen, ein Gespräch unter vier Augen mit ihr zu führen, indem Du ihr mitteilst, dass Du mit Sicherheit niemand bist, der nicht für Verbesserungsvorschläge offen ist, aber dann bitte unter vier Augen und nicht im Beisein von Kollegen und Kunden, da Du Dich dadurch bloßgestellt fühlst?
Wenn ihr Stil Deinem nicht entspricht, dann musst Du Dich dafür nicht kleinmachen. Es gibt halt immer wieder Meschen, die sich darüber profilieren müssen, wie perfekt sie sind. Eigentlich zeigt dies im Grunde wenig Selbstbewusstsein, sonst hätten sie es nicht nötig.
Sei froh, dass Du es nicht nötig hast, die Perfekte sein zu müssen!
LG Elena
hi tatanca!
ich muss sagen, ich interpretiere auch eine gewisse unsicherheit in das verhalten deiner kollegin. finde den vorschlag von elena gut! mach sie mal darauf aufmerksam, dass du das nicht gut heißt, wenn sie dich auf diese weise vor anderen kritisiert.
lass dich nicht unterkriegen
ich muss sagen, ich interpretiere auch eine gewisse unsicherheit in das verhalten deiner kollegin. finde den vorschlag von elena gut! mach sie mal darauf aufmerksam, dass du das nicht gut heißt, wenn sie dich auf diese weise vor anderen kritisiert.
lass dich nicht unterkriegen
mir erscheint diese Person als tendenziell "zwänglerisch" und ja ein Kontrollfreak ist sie klarerweise. Damit muss man umgehen können. Grundsätzlich kann man Leute, die offensichtlich an Zwängen leiden (Perfektionismus, Putzwang, Geltungssucht...) nicht kurieren, weil wenn sie wüssten, wie sehr sie sich ihr Leben verbauen, wären sie nicht so. Kein Mensch ist gerne freiwillig so, wie du sie darstellst.
Dass sie deine Unsicherheit schamlos ausnützt, glaube ich nicht. Das unterstellt eine gewisse Absicht, und die hat sie nicht. Sie ist ein Kontrollfreak, die alles richtig machen muss. Und das was du als - "sie sieht überall das Negative" beschreibst, heißt im Human Ressources -Jargon "Problemfokussierung". Also nichts schlechtes aus der Sicht der Bosse.
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, da haben sich aber zwei gefunden...
Sowas kann auf Dauer sehr belastend sein. Ich hatte auf der Ebene auch schon mal riesige Probleme mit einem Chef, der sich immer vordrängeln musste und sogar noch meine Arbeit als seinen Erfolg verkaufte. Das geht an die Substanz...So richtig einen Tipp habe ich nicht. Vieles kann hier auf einen Kampf hinauslaufen. Wenn du sie einfach machen lässt und du dir denkst, egal, ich weiß dass ich kein Mauerblümchen bin...dann wird sie deine Stärke arrogant finden und dich noch mehr wegen kleiner Fehler quälen. Es gibt so Leute, mit denen man einfach nicht kann
LG sofa
Dass sie deine Unsicherheit schamlos ausnützt, glaube ich nicht. Das unterstellt eine gewisse Absicht, und die hat sie nicht. Sie ist ein Kontrollfreak, die alles richtig machen muss. Und das was du als - "sie sieht überall das Negative" beschreibst, heißt im Human Ressources -Jargon "Problemfokussierung". Also nichts schlechtes aus der Sicht der Bosse.
Das ist für dich komisch. Für sie nicht. Klar wird ihre problem- und lösungsorientierte Art geschätzt und ich kann mir gut vorstellen, dass die Chefs sie dafür mögen. Manchmal muss man die Courage haben, den Kunden gegenüber taff aufzutreten. Außerdem finden Chefs Mitarbeiter suspekt, die sich nichts sagen trauen. Also haben sie mit ihr eigentlich eine wertvolle engagierte Mitarbeiterin.Tatanca hat geschrieben:Komischerweise wird sie von vielen gemocht.
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, da haben sich aber zwei gefunden...
Sowas kann auf Dauer sehr belastend sein. Ich hatte auf der Ebene auch schon mal riesige Probleme mit einem Chef, der sich immer vordrängeln musste und sogar noch meine Arbeit als seinen Erfolg verkaufte. Das geht an die Substanz...So richtig einen Tipp habe ich nicht. Vieles kann hier auf einen Kampf hinauslaufen. Wenn du sie einfach machen lässt und du dir denkst, egal, ich weiß dass ich kein Mauerblümchen bin...dann wird sie deine Stärke arrogant finden und dich noch mehr wegen kleiner Fehler quälen. Es gibt so Leute, mit denen man einfach nicht kann
LG sofa
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Hallo Tatanca.
Die Art und Weise wie sich Selbstsicherheit darstellt ist sehr vielfältig und unterschiedlich.
Du wirkst auf Grund deiner Biografie und deiner persönlichen Leistungen alles andere aber nicht wie ein unsicherer Mensch. Schau mal was bei wikipedia dazu steht, vielleicht kannst du das eine oder andere bei dir erkennen:
Zitat:
Zum einen wird darunter das aktive durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden (englisch „self-awareness“). Die Frage: „Wer oder was bin ich?“ kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs beantwortet werden.
Zum anderen beschreibt „Selbstbewusstsein“ etwas, was im Englischen „self-confidence" oder „self-assurance“ heißt. „confidence“ heißt „Vertrauen, Zuversicht“; „assurance“ heißt „Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen“. Ein selbstbewusster Mensch verspürt diese vier Dinge in so starkem Maße, dass er seiner Zukunft relativ[1] optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengeht.
Überleg doch mal ob du dich nicht zu sehr auf die Idee versteifst du könntest wenig Selbstbewusstsein haben. Vielleicht täuscht du dich?
Die Kommunikation mit deiner Kollegin ist mE nach lediglich eine Frage der Technik. Was du tun kannst ist, dich klarer ihr gegenüber zu verhalten, gut und sinnvoll deine Grenzen zu kommunizieren. Das sind Techniken die man lernen kann. Auch wenn man sich "zunächst" vielleicht unbegründet für wenig selbstbewusst oder selbstischer hält. Das spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Du kannst dich ein wenig informieren, vielleicht einen Rhetorik Kurs besuchen, da übt man auch bestimmte Techniken wie Sprache, Körperhaltung, Wirkung auf andere. Oder du kannst dich in die Thematik ein wenig einlesen.
Da wären zB Bücher wie diese hier:
Mut zu klaren Worten: Wie Frauen sich in Konfliktgesprächen behaupten.
Überzeugend auftreten: Körpersprache und Selbstpräsentation für Frauen.
Spiele mit der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen.
Authentisch und erfolgreich. Body-Mind-Coaching für Frauen.
Es gibt da eine gute Literaturreihe "Frau+Beruf".
Man findet eigentlich sehr viel zu dem Thema. Vielleicht für dich hilfreich?
Ansonsten habe ich noch diese Seite gefunden, die ich eigentlich als Vorbereitung für ein Gespräch unter vier Augen mit deiner Kollegin ganz nützlich finde:
PDF- Dokumet: "Konflikte am Arbeitsplatz erfolgreich bewältigen" von arbeitkammer.at
(Sorry die Linksetzung funktioniert nicht. Du musst die Titel googeln.)
Vielleicht ist das was für dich.
Dannie
Die Art und Weise wie sich Selbstsicherheit darstellt ist sehr vielfältig und unterschiedlich.
Du wirkst auf Grund deiner Biografie und deiner persönlichen Leistungen alles andere aber nicht wie ein unsicherer Mensch. Schau mal was bei wikipedia dazu steht, vielleicht kannst du das eine oder andere bei dir erkennen:
Zitat:
Zum einen wird darunter das aktive durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden (englisch „self-awareness“). Die Frage: „Wer oder was bin ich?“ kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs beantwortet werden.
Zum anderen beschreibt „Selbstbewusstsein“ etwas, was im Englischen „self-confidence" oder „self-assurance“ heißt. „confidence“ heißt „Vertrauen, Zuversicht“; „assurance“ heißt „Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen“. Ein selbstbewusster Mensch verspürt diese vier Dinge in so starkem Maße, dass er seiner Zukunft relativ[1] optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengeht.
Überleg doch mal ob du dich nicht zu sehr auf die Idee versteifst du könntest wenig Selbstbewusstsein haben. Vielleicht täuscht du dich?
Die Kommunikation mit deiner Kollegin ist mE nach lediglich eine Frage der Technik. Was du tun kannst ist, dich klarer ihr gegenüber zu verhalten, gut und sinnvoll deine Grenzen zu kommunizieren. Das sind Techniken die man lernen kann. Auch wenn man sich "zunächst" vielleicht unbegründet für wenig selbstbewusst oder selbstischer hält. Das spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Du kannst dich ein wenig informieren, vielleicht einen Rhetorik Kurs besuchen, da übt man auch bestimmte Techniken wie Sprache, Körperhaltung, Wirkung auf andere. Oder du kannst dich in die Thematik ein wenig einlesen.
Da wären zB Bücher wie diese hier:
Mut zu klaren Worten: Wie Frauen sich in Konfliktgesprächen behaupten.
Überzeugend auftreten: Körpersprache und Selbstpräsentation für Frauen.
Spiele mit der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen.
Authentisch und erfolgreich. Body-Mind-Coaching für Frauen.
Es gibt da eine gute Literaturreihe "Frau+Beruf".
Man findet eigentlich sehr viel zu dem Thema. Vielleicht für dich hilfreich?
Ansonsten habe ich noch diese Seite gefunden, die ich eigentlich als Vorbereitung für ein Gespräch unter vier Augen mit deiner Kollegin ganz nützlich finde:
PDF- Dokumet: "Konflikte am Arbeitsplatz erfolgreich bewältigen" von arbeitkammer.at
(Sorry die Linksetzung funktioniert nicht. Du musst die Titel googeln.)
Vielleicht ist das was für dich.
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