Er will keine Freunde

[Rezna]

@1234, irgendwie bin ich gerade verwundert: einerseits siehst du, dass der Mann für Mütter am Abstellgleis steht - anderertseits verstehst du ihren Freund nicht, dass er in einem eingeschlossenen Labyrinth läuft.

Ihr habt das Kind bekommen, weil ihr euch liebt? Ich bin mit dieser Begründung überfordert. Heisst das, ihr wart euch im klaren darüber, dass ein Kind eine Extrembelastung ist, die euch zunächst einmal eher trennt als eint - und ihr eurer Liebe zugetraut habt, das zu überstehen? Oder wart ihr beide Ahnungslos und habt die Sache mit Kind irgendwie romantisch verklärt gesehen? Denn ich denke, in erster Linie zerbrecht ihr an den Erwartungen die ihr an euch selber und an euren Partner habt. Beide. Wäre in diesem Kontext ja interessant, wie eure Eltern sind, aber ich habe schon eine gewisse Vorstellung.

Träne, du hast erkannt, dass du Hilfe brauchst. Er will diese Hilfe noch nicht. Da kannst du nichts machen, außer, erst einmal selber auf die Beine zu kommen. Ich kann mir vorstellen, zu dme ganzen Druck der Erwartungen die ihr so schon habt, kommen auch noch die Ängste des Zerfalls und der Auflösung, wenn eure Beziehung schief geht. Also noch mehr Druck, noch mehr blocken, noch mehr bohren.

Es passiert manchmal, dass in einer Extrembelastung die anderen Menschen, die einem vorgeblich helfen sollten/wollen nur zusätzlichen Druck ausüben. Sie erzeugen das Gefühl von Erwartung durch Hilfe, nach dem Motto: wenn ich dir helfe, dann musst du dies oder jenes tun,... Hilfe die fordert. Ich habe das selber mit bekommen, nicht nur an mir. Das ist keine Hilfe sondern das kann den Todesstoß geben. In diesem Fall ist es wirklich klug, sich solchen Menschen - zumindest temporär - zu entledigen. Oder anders: man braucht auch Kraft, sich helfen zu lassen. Nicht umsonst wird gerade Menschen denen es besonders schlecht geht keine "Hilfe" in Form von Aufarbeitung und Co. zugemutet und sind auch Rehas immer nur mit stabilen Menschen möglich. Die größte Hilfe ist manchmal dann die, die der Betreffende nicht unmittelbar merkt: Ihn in Ruhe lassen!

Du planst in einer Phase der Erschöpfung einen Schritt der Mehrbelastung ohne ein Konzept zu haben, diese Belastung zu verringern? Oder ist die Arbeit für dich eine Entlastung? Kann ja sein. Aber organisiere das dann so, dass ihr euch nicht noch mehr unter Druck setzt. Ich weiß nicht inwiefern dein Freund als Selbständiger in der Lage ist, sich die Zeit einzuteilen. Kommt sicher auch auf das Stadium der Selbständigkeit an. Vielleicht löst es ja wirklich was, wenn du arbeitest und er diese Zeit sich um das Kind kümmert. Dann lernt ihr beide, zumindest Teilstrecken des Alltags in den Schuhen des Anderen zu gehen. Da müsst ihr aber beide loslassen lernen. Du deine Rolle als Mutter und er seine Rolle als Versorger. Beide müsst ihr dann das Vertrauen haben, dass du auch die Familie finanziell versorgen kannst, und er die Familie sozial versorgen kann.

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[1234]

Hallo,

@arta
ich will damit sagen, dass für Mütter das Kind aus der ersten Beziehung das einzige ist und vor alles andere steht und der Mann daher immer an zweiter Stelle steht.

@Träne25
ich habe mir deinen anderen Thread durchgelesen und wenn ich ehrlich bin bin ich geschockt über das was Du da geschrieben hast.
Wenn Du schon an Selbstmord denkst, er nur zu dir nett wenn er Aussicht auf Sex mit dir hat und sich dann aber wieder aufführt wie der letzte Depp - ich habe vorher nicht gewusst dass bereits solche Differenzen zwischen Euch bestehen.
Falls sich die Bogen inzwischen wieder etwas geglättet haben kannst Du ihm ja noch eine Chance geben sofern Du das überhaupt noch möchtest, ich an deiner Stelle würde meine 7 Sachen packen und mit Kind gehen und zwar dahin wo er dich sicherlich nicht findet.
Was ist das nur für ein Mensch, wenn ihm was nicht nach den Kopf geht wird er primitiv und billig und behandelt seine Freundin wie ein Stück Dreck.
Was hilft dir das wenn Du nur noch am weinen bist, das macht dich innerlich nur noch kaputt, denke dabei auch an deine Tochter und vor allem an dich selber.
So einen Mann hast Du dir nicht verdient.
Das mit arbeiten gehen halte ich für keine gute Idee, wer weis wie er mit deiner Tochter umgeht währenddessen Du in der Arbeit bist.
In den Menschen steckt zu viel Hass, der mag sich selber nicht mehr und ist in solch einer Situation möglicherweise sogar unberechenbar.
Soll er selber schauen wie er um die Runden kommt.
Spätestens dann müsste er merken was er an dir gehabt hat.
Wie alt ist er denn eigentlich?

PS:
Bitte bleibe möglichst bei einem Thread und eröffne nicht immer wieder neue denn das wird zu unübersichtlich.
Dann hätte ich bereits auch meinen ersten Beitrag anders formuliert.

Viel Glück!

[Rezna]

@1234, das Kind steht auch in der Beziehung zum Vater an erster Stelle. Das ist ja bei den meisten Paaren das Problem, wenn das Kind dann da ist. Streng genommen ja auch hier. Träne hat mehr Angst, das Kind zu verlieren als den Partner. Das Kind haben sie aus Liebe bekommen, ich nehme an, aus Liebe füreinander und nicht aus Liebe zur Welt und das Leben. Nun ist das Kind da und was ist mit der Liebe? Die bekommt das Kind. Offenbar von beiden Eltern. Sie streiten sich um das Kind und lehnen den Partner ab.

Wir lesen hier die Schilderungen einer überlasteten Frau. Jeder der mal fertig war, weiß, dass man da Probleme größer sieht, Situationen schlimmer empfindet. Ich finde es nicht ok. den Freund per se als schlecht zu betiteln. Wer weiß was er zu schreiben hätte über sie - ob da nicht auch geraten würde, sie habe ihn nicht verdient.

Ich sehe ehrlich gesagt zwei Menschen, die sich mit der Elternrolle übernommen haben und mit der neuen Lebenssituation nicht zurecht kommen. Ich denke nicht, dass Träne geholfen ist, wenn sie abheuen und untertauchen soll. Alleine schon, weil der Vater ein Recht auf sein Kind hat, und weil das Kind ein recht auf seinen Vater hat. Weiters gibt es da wohl rechtliche und finanzielle Probleme zu lösen. Abhauen und sich verstecken löst nichts, eskaliert vielleicht nur.

[Eremit]

Ich sehe ehrlich gesagt zwei Menschen, die sich mit der Elternrolle übernommen haben und mit der neuen Lebenssituation nicht zurecht kommen. Ich denke nicht, dass Träne geholfen ist, wenn sie abheuen und untertauchen soll. Alleine schon, weil der Vater ein Recht auf sein Kind hat, und weil das Kind ein recht auf seinen Vater hat.

Ich unterstreiche das mal ganz subtil.

Ich stelle hierbei immer wieder fest, dass es nicht gerade wenige Frauen gibt die mit um die 25 Jahren und Kind(ern) auf Partnersuche gehen.
Für nicht wenige Männer, darunter auch mich ist das etwas wo man(n) damit klar kommen muss.
Ich könnte es nicht so einfach, weil ich weis, das für viele nur noch Ihr Kind wichtig ist und der Mann dann nicht selten auf dem Abstellgleis steht.

Mehr noch, sehr häufig ist es leider der Fall, daß solche Frauen angeben, sie würden sich einen Mann wünschen, der das Kind annimmt, ihm vielleicht eben auch ein Vater sein kann. Wenn aber der Mann mal in Erziehungsfragen eine andere Sichtweise hat als die leibliche Mutter, ist mit diesem Wunsch Schluß, weswegen sich auch Frauen mit mitgebrachten Kindern als nicht ganz unproblematisch herausstellen. Und auf dem Abstellgleis zu stehen macht nicht gerade viel Spaß, da müssen diese Mütter schon verstehen, wenn sie so schlecht weg kommen bei den Männern, wenn sie Kinder mitbringen, aber den Mann dann doch nicht in die Familienstruktur hineinlassen können. Die meisten Männer wollen dann doch mehr sein als Wochenend-Liebhaber, deswegen haben auch so viele Männer Bedenken bei Frauen, die Kinder mitbringen...

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[Träne25]

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich von Arta am meisten verstanden fühle. Jedes Wort, welches du geschrieben hast, würde ich so unterschreiben.
Ich denke, dass niemand einen auf die Elternrolle vorbereiten kann. Wir hätten es uns auf jeden Fall einfach vorgestellt, vorallem weil sie ein Schreibaby war :o(
Übrigens sind wir beide 25 Jahre alt.
Ich muss dazu sagen, dass seitdem die Familienberaterin auf den AB gesprochen hat und mein Freund das gehört hat und ich ihm gesagt habe, warum ich sie angerufen habe, er sich anscheinend richtig erschrocken hat. Wir haben wiedermal über alles gesprochen und dieses Mal hat er mich wohl ernst genommen. Ich habe ihm gesagt, dass ich zur Zeit keine Berührungen ertrage (warum auch immer) und nun hat er es wohl akzeptiert.
Und zum Thema Arbeiten: Ich wollte es mal ausprobieren, ob es mir besser geht, wenn ich wieder rauskomme. Übrigens muss ich mich ja so oder so um eine Stelle kümmern (laut Arbeitsamt), bin ja aus der Elternzeit raus.

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