Bei emotionalen Sachen sofort Tränen in den Augen...?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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jennyfer
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Beitrag Do., 23.12.2010, 19:24

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, doch was ist, wenn "weinen" eine Art zur Beruhigung darstellt, da es irgendwann auch in einem Erschöpfungszustand endet?

Vllt ist das ein Weg von etwas runter zu kommen, dass man auf anderem Wege nie erlernen hat können? (also nicht ein sensibelchen sein, sondern keine Alternative zu haben...da vllt wichtige eigene Prozesse fehlen?)


Mich berührt es sehr, wenn ich sehe wie Menschen anderen Menschen helfen. Früher hatte ich dann Tränen in den Augen, und heute freue ich mich von Herzen (also von Herzen berührt, jedoch ohne Tränen, doch sichtliche Freude oder sichtliche Betroffenheit wenn es etwas Schlimmes ist)



Meine spontanen Gedanken
mag aber noch ein wenig darüber nachdenken
Liebe Grüsse
jennyfer
...

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Beherit
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Beiträge: 190

Beitrag Do., 23.12.2010, 19:49

Ich denke schon, dass Weinen eine Art Beruhigung sein könnte. Es kommt wahrscheinlich darauf an, wie man selbst mit dem Weinen umgeht. Wenn man es zulässt, kann es vielleicht beruhigen, aber wenn man es unterdrücken will und nicht zulassen will, kann es einen ganz schön fertig machen, oder?
Also wenn ich traurig bin und mich richtig ausheulen kann, geht es mir manchmal hinterher sichtlich besser. Aber halt auch nicht immer.
"Unangenehme" Gefühle sind wie bittere Medizin. Wer sie nicht einnimmt, wird krank!

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jennyfer
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Beitrag Do., 23.12.2010, 20:20

Hallo Beherit
Beherit hat geschrieben: Wenn man es zulässt, kann es vielleicht beruhigen, aber wenn man es unterdrücken will und nicht zulassen will, kann es einen ganz schön fertig machen, oder?
Das ungestörte ausweinen (wenn man es kann) kann sehr gut beruhigen. Ich konnte das sehr lange nicht, doch als es soweit war, fühlte es sich dann an, als ob eine aufgeballte Last sich wieder auf die normale Lastgrösse minimiert hatte, damit ich dann dort wieder an mir weiter arbeiten konnte. (die Angst davor alles grösser gemacht hatte, als es war)

In der Öffentlichkeit kann man es natürlich nicht so einfach zulassen. Da wird dann (so war es bei mir) weggedrückt (wobei ich heute glaube - auf mich bezogen- das Dieses Wegdrücken mein Aushalten können immer mehr erweitert hat - sprich somit immer mehr an den eigenen Grenzen gezogen wird - doch was bleibt einem da im Moment sonst übrig, als so zu handeln. Hmmm

Das eine Emotionen Arbeit (ein Verarbeiten von Schlimmen aus der Vergangenheit) da vieles verändern kann ist klar. Ich habe es so erlebt. Mir ging es jetzt auch um das darüber nachdenken (im vorherigen Post) - Das das plötzliche weinen müssen - eine gute Einrichtung der Natur "wäre" müsste man es in der heutigen Zeit nicht eher verbergen (öffentlich) Somit glaube ich jetzt, könnte man (ich) davon ausgehen, dass ein "ausweinen" immer auch ein Neuanfang zum (mit dem was man schon an Last in sich trägt, doch eben nicht mehr angestaut bis zum ultimo) arbeiten/verarbeiten sein kann. Es die heutige Zeit aber nicht so einfach erlaubt, und daher die eigenen Grenzen des "aushaltens" immer grösser werden. Kein Spielraum mehr zur eigenen Grenze herrscht, und man sehr schnell Tränen in den Augen hat/haben kann...


Man liest hier ja auch oft im Forum vom "nicht weinen können" (also auch zu Hause nicht weinen können) daher denke ich wird alles einfach überladen...und es braucht nicht mehr viel..und wieder wird weggedrückt...hmm Doch wenn das so sein könnte, wo geht dann der Druck hin? In eine andere Ecke der Psyche bis man gar nicht mehr weinen kann? (laut gedacht)


Ich mag noch weiter darüber nachdenken.

Liebe Grüsse
jennyfer
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stern
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Beiträge: 24908

Beitrag Do., 23.12.2010, 20:55

Bei mir ist es ein Fortschritt, dass ich mittlerweile traurig sein kann... und das nehme ich dann auch als erleichternd/befreiend wahr. Ausnahme: Wenn es dann doch in eine Art "Stresszustand" (mit div. Eskalationsstufen) umschlägt (vermutlich weil ich das Gefühl in dem Moment wohl noch nicht in jeder Situation so gut zulassen kann)... und DAS kann (mich) in der Tat dann fertig machen. Insoweit bin ich aber auf einem guten Weg, denke ich.

Was allerdings noch nicht wirklich geht... und ich mich schon sooo oft gefragt habe (und ich auch bei passender Gelegenheit immer mal wieder in die Therapie einstreue ), dass ich zwar spüre, dass ich traurig bin, aber nicht weinen kann (auch nicht daheim)... würde es gern können, bestenfalls merke ich mal etwas Tränen in den Augen... jedenfalls beschäftigt mich das in der Tat öfters, denn das fühlt sich noch nicht "so gut" an. Denke, es liegt (bei mir) schlichtweg daran, dass es noch etwas too much (für mich) wäre, und noch ein Schutzschildchen da ist (aber nicht mehr so dick ) , wohl auch Angst, die ich dann teils bemerke . Ich beneide also eher Menschen, die Gefühle zeigen können... kann mir jedoch auch gut vorstellen, dass manche (als man selbst) darunter leiden kann, wenn bei jeder Gelegenheit Tränen in die Augen kommen, die nicht zurückgehalten werden können.
In eine andere Ecke der Psyche? (laut gedacht)
Mit etwas Galgenhumor könnte ich sagen, ich bin lebendes Beispiel, dass das passieren kann .
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Lanzalotta
Forums-Gruftie
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Beiträge: 741

Beitrag Do., 23.12.2010, 22:07

Ich kenne das ähnlich wie Du, liebe Achat, wenn vermutlich nicht immer ganz so extrem wie es sich bei Dir anhört.
Manchmal versuche ich mich von den Reizen der Aussenwelt abzuschirmen.
Das tut mir dann auch ganz gut.
Meine Familie hat unter meiner Sensibilität schon gelitten seit ich ein Kind war.
Meine Mutter sagte mir schon damals :"Kind, wenn Du so sensibel bist, wie willst Du das Leben bestehen?"Und das sagt sie mir noch Heute, so dass ich bei meiner Familie immerzu bemüht bin, meine Tränen mit aller Anstrengung zu unterdrücken, was mir in manchen Situationen dennoch nicht gelingt.
Ich bin dann bemüht "stark" zu wirken.

Sehr peinlich wird es allerdings, wenn man unterwegs ist und in einem Bus sitzt, der zudem noch gefüllt ist und man weinen muss, weil man traurig ist und es nicht schafft die Kontrolle zu bewahren.Das ist dann wahnsinnig unangenehm, wenn die Leute das bemerken, weil ich denke, die denken jetzt, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.

Woody Allen

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