Isoliert, einsam, deprimiert und verzweifelt

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

reddie
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 711

Beitrag Do., 09.09.2010, 09:03

Guten Morgen, Sterngesicht,

wenn Du verbal Probleme hast, Deine Gefühle in Worte zu fassen, dann mach es doch schriftlich so wie hier! Druck Dir Dein Geschriebenes aus und gebe es dem Psychologen.

Ich kenne das auch, dass viele munter am Plaudern sind in solchen Kliniken. Das war ich selbst irgendwann auch, obwohl eigentlich schwer depressiv, weil ich mich von den anderen verstanden gefühlt habe. Nach einer gewissen Zeit kann es einem richtig gut gehen in diesem geschützten Rahmen. So war es zumindest bei meinem ersten Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.

Bei späteren Aufenthalten war ich schon zurückhaltender, die Kontakte sind IN den Kliniken zwar intensiv, aber danach sieht man sich selten wieder und jeder verfällt wieder in seinen Trott. Naja, vielleicht nicht jeder, aber Ich. hmpf...

Deswegen finde ich eine Tagesklinik an sich nicht schlecht, weil man abends zu hause in der gewohnten Umgebung die Erfahrungen reflektieren kann. Wenn man nämlich Tag und Nacht in so einer Klinik ist, lebt man wie unter einer Glocke.

Wie gesagt, schriftlich kannst Du Deine Problematik gut darstellen. Also versuch es doch so!

Wünsche Dir erstmal alles Gute
reddie

Werbung


a8v8
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 24
Beiträge: 1

Beitrag Di., 21.09.2010, 23:51

@Sterngesicht

Ich habe genau dasselbe Problem wie Du, und das schon seit über 5 Jahren.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sterngesicht
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 30

Beitrag Mo., 04.10.2010, 12:26

reddie hat geschrieben:Guten Morgen, Sterngesicht,

wenn Du verbal Probleme hast, Deine Gefühle in Worte zu fassen, dann mach es doch schriftlich so wie hier! Druck Dir Dein Geschriebenes aus und gebe es dem Psychologen.

Ich kenne das auch, dass viele munter am Plaudern sind in solchen Kliniken. Das war ich selbst irgendwann auch, obwohl eigentlich schwer depressiv, weil ich mich von den anderen verstanden gefühlt habe. Nach einer gewissen Zeit kann es einem richtig gut gehen in diesem geschützten Rahmen. So war es zumindest bei meinem ersten Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.

Bei späteren Aufenthalten war ich schon zurückhaltender, die Kontakte sind IN den Kliniken zwar intensiv, aber danach sieht man sich selten wieder und jeder verfällt wieder in seinen Trott. Naja, vielleicht nicht jeder, aber Ich. hmpf...

Deswegen finde ich eine Tagesklinik an sich nicht schlecht, weil man abends zu hause in der gewohnten Umgebung die Erfahrungen reflektieren kann. Wenn man nämlich Tag und Nacht in so einer Klinik ist, lebt man wie unter einer Glocke.

Wie gesagt, schriftlich kannst Du Deine Problematik gut darstellen. Also versuch es doch so!

Wünsche Dir erstmal alles Gute
reddie
Das ist eine super Idee, leider habe ich im Moment keinen Drucker und kann mir das geschriebene nicht ausdrucken, und ich habe mich noch immer nicht entscheiden können wie ich nun verfahre. Das Wochenende war wieder ganz schlimm, bin mal wieder in Selbstmitleid zerflossen. Irgendwie quäle ich mich selbst, fange an zu trinken, höre traurige Musik und fange dann an zu weinen, doch der Schmerz, die Sehnsucht, und der Kummer hören einfach nicht auf. Egal wieviel ich trinke, egal wieviel ich weine, es gibt einfach kein Ende meiner Traurigkeit und wenn man dann noch merkt das jeder auf einen scheißt und man förmlich ignoriert wird dann spiele ich oft mit den Gedanken mein Leben einfach zu beenden, aber die Angst ist zu groß sich selbst zu verletzen. Ich fühle mich mittlerweile so als wäre ich innerlich gestorben und nur noch mein physischer Körper vigitiert vor sich her. Klar ist weiter wie bisher geht einfach nicht, aber die Angst vor Klinik ist zu groß, ich kann mich einfach nicht anpassen, die Angst mit anderen intensiv in Kontakt zu tretten macht mir einfach Angst, ich möchte dann immer weit weg von dem ganzen und nur alleine sein obwohl das alleine sein mich zerstört. Na gut dann ist die weitere Möglichkeit wenn ich es nicht schaffe in der Klinik zu bleiben und da eh wieder abhaue, eine ambulante Therapie zu machen, nur dazu muss ich erstmal den richtigen Psychologen finden in meiner Umgebung und bisher finde ich immer nur welche die nur privatzahler akzeptieren. Es ist einfach zum verzweifeln, und ja es ist ein schönes Gefühl zu wissen das es vielen hier wie mir geht, und man sich das ganze immer wieder von der Seele schreiben kann aber die Situation bleibt die gleiche. Ich sehe kein Ausweg aus dem Tief, ich kann mich nicht entscheiden. Auf der einen Seite möchte ich das mir geholfen wird, und auf der einen Seite mache ich wieder dicht und möchte niemanden um mich herum hören und sehen. Ganz tief in mir wünsche ich mir aber Freunde, eine Freundin, nur der Anfang in ein neues Leben gelingt mir so schwer. Weil auch einfach keine Stütze mehr da ist, oder ein Mensch der sagt " Hey du schaffst das, wir gehen gemeinsam durch die schwere Zeit" oder mich aufbaut, mich einfach ein bisschen stärkt. Ich sitze nur noch zu hause, komme nicht mehr raus. Nur noch das Internet ist die Welt in der ich fliehen kann um abzuschalten, aber alles das hilft nicht. Trotzdem danke ich euch von ganzen Herzen das ihr mich versteht, mir tipps gebt und mir antwortet. Das ist ein Gefühl, das mich nicht so alleine dastehen lässt und verleiht mir die Hoffnung nicht alleine mit dem Problem zu sein. Vielleicht finde ich mal den Weg zurück ins reale leben, aber es wird immer unwahrscheinlicher, irgendwann bin ich mit den Kräften am Ende.
" Urteile nie über Menschen, bevor Du Dir nicht die Mühe gemacht hast, sie wirklich zu ergründen um zu erkennen was für ein Mensch die jeweilige Person wirklich ist "


MuiMui
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 24
Beiträge: 1

Beitrag Di., 19.10.2010, 20:33

Hallo Sterngesicht,

ich hab mich gerade extra wegen deinem Thema hier angemeldet. ( Werde mich gleich noch vorstellen, falls es so einen " ich bin Neu-Thread" gibt.

Mir geht es sehr sehr ähnlich und ich habe Deine Beiträge sehr genau durchgelesen. Ich war damals schon ein sehr schüchternes, dickes, einsames Mädchen. Das hatte sich aber irgendwann geändert als ich mein èbergewicht verloren habe, haben sich meine ängste und meine Schüchterheit gelegt und ich habe relativ "normal" gelebt. Nun nach einer extrem schlechten Zeit in einer sehr merkwürdigen Bezihung, bemerke ich alle diese Symtome(?) an mir sselbst auch wieder.

Ich kann Deine Gefühle, deine Gedanken und Deine ängste wirklich gut nachempfinden. Und habe auch schon einen Termin bei einem Psychotherapeuten gemacht. Ich habe auch sehr starke bedenken mich richtig Ausdrücken zu können und mache mir ständig Gedanken darüber, was andere Menschen von meinen äusserungen halten. Wenn ich mit jemandem spreche, weiss ich zwar ganz genau was ich gerne sagen möchte, sage aber etwas anderes oder sage es holprig, zu leise, schwer verständlich oder verhaspele mich. Ich hatte damals die Note 1 in Englisch und behersche die Aussprache auch sehr gut, aber letztens konnte ich das Wort "bluetooth" nicht mehr korrekt aussprechen und das geht mir mittlerweile bei vielen Wörtern so.

Ich habe den Kontakt zu meinen vielen Bekannten und sogar ehmals wirklich guten Freunden abgebrochen. Ich habe bei manchen aber auch dumme Fehler gemacht, weil ich selber zu viel Alkohol getrunken habe und mich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich habe meine Beherschung verloren wurde wütend, dachte es wird schlecht über mich geredet oder diese Menschen wollen mir schlechtes. Ich habe auch das Gefühl das andere Menschen über mich lachen ( Wobei ich mich danach meist selbst Frage, wie ich auf diesen Mist gekommen bin und über was sie denn lachen sollten). Zumal jeder Mensch Fehler hat und auch Fehler macht. Aber mit Alkohol verstärkt man alle Symtome ( ich weiss nicht ob dieses Wort richtig ist, da ich selbst nich zuordnen kann was ich habe und was es genau ausgelöst hat). Ich habe mich so gut es geht von Alkohol abgewendet, ertappe mich aber ab und an trotzdem noch, dass ich wahnsinnige Lust verspüre mich zu "betäuben". Ich bin definitiv nicht Alkoholsüchtig, aber ich nutze es auch um zu vergessen zu betäuben... aber am nächsten Tag sind dann starke Selbstvorwürfe und ein noch viel tieferes Loch für mich vorbereitet.

Daher würde ich dir vorsschlagen, den Alkohol auf jeden Fall wegzulassen. Denn eine Sucht hilft dir/uns und überhaupt allen Menschen nicht aus dieser (sorry) besch.... Situation raus.

Du bist definitiv nicht alleine mit Deinem Problem.

Ich kenn mich mit Therapien noch nicht aus und auch nicht wie es ist in eine Tagesklinik zu gehen. Aber bedenke, dass diese Leute die dort sind, da sie schon so "lange" dabei sind, vielleicht auch Medikamente bekommen um wieder auf dem Richtigen Weg zu kommen. Daher sind sie vielleicht auch so scheinbar locker. Aber dahin kannst Du auch kommen. Vielleicht haben sie alle auch so ängstlich und unsicher angefangen. Und mit Medikamenten fällt es einem meist einfacher sich selbst "einzustellen".

Der Vorschlag mit dem Audruck finde ich SEHR SEHR GUT. Ich weiss gerade nicht mehr von wem dieser Vorschlag kam, aber Kompliment hierfür. Wenn Du keinen Drucker hast, schreibe es doch auf ein Papier. Kaufe dir ein Block und einen Kugelschreiber und schreibe Deine Gedanken auf den Block. Und gehe zurück in diese Klinik. Die ärzte dort werden sich dir auf jeden Fall annehmen und das sie dich anrufen zeugt nur von führsorge und spricht für diese Leute.

Falls du einmal nicht antworten kannst, schreibe es auf den block... probiere es. Du wirst sehen, es gibt nicht nur unmenschen, nicht nur schlechte menschen. Also ich würde Dich wirklich nicht verurteilen, wenn du das bei mir tun würdest...

Geb dich nicht auf! So wie Du schreiben kannst, bist du ein wundervoller Mensch und zu wertvoll um an diesem ekligen Alkohol und einsam und alleine kaputt zu gehen...
„Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.“ Winston Churchill

Werbung

Benutzeravatar

Fusselliese
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 20.10.2010, 20:42

Hallo Sterngesicht.

Wer sagt Dir das es den Leuten in der Tagesklinik besser ging? Sie haben den Anschein gemacht das es so ist aber viele über spielen das es ihnen schlecht geht. Klar werden sie wie MuiMui es beschrieben hat, Medikamente bekommen aber wie es in ihrem Inneren aussieht weiß niemand!!

Ich war ja selber 10 Wochen in einer Tagesklinik klar es geht den Leuten zum Ende hin etwas besser aber sie werden ihr innerstes nicht nach aussen tragen. Viele die ich dort getroffen haben standen am Anfang ihrer Behandlung und es ging uns allen schlecht. Also lass dich nicht von angeblich guter Laune und Lachen in die Irre führen.

Du musst Dich einfach überwinden und mit diesen Menschen reden, dann merkst du das du nicht allein bist.
Vielleicht war es noch zu früh für dich den Schritt in die Klinik zu machen.
Zuletzt geändert von Fusselliese am Do., 21.10.2010, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

agonie
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 10
Beiträge: 214

Beitrag Do., 21.10.2010, 00:13

dein erster beitrag beschreibt meine jetzige lebenslage ziemlich genau ...
ich habe momentan einfach nur das gefühl, dass es immer schlimmer wird und ich fast keine möglichkeit mehr habe ein "normales" leben zu führen (23 ohne ausbildung).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sterngesicht
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 30

Beitrag Di., 16.11.2010, 01:14

Ich denke auch das es noch zu früh war mit der Klinik, eigentlich hatte ich mir viel vorgenommen. Ich wollte es schaffen, mit anderen in Kontakt treten, die Therapie durchziehen, bin aber wieder an mir selbst gescheitert! Vielleicht habe ich mir das ganze auch einfach anders vorgestellt. Im Grunde habe ich viel zu früh den Kopf wieder in den Sand gesteckt und aufgegeben.

Nun ist es zwar so das es mir mit den Antidepressiva ganz gut geht, aber auch nur weil ich davon quasi nur am schlafen bin und nicht mehr viel vom Tag mitbekomme. So nach dem Motto lieber schlafen, anstatt ständig zu grübeln wie es mit mir nun weiter geht. Es gehen mir halt so viele Dinge durch den Kopf, und Zukunftsängste machen sich breit. Dieses isolieren, jeden Tag nur zu hause sitzen macht mich langsam bekloppt. Kein Kontakt zu anderen, ich weiß schon gar nicht mehr wann ich das letzte mal ein wirklich längeres Gespräch geführt habe. Meine Betreuerin stempelt mich auch für blöd ab, weil sie kassiert nur Geld aber helfen tut sie mir nicht.

So als wäre man wenn man depressiv ist direkt verrückt, ich finde es schlimm immer so abgestempelt zu werden! Ich sehe im Moment immer noch kein Ziel, einen Therapeuten habe ich mir immer noch nicht gesucht, weil mir die Kraft dazu fehlt. Ich bin ja froh wenn ich es noch schaffe einkaufen zu gehen, oder ein paar Blumen zu Mutters Grab bringen kann. Alle anderen gehen ja eh nur an einem vorbei und fragen nicht wie es einem geht. Freunde und bekannte haben einen hängen lassen, man ist alleine und den ist es doch egal ob ich irgendwann mal sterbe. Die kämen noch nicht mal zur Beerdigung. Aber ich muss endlich anfangen das vergangene ruhen zu lassen um neu anzufangen und genau das fällt mir schwer. Mir fehlt meine Mutter einfach immer noch so sehr, die hat mich verstanden und micht aufgebaut. Die Bezugsperson war immer sie. Das schlimme am ganzen, man weiß schon nicht mehr was man machen kann, die Energie fehlt und es wird jeden Tag ein bisschen schlimmer. Am Tag ist man traurig und man schleppt sich irgendwie durch die Stunden, lenkt sich irgendwie ab um nicht in ganz extreme depressive Phasen hinein fällt wo man dann wieder zum Alkohol greift und Musik hört um weinen zu können. Also tut man schlafen , putzen, kochen oder hängt am Internet um sich abzulenken. Ab und zu gehe ich mal spazieren, einkaufen und das war es dann auch schon wieder! Und Nachts leidet man dann wieder unter Schlafstörungen.

Es hilft ja alles nichts, ich weiß das ich es nur mit einer guten Therapie schaffen kann, so das ich selbstbewusster werde, wieder unter Menschen gehe und mich nicht so einsperre wie ich es jetzt tue. Das ist so kein Leben mehr, die einsamkeit macht krank! Aber wenn man nur noch für sich selbst lebt, und man in seinem Leben keinen Sinn mehr sieht weiter zu machen fällt es noch schwerer. Die Menschen sind ziemlich Gefühlskalt geworden, man kommt einfach mit niemanden in Kontakt. Wenn ich einkaufen gehe, gucken alle ernst oder schauen einen noch nicht mal an oder lächeln mal.

Es ist einfach ziemlich kompliziert meine Situation. Ich weiß auch nicht wann ich überhaupt mal wieder aus dem ganzen rauskomme! Ohne Schulabschluss und Ausbildung hat man in der heutigen Zeit keine Chance mehr, und umso älter man wird, umso schwieriger wird es. Ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll! Vielleicht habt ihr ja mal Lust euch mit mir zu treffen, wenn ihr doch ähnliche Probleme habt tut es vielleicht ganz gut wenn man sich irgendwie kennenlernt und sich gegenseitig helfen tut. Vielleicht würde mir das helfen, weil irgendwie brauche ich neue Ziele, neue Impulse oder vielleicht einfach jemanden mit den man mal chatten kann der die gleichen Sorgen hat. Es tut immer noch ganz gut zu wissen nicht alleine mit den psychischen Problemen zu sein! Ich danke euch für eure Anteilnahme ihr schönen Menschen. Ist echt lieb von euch...
" Urteile nie über Menschen, bevor Du Dir nicht die Mühe gemacht hast, sie wirklich zu ergründen um zu erkennen was für ein Mensch die jeweilige Person wirklich ist "

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag