Entscheidungen treffen...ein Ding der Unmöglichkeit

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 29.03.2009, 11:37

Hallo ihr,

mir hat die Erkenntnis, dass es DIE richtige Entscheidung nicht gibt. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Falsch und schädlich ist nur der Stillstand.
Und der entsteht, wenn man aus Angst davor, womöglich nicht die perfekte Entscheidung zu fällen, gar nicht entscheidet und sich so selber blockiert und lähmt.


ich sehe das wie Gärtnerin:
Gärtnerin hat geschrieben:IIch habe in diesen sechs Jahren teils schmerzhafte, aber auch sehr wertvolle Erfahrungen gemacht. Ich habe viel über mich selbst gelernt in dieser Zeit. Das Studium hat mich an eine Grenze gebracht, an einen Punkt, an dem ich mich um meine psychischen Probleme kümmern musste. Allein das ist etwas, das ich meiner Entscheidung für dieses Studium verdanke.

So kann jede Entscheidung, auch wenn sie von außen besehen vielleicht "falsch" erscheint, für das weitere Leben bedeutsam sein. Wichtig ist meiner Meinung nach nicht unbedingt, wofür man sich entscheidet, sondern das, was man mit den daraus resultierenden Erfahrungen macht. Zudem hat man jederzeit die Möglichkeit, eine getroffene Entscheidung in Frage zu stellen und neu anzufangen.
Ich fahre mit dem "einfach machen" super gut.
Wenn sich herausstellt, dass ich bei einere getroffenen Entscheidung die Vorteile über wiegen....super.
Wenn sich herausstellt, dass -wider Erwarten- die Nachteile überwiegen, dann kann ich es a) meistens noch ändern und b) wenn nicht, bin ich zumindest um eine wichtige Erfahrung reicher, die mir bei der nächsten Entscheidung helfen wird.

Lg HH
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Epileptikerin
Helferlein
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Beitrag So., 29.03.2009, 19:32

[quote="hungryheart"]


Falsch und schädlich ist nur der Stillstand.
Und der entsteht, wenn man aus Angst davor, womöglich nicht die perfekte Entscheidung zu fällen, gar nicht entscheidet und sich so selber blockiert und lähmt.

da hast du womöglich recht, aber man ist ja eh in dem System indem man sich unterordnen muß oder?

LG
Epileptikerin

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arnold
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 09:38

Hallo Tinkerbell, Hallo Gärtnerin, Hallo ihr Alle.

Die von Tinkerbell und den anderen geschilderte Entscheidungsschwäche hat ja eine Ursache, welche vermutlich in der Kindheit liegt. Mangelndes Selbstbewusstsein ist öfters der Grund für mangelnde Entscheidungsfähigkeit .
Vermutlich hat sich das Selbstbewusstsein in der Kindheit nicht so entwickeln könne wie es notwendig und möglich gewesen wäre.

Dafür gibt es viele Gründe. Die Eltern, die Schule, Mitschüler oder auch anderen Ursachen. Man sollte versuchen diese Gründe selbst heraus zu finden und versuchen sie zu ändern.

Es gibt Bücher darüber, Kurse oder sollte die Beeinträchtigt sehr stark sein die Psychotherapie.

Aber jeder hat die Möglichkeit, diesen Zustand zu ändern und ein besseres Leben zu führen.

Ich habe den Eindruck, dass die Gärtnerin es geschafft hat. Wie sie selber schreibt war es ein langer und schwieriger Weg. Aber sie hat es geschafft.

Und Gärtnerin, was dein Studium betrifft, wo die Leute meinen, dass es sinnlos gewesen wäre. Das ist Unfug, ich bin der Meinung jede Art von Bildung und Erfahrungserweiterung ist eine Bereicherung des Lebens.

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rosarot
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 21:28

hallo ihr alle!

hab selber auch ein unglaubliches entscheidungsproblem. mein kopf wird dann auch auf einmal leer und ich hab keinen blassen schimmer, was ich eigentlich will.
vor allem find ich die vorstellung schrecklich, dass ich mich für eine sache entscheiden muss. zb wenn ich überlege, was ich essen soll. dann überlege ich so lange, bis ich total panik kriege und oft kaufe ich dann zb gar nichts, weil ich dann auf einmal so traurig bin und so frustriert, dass ich einfach gar nichts mehr will...

naja, aber ich wollte eigentlich sagen, was mir im moment ganz gut bei diesem problem hilft, ist, einfach eine andere person entscheiden zu lassen, bzw. das zu nehmen, was jemand anders auch nimmt.
das ist zwar sicher nicht die perfekte lösung, weil es ja auch ein vermeiden ist, aber man fühlt sich dann wenigstens nicht so schlecht.
ich bin dann eigentlich immer stolz auf mich und denk mir so: "ha, ich habe eine entscheidung getroffen. sehr gut! weiter so!"
vielleicht lernt man dann ja, das auch irgendwann alleine zu schaffen?

was meint ihr?

lg

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hungryheart
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Beitrag So., 21.06.2009, 14:25

rosarot hat geschrieben:ich bin dann eigentlich immer stolz auf mich und denk mir so: "ha, ich habe eine entscheidung getroffen.
ja, und zwar die, keine entscheidung zu treffen. das ist aber auch eine entscheidung, stimmt schon....
rosarot hat geschrieben: vielleicht lernt man dann ja, das auch irgendwann alleine zu schaffen? was meint ihr?

also wenn du so fragst: ich bin sehr sicher, dass das die beste art ist, es NICHT zu lernen, sondern das problem noch zu verschärfen.
anderen die entscheidung zu überlassen ist sogar glaub ich mit eein diagnosekriterium der dependenten persönlichkeitsstörung.
(nicht dass ich jetzt diese ferndiagnose bei dir stelle, ich will damit nur verdeutlichen, dass es wahrscheinlich nicht gut ist, diese strategie zu fahren.....)
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nora
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Beitrag Fr., 26.06.2009, 12:35

Hallo,

also ich hab das mit der Entscheidungsschwierigkeit. Bin übrigends auch eine Waage, obwohl ich nicht soo an das Astrologiezeugs glaube. Aber nachdem die Menschen die ich kenne und sich nie entscheiden können, so ziemlich alles Waagen sind, ist da sicher was Wahres dran

Weiß nicht, ob das jetzt was damit zu tun hat, aber hab mir in meiner Kindheit und frühen Jugend immer über Sachen zuviele Gedanken gemacht. Was da wohl sein wird, wenn das und das passiert. Hab dann irgendwann gesagt, ich denke nicht mehr drüber nach und hab alles auf mich zukommen lassen, was das seeehr gebessert hat. Man grübelt nicht mehr die ganze Zeit und am Ende bringt es eh nichts.

Hab auch Entscheidungsschwierigkeiten in den verschiedensten Situationen. Essen, Ausgehen, Studium, Musik usw... und hänge mich oft auch an die Meinung der anderen, was ich aber eigentlich gar nicht möchte. Wäge natürlich auch alles gegeneinander ab. Weiß dann zum Schluss zwar, was was bringt, aber kann mich nicht entscheiden, was jetzt mehr pos. oder neg. ist...
Hab das dann so gemacht, dass ich mich einfach für irgendwas entschieden habe. Im Nachhinein merkte ich dann, dass die Entscheidungen meist eh die richtigen waren und hab gemerkt, dass da wohl doch irgendwo ein Bauchgefühl dahinter ist und mittlerweile kann ich schon gut damit umgehen
Hab mir nach der Matura 1 Jahr Auszeit genommen, weil ich nicht wusste, ob das Studium, für das ich mit entschieden hatte, wirklich das richtige ist. Hab mich in dem Jahr umentschieden und weiß, dass ich jetzt das richtige gefunden habe. Somit war das Bauchgefühl auch da richtig.

Ja und mit meinem Freund war das auch so eine Sache Bin am Anfang zwischen 2 Männern gestanden, beide total lieb und hätten wahrscheinlich beide gepasst... hab mich dann für den entschieden, den ich um einiges weniger gut gekannt hab, als den anderen, wegen dem Bauchgefühl und bin heute noch mit ihm zusammen (9 Mon.).

Sry, dass das jetzt so lang geworden ist. Was ich damit sagen wollte, es GIBT ein Bauchgefühl, man muss nur auf das leise Summen hören und irgendwann versteht man es auch ganz *g*

Vl. konnte ich dir irgendwie helfen.

Liebe Grüße nora

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FPLE
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Beitrag Fr., 18.09.2009, 21:09

Hallo,

seit Jahren habe ich immer wieder heftigen Streit mit meiner Freundin. Sie wirft mir vor, ich würde sie mit der Planung bzw. Entscheidungen allein lassen. Da gehts auch um alltägliche Sachen, aber auch um Planung größerer Vorhaben, wie Geburtstage unserer Kinder, etc. Nun stelle ich mir die Frage, warum ist das so, dass ich Angst davor habe Entscheidungen zu treffen. Ich weiß schon, dass ich Angst davor habe, etwas falsch zu machen. Obwohl ich manchmal auch aktive Phasen habe, wo ich einfach handle. Manchmal bin ich aber auch innerlich wie gelähmt, und sitze da und brings nicht fertig, Aufgaben die anstehen, z.B. im Haushalt, zu tun. Ich sitze das dann aus und dann is der Tag vorbei und ich fühl mich dann natürlich noch schlechter, weil das Problem ja dadurch schlimmer wird. Naja, ich weiß nicht, liegt diese Angst auch daran, was man als Kind z.B. von den Eltern vorgelebt bekommen hat, sodass es vielleicht auch viel mit fehlendem Selbstbewusstsein zu tun hat. Habt ihr Tipps, wie man diese innerlich fest programmierte Unsicherheit, dieses ständige Zögern, durchbrechen kann?

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kiyoko
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Beitrag Di., 22.09.2009, 15:03

Juhu, genau mein Thema

Welche Entscheidung trifft man:
a. Bauchgefühl sagt ja, Verstand nein
b. Verstand sagt ja, Bauchgefühl nein

Soll man immer seinem/r Bauchgefühl/inneren Stimme/Herz trauen? Ist das ausnahmslos der richtige Weg?

liebe grüße!
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Gärtnerin
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Beitrag Di., 22.09.2009, 16:57

kiyoko hat geschrieben:Ist das ausnahmslos der richtige Weg?
Ich meine: ja. Nur sollte man dabei das "echte" Bauchgefühl nicht mit kurzfristigen Lust-/Unlustgefühlen verwechseln.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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kiyoko
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Beitrag Di., 22.09.2009, 17:21

Du hast genau den "wunden" Punkt getroffen. Ich stehe mittlerweile unter Zugzwang und muss praktisch eine Entscheidung treffen. Ich stehe sehr unter Druck (bzw. mache ihn mir selbst, geht leider nicht anders) und kann kaum noch das Bauchgefühl von vorrübergehenden Launen unterscheiden. Der Verstand ist unbestechlich, jedenfalls fühlt es sich nicht so an als würde man ihn durch Druck verändern können. Scheinbare Tatsache bleibt Tatsache. Die innere Stimme verschwindet hingegen sehr schnell.

Was macht man in solchen Situationen?
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Gärtnerin
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Beitrag Di., 22.09.2009, 18:23

Im Zweifelsfall wirf eine Münze.

Im Ernst, ich glaube, dass wir die allermeisten Entscheidungen sehr überbewerten. Ich weiß jetzt natürlich nicht, um was es bei dir geht, aber kaum eine Entscheidung ist wirklich so einschneidend, dass sie unwiderruflich dein Leben kaputt macht. So lange zu warten, bis dir andere die Entscheidung abnehmen - und dann vielleicht nicht in deinem Sinne - ist viel einschneidender. Es gibt eigentlich gar keine richtigen oder falschen Entscheidungen, sondern nur Weitergehen (= selber leben) oder Stehenbleiben (= gelebt werden) Auch wenn du eine einmal getroffene Entscheidung nur selten rückgängig machen kannst: Dann gelangst du dadurch eben an einen anderen Ausgangspunkt, von dem aus du auch wieder weitergehen kannst.

Selbst wenn das Bauchgefühl mal nicht zur Stelle ist und du keine Ahnung hast, wohin der Weg führen wird, ist weitergehen immer noch besser als stehenbleiben. Auch wenn eine vielleicht einmalige Chance verpasst wurde (und jede Chance ist einmalig): Das Leben bietet ständig neue, wenn auch immer wieder andere Chancen, und die grobe Richtung lässt sich später immer wieder in Richtung des Bauchgefühls korrigieren.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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kiyoko
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Beitrag Mi., 23.09.2009, 16:57

Deine Beiträge helfen mir immer weiter, sie geben mir Kraft und machen es leichter (auch wenn mir die Entscheidung sehr gewichtig erscheint und mir schwer im Magen liegt)- danke dafür!
Du hast vollkommen recht. Stillstand ist in diesem Fall das Schlimmste. Entscheiden muss man sich. Leider spielen da so viele Dinge mit. Ich möchte niemanden enttäuschen (auch wenn das Unsinn ist) und will auf jeden Fall die richtige Entscheidung treffen (auch wenn es die nicht gibt). Kurz gesagt. Ich möchte die ultimative strahlend helle Eintrittskarte.
Ich würde mich sehr gern für mein Bauchgefühl entscheiden, weiß aber nicht ob ich die Konsequenzen tragen kann. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Verstand immer den leichteren Weg bietet.

liebe grüße!
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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 23.09.2009, 18:35

Es ist auch keine Schande, sich mal für den leichteren Weg zu entscheiden oder einen Kompromiss einzugehen. Wenn du nach dem Rechtsabbiegen merkst, dass du doch besser links abgebogen wärst, dann nimmst du eben die nächsten beiden Male eine linke Abfahrt und schon bist du wieder in der Richtung.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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mimschi
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Beiträge: 261

Beitrag Do., 10.06.2010, 10:11

hallo,
habe grad mit meiner kollegin über ein interessantes thema diskutiert. ihr und mir geht es da nämlich gleich.
wie kann es sein, dass man sich bei manchen entscheidungen, z.b. bei anschaffungen oder bei urlaubsbuchungen, so sicher ist dass keine zweifel aufkommen das richtige getan zu haben. und dann bei anderen dingen wieder sucht man ständig nach vergleichsangeboten und vergleicht und studiert und überlegt, bucht dann etwas, oder kauft etwas, und überlegt aber nachher weiter, ob es die richtige entscheidung war. man vergleicht weiter angebote und ist sich gar nicht mehr sicher, ob die entscheidung die richtige war. und ärgert sich wenn man etwas günstiger sieht.

bei mir (und auch bei meiner kollegin) ist es so, dass diese sicheren entscheidungen sehr in der minderzahl vorkommen. gerade bei mir ist es bei urlauben so. ich seh mir hotels oder sonstige unterkünfte an, vergleiche, bin total unsicher. dann buche ich etwas, überlege und suche weiter, dann storniere ich etwas und buche was anderes.

ich weiß dass man sich diesen stress selber macht, mich (uns) würde aber interessieren, woher das kommen kann! vielleicht hat jemand eine idee, womit das zusammen hängen kann. durch diese unsicherheit habe ich dann schlaflose nächte. und ein anderes mal (ganz selten) bin ich sicher, überzeugt von meiner entscheidung und handle danach. sollte ich dann zufällig dasselbe günstiger sehen, ist es mir dann egal und kümmert mich nicht. bei unsicheren entscheidungen würde ich mich darüber ärgern.

uns geht es aber in erster linie so auch bei kleinen dingen, die wirklich nicht viel geld kosten.

lg

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