Hallo,
vielleicht finde ich hier ein paar "LeidensgenossenInnen", die mit ähnlichen Problematiken konfrontiert sind.
Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet, das Verhältnis mit meiner Frau ist jedoch auf Alltagsniveau reduziert. Hinzu kommt, dass wir eigentlich nie eine gemeinsame kommunikative Ebene hatten und nur einige wenige Gemeinsamkeiten bestehen. In unserer Beziehung war ich eigentlich immer der Bestimmende, sie hat sich (gerne) untergeordnet und solange das funktioniert hat lief es gut. Nachdem die Kinder aber inzwischen grösser sind, hat sie angefangen, sich in neue Richtungen zu entwickeln. Kurz, die wenigen Gemeinsamkeiten sind fast verloren, gesprochen wird nur über sachliche Dinge und sie hat begonnen ihr eigenes Leben zu führen. Auseinandersetzungen waren die Folge, gipfelnd in wiederholten Ansagen, dass sie lieber ausziehen will (wenn sie Alternativen hätte) und spätestens mit Weggang der Kinder sich neu orientieren will. Nach monatelangen Versuchen habe irgendwann resigniert und die Zukunft auf mich zukommen lassen.
Zufällig bin ich in dieser Phase mit einer Frau zusammengekommen, die alles hat, was ich mir wünsche und deren Vorstellungen, Aktivitäten etc. mit meinen total übereinstimmen. Wir haben beschlossen, zusammenzuziehen, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Ich habe mit meiner Frau gesprochen und ihr mitgeteilt, dass es jemand anderen gibt und ich ausziehen werde.
Soweit zu gut. Je näher der Auszugstermin rückte, um so mehr Panik bekam ich. Massive Ängste sind in mir entstanden (Verlust der Kinder, Verlust der Normalität, Existenzielle Ängste, Verlassensangst etc.). Ich habe dagegen angekämpft, mich versucht mit rationalen Argumenten zu überzeugen, letztlich war es ein einziges "Ich will" - "Eigentlich will ich nicht" und so fort.
Ich schätzte mein jetziges Umfeld, das alles andere als perfekt ist, immer wieder zu verbalen Konfrontationen führt, nicht so ist, wie ich mir mein Leben wünsche. Aber es bietet auch Schutz, ich kann mich zurückziehen und habe Sicherheit.
Nir ist inzwischen auch bewußt, dass ich in vielen Situationen (beruflich, privat) immer wieder mit plötzlichen Ängsten konfrontiert werde. Ängste, die z.T. auf Bagatellen beruhen, die mich aber wahnsinnig stressen. Diese Ängste blockieren mich und kosten sehr viel Energie.
Ich würde liebend gerne meine neue Beziehung beginnen, die Angst ist es, die mich lähmt und den Schritt nicht zulässt. Ich weiss, dass sie meine Zukunft ist, warum schaffe ich es dann nicht, den richtigen Schritt zu tun.
Wäre schön, wenn mir jemand schreiben würde.
Angst vor neuer Beziehung
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Hallo delta !
EIn Leidensgenosse bin ich nicht, ich habe mich vor etwa 2 Jahren getrennt und lebe jetzt in einer neuen Beziehung. Aber ich habe mich nicht wegen dieser neuen Beziehung getrennt sondern die entstand erst danach.
Ich habe mich getrennt weil ich so einfach nicht weitermachen wollte, ich hatte aber kein "mindestens gleichwertiges Notprogramm" in der Tasche. Du möchtest nichts riskieren aber den maximalen Nutzen aus deinem Schritt erzielen, aber so läuft das nicht, denn das endet zwangsläufig im Desaster. Du wägst ab, was dir in deiner jetzigen Beziehung nicht passt soll in der neuen anders werden, aber was dir jetzt angenehm ist, soll in der neuen Beziehung gefälligst gleich bleiben. Ich würde dir dringend raten diesen Schritt nur zu machen wenn es für dich auch akzeptabel ist dass du eventuell alleine dastehst wenn es mit der Neuen nicht klappen sollte. Wenn du ohne der "Neuen" bei der "Alten" bleiben würdest, bleib lieber gleich.
EIn Leidensgenosse bin ich nicht, ich habe mich vor etwa 2 Jahren getrennt und lebe jetzt in einer neuen Beziehung. Aber ich habe mich nicht wegen dieser neuen Beziehung getrennt sondern die entstand erst danach.
Ich habe mich getrennt weil ich so einfach nicht weitermachen wollte, ich hatte aber kein "mindestens gleichwertiges Notprogramm" in der Tasche. Du möchtest nichts riskieren aber den maximalen Nutzen aus deinem Schritt erzielen, aber so läuft das nicht, denn das endet zwangsläufig im Desaster. Du wägst ab, was dir in deiner jetzigen Beziehung nicht passt soll in der neuen anders werden, aber was dir jetzt angenehm ist, soll in der neuen Beziehung gefälligst gleich bleiben. Ich würde dir dringend raten diesen Schritt nur zu machen wenn es für dich auch akzeptabel ist dass du eventuell alleine dastehst wenn es mit der Neuen nicht klappen sollte. Wenn du ohne der "Neuen" bei der "Alten" bleiben würdest, bleib lieber gleich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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- sporadischer Gast
- , 99
- Beiträge: 8
Hallo delta !
Hast schon mal daran gedacht, dir eine eigene Wohnung zu nehmen ?
Vielleicht findest du ja Gefallen daran, so erkennst du auch ob du für eine neue, eheähnliche Partnerschaft bereit bist.
Zusammensein muss ja nicht gleich bedeuten zusammen leben !
Hast schon mal daran gedacht, dir eine eigene Wohnung zu nehmen ?
Vielleicht findest du ja Gefallen daran, so erkennst du auch ob du für eine neue, eheähnliche Partnerschaft bereit bist.
Zusammensein muss ja nicht gleich bedeuten zusammen leben !
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 248
Natürlich kann und möchte man nicht gleich alles aufgeben, was man in 20 Jahren aufgebaut hat, das wäre schon ein harter Schritt, der gut überlegt sein will. Dabei spielen natürlich finanzielle Verpflichtungen eine große Rolle (z.B. Kreditraten).
Aber wie wäre es, wenn man eine Zeitlang "zweigleisig" fährt, d.h. z.B. alltags bei der Ehefrau und am Wochenende mit der Freundin zusammen zu sein ? Vermutlich wäre deine/Ihre Frau damit einverstanden. Es ist ja nicht ungewöhnlich, daß Männer (und auch Frauen) in Deinem/Ihrem Alter eine/n Geliebte/n haben. Das kann man aber nur machen, wenn einen das Gewissen nicht so sehr plagt. Irgendwann müßte man sich dann aber entscheiden, mit wem man denn nun wirklich auf Dauer zusammen sein möchte. Man braucht sich ja nur mal unsere Politiker anschauen, was die in Ihrem Privatleben so anstellen; vermutlich haben die kein schlechtes Gewissen dabei. Soweit erstmal,
Aber wie wäre es, wenn man eine Zeitlang "zweigleisig" fährt, d.h. z.B. alltags bei der Ehefrau und am Wochenende mit der Freundin zusammen zu sein ? Vermutlich wäre deine/Ihre Frau damit einverstanden. Es ist ja nicht ungewöhnlich, daß Männer (und auch Frauen) in Deinem/Ihrem Alter eine/n Geliebte/n haben. Das kann man aber nur machen, wenn einen das Gewissen nicht so sehr plagt. Irgendwann müßte man sich dann aber entscheiden, mit wem man denn nun wirklich auf Dauer zusammen sein möchte. Man braucht sich ja nur mal unsere Politiker anschauen, was die in Ihrem Privatleben so anstellen; vermutlich haben die kein schlechtes Gewissen dabei. Soweit erstmal,
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Erst mal danke.
Ist viel Wahrheit dahinter (Nico).
Die Vorschläge (Schneeglöckchen/Erdbeere) sind alternativ/innovativ - ich denke darüber nach. Aber wie Erdbeere02 so richtig schreibt "wenn einen das Gewissen nicht so sehr plagt ...".
Schaun wir, was kommt.
Ist viel Wahrheit dahinter (Nico).
Die Vorschläge (Schneeglöckchen/Erdbeere) sind alternativ/innovativ - ich denke darüber nach. Aber wie Erdbeere02 so richtig schreibt "wenn einen das Gewissen nicht so sehr plagt ...".
Schaun wir, was kommt.
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder???Erdbeere02 hat geschrieben:Aber wie wäre es, wenn man eine Zeitlang "zweigleisig" fährt, d.h. z.B. alltags bei der Ehefrau und am Wochenende mit der Freundin zusammen zu sein ?
Warum denn nicht? Die Ehefrau hat doch der Beziehung schon die innere Kündigung ausgesprochen, wenn ich das hier richtig verstanden habe. Trennung mit Ansage, ist mal was anderes.Sunny75 hat geschrieben:Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder???Erdbeere02 hat geschrieben:Aber wie wäre es, wenn man eine Zeitlang "zweigleisig" fährt, d.h. z.B. alltags bei der Ehefrau und am Wochenende mit der Freundin zusammen zu sein ?
Von daher, delta, kann ich auch weder dein dich möglicherweise plagendes Gewissen noch dein Zögern nachvollziehen.
Oder habe ich hier grundsätzlich etwas missverstanden?
Hallo delta
Bei uns gibt es ein Sprichwort, dass heisst, dass man nicht den Fünfer und das Weggli haben kann.
Ich kann gut verstehen, dass der letzte Schritt Angst macht.
Aber so ist es nunmal. Was meinst du, was deine Frau (vermutlich) aussteht, auch wenn sie sich trennen möchte!
Deine Kinder müssen ja auch den Vater nicht verlieren, da kommt es halt ganz auf dich drauf an.
Neues macht immer Angst und braucht Mut.
Du kannst dir aber auch einen Therapeuten nehmen, der dich begleitet. Das erschiene mir sowieso am Besten, da du anscheinend ja auch sonst Ängste zu haben scheinst.
lg
Bei uns gibt es ein Sprichwort, dass heisst, dass man nicht den Fünfer und das Weggli haben kann.
Ich kann gut verstehen, dass der letzte Schritt Angst macht.
Aber so ist es nunmal. Was meinst du, was deine Frau (vermutlich) aussteht, auch wenn sie sich trennen möchte!
Deine Kinder müssen ja auch den Vater nicht verlieren, da kommt es halt ganz auf dich drauf an.
Neues macht immer Angst und braucht Mut.
Du kannst dir aber auch einen Therapeuten nehmen, der dich begleitet. Das erschiene mir sowieso am Besten, da du anscheinend ja auch sonst Ängste zu haben scheinst.
lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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