Intimität - nervöses Lachen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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compi
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Intimität - nervöses Lachen

Beitrag Mo., 18.02.2008, 21:19

Hallo!

Ich habe ein Problem, dass mich sehr belastet, und hoffe, dass mir irgendwer Tipps dazu geben kann.

In verschiedenen Situationen wenn ich nervös bin, fange ich an zu lachen. War vor einiger Zeit in Therapie und habe Übungen diesbezüglich gelernt, die mir auch weitergeholfen haben.

Nun habe ich aber seit langem wieder einen Mann kennen gelernt, der im Prinzip ein wunderbarer Mensch ist, ich hab ihn total gerne und fühl mich von ihm angezogen. Doch sobald ich ihn küsse, oder wir uns anfangen zu streicheln, fange ich unkontrolliert an zu lachen. Er war natürlich total geschockt und hat gefragt, was er falsch gemacht hat, ich hab ihm dann erklärt, dass es für mich wohl etwas zu schnell geht, und ich auf Unsicherheit mit Lachen reagiere, es aber nichts mit ihm zu tun hat. Er meinte zwar, er versteht das, fragt aber immer noch nach, ob es an ihm liegt, was ich auch absolut nachvollziehen kann.

Ich dachte, mit der Zeit werd ich aufhören zu lachen, aber ich hab das Gefühl, dass es von mal zu mal schlimmer wird. Ich weiche ihm schon bei der kleinsten Berührung aus, obwohl ich mich danach sehne.

Hasse mich selber dafür und er tut mir auch schon wahnsinnig leid, aber ich weiß einfach nicht, wie ich das unter Kontrolle bekommen soll.

Kennt jemand so etwas in der Art?

Lg,
compi

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beziehungsWEISE
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Beitrag Di., 19.02.2008, 16:32

Hallo Compi, da kann ich nur eines zu sagen:
Männer, die so süß sind, dass sie bei jeder Handlung lächerlich wirken, die entlocken einer Frau, die vorher alles nur belächelt hat, schon einmal ein kräftiges Lachen. Ist ja auch der Männer Schuld, warum müssen sie sich vor den Frauen auch immer klein und süß machen.
Mann o Mann, du hast ja wirklich nichts zu lachen, das würde sich nämlich keine Frau gefallen lassen, das kannst du nämlich nicht mit ihr machen, weil sie das alleinige Recht hat über alle Lächerlichen zu wachen.
Und noch etwas: Wer lacht, der hat über den Lächerlichen Macht.

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Elfchen
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Beitrag Di., 19.02.2008, 20:01

Weisst Du, ich denke, dass das eine Übersprungshandlung ist wenn Dir etwas zu nah kommt. Und eigentlich solltest Du darauf hören.

Meine Nichte hat bei der Beerdigung des Grossvaters schreckliche Lachanfälle bekommen, und eine Frau, die ich kenne, konnte kaum aufhören vor lachen als sie vom Tod einer Schülerin hörte, die sie in ihrer Klasse hatte.

Du siehst, damit bist Du nicht alleine.
Ich würde es aber als Zeichen werten, dass du mit Dir selber behutsam umgehen musst und schauen, dass Du nicht überfordert wirst.
Lass Dir Zeit mit dem Jungen!
Mit der Zeit bekommst Du sonst schon Angst vor dem Lachen, und das wiederum reizt wahrscheinlich, es wieder zu tun.

Alles Liebe!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Beitrag Di., 19.02.2008, 23:49

Hallo compi

pardon, ich phantasiere mal wüst rum.
Doch sobald ich ihn küsse, oder wir uns anfangen zu streicheln, fange ich unkontrolliert an zu lachen.
Das Merkwürdige an dieser Geschichte ist, dass du auf diese Weise wieder die Kontrolle gewinnst. Einer sozusagen "kontrollverlustträchtigen" Situation aus dem Wege gehst.

Viele Grüße
Anastasius

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Beitrag Mi., 20.02.2008, 08:47

Also Compi, vielleicht gibt es ja dafür irgendwann mal eine passende Krankheitsbezeichnung, und das dann nur, weil jemand nicht zugeben möchte, dass er da über eine lächerliche Figur lacht, die sich in ihrer geistigen Umnachtung vor ihm zum süßen Affen macht. Es ist ja schließlich so, dass heutzutage eine Krankheit für menschenwürdiger angesehen wird als die Wahrheit, die Wahrheit, die ja scheinbar immer nur verletzend sein kann.

Aber sehen wir doch erst einmal ab von der Bezeichnung krank, und ich zeige ihn dir, anhand einer kleinen Geschichte, einmal auf, deinen logischen Beziehungswerdegang:
Vorher war sie immer unsicher und hat aus ihrer Unsicherheit heraus gelächelt, doch jetzt ist sie sich sicher, dass er lächerlich ist, und kann darüber laut lachen. Und seit sie nun in ihm den Narren sieht, da kann er einfach für sie nichts mehr richtig machen. Aus Spaß wird nun aber für sie hysterisch geäußerter Ernst, damit du als lächerliche Figur es endlich mal lernst.
Mann o Mann, sie fühlt sich von dir plötzlich nicht mehr ernst genommen, wie willst du diesen ihrem Vorwurf nun aber entkommen?

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compi
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Beitrag Fr., 22.02.2008, 17:17

@Brösmeli
Danke dir für deine Bsp., sie waren mir teils auch bekannt, nur hab ich gar nicht mehr daran gedacht.
Ja, stimmt, die bloße Angst vor dem Lachen ist leider auch schon präsent. Aber hast Recht, werd mir Zeit lassen und hoffen, dass es dann besser wird...

@Anastasius
Der "Phantasiegedanke" ist gut, denn normalerweise versuche ich wirklich immer die Kontrolle zu behalten, egal, was ich mache.

Aber wie lerne ich Kontrolle abzugeben? Sollte das mit der Zeit "einfach da sein"?

@beziehungsWEISE
Möchtest du mir mitteilen, dass ich gar nicht unsicher bin, sondern den Mann "auslache"? Korrigiere mich bitte, falls ich falsch liege, aber was anderes konnte ich aus deinen Posts leider nicht herauslesen.

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Beitrag Sa., 23.02.2008, 11:40

Es ist alles eine fortschreitende Entwicklung, auch die Beziehung zwischen Mann und Frau. Also compi, ich spreche nicht dagegen, wenn du unsicher bist, dann bist du eben unsicher, doch die Eigenart eines unsicheren Menschen ist es nun einmal, dass er nach Sicherheit strebt. Wenn dieser Mensch nun einen anderen Menschen trifft, der vor ihm nervös, erregt und noch unsicherer als er selbst erscheint, sodass er ihn in seiner Art förmlich süß findet und ihn deswegen (wegen seiner unbeholfenen Art) sogar bedauern könnte, z. B. dafür, dass er sich so klein und süß vor ihm macht, dann fühlt man sich als Unsicherer schon viel sicherer, und versucht dem Ärmsten, der einem richtig entsichert (entledigt jeder Selbstsicherheit) vorkommt, in versichernder Weise zu helfen. Man (frau) versichert ihm sodann ständig, dieses oder jenes zu tun, um die Sicherheit zu gewinnen, die der versichernde Ratschlaggeber noch nicht einmal selbst hat. Und plötzlich ist er dann der große Chef, und leitet alles, außer natürlich seine Leiterin, als die Frau hinter dem groß auftrumpfenden Mann, aus dem FF. Doch warum muss sie dann, wenn er zu ihr kommt, trotzdem über ihn lachen? Natürlich deswegen: Er ist jetzt total sicher in der konkurrenzträchtigen Außenwelt, doch bei ihr verliert er gleich wieder seinen Kopf, sodass er in all seine süßen Unsicherheiten zurückfällt, und das vor allem, wenn sich die Frage der körperlichen Antastbarkeit und Berührung stellt.
Du siehst also, das Leben ist ein Paradox, obwohl du unsicher bist, machst du ihn durch deine (dem Helfersyndrom entspringenden) Versicherungen sicher, und er bewertet dann deine Ratschläge so hoch, dass er durch die Hochachtung vor dir, in deiner Anwesenheit, immer unsicherer wird, wenn nicht sogar letztendlich völlig impotent, welcher Umstand seine Potenz in der wirtschaftlichen Außenwelt dann sogar um ein Vielfaches steigert. Ja er liebt in diesem Fall sogar dein Lachen, weil ihm dabei immer sämtliche Sicherungen, die ihn vor dir handlungsfähig würden machen, durchkrachen. Das heißt: sogar ohne Berührung, für ihn einen vorzeitigen Orgasmus, und dann ist schon Schluss, vor allem deswegen, weil er in der Wirtschaftswelt oder Politik wieder extrem viel Potenz zeigen muss.

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