Vertrauen in die Menschen
Und wenn man das so macht, wie Du es beschreibst, dann kann man mehr Vertrauen in Menschen entwickeln ?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
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Es geht um das Vertrauen zu gewinnen. Wenn du mit dem offenen und ehrlichen Herzen auf die Leute zugehst, sie fühlen, es, sozusagen mit der Haut(russ.Ausdruck) und sie zahlen dir zurück mit derselben Münze.
Und die Ausnahmen nur betonen, unterstreichen die Regel.
Und die Ausnahmen nur betonen, unterstreichen die Regel.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
Klingt gut, leider treffe ich immer die Ausnahmen.Kommt mir zumindest so vor.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Mir hilft das gerade nicht, weil diese Leute nicht so handeln, weil sie gute Menschen sind oder mir einen Gefallen tun wollen, sondern aus rein egoistischen Motiven.
Mich berührt grad was an deinen Aussagen Carla. Um ehrlich zu sein, finde ich, sind sie ein gutes Beispiel dafür, wie unschöne Erfahrungen mit Menschen reproduziert und aufrecht erhalten werden.Leider haben nicht alle Menschen ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. Meinst du nicht, dass die Unfallzahlen dramatisch steigen würden, wenn man alle Polizisten beurlauben und die StVO ausser Kraft setzen würde?
Das Gammelfleisch ist wieder ein schlechtes Beispiel, weil es längst kein Geheimnis mehr ist, dass in grossen Mengen halbvergammeltes Fleisch verkauft wird, das durch einen massiven (und natürlich gesundheitsschädlichen) Chemieeinsatz aufgepeppt worden ist. Und da gibt es unzählige andere Beispiele: falsch deklarierte Eier aus Käfighaltung (waren vor paar Jahren mal 50%!), Frostschutzmittel im Wein, vergammeltes Obst in Säften und Marmelade, verbotene Medikamente in der "Nutztier"haltung, Medikamente, die mehr Schaden anrichten als sie nutzen,... Solange die Konsumenten nicht sofort tot umfallen und der Betrug nicht auffliegt, ist jedes Mittel Recht, um Kohle zu machen. Leider... Und das sind Bereiche, in denen eine Kontrolle stattfindet! Ich will gar nicht wissen, wie die Welt aussehen würde, wenn das nicht der Fall wäre und man sich nur auf das Verantwortungsgefühl der Menschen verlassen würde
Das man schlechte Erfahrungen gemacht hat, die man nicht so schnell abschütteln kann, dass sich gewisse Verhaltensweisen eingeschliffen haben, dass man sehr vorsichtig und ängstlich ist, das alles kann ich verstehen. Aber mit derartigen Überzeugungen verstärkt und provoziert man doch nur schlechte Erfahrungen. So erhält man das schlechte aufrecht, kann gar keine besseren Erfahrungen machen.
Ich finde das klingt nämlich ziemlich nach Pauschalabwertung und auch ja, Selbstverherrlichung. Ich der Gutmensch und der, der weiß was richtig ist und was nicht, die anderen, die bösen, die ohne Gesetze übereinander herfallen würden, sich bescheißen, beklauen, zerstören würden....
Mit so einer Einstellung macht man komplett dicht für Gutes. Weil man alles gute darauf attribuieren kann, das es ja gesetzlich oder anderweitig vorgeschrieben ist. Weil man dann dem guten immer den Selbstzweck absprechen kann.
Das finde ich ziemlich traurig und macht mich aber auch bisschen aggressiv, wenn ich ehrlich bin. Weil so eine Einstellung mehr von der Menschenfeindlichkeit und Ungerechtigkeit des Sprechers/Schreibers zeugt, als von der Menschenfeindlichkeit und Ungerechtigkeit der Gesellschaft.
amor fati
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Hallo,
hm, ich hab das früher auch eher so gesehen, wie Du es beschreibst, vallée. Daß man schlechte Erfahrungen reproduziert, wenn man mit ihnen auf die Welt schaut. Bin früher von Familie und Therapeut als Träumerin belächelt worden.
Hab inzwischen einige negative Erfahrungen gemacht, neben einigen persönlichen Sachen als konkretestes, daß ich mit meinem letzten und meinem derzeitigen Vermieter übers Ohr gehauen wurde oder auch, als ich mir ein gebrauchtes Gerät in einem Laden kaufte. Was für mich finanziell ein ziemliches Problem ist... Wenn es finanziell nicht so eng wäre, könnte ich eher über sowas drüber wegsehen (hab auch überlegt, daß wenn man immer knapp kalkulieren muß, auch eher die Gefahr von Betrug besteht, aber wenn man's halt nicht hat...).
Mit dem positiv auf die Welt sehen hat es eher meine jetzige Therapeutin, aber ich frag mich auch, inwiefern das nicht naiv ist. Irgendwie spricht mich die Einstellung sehr an (weil es in mir drin steckt eigentlich) es so zu sehen. Aber ich weiß nicht, inweifern das nicht unangemessen ist. Ich bin immer noch dabei, die richtige Einstellung zu suchen.
Viele Grüße
hm, ich hab das früher auch eher so gesehen, wie Du es beschreibst, vallée. Daß man schlechte Erfahrungen reproduziert, wenn man mit ihnen auf die Welt schaut. Bin früher von Familie und Therapeut als Träumerin belächelt worden.
Hab inzwischen einige negative Erfahrungen gemacht, neben einigen persönlichen Sachen als konkretestes, daß ich mit meinem letzten und meinem derzeitigen Vermieter übers Ohr gehauen wurde oder auch, als ich mir ein gebrauchtes Gerät in einem Laden kaufte. Was für mich finanziell ein ziemliches Problem ist... Wenn es finanziell nicht so eng wäre, könnte ich eher über sowas drüber wegsehen (hab auch überlegt, daß wenn man immer knapp kalkulieren muß, auch eher die Gefahr von Betrug besteht, aber wenn man's halt nicht hat...).
Mit dem positiv auf die Welt sehen hat es eher meine jetzige Therapeutin, aber ich frag mich auch, inwiefern das nicht naiv ist. Irgendwie spricht mich die Einstellung sehr an (weil es in mir drin steckt eigentlich) es so zu sehen. Aber ich weiß nicht, inweifern das nicht unangemessen ist. Ich bin immer noch dabei, die richtige Einstellung zu suchen.
Viele Grüße
Hi Stöpsel,
na ja ich sehe mich gewiss nicht als jemanden, der eine rosarote Brille auf hat oder naiv ist. Ich denke, ich habe auch so meine Erfahrungen gemacht.
Nur muss man vielleicht abgrenzen zwischen Realismus und Pessimismus.
Und zu den Erfahrungen zählt eben, seit ich positiv gestimmt auf Menschen zugehe, gedanklich und emotional offen bin für gutes, mir auch gutes wiederfährt. Ich meine damit kleine Dinge im Alltag, wie ich beschrieben habe.
Ich denke die Balance machts. Schwierigkeiten und auch doofe Arschlöcher hat jeder im Leben mal und viele hier im Forum haben viel Mist erlebt als Kinder. Sartre sagte sinngemäß: Wichtig ist nicht, was sie aus uns gemacht haben, sondern was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.
Das hat halt jeder selbst in der Hand und erntet die Früchte seines denkens und seiner Taten.
na ja ich sehe mich gewiss nicht als jemanden, der eine rosarote Brille auf hat oder naiv ist. Ich denke, ich habe auch so meine Erfahrungen gemacht.
Nur muss man vielleicht abgrenzen zwischen Realismus und Pessimismus.
Und zu den Erfahrungen zählt eben, seit ich positiv gestimmt auf Menschen zugehe, gedanklich und emotional offen bin für gutes, mir auch gutes wiederfährt. Ich meine damit kleine Dinge im Alltag, wie ich beschrieben habe.
Ich denke die Balance machts. Schwierigkeiten und auch doofe Arschlöcher hat jeder im Leben mal und viele hier im Forum haben viel Mist erlebt als Kinder. Sartre sagte sinngemäß: Wichtig ist nicht, was sie aus uns gemacht haben, sondern was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.
Das hat halt jeder selbst in der Hand und erntet die Früchte seines denkens und seiner Taten.
amor fati
Ich musste gerade selbst über meine Beispiele lachen, weil das gerade Dinge sind, die mich persönlich nicht sonderlich stören. Klingt ziemlich paranoid, aber irgendjemand hatte halt nach Beispielen gefragt...vallée hat geschrieben: Mich berührt grad was an deinen Aussagen Carla. Um ehrlich zu sein, finde ich, sind sie ein gutes Beispiel dafür, wie unschöne Erfahrungen mit Menschen reproduziert und aufrecht erhalten werden.
Mir geht es eigentlich auch nicht um "Vertrauen", sondern eher um solche Sachen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Einfühlungsvermögen, Interesse, Respekt, Rücksichtnahme,... Kurz: Wir sollten mehr zusammenarbeiten statt gegeneinander. Dann wäre alles viel einfacher. In dieser Beziehung bin ich von der Menschheit sehr enttäuscht, aber vielleicht sind meine Erwartungen auch zu hoch...
Das liegt an der Ambivalenz der Forderungen an uns, die schon in der Kindheit ihren Lauf nehmen. Zb. die Klassengemeinschaft die gefördert werden soll, tatsächlich aber wird der Konkurrenzkampf forciert. In einem Betrieb sollen "alle zusammen" arbeiten und ein Team bilden, aber zugleich ist der Kollege Konkurrent um Aufstiegschance. Man will die Gemeinschaft in einer Branche bilden, aber alle anderen können einem die Kunden weg nehmen. Man bildet die Gemeinschaft der Arbeitslosen, aber doch ist jeder andere ein Konkurrent auf dem Arbeitsmarkt, und so weiter... Eine Gemeinschaft nur da, um sich aus ihr zu emanzipieren.
Natürlich wäre es einfacher, wenn alle zusammenarbeiten würden, an einem Strang ziehen. In Katastrophensituationen funktioniert das auch gut, weil wir dann doch dazu neigen, die Gemeinschaft gegen die Gewalten der Natur zu stärken.
Ich finde aber auch, dass solche Sachen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Einfühlungsvermögen, Interesse, Respekt, Rücksichtnahme,... und Konkurrenzverhalten sich nicht ausschließen müssen und man sie Gegnern durchaus auch zukommen lassen kann.
Wenn man Menschen pauschalisiert, wird man wohl immer enttäuscht werden, da Menschen eben nicht gleich Menschen sind und die Enttäuschung in diesem Fall nichts anderes aus sagt, als, dass Menschen eben doch verschieden sind. Und das ist doch gut.
Natürlich wäre es einfacher, wenn alle zusammenarbeiten würden, an einem Strang ziehen. In Katastrophensituationen funktioniert das auch gut, weil wir dann doch dazu neigen, die Gemeinschaft gegen die Gewalten der Natur zu stärken.
Ich finde aber auch, dass solche Sachen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Einfühlungsvermögen, Interesse, Respekt, Rücksichtnahme,... und Konkurrenzverhalten sich nicht ausschließen müssen und man sie Gegnern durchaus auch zukommen lassen kann.
Wenn man Menschen pauschalisiert, wird man wohl immer enttäuscht werden, da Menschen eben nicht gleich Menschen sind und die Enttäuschung in diesem Fall nichts anderes aus sagt, als, dass Menschen eben doch verschieden sind. Und das ist doch gut.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Ja, sehr schön, Arta. Das nennt sich dann Fairness.Ich finde aber auch, dass solche Sachen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Einfühlungsvermögen, Interesse, Respekt, Rücksichtnahme,... und Konkurrenzverhalten sich nicht ausschließen müssen und man sie Gegnern durchaus auch zukommen lassen kann.
Die Dinge, die du aufzählst haben alle mit Vertrauen zu tun, oder?Mir geht es eigentlich auch nicht um "Vertrauen", sondern eher um solche Sachen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Einfühlungsvermögen, Interesse, Respekt, Rücksichtnahme,...
Vertrauen in sich UND Vertrauen in andere. Eines der wichtigstens Motive für unterlassene Hilfeleistung und unterlassene Zivilcourage ist mangelndes Vertrauen in sich selbst. Angst es falsch zu machen, Angst von anderen ausgelacht zu werden. Wenn wir also mit dem Finger auf jemanden Zeigen, der nicht geholfen hat, dann zeigen physisch und emotional paar Finger auf uns zurück.
amor fati
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