Unzufrieden mit dem eigenen Leben

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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kralicesuzanna
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Unzufrieden mit dem eigenen Leben

Beitrag Mo., 09.11.2009, 10:59

Hallo!
In letzter Zeit merke ich zunehmend wie unglücklich ich mit meinem Leben bin.
Kurz zu meiner Person:
Ich bin 21 Jahre alt, habe mit 15 Jahren das Gymnasium abgebrochen, die Realschule abgeschlossen, eine Banklehre gemacht und bin danach nicht übernommen worden. Seit 2008 bin ich in Österreich bei einer Bank und anfangs hat mir der Job wirklich Spaß gemacht, ich hatte tolle Kollegen und habe mich wahnsinnig wohl gefühlt. Doch im August diesen Jahren wurde ich in eine neue Filiale versetzt, komme mit den Kollegen nicht zurecht und der Druck ist mir auch zu groß. Nebenbei habe ich angefangen am Abend mein Abitur nachzuholen, was auch ganz gut läuft. Habe mir schon überlegt, den Job zu wechseln, aber da ich 2011 die Schule abschließe und danach meinen Traumberuf der Lehrerin studieren möchte, macht das keinen Sinn mehr.
Zudem habe ich 2005 ca. 15 Kilo zugenommen und kämpfe seitdem leider erfolgslos diese wieder loszuwerden.
Meinen letzten Freund hatte ich vor 3 Jahren.
Freunde habe ich nicht viele..vielleicht ein, zwei gute...vom Rest wurde ich bisher nur enttäuscht.
Außerdem zieht mich meine Schwester unbewusst auch immer mehr in den Sumpf...sie sieht gut aus, hat viele Freunde, hat eine klasse Figur und ist schon immer und überall besser als ich. Auch die Jungs, die ich gut finde, stehen immer nur auf sie und nicht auf mich.

Durch diese ganzen negativen Aspekte fällt es mir wirklich schwer die Positiven überragen zu lassen.
Habe mir schon oft darüber Gedanken gemacht, was wäre wenn ich nicht mehr da bin...
Wenn ich nicht so tolle Eltern hätte, die mich immer unterstützen, hätte mein Leben sowieso nur noch wenig Sinn.

Ich weiß nicht mehr weiter....
°*Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann*°

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Xanny
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 11:16

Ich verstehe Deine Unzufriedenheit. Das positive zu sehen ist auch nicht immer leicht. Beim Lesen Deines Threads habe ich gedacht:wow, jemand, der Pläne und Ziele hat und etwas aus seinem Leben machen will...Also ein völliger Gegensatz zu Deinem Empfinden. Das ist doch krass.
Nicht viele, die die Schule abbrechen, haben hinterher noch die Kraft, diese Abschlüsse nachzuhohlen und etwas aus ihrem Leben zu machen. Und Du möchtest noch studieren, das ist doch ein toller Erfolg.
Klar, wenns im Job nicht läuft, kann einen das ganz schön runterziehen. Und eine Versetzung in eine andere Filiale kommt für Dich nicht in Frage? Was genau stört Dich denn an Deinem Berufsfeld? Kannst Du das noch näher erläutern?

Gruß
Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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kralicesuzanna
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 11:48

Leider sehe ich diese Entwicklungs als einzigen positiven Punkt :(

Da ich für die Schule sehr viel lernen muss, wäre es für mich jetzt wieder ein Mehraufwand die Filiale zu wechseln...wieder neue Kunden, neue Kollegen, neues Umfeld...da glaub ich reißt dann endgültig der Geduldsfaden.
Meine Kollegen sind einfach sehr ignorant, üben einen enormen Druck aus und reden kaum über Privates. Noch dazu arbeite ich in einem Viertel, indem es zu 75% nur Ausländer gibt, was jetzt auch nicht so mein Fall ist.

Auch wenn ich für 2011 ein Licht am Ende des Tunnels sehe, so weiß ich dennoch, dass ich immer unzufrieden mit mir selbst sein werde, weil ich sehr negativ über mich denke.
°*Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann*°

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Xanny
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 12:49

Also ich hab mal mit jemandem eine Liste über positive und negative Eigenschaften aufgestellt. Und auch in der Klinik habe wir das mal gemacht. Das fiel mir ganz schön schwer. Auch mir sprudelten nur so die negativen Dinge hervor. Aber es gab halt auch positive. Einige davon habe ich gar nicht gesehen, andere haben sie mir aufgezeigt. Das war sehr spannend zu sehen, was ich anderen wert bin und was sie an mir schätzen.
Naja, ich hab diese Liste dann jedenfalls verschwinden lassen. Heute würde ich gerne nochmal nachlesen. Vielleicht ist das ja auch für Dich eine Option...?
kralicesuzanna hat geschrieben:Auch wenn ich für 2011 ein Licht am Ende des Tunnels sehe, so weiß ich dennoch, dass ich immer unzufrieden mit mir selbst sein werde,
Dann ist halt die Frage,ob es sich lohnt, bis dahin auszuhalten, oder ob eine Veränderung nicht doch jetzt schon sinnvoller wäre. Also ich könnte mir das nicht vorstellen, so nach dem Motto: Augen zu und durch. Aber manche können das ja...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 22:02

Xanny hat geschrieben: Also ich könnte mir das nicht vorstellen, so nach dem Motto: Augen zu und durch. Aber manche können das ja...
Manchmal ist aber diese Sache auch sehr gut! Und sich dann aber Veränderungen schaffen und nebenbei Hilfe suchen auch..

Dann geht man wenigstens mal nach vorne, anstatt nur stehen zu bleiben.. Also das Motto hilft manchen..

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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frambuesa
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Beitrag Sa., 14.11.2009, 13:30

Ich bin gerade auf deinen Thread gestoßen, weil ich mir gedacht habe: Hey, wir haben ja was gemeinsam! Und es stimmt, wir haben was gemeinsam und zwar in dem Sinne, dass wir Sachen, über die wir eigentlich hinweg sehen und lockerer nehmen könnten, viel zu Ernst nehmen.
Nimm das Beispiel mit deinem Gewicht. Es geht nicht wirklich darum wie du aussiehst, sondern, was du ausstrahlst. Ich weiß nicht, wie füllig du bist, darum weiß ich auch nicht, wie ich mich ausdrücken kann, dass du nicht verletzt wirst, aber ich sag jetzt einfach mal: es gibt viele dicke menschen, die alles in ihrem leben haben, weil sie einfach verdammt noch mal darauf pfeifen, was die anderen zu ihrer figur sagen und mit sich selbst zufrieden sind. Wenn du das nicht bist, dann ist klar, dann musst du dich aufraffen und Sport machen. Ich fühle mich im moment auch mal wieder zuviel und darum ändere ich das.
Aber das sollte das kleinste Problem sein.
Das wegen deiner Arbeit, ist schon ein größeres. Vielleicht versuchst du mal mit deinen Kollegen zu reden, ihnen zu sagen, wie du dich fühlst, wenn sie dich so oder so behandeln, oder du reflektierst einmal die ganze Situation und merkst, dass es vielleicht an deinem Verhalten liegt. Wenn sie nicht mit sich reden lassen, was auch vorkommt ( ich spreche aus Erfahrung), dann lass sie. Sollen sie doch machen, was sie wollen. Du hast doch sicher viele arbeitskollegen. Such dir doch einen oder eine aus mit der oder dem du dich gut verstehst und pfeif auf die andern. Man muss sich nicht immer super verstehen. Und wenn dus gar nicht aushältst, dann wechsel den Job. Du bist jung, du kriegst immer was.

Das mit deiner Schwester solltest du vergessen. Nur weil sie hübsch ist, heisst das noch lange nicht, dass sie zufriedener sein kann, als du.
Ich weiß ja nicht, wie du aussiehst, wahrscheinlich bist du eh auch eine ganz Hübsche, nur eben nicht die Superbombe, sondern einfach hübsch. Freu dich über das. So toll ist es gar nicht, megahübsch zu sein. Da wird man eben nur aufs Aussehen reduziert. Falls die Typen auf deine Schwester stehen, dann liegt das wahrscheinlich nicht nur daran, dass sie gut aussieht, sondern auch, dass sie es weiß und es darum auch in de Gesprächen gut einsetzt. Indem du sie hübscher findest als dich und davon ausgehst, dass sie darum auch alle typen abkriegt, setzt du dich auf eine niedrigere stufe und machst dich unsichtbar, weil du gar nicht mehr so selbstsicher und offen wirken kannst, wie sie. Vergiss das. Sei du und finde dich hübsch. Und mach Sport. Glaubs mir, nur eine halbe stunde sport am tag oder sogar nur jeden zweiten tag, gibt dir, auch wenn es vielleicht nicht so ist, wenigstens das gefühl gut auszusehen.
Wenn du in deinem Leben zufrieden sein willst, dann konzentrier dich auf deine Ziele. Mach auf jeden Fall das, was dein Traum ist. Wenn du schon weißt, dass du Lehrerin werden willst, dann ist das doch die beste Voraussetzung. Freu dich darüber, dass du weißt, was du willst. Die meisten haben das Glück nicht. Also konzentrier dich auf das und nicht auf das Andere drum herum. Das kommt schon. Freunde kommen nicht vom Himmel geflogen. Die sind selten. Bekanntschaften hat man gleich.
Gut, mehr fällt mir im Moment nicht ein, nur Kopf hoch! Nimm das Leben so wie es ist, auch wenn es nicht gerade die leichteste Phase ist. Danach bist du stärker.

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unzufriedener
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Beitrag Di., 09.02.2010, 17:14

Hallo!

Ich habe ein grundlegendes Problem: ich bin mit meinem Leben unzufrieden. Das Problem ist, ich weiß nicht womit genau.
Kurz zu meinen Umständen: ich bin 33, habe einen Job, verdiene halbwegs und bin nach einer 8jährigen Beziehung seit einem Jahr Single.
Familie habe ich de facto keine mehr.

Nch viel Nachdenken habe ich 3 Hauptproblemgebiete ausgemacht:
1) die Arbeit. Sie bringt Geld, befriedigt mich aber nicht wirklich.
Mögliche Lösung: zusätzliche Ausbildung, die aber, aus finanziellen Gründen, nur neben der Arbeit laufen könnte. Das würde bedeuten daß ich praktisch 7 Tage die Woche eingespannt wäre (zwischen Arbeit und Studium). Das würde mir zwar die Zeiten in denen ich unzufrieden bin (und die gibt es oft, weil ich Schichtdienst habe, daher oft Tageweise frei habe aber in meinem Freundeskreis niemanden habe der diese Zeit mit mir verbringen könnte) ersparen denn dann gäbe es keine Langeweile mehr. Andererseits hieße "keine Zeit mehr haben" auch keine Zeit mehr für eine Beziehung zu haben, womit ich bei Punkt 2 bin:
2) mein Singledasein. Nicht zuletzt weil mir die üblichen sozialen Strukturen fehlen (Familie) brauche ich jemanden in meinem Leben der für mich da ist, mit anderen Worten eine Frau. Das ich ziemlich schüchtern bin macht die Partnersuche nicht einfacher. Einsamkeit ist sicher einer der zentralen Punkte meiner Unzufriedenheit. UNd um auf den 1. Punkt zurückzukommen. Ich kann mir nicht vorstellen jetzt weitere 3 Jahre Single zu bleiben bis ich eine Ausbildung abgeschlossen habe.
3) der dritte Punkt ist etwas schwerer zu fassen, es geht darum, daß ich schlicht nicht weiß was mich tatsächlich glücklich machen würde. Die obigen 2 Punkte sind sicher Optionen aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen ob ich dann wirklich (mit mir selbst) zufrieden wäre.
Ich lese schon seit einiger Zeit jede Menge Bücher und bin wegen meiner Unsicherheit in dem Punkt ziemlich leicht beeinflussbar und hab jeden Tag neue Ideen, was nicht alles mein Seelenheil bringen könnte. Gestern wars Klettern, am nächsten Tag ist es vielleicht ein Studium. Dann wieder kommt mir die Idee einfach zu leben und Spaß zu haben mit möglichst wenig Verantwortuung und wer weiß, vielleicht möchte ich morgen ein neues Leben im Ausland anfangen?

Alls das in einem Alter ind dem ich langsam wirklich klare Ziele bezüglich meines Lebens haben sollte (vielleicht schon erste Anzeichen einer Midlife-Crisis?) Wenn ich mich frage wo stehe ich in 10 jahren, ist die wahrscheinlichste Antwort: genau am selebn Fleck wie heute. Und das macht mich zur Zeit ziemlich depressiv. Ich reisse mich dann immer mit der Überlegung raus, das ich eigentlich alles habe was ich brauche (außer einer Fraue OK, aber das müsste sich machen lassen) und es mir besser geht als 90% der restlichen Weltbevölkerung. Andererseits: was bringen rationale Überlegungen wenn man so eine innere Unzufriedenheit in sich trägt?

Ich denke die einzig richtige Antwort auf die Frage "Was mach mich Glücklich?" kann ich mir nur selbst geben. Nur, und darauf könnte man den langen Text reduzieren: Wie finde ich das raus?

Natürlich habe ich mir schon überlegt eine Therapie zu machen, die Frage ist halt: wird mir die die Erkenntnisse bringen die ich brauche?

Vielleicht gibts ja jemanden der nachvollziehen kann wies mir geht, wäre schön sich mal mit jemandem auszutauschen der weiß wie das ist. Klar kann ich mit meinen Freunden sprechen und tue das auch. Aber die sind momentan alle zufrieden mit ihrem Leben und können halt nicht nachvollziehen wie das ist...

Falls es ein besseres Forum für das Thema gibt, einfach verschieben.

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Zwackel
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Beitrag Di., 09.02.2010, 21:31

unzufriedener hat geschrieben:Ich denke die einzig richtige Antwort auf die Frage "Was mach mich Glücklich?" kann ich mir nur selbst geben. Nur, und darauf könnte man den langen Text reduzieren: Wie finde ich das raus?
Was dich wirklich glücklich macht, kannst du nur herausfinden, wenn du verschiedene Dinge ausprobierst ! Vorher kannst du es nicht wissen.

Mir scheint, du möchtest jederzeit auf Nummer sicher gehen, und nur ja kein Risiko eingehen.
Vor lauter Bedenken, dass sich eine Entscheidung nachträglich als die falsche herausstellen könnte, lässt du einfach alles so laufen wie bisher, ohne dich für irgendwas zu entscheiden.
So vermeidest du allerdings nicht nur die Gefahr des Scheiterns, sondern nimmst dir auch jede Chance auf eine positive Veränderung !
unzufriedener hat geschrieben:Natürlich habe ich mir schon überlegt eine Therapie zu machen, die Frage ist halt: wird mir die die Erkenntnisse bringen die ich brauche?
Die Frage ist für mich eher: Was sonst könnte dir die Erkenntnisse bringen, die du brauchst ? Da du im Moment eher ratlos zu sein scheinst, und selber nicht so recht weisst was du eigentlich willst, halte ich eine Therapie für die beste Möglichkeit dir auf die Sprünge zu helfen.
Falls sie sich wider Erwarten doch als nutzlos herausstellen sollte: that's life ! Das Risiko muss jeder eingehen, keiner von uns hier wusste vorher schon genau, wohin ihn/ sie die Therapie letztendlich führen würde.

Viel Glück !
Zwackel
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)


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Beitrag Di., 09.02.2010, 23:36

unzufriedener hat geschrieben: das ich eigentlich alles habe was ich brauche (außer einer Fraue OK, aber das müsste sich machen lassen)
...
Einsamkeit ist sicher einer der zentralen Punkte meiner Unzufriedenheit.
Ein Widerspruch: erst das Partnerproblem so leicht nehmen und dann ist es ein zentraler Punkt.

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