Beginnende Vereinsamung durch Krankheit?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
miss.understood
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 20

Beginnende Vereinsamung durch Krankheit?

Beitrag Do., 25.06.2009, 21:58

Hallo,
eigentlich fühl ich mich ganz normal. Und schon dieser Satz bedingt irgendwie, dass ich da etwas weiter aushole, d.h. dieser Beitrag wird etwas länger, ich versuche es aber dennoch, kurz zu halten.

Ich bin mit 28 noch relativ jung und seit ca. 1,5 Jahren relativ schwer erkrankt. Relativ bedeutet: ich kann einem Vollzeitjob nachgehen, aber meine Leistungsfähigkeit, iSv körperlicher Ausdauer und geistiger Geduld, ist im Vergleich zu früher recht stark eingeschränkt... zumindest fühle ich mich so.

Folgende Punkte führen zu dieser Einschränkung auf körperlicher Ebene:
* die Erkrankung selbst
* die tägliche Medikamenteneinnahme bzw. damit verbundene Nebenwirkungen, die die Erkrankung unterdrücken sollen. Heilung gibt es keine (Autoimmunerkrankung).

Erkrankung und Nebenwirkungen machen mir gerade echt zu schaffen.
Nicht genug damit, dass ich ohnehin schon immer so müde bin, dass ich es selbst am Wochenende nicht schaffe, mal auszugehen, bzw. unter der Woche schon zw. 10 und 11 am Abend so schlapp bin, dass mir einfach die Augen zufallen. Seit ich wieder einen neuen "Schub" habe, und die Dosis der Medikamente höher wird, machen mir auch die zahlreichen Nebenwirkungen Probleme. Diese sind: zittrige Hände, ständiger Appetit und Gewichtszunahme. Ich war in meinem Leben immer mit einer sehr schlanken "kann-essen-was-ich-will"-Figur gesegnet. Wenn ich also von Gewichtszunahme spreche, dann von höchstens 10-20% des Körpergewichts. Ist aber trotzdem genug, um unzufrieden zu werden. Vielleicht habe ich auch einen gewissen Kontrollzwang. Durch mein "Hauptmedikament" (nennen wir es mal so), Cortison, wird mein Appetit und Wasser bzw. Fetteinlagerung genau am Bauch gefördert. Durch die Medikamente habe ich also keine Kontrolle mehr darüber was ich esse, gschweige denn darüber, wie schnell bzw. wie viel ich zunehme, außer ich quäle mich jeden zweiten Tag zum Laufen. Dies ist aber bei meinem derzeitigen Job (11 Stunden stehen täglich - im Verkauf), echt nicht drin, bin einfach zu fertig............


So. Nun langsam zum eigentlich daraus resultierenden Problem:
Ich hab das Gefühl, nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Sei es nun der Haushalt (der steht an erster Stelle, denn ich mag in einer sauberen Wohnung wohnen), die Beziehung zu meinem Freund (wir wohnen noch nicht zusammen), meine Familie 50km entfernt oder meine Freundschaften. Um all diese "Bereiche" noch aufrecht zu erhalten, zerreiße ich mich richtiggehend, ich hetze mich durch jede Woche und gebe mir dabei kaum 2 Stunden Zeit in der Woche, um mich mal um mich selbst zu kümmern. Ich würde derzeit am liebsten laut HILFE schreien

Ganz von diesen Dingen abgesehen, gibt es auch noch organisatorische, finanzielle Dinge, um die ich mich derzeit kaum kümmere. Regelmäßig bleiben derzeit Rechnungen liegen, die ich vergesse zu zahlen (Mahnungen) bzw. wollte ich schon seit Monaten meine ESt-Erklärung für letztes Jahr machen. Oder ich wollte schon längst ein Bild für eine Freundin malen. Achja, was ich noch gar nicht erwähnt habe, ich mache mir ständig Sorgen um meine Familie. Meine Oma ist vor 2 Monaten unter schwerem Leiden gestorben, meine Mama und meine Schwester sind erkrankt, meinem Papa geht es nicht besonders gut, und und und und und...........

Mir wächst langsam mein eigenes Leben über den Kopf, ich benötige so sehr Zeit für mich, um nachzudenken, mich selbst zu organisieren, für all die Dinge, die eben notwendig sind, um einen klaren Kopf zu behalten. Und ich befürchte, dass dies erst möglich sein wird, wenn ich komplett vereinsame: zuerst meine Freundschaften nicht mehr pflege (wobei die wirklich schon stiefmütterlich behandelt werden, meine "beste Freundin" sehe ich vielleicht 5 mal im Jahr), dann meine Familie langsam nicht mehr besuche und zuletzt meinen Freund verliere. Er ist übrigens der, mit dem ich täglich zumindest telefoniere, eigentlich ist er mein bester Freund und ich bin sehr froh, ihn zu haben....

Ach Leute, ...ihr lest hier einen wirklich sehr verzweifelten Beitrag ........

Werbung

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Do., 25.06.2009, 22:42

Hallo Miss Understood!

Da hast Du ja im Moment wirklich viel zu leisten.
...und das Du bei Deinem Arbeitspensum gekoppelt mit Deiner Krankheit immer weniger schaffst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Von daher "Hut ab", dass Du es machst und bisher so gut geschafft hast !...
...und dennoch denke ich, bzw. glaube ich, wenn ich Deinen Beitrag so lese, dass es gerade ganz dringend an der Zeit ist, mal auf die Bremse zu treten, auf Dich zu achten und Dir Gutes zu tun.
Kannst Du nicht arbeitsmäßig etwas kürzer treten,...also vielleicht weniger Stunden arbeiten, auch wenn´s nur vorübergehend ist?
...Kannst Du Dich zur Not mal krankschreiben lassen (ist natürlich nicht die Dauerlösung, ermöglicht aber mal eine Zeit Ruhe und Erholungspause)?
...Kannst Du nicht mal Leute einladen, die Dir was Gutes tun, Dir was abnehmen und Dich umsorgen lassen? Ich meine, wenn die die ganze Situation kennen und wirklich hinter Dir stehen, dann würden die das doch bestimmt tun, oder?
Das mit der Wohnung finde ich persönlich nicht ganz so problematisch. Wenn es einem nicht gut geht, dann schafft man halt nicht so viel . Das kann sich ja auch wieder ändern.
Die Sache mit den Rechnungen und der Steuerklärung finde ich dagegen viel schwerwiegender und bedrohlicher, weil da letztendlich ja auch Deine finanzielle Sicherheit dran hängt. Kann Dir da jemand helfen?

Hoffe, Du findest bald etwas Erholung und Unterstützung,

ENA!

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Do., 25.06.2009, 22:56

Ich ahne was du hast

Geh jobmässig auf halbtags. Dann hast du mehr Power übrig das zu tun was wichtig ist in deinem Leben.

Auch mit weniger Geld kann man Qualitäts-Lebenszeit verbringen. Aber definitiv nicht wenn man sich permanent über seine eigenen Grenzen jagt.

Und wenn es irgendwelche Dinge im Leben gibt die einigermassene Mobilität erfordern, sagen wir mal den USA Trip mit dem Wohnmobil, was auch immer, dann mach das jetzt.

Du bist chronisch krank. Du kannst nicht von dir verlangen, und auch Leute um dich rum können nicht verlangen, daß du so leistungsfähig bist wie zu Zeiten wo die Krankheit noch nicht ausgebrochen war. Also ist es jetzt dein Job, dafür zu sorgen, daß du dir die Anforderungen vom Hals hälst die du nicht mehr schaffen kannst. Und daß du dir auch mit Krankheit ein schönes, lebenswertes Leben machst. Und das beinhaltet einfach kürzer zu treten. Dich um dich selbst zu kümmern und nicht ständig um die Probleme von anderen erwachsenen Menschen, die das selbst können, bzw lernen können.

Tu was für dich, achte auf dich. So weit ich gehört habe kann Stress und Überforderung bei solchen Autoimmungeschichten sich nicht gut auf die Krankheit auswirken. Also pass auf dich auf!

Liebe Grüsse,

Petra

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 26.06.2009, 04:52

Hallo Miss!

Hm-hm, auch ich meine zu erahnen, welche Krankheit Dich plagt ...

Ich möchte Dir ebenfalls dringend nahe legen, wenn eben möglich wenigstens Deine berufliche Arbeitszeit herunterzuschrauben.
Autoimmunerkrankungen können ohnehin mit Überforderung zusammenhängen, deshalb ist es für Dich um so not-wendiger, Deine Leistungsgrenzen einigermaßen einzuhalten, dagegen sollte alles (!) andere zurückstehen.
Und wenn Du spürst, dass Dein Kontakt zu anderen leidet und dieser für Dich große Priorität hat, ist noch ein guter Grund vorhanden, Dir Freiraum zu verschaffen.

Fass es als allererstes Ziel ins Auge - dann wird sich der Weg öffnen.

Lieber Gruß, Eve

Werbung

Benutzeravatar

Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Fr., 26.06.2009, 09:37

Oh ja, die eigenen Grenzen einzuhalten, ist das Entscheidende. Was andere Menschen schaffen oder was du früher geschafft hast, das ist alles nicht wichtig. Du musst mit dem jetzigen Ist-Zustand zurechtkommen und dir deine eigenen Prioritäten setzen. Wenn vor lauter Beruf dein Privatleben leidet, hat keiner etwas davon, zuletzt du selbst.

Ich arbeite übrigens auch seit April nur noch halbtags. Eigentlich wollte ich 75%, aber das war zur Zeit nicht machbar (ich hoffe aber noch für die Zukunft). Nebenher gehe ich jetzt noch stundenweise putzen, um mir etwas dazuzuverdienen, aber wirklich nur stundenweise. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass das soooo einen Unterschied macht, aber es ist wirklich eine unglaubliche Erleichterung!!! Und ich habe KEINE körperliche Erkrankung! Natürlich ist es jetzt finanziell wesentlich knapper, aber es ist eigentlich erstaunlich, was man alles nicht braucht.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 26.06.2009, 10:54

aber es ist eigentlich erstaunlich, was man alles nicht braucht.
Stimmt, Gärtnerin!
Man kann ein Projekt "Lob der Bescheidenheit" daraus machen; es gibt auch ein Buch gleichen Titels dazu.

Ich hätte auch so gern halbtags gearbeitet, natürlich denkt man dabei auch an die Altersversorgung; daher hab ich als lange Alleinstehende dann in den sauren Apfel gebissen, Vollzeit weiterzumachen; bei einer ernsthaften Erkrankung hätte ich aber das kleinere Übel gewählt.

LG Eve

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
miss.understood
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 20

Beitrag Mi., 30.12.2009, 23:29

Hallo ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für eure Antworten, auch wenn ich diesen erst so spät aussspreche. Mittlerweile hat sich wieder einiges getan und ich bin mir nun sicher, dass mir mir irgendwas nicht ganz in Ordnung ist. Nachdem ich in meinem derzeitigen Job nicht sehr glücklich war, sah ich mich in der Zeit Sept/Okt um was Neues um und sagte einem Projekt im Dezember zu, unter der Annahme, dann schon längst gekündigt zu haben. Meine Ausdauer in dem aktuellen Job hielt an, wurde mit einer Beförderung ab Dezember belohnt und so arbeitete ich nun die letzten 1-2 Monate in zwei Jobs. D.h. Tagsüber, dann Nachts weiter und am Wochenende. In diesen 1,5 Monaten war ich drei Wochen im Ausland und hatte dadurch noch zusätzlichen Stress (die Wohnung schupft sich trotz Haushaltshilfe, die alle 2 Wochen kommt, nicht alleine ....).

Eine gute Freundin sagte zu mir vor kurzem, dass ich wohl nicht glücklich sein kann, und das anscheinend brauche, den Stress.... Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich mir so einen Stress antue, Tag und Nacht zu arbeiten, kommt nicht zum ersten Mal vor. Eigentlich habe ich das letzte Drittel meines Studiums in diesem Stil durchgezogen: inklusive anspruchsvollem Teilzeitjob und Selbständigkeit (Kreativbranche). Meine Mutter fragte mich letztens (und dabei hab ich ihr den 2. Job verheimlicht um sie nicht aufzuregen und mir nicht wieder anhören zu müssen, dass ich weniger tun soll), woher ich diesen Antrieb nehme....

Im Studium hat mich angetrieben, dass ich endlich unabhängig, vor allen Dingen finanziell unabhängig, von meinem Vater sein wollte. Nach Ende meines Studiums sollte man meinen ist diese Sache ohnehin gegessen, was auch irgendwie stimmt, denn ich habe meinen eigenen Job und mein Geld, mein Auto und wohne natürlich schon seit Beginn des Studiums nicht mehr daheim. Nur leider wohne ich nichts desto trotz in der Wohnung meines Dads und auch wenn das eine tolle Sache ist, und mich sehr viele Menschen darum beneiden würden, ist es auch dadurch schwierig. Denn noch immer, bin ich in irgendeiner Form "abhängig". Vielleicht ist es also doch noch DAS, was mich so antreibt. Andererseits hat sich auch mein Dad sehr geändert in den letzten wenigen Jahren ... es kann also durchaus sein, dass das einfach ein angelerntes Muster nun von mir ist, in das ich immer wieder hinein falle. Vielleicht hat es auch ein wenig damit zu tun, Anerkennung zu bekommen. Weiß zwar nicht von wem, aber das war auch so eine Idee für die Ursachen.

Wie dem auch sei - normal ist es bestimmt nicht. Eigentlich sollte ich nicht meiner Erkrankung die Schuld geben. Und die Sache mit der "Vereinsamung" hat sich mittlerweile stabilisiert. Eigentlich fühle ich mich gar nicht "einsam", ich gehe nur eben weniger oft weg, treffe nur mehr diejenigen Menschen, die mir gut tun (obwohl ich wirklich auch dazu neige, ständig nur auf Achse zu sein in solchen Phasen, wo es mir besser geht. Dann lasse ich mich zu allen möglichen Aktivitäten und Treffen überreden und im Endeffekt verfluche ich es, weil ich einfach so super-müde bin (die Müdigkeit ist ein Dauerzustand).

Liebe Leute, ich weiß, es ist in den wenigen Sätzen vermutlich nicht leicht, etwas sinnvolles dazu beizutragen, vermutlich wird mich keiner je so richtig verstehen können. Ich habe aber das Gefühl, mein Kopf ist so voll und ich will so viele Dinge in meinem Leben noch tun!! Das Leben ist viel zu kurz und ich will am liebsten ALLES und das SOFORT.

Ich fürchte mir ist wirklich nicht mehr zu helfen ......

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Do., 31.12.2009, 14:41

Hallo!

Ich glaube schon, dass Dir noch zu helfen ist... .
Die Frage ist, was Du an Hilfe magst und was Du von dem, was Du da so tust (ganz viel tun, Streß) brauchst,...auch, wofür Du es brauchst, was wäre, wenn Du es nicht hättest und was Du Dir vorstellen kannst, davon zu lassen.

Du hast ja schon einige ganz gute Denkansätze genannt,...und...vielleicht kann Dir ja auch eine Therapeutin helfen, da noch weiter hin zu gucken und das Problem zu lösen, wenn Du darunter leidest.

Ich meine, viel tun, kann einen schon befriedigen, aber irgendwann macht dann der Körper auch einfach nicht mehr mit und Du sagst ja selbst, dass Du manchmal, wenn Du irgendwo hin gehst, eigentlich schon total müde bist...und ich vermute jetzt mal, das nutzt auf Dauer weder Dir noch den anderen was!

Du willst viel tun,...das kannst Du ja vielleicht auch machen,...nur alles auf einmal geht halt nicht,...und vermutlich schafft man dadurch sogar noch weniger (wegen der Erschöpfung) und kann es noch weniger genießen, als wenn man alles nach einander machen würde.

Warum Du schreibst, dass Du von Deinem Vater noch abhängig bist, verstehe ich nicht. ...aber wenn Du Dich doch abhängig fühlst, warum ziehst Du dann nicht aus?

So, ich wünsche Dir jetzt erstmal einen schönen Jahresübergang mit ausreichend wohltuenden Pausen im Jahr 2010,

liebe Grüße, ENA!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
miss.understood
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 20

Beitrag Fr., 01.01.2010, 12:57

Vielen Dank ENA,

ich hoffe auch, dass du gut ins Jahr 2010 rübergerutscht bist
Du hast ja eigentlich recht, die Abhängigkeit von meinem Dad ist eigentlich eh schon kaum mehr vorhanden. Ich verdiene mein eigenes Geld und könnte mir ohne Probleme eine eigene Wohnung leisten. Gestern hat er wieder gemeint, es tue ihm so leid, ich sei bei ihm einfach zu kurz gekommen, er hat mich nicht ausreichend gedrückt.... vielleicht stimmt es ja, vielleicht ist ja auch das der Kern des Problems. Mein Dad war wirklich nicht viel zu Hause, erst als ich dann schon älter war, so ab 16 oder so. Davor kann ich mich erinnern, dass ich jeden Abend bis Bettzeit war gewartet hab auf ihn und er ist in 90% der Fälle erst nach Haus gekommen, als ich schon geschlafen hab und war in der früh schon weg bevor ich noch aufgewacht bin. Mein Vater hat immer sehr viel gearbeitet und das alles nur für uns, nur haben wir eben außer im Urlaub und vielleicht mal Sonntags in vielen Jahren nicht viel von ihm abbekommen. Vielleicht rührt ja der ganze Antrieb daraus, dass ich einfach versuche, seine Anerkennung durch ein "workoholisches Dasein" einzuheimsen. Ich hab auch das Gefühl, dass ich ein wenig die Trägheit meiner Geschwister "ausbügeln" wollte. Er hat immer so viel für uns gearbeitet und keiner von uns hat sich je so angestrengt wie er. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass meine Geschwister (mehrer Schulwechsel, extrem lang dauerndes Studium etc) sich angestrengt haben. Ich wollte mich einfach anstrengen, auch um ihm zu zeigen, dass ich ihm sehr dankbar bin und er stolz auf mich sein kann .............

Es wäre bestimmt eine gute Idee mit jemandem darüber zu sprechen, aber ich wüsste gar nicht mit wem und wo ich jemanden finden sollte... Außerdem denke ich, dass es da so viel zu bereden gäbe, das würde niemals in ein paar Stunden passen. Mein Kopf platzt vor lauter Gedanken und Gefühlen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals aufhören würde, darüber nachzudenken.....

Aber es hilft schon mal ein wenig, hier darüber zu schreiben. ....

Viele Grüße und ein schönes Jahr 2010!!

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Fr., 01.01.2010, 13:49

Hallo!
miss.understood hat geschrieben:ich hoffe auch, dass du gut ins Jahr 2010 rübergerutscht bist
Och, joah!
miss.understood hat geschrieben:Mein Vater hat immer sehr viel gearbeitet und das alles nur für uns, nur haben wir eben außer im Urlaub und vielleicht mal Sonntags in vielen Jahren nicht viel von ihm abbekommen. Vielleicht rührt ja der ganze Antrieb daraus, dass ich einfach versuche, seine Anerkennung durch ein "workoholisches Dasein" einzuheimsen. Ich hab auch das Gefühl, dass ich ein wenig die Trägheit meiner Geschwister "ausbügeln" wollte. Er hat immer so viel für uns gearbeitet und keiner von uns hat sich je so angestrengt wie er.
Das könnte wirklich gut der Knackpunkt sein!!!!!!!
miss.understood hat geschrieben:Ich wollte mich einfach anstrengen, auch um ihm zu zeigen, dass ich ihm sehr dankbar bin und er stolz auf mich sein kann .............
Kannst Du nicht mal mit ihm darüber reden? Vielleicht kann er Dir die Sorge nehmen und Dir sagen, dass er auch so stolz auf Dich ist... .
miss.understood hat geschrieben: Es wäre bestimmt eine gute Idee mit jemandem darüber zu sprechen, aber ich wüsste gar nicht mit wem und wo ich jemanden finden sollte...
Gelbe Seiten oder Telefonbuch gucken, Krankenkasse um Therapeutenliste bitten, Termin bei Lebens- oder Frauenberatungsstelle machen!...
miss.understood hat geschrieben: Außerdem denke ich, dass es da so viel zu bereden gäbe, das würde niemals in ein paar Stunden passen. Mein Kopf platzt vor lauter Gedanken und Gefühlen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals aufhören würde, darüber nachzudenken.....
Das wird schon!...Allerdings kann es schon sein, dass das mehr als ein paar Stunden dauert,...aber das sollte es wert sein, finde ich!
...und: Es ist ganz normal, dass nicht alles in eine Stunde passt,...das geht vielen so, die eine Therapie machen,...ist aber auch klar: Wie soll soviel Jahre Leben und Erleben in 50 Minuten passen? Das geht gar nicht,...aber dafür bekommt man dann ja auch mehr als nur eine Sitzung a 50 Minuten bewilligt!
miss.understood hat geschrieben:Viele Grüße und ein schönes Jahr 2010!!!
Danke!

ENA!

Benutzeravatar

skyvalley
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 14

Beitrag Sa., 02.01.2010, 11:04

Es gibt, gerade bei Autoimmmunerkrankungen, wie z.B. Psoriasis, Sklerodermie, Lupus, etc., gute Alternativen zur Langzeittherapie mit Kortison: Substanzen wie MTX, CiclosporinA u.a. helfen, das Kortison stark einzusparen oder sogar abzusetzen! (Voraussetzung: konsequente Schwangerschaftsverhütung)
Frag mal Deinen Arzt! Idealer Ansprechpartner: ein Rheumatologe.

lg

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag