Angst, Unsicherheit.. Ich will doch nur normal sein!

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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crank87
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Angst, Unsicherheit.. Ich will doch nur normal sein!

Beitrag Do., 07.05.2009, 09:31

Hallo zusammen

ich weiss eigentlich garnicht, wo ich anfangen soll von meinen problemen zu erzählen. ich leide unter sozialer phobie (von therapeutin diagnostiziert).

es ist eine qual für mich, Veranstaltungen, Lokale oder sonstige öffentliche einrichtungen zu besuchen da ich oft (tagesabhängig) angst vor fremden und auch bekannten leuten wie z.b. freunden habe. sobald ich aus dem haus gehe werde ich verkrampft, nervös, unruhig. ich geh öfters mit meiner besten freundin (zum glück hab ich da wenigstens eine!) auf nene kaffee. sie ist extrem hübsch und selbstbewusst und kann sehr gut mit leuten umgehen, was bei mir aufgrund meines verkrampft seins selten der fall ist. mit ihr kann ich reden (zwar auch nicht ruhig und locker aber es funktioniert) sonst steh/sitz ich meist da, rede nichts und bin in gedanken über mich selbst, was wohl die anderen über mich denken, ob sie mich anschauen weil ich vl hässlich bin, mich komisch verhalte oder sowas! Ich weiss zwar dass es warscheinlich quatsch ist, doch die gedanken bleiben und kommen immer wieder in situationen wo ich auf viele und vorallem fremde menschen treffe. ich kann keine gespräche bgeinnen, mich in gespräche einbinden oder spaß haben. ich bin dauernd verkrampft, will alles perfektes machen, andere zum lachen bringt, will zuvorkommend sein (was ich von meinem character her normal auch nin) jedoch geht es dann genau ins gegenteil über, wenn ich es krampfhaft versuche. ich will spaß haben auf festen, in der disco oder in nem kaffee mit freunden sitzen und quatschen, will endlich mal den kopf frei haben und mich nur auf das hier und jetzt konzentriern können.. auf das tatsächliche gespräch, die situation, mich einbinden, mitreden und lachen! ich kann es einfach nicht und dass fällt mittlerweile auch anderen auf, dass mit mir vl etwas nicht in ordnung ist (was schlimm für mich ist).

ich bin seit einem monat mit einem klasse mädchen zusammen die ich über meine beste freundin kennen gelernt habe. die lustig drauf ist, gesellschaft und spaß mag und vom character her (so wie ich sie bis jetzt kenne) wirklich so ist, wie ich mir eine frau vorstelle. gestern waren wir auf ner kleinen party, einige freunde von uns mit und ich hatte mal wieder wie so oft nen schlechten tag. konnte mich nicht unterhalten, war verkrampft und ständig diese gedanken im kopf wie: du musst etwas sagen, du musst deine freundin unterhalten damit sie sich nicht langweilt, seh ich heut wohl gut aus?... und so wirres zeug. hat dann so geendet, dass ich da stand, den mund nicht aufbrachte, verkrampft und unsicher war und ich froh war als der abend über die bühne war. alle anderen hatten spaß, ich versuchte mich einzubinden aber es klappte nicht und wenn dann ist der spaß von mir aus verkrampft, unlustig und oft peinlich. (merk oder empfinde ich daran, wie mich andere dabei anschauen und reagieren)

ich könnte hier jetzt noch weit mehr schreiben, aber es reicht mal fürs erste. ich weiss nicht was ich tun soll! ich bin in therapie, kann dass ganze aber einfach nicht steuern und es belastet mich jeden tag (im alltag, arbeit)! ich möchte mich ändern, mein leben in griff bekommen und einfach glücklich sein und tag für tag genießen können! warum muss gerade ich so drauf sein? was kann ich dagegen tun?


gibts hier jemanden dem es gleich/ähnlich geht und der es vl geschafft hat diese ängste und unsicherheiten zu bewältigen? ich will einfach nur normal leben!

crank

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Affenzahn
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Beitrag Do., 07.05.2009, 12:30

Hallo crank

Vielleicht tut es dir nicht gut, "normal" sein zu wollen. Heisst "normal" "so wie die anderen"?

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crank87
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Beitrag Do., 07.05.2009, 12:38

Affenzahn hat geschrieben:Hallo crank

Vielleicht tut es dir nicht gut, "normal" sein zu wollen. Heisst "normal" "so wie die anderen"?

Mit normal meine ich einfach, mich "normal" verhalten zu können, das leben genießen, ohne ängste ausm haus gehen, mit anderen reden. Gewisse ängste sind ja normal, da die ja jeder auf seine weise hat aber ich hab sie täglich im kontakt mit anderen und in der öffentlichkeit.

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Affenzahn
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Beitrag Do., 07.05.2009, 12:46

Also hatte ich dich falsch verstanden. Trotzdem:
crank87 hat geschrieben:alle anderen hatten spaß, ich versuchte mich einzubinden aber es klappte nicht und wenn dann ist der spaß von mir aus verkrampft, unlustig und oft peinlich. (merk oder empfinde ich daran, wie mich andere dabei anschauen und reagieren)
Du scheinst ein Problem damit zu haben, nicht so zu sein, wie andere es scheinbar von dir erwarten. Sind diese Spass-Situationen in Wirklichkeit Leistungs-Situationen, wo du beweisen musst, dass du dazu gehörst?

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Schneekugel
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Beitrag Do., 07.05.2009, 12:51

Weiss deine Freundin denn von deinen Eigenheiten? Manchmal spürt man, wenn man erst mal in Gesellschaft ist wird man schon lockerer werden, manchmal weiss man aber auch, dass heute einfach nichts geht. Dann nützt alles Jammern nichts, anstatt sich da den ganzen Abend zu Tode anzustrengen gesellschaftlich zu sein und dann komplett erschöpft ist, ist es besser einfach mit dem Partner ehrlich zu sein, sich einen gemütlichen Leseabend zu machen, dem Partner viel Spaß wünschen (ehrlich gemeint) und dafür am nächsten Tag wieder locker und entspannt zu sein.

All das rhetorische "Warum?" Gefrage (Damit mein ich natürlich jetzt nicht deine Therapie die natürlich schon ernsthaft versuchen wird dir zu helfen.) hilft dir nicht weiter, es ist so. Es an dir zu akzeptieren wie es momentan ist und dementsprechend zu handeln schon.

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crank87
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Beitrag Do., 07.05.2009, 12:59

Affenzahn hat geschrieben:Also hatte ich dich falsch verstanden. Trotzdem:

Du scheinst ein Problem damit zu haben, nicht so zu sein, wie andere es scheinbar von dir erwarten. Sind diese Spass-Situationen in Wirklichkeit Leistungs-Situationen, wo du beweisen musst, dass du dazu gehörst?
Ein Beispiel: Ich steh mit Freundin und Freunden in nem Lokal, es gibt gute musik und perfekte stimmung für nen schönen und lustigen abend. Ich steh meist daneben bin in gedanken während sich die anderen amüsieren, unterhalten, tanzen oder einfach blödsinn reden und lachen. Ich will mitmachen, jedoch blockieren mich meine Gedanken und Gefühle dabei so sehr, dass ich es oft so empfinde als ob ich in trance bin. Ich wirke auch oft arrogant da ich Blickkontakte beim reden nicht halte und vermute, dass deshalb auch wenige leute auf mich zugehen bzw. mit mir reden wollen.

Verstehst du worauf ich hinaus will?


Danke mal für deine beiträge

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Affenzahn
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Beitrag Do., 07.05.2009, 13:19

Ich verstehe das wohl schon: du denkst, dass du jetzt Spass haben (oder so etwas ähnliches) solltest, aber dieser Gedanke blockiert dich, weil du ständig daran denkst, dass du solltest (aber nicht kannst).

P.S.: oder sind es noch andere Gedanken?
Zuletzt geändert von Affenzahn am Do., 07.05.2009, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.

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ENA
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Beitrag Do., 07.05.2009, 13:22

Wie bist Du denn mit Deiner Freundin zusammen gekommen? Die muss doch gemerkt haben bzw. merken, dass Du in Gesellschaft oft ruhiger bist bzw. Dich unwohl fühlst?...und sie hat Dich trotzdem als Freund genommen und scheint Dich zu nehmen, wie Du bist, oder? Ist das denn anders, wenn Du mit ihr oder anderen alleine bist?...Ich denke, manchmal kann es allein schon mal gut sein und sein eigenes Selbstwertgefühl/Vertrauen in sich heben, wenn man sich daran erinnert, dass es auch Situationen gibt, wo "es" geht, es immer wieder neue Chancen gibt und es da wenigstens ein paar Leute gibt, die einen so nehmen, wie man ist. Hast Du denn Halt aus Deiner Familie?
Ich kenne dieses "ich will doch einfach und endlich nur normal-sein" auch zu Genüge- und schon sehr lange. Manchmal gehts, manchmal nicht. Mir hilft da eigentlich nur, immer wieder versuchen, Geduld mit mir zu haben, zu schreiben, immer wieder "aufs Neue versuchen" und mich manchmal auch einfach nur zurückzuziehen, um dann irgendwann wieder Schritte nach vorne zu wagen/in den Kontakt zu gehen (wobei ich nicht das Problem mit dem Kontakt in Gesellschaft habe, dafür anderes).
Ansonsten kann ich den anderen nur zustimmen. Es gibt Situationen, da stimmts einfach und manchmal nicht und...Therapie als Begleitung, allein schon als Ort, um erzählen zu können und als Stärkung/Motivation zum Weitermachen, erlebe ich als sehr hilfreich.
Das so erstmal von mir... .
Alles Gute Dir, ENA!

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crank87
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Beitrag Do., 07.05.2009, 16:06

Affenzahn hat geschrieben:Ich verstehe das wohl schon: du denkst, dass du jetzt Spass haben (oder so etwas ähnliches) solltest, aber dieser Gedanke blockiert dich, weil du ständig daran denkst, dass du solltest (aber nicht kannst).

P.S.: oder sind es noch andere Gedanken?

Es sind auch noch andere ängste und gedanken/gefühle vorhanden. Z.b. die Angst vor Ablehnung, nicht akzeptiert zu werden (obwohl ich von meinen Freunden logischerweise akzeptiert werde), die angst "komisch" von der mimik und gestik her auf andere zu wirken, unsicher zu wirken, kein selbstbewusstsein an den tag zu legen. Und genau wenn ich so denke, dann wird der Gedanke realität und ich verhalte mich so. Jedoch schaffe ich es nie oder nur selten mich wieder umzustimmen und mir selbst positive sachen zu sagen um so anders zu denken und zu fühlen. Ich weiss wie es sich anfühlt, selbstbewusst zu sein und ich sags mal so, sich "männlich" zu verhalten und nicht als ängstliches "männlein" in der ecke zu stehen. Meine therapie hilft mir aber nur entweder an dem tag an dem ich von der sitzung rausgehe für den rest des tages und dann vl 1-2 tage drauf. Da gehts mir meist gut und ich kann positiv denken und mich auch anders verhalten. Dann kommt wieder diese negative phase und ich sinke wieder ab.



ENA hat geschrieben:Wie bist Du denn mit Deiner Freundin zusammen gekommen? Die muss doch gemerkt haben bzw. merken, dass Du in Gesellschaft oft ruhiger bist bzw. Dich unwohl fühlst?...und sie hat Dich trotzdem als Freund genommen und scheint Dich zu nehmen, wie Du bist, oder? Ist das denn anders, wenn Du mit ihr oder anderen alleine bist?...Ich denke, manchmal kann es allein schon mal gut sein und sein eigenes Selbstwertgefühl/Vertrauen in sich heben, wenn man sich daran erinnert, dass es auch Situationen gibt, wo "es" geht, es immer wieder neue Chancen gibt und es da wenigstens ein paar Leute gibt, die einen so nehmen, wie man ist. Hast Du denn Halt aus Deiner Familie?
Ich kenne dieses "ich will doch einfach und endlich nur normal-sein" auch zu Genüge- und schon sehr lange. Manchmal gehts, manchmal nicht. Mir hilft da eigentlich nur, immer wieder versuchen, Geduld mit mir zu haben, zu schreiben, immer wieder "aufs Neue versuchen" und mich manchmal auch einfach nur zurückzuziehen, um dann irgendwann wieder Schritte nach vorne zu wagen/in den Kontakt zu gehen (wobei ich nicht das Problem mit dem Kontakt in Gesellschaft habe, dafür anderes).
Ansonsten kann ich den anderen nur zustimmen. Es gibt Situationen, da stimmts einfach und manchmal nicht und...Therapie als Begleitung, allein schon als Ort, um erzählen zu können und als Stärkung/Motivation zum Weitermachen, erlebe ich als sehr hilfreich.
Das so erstmal von mir... .
Alles Gute Dir, ENA!
Thema Freundin:
Ich hab sie über meine beste Freundin kennengelernt und sie ist wirklich der typ Frau auf den ich total abfahre. Wir kennen uns erst seit etwas übere einen Monat und ich glaube sie hat diese "schwächen" an mir noch nicht richtig wahrgenommen. Wobei sie gestern denke ich das erste mal bemerkt hat, dass vl etwas nicht "stimmt" mit mir. Ich glaub sie hat mich auch richtig gern, das merk ich einfach an ihrer ar,t wie sie mit mir umgeht. Jedoch treten diese ängste und unsicherheiten auch oft auf wenn ich mit ihr allein bin. Sie versucht mit mir zu reden (sie redet normal viel), ich weiss nix zu sagen und antwort oft einfach nur mit "aha","achso" oder sage oft dumme sätze und somit kommt dann kein gespräch zu stande. Und je mehr ich dann denke "jetzt sag endlich was" desto weniger geht es. Ich mach mir immer selbst druck.

Beste Freundin:

Anfangs mochten wir uns beide nicht sonderlich, doch da sie mit meinem besten Freund nun seit 3 Jahren zusammen ist, hat sich das so ergeben, worüber ich sehr froh bin. An ihrer seite fühl ich mich oft selbstbewusster und bin ruhiger da sie wirklich sehr hübsch ist (was ich von mir nicht gerade behaupten kann meiner meinung nach). Sie geht gern mit mir kaffee trinken, oft 3-4 stunden - kein problem und gesprächsstoff zur genüge (liegt zum großteil an ihr, da sie auch seehr viel redet).


ich weiss nicht was ich machen soll damit ich gesprächiger werde. der chef meiner ex firma hat zu mir mal gesagt: "Sie geben zu pauschale antworten" was ja darauf hindeutet, dass es schwer ist mir mir ein gespräch zu führen sofern ich es richtig gedeutet habe. Und damit hat er ja auch recht! Blos wie kann ich mich in dieser beziehung ändern?

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