Emotionale Persönlichkeitsstörung

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Kyren76
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Emotionale Persönlichkeitsstörung

Beitrag Fr., 06.09.2024, 19:39

Hallo an alle!
Zu meiner Person: Ich hatte das " Pech" in eine komplett narzistische Familie geboren zu werden und habe von klein auf an, nur Missbrauch in jeder Form erlebt, sowohl emotionalen wie auch körperlichen in der schwersten ( Hand on) Form! Ich bin zu 50% Schwerbehindert, allein schon wegen meiner Psyche!
Ich bin nicht Arbeitsfähig und beziehe dauerhaft Erwerbsminderungsrente, bis zum Beginn der Altersrente!
Ich bin emotional instabil, leide unter einer starken Sozialphobie und bin zwar am liebsten alleine, pflege aber ein paar wenige sozialen Kontakte, ganz Vereinsamen möchte ich auch nicht!
Ich hatte nie eine " freiwillige" Beziehung zu einem Mann und habe demzufolge auch keine Kinder!
Bis zu meinem 3# Lebensjahr besaß ich noch nicht mal eine "wirklich existente" ICH Persönlichkeit denn meine Wünsche spielten in der Regel keine große Rolle, die meiner Mutter gingen immer vor.
Ich war medizinisch gesehen, Co. Abhängig von meiner Mutter, denn Sie Missbrauchte mich emotional so stark, daß ich erst nach ihrem Tod, ( in meinem 3# Lebensjahr) damit beginnen konnte eine eigene Ich Persönlichkeit auszubilden und bis heute habe ich große Schwierigkeiten mit dem Selbstwertgefühl!
Einen Vater gab es nicht, meine Mutter zog mich alleine groß.
Mein # Jahre älterer Halbbruder ist ebenfalls zu einem Narzisten durch und durch geworden und ich habe denn Kontakt zu Ihm aus Eigenschutz, abgebrochen! Ausser meinem Bruder, gibt es nur noch denn Bruder meiner Mutter, zu dem ich aber auch nur sehr selten mal Kontakt habe, alle anderen Oma, Opa, Tanten, Onkel usw. sind bereits Tod!
Ich habe, im Gehirn wohl nachweisbare, Entwicklungsstörungen weil ich in meiner Kindheit, besonders im zwischenmenschlichen Bereich, sehr vieles nicht erlernen konnte.
Mir fällt es schwer die nonverbale Kommunikation anderer Menschen zu verstehen und ich nehme deshalb, fast alles, immer wörtlich bzw. persönlich und wirke auf andere, die mich noch nicht kennen, im ersten Moment wohl als " recht kalte Persönlichkeit "!
Ich habe 2 x Tiefenpsychologische Therapien, 1 Verhaltenstherapie und einmal DBT ( Dialekte Behavior Therapie) Skilltraining hinter mir und gelte nun als aus therapiert!
Nun zu meinem eigentlichen Problem: Ich bin jetzt fast 4# Jahre alt, lebe in einer Großstadt und mochte nächstes Jahr in eine Kleinstadt umziehen, an einen Ort an dem ich niemanden kenne und mich niemand kennt, der aber sehr viel Natur um sich hat, wo nach ich mich sehr sehne!
Problem: Ich bin eine getriebene, sehr direkte und sehr unruhige Person, mit leider extrem wenig Gedult.
Ich rede sehr schnell weshalb andere Schwierigkeiten haben mich überhaupt zu verstehen.
In mir ist eine Unmenge, nur schwer zu bändigender Wut, sehr viel Unsicherheit, Resignation, Trauer um ein Leben das hätte sein können/ sollen wenn..., die ewige Frage nach dem Warum? Und viel Verbitterung!
Ich bin grundsätzlich sehr misstrauisch und es fällt mir sehr schwer, selbst Freundschaftliche Beziehungen auf Dauer aufrecht zu erhalten!
Von meiner Persönlichkeit her, bin Ich eine sehr offen, extrem hilfsbereit und freundlich Person , lasse aber emotional, keinen anderen Menschen mehr, in meine seelische Nähe. Ich liebe Tiere über alles und besitze derzeit auch wieder 2 Katzen, die mir alles bedeuten!

Ich befürchte immer schon ganz unbewusst von anderen Menschen: grundsätzlich abgelehnt oder wieder nur ausgenutzt/ Missbraucht zu werden!

Ich versuche hier also vorab Rat bzw. Möglichkeiten/ Wege zu finden, trotz all meiner Probleme, besser mit anderen Menschen klar zu kommen denn ich habe Angst davor, nach meinem Umzug im nächsten Jahr, endgültig zu Vereinsamen! Ich bin für jeden ernst gemeinten Tipp dankbar!

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DiemitdemHundgeht
Helferlein
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Beiträge: 104

Beitrag Fr., 06.09.2024, 20:39

Wie lange sind deine Therapien her? Ich finde den Begriff „austherapiert“ schwierig, wenn noch Probleme vorhanden sind. Im Allgemeinen denke ich, dass so ein Umzug in ein neues Umfeld eigentlich ein guter Ausgangspunkt für eine verhaltenstherapeutische Begleitung wäre, da du dort konkrete Hilfe beim Aufbau von etwas Neuem hättest.

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Samsara81
sporadischer Gast
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weiblich/female, 42
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 07.09.2024, 15:39

Hallo Kyren76,

Das, was du in der Kindheit erfahren hast, ist wirklich schmerzhaft. In einer narzisstischen Mutter-Kind-Beziehung keine eigene Ich-Struktur entwickeln zu können, hat auch massive Auswirkungen auf das spätere Leben. Das ist dir sicherlich bekannt. Ich wollte nur sagen, dass ich nachvollziehen kann, wie solche frühen Lebenserfahrungen das spätere Leben beeinflussen können.

Vielleicht wäre eine Therapie, die auch den Körper einbezieht, sehr hilfreich. Ich selbst habe als Kind mehrere Jahre Gewalt erfahren und wurde entführt. Zusätzlich habe ich eine bleibende Amnesie und eine Empathie-Defizit-Störung. Nach vielen Jahren Therapie bin ich inzwischen einigermaßen stabil, obwohl es natürlich auch starke Schwankungen gibt, wie bei vielen Menschen.

Die Arbeiten von Ellert Nijenhuis sowie viel Körpertherapie empfand ich als besonders wertvoll, da traumatische Erlebnisse aus der Kindheit oft nicht kognitiv erfasst werden, sondern vielmehr durch den Körper verarbeitet werden müssen.

Alles Gute und viel Kraft wünsche Ich Dir..!

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Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 78
Beiträge: 2424

Beitrag Mo., 09.09.2024, 17:23

Mit "einem Milleu" zurechtkommen...würde ich mir nicht vornehmen. Ich würde mir einen Menschen suchen, mit dem ich meine Freude, Begeisterung, meine Gedanken und meine Sorgen und Fingerspitzen teilen kann. Das ist lösbarer.

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